Romane & Erzählungen
Verzweifelt

Der Tag wird kommen...

Ich wusste schon immer, dass dieser Tag kommen würde, Der Tag, indem wir auf wiedersehen sagen müssten. Auf Wiedersehen, zu unserer Mutter. Mir war klar, dass wir diesen Tag erleben werden, dennoch hatte ich keine Ahnung wie ich es meinen Brüdern erklären sollte. Schließlich waren sie erst vier. Wieder lag ich mitten in der Nacht auf meinem Bett und dachte nach. „Unsere Mutter ist sehr krank, der Tod wird sie bald holen. Wie soll ich meine Brüder erziehen, aufwachsen lassen und ernähren? Ich war doch erst fünfzehn!“. Plötzlich hörte ich meine Mutter aufstöhnen. Ich rannte zu ihr. Ich wagte es nicht mit ihr zu reden. Auch sie sprach nicht- weil sie dazu nicht in der Lage war. Mit einem gequälten Blick sah sie mich an. Ich wusste das sie an unsere Zukunft dachte, und das zurecht. Ich gab ihr Wasser, welches ich ihr mit Kräutern zusammengebraut hatte. Wir waren ein armes Dorf, und hatten kaum Heilkräuter. Sie waren schwer zu finden. Die meisten lagen hoch oben am Gipfel unseres Bergs. Als meine Mutter wieder einschlief, ging ich aus unserer Hütte raus. Ich ging zur Küste und ließ das Wasser meine Beine schweifen. Das Rauschen des Meeres beruhigte mich immer. Ich sah zum Himmel empor und sah mir die vielen Sterne an. Eine Träne kullerte meine Wange entlang.

Fortsetzung folgt...