Kurzgeschichte
Mein Museum - Die Feder

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"So ein Raser!"
Veröffentlicht am 28. August 2016, 12 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
So ein Raser!

Mein Museum - Die Feder

Vorbemerkung

Ich bekam von meiner besseren Hälfte folgenden Auftrag. Wenn Du schon Deine Rumpelkammer von Garage als Dein Museum bezeichnest, dann räume gefälligst einmal auf. Ich begab mich also zu meinem Museum und beschloss erst einmal nur eine Art Inventur zu machen. Man soll es nicht übertreiben. Diese Geschichte beruht zum Teil auf wahren Tatsachen.

Der Autor machte eine Erzählung daraus.

(wieder eingestellt 10.11.2018)


Copyright: G.v.Tetzeli

Cover: G.v.Tetzeli


Die Buchreihe "Mein Museum"


Die Sesterze Der Angelhaken Der Kronkorken Die goldene Schraube Die Feder

Das Erbe

Der Angelhaken

Die Feder

Ich wühlte mich also in meiner Garage, in meinem Museum so durch. Die Plastikstühle konnten eigentlich wirklich weg. Verschmutzt waren sie auch noch. Ich hob den Stapel an, da entdeckte ich die grüne Feder. Sorgsam entfernte ich den Staub und sie lag in meiner Hand. Ich konnte mich noch gut erinnern.


Früher einmal versuchte ich mich als Reporter. Der große Wurf wollte mir einfach nicht gelingen. Natürlich war der Redakteur Schuld. Er hatte mich zum Beispiel beauftragt über die Zahnbehandlung von Hamster Leopold zu berichten.

Ich bitte Sie! Natürlich beschwerte ich mich, weil ich doch zu Höherem berufen wäre. Da sollte ich nachts eben auf der Polizeiwache herumlungern, falls sich etwas ereignen würde. In unserem Städtchen war das letzte Verbrechen das Verschwinden eines Dreirades. Und das war schon eine ganze Weile her.

So langweilte ich mich auf der Wache. Kurt und Thomas hatten Dienst. In unserem Mini-Städtchen kannte jeder jeden.

Nix los! Schließlich hatten wir nichts anderes zu tun, als die Filme der Blitzgeräte durchzusehen.

In der Nähe unseres kleinen Stadtparks war zum Beispiel die Geschwindigkeitsbegrenzung

30 Km/h. Ausnahmslos! Es war langweilige Routine.

Geschwindigkeit aufschreiben, Nummernschild notieren und im Vordruck eintragen, war Fleißarbeit. Das Foto noch drauf und ab in den Verteiler. Da sahen wir etwas Außergewöhnliches. 22:32 Uhr, 43 Std km/h, das waren die Fakten. Foto gestochen scharf! Das Außergewöhnliche war:

Wir sahen nichts! Der Standort des Blitzgerätes war eindeutig. Ich begab mich sofort zum Tatort.

Als Journalist muss man jede Gelegenheit nutzen.

Was war das Geheimnis?

Hatten Verbrecher das Blitzgerät sabotiert?

War jemand mit dreihundert durchgesaust? Reifenspuren? Nichts dergleichen.

Eine hübsche, grüne Feder fand ich und steckte sie ein. Sie können natürlich sagen, dass ich Beweismittel unterschlagen hätte, aber ich nahm es nicht so genau.

Als ich unverrichteter Dinge zur Polizeistation zurückkehrte, da hatten die Zwei das Bild vergrößert und den Missetäter ausfindig gemacht.

Es war ein Papagei, der die Fotofalle ausgelöst hatte. Genauer gesagt ein Halsbandsittich.

Polizeiliche Verfolgung zwecklos.

Das Bußgeld konnte auch nicht eingetrieben werden, weil der Besitzer des Rasers nicht

ausfindig gemacht werden konnte. Der Täter lieferte ein zu ungenaues Bild, so dass eine eindeutige Identifizierung, die zum Besitzer geführt hätte, unmöglich war. Da mehrere Papageien unseren Stadtpark bewohnten, wurde diese Bußgeldsache eingestellt.

So entging uns das Verwarngeld von 15 €.

(Halsbandsittiche - Deutschland)

In der gesamten Rheinebene gibt es inzwischen tausende wildlebender Halsbandsittiche.

(Original - Foto Blitzgerät, 43,2 Km/h)

Die Feder aber habe ich heute noch. Ich verließ die Garage und schwelgte in Erinnerungen, die ich meinem Museum zu verdanken hatte.


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Hörbuch

Über den Autor

welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

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Brubeckfan Süß!
Viele Grüße,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Gerne nochmals mit Dir daran erinnert.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste ganz lieb von Dir, dass Du Dir die Mühe gemacht hast!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Es war keine Mühe lieber Günter - gern geschehen.
Lieben Gruß
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
trixi1303 Der Vogel war aber schnell. Toll geschrieben. Habe viel gelacht und geschmunzelt.
Vor langer Zeit - Antworten
Newcomer Eine ganz großartige Geschichte, und wieder habe ich etwas gelernt!
Das hätte ich niemals für möglich gehalten, dass sie dazu fähig sind - einmalig!
Herzliche Grüße von Marko
Vor langer Zeit - Antworten
Biggi11 Ich habe an alles mögliche gedacht, aber - dieses Ende war eine Überraschung.
Gerne gelesen, LG Biggi
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 Was für eine wunderschöne Geschichte mit einem ganz tollen Überraschungs-Effekt! ;-)
Die allerbesten Geschichten schreibt halt immer noch das wahre Leben!
Ich liebe die Besuche in Deinem Museum und freue mich schon riesig auf's nächste Mal! ;-)
Dankeschön und LG, Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Dein Museum, eine zauberhafte Idee, die hoffentlich mit deinem Einverständnis etwas für "meine Kids" sein wird, natürlich nicht 1:1 übernommen.

Dann muss ich dir noch einmal danken, denn ein Schwarm dieser wunderschönen Sittiche treibt sich seit drei Jahren hier herum und in meinem Gärtchen sind sie oft zu Besuch. Als ich zu Anfang ganz aufgeregt meiner Familie davon erzählte, dass grüne Minipapageien in unserm Nussbaum saßen und richtig viele, da wurde ich mitleidig angeschaut. Sie schoben das auf die harten Medis, die ich nehmen muss, um halbwegs schmerzlos zu leben, die aber eigentlich nicht Musdenken fördern! ;0).

Ich hatte niemanden, der mir da zur Seite stand und letztens zeigten sie einen Bericht in der Flimmerkiste, in dem böse Hauseigentümer das Gelege solcher Sittiche mit Bauschaum verstopften. Doch diese Unmenschen hatten die Rechnung ohne die Sitticheltern gemacht, die ihre Kinder befreiten.

Als ich die Vögel erkannte, rief ich nach dem Hasen (meinem Angetrauten) der natürlich kam....als der Bericht zu Ende war.

NUN habe ich es schwarz auf weiß und in Bunt und in Form einer Geschichte aus der Erinnerung.

Der Hase meint, er hätte sie längst auch gesehen,, sie aber für einen Mix aus Wellsittich und IRGENWAS gehalten. Wikipedia war ihm keine Hilfe und deshalb hat er geschwiegen.

Also die Geschichte ist allerliebst und wie du sie umgesetzt hast-fantastisch.
Ich komme wieder, DANKE schön! Simone
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Hallo Kullerchen. Das würde mich unverschämt freuen, wenn Du weiterhin bei mir stöbern würdest. Ich denke, dass ich gut unterhalten kann.
Herzlich
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
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