Kurzgeschichte
UMZUG - Gesamtausgabe

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"UMZUG - Gesamtausgabe"
Veröffentlicht am 09. November 2013, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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UMZUG - Gesamtausgabe

UMZUG - Gesamtausgabe

Ich ziehe um!


Am Morgen schlug ich beim Aufstehen unsere Zeitung auf.

Im Lokalteil gab es ein Bild, was sofort meine Aufmerksamkeit fesselte. Ein Paar Katzenaugen sah mich an und mir entfuhr sofort das Wort:"Bruno." Mein Mann fragte ziemlich verdattert "Wo?"

Es war ein Artikel unseres Tierheimes, in welchem verschiedene Tiere mit Bild vorgestellt wurden, die ein neues Zuhause suchten.

Und da war ER! Der weiße Kater sah aus, wie mein Kater Bruno, welcher vor

zwei Jahren im Alter von 12 Jahren auf ungeklährte Weise verschwand. Er kam einfach nicht wieder nach Haus. Wer meine Bücher etwas kennt, hat sicher schon von Bruno gelesen und Bilder gesehen. Und nun schaute mich dieser Kater genauso an, wie es Bruno immer getan hat.Bruno hatte einen schwarzen Strich auf der Nase, die Ohren waren zur Hälfte dunkel und er hatte eine schwarze Schwanzspitze. Der "Zeitungskater" ist schneeweiß. Aber der Blick stimmt! BRUNO!

Am Donnerstagmorgen rief ich im Tierheim an und erfuhr, dass der Kater noch da sei. Ich fuhr sofort hin und wurde auch nicht enttäuscht. BRUNO!

Da noch einige Besorgungen hinsichtlich meines neuen Hausgenossen zu tätigen waren, konnte ich ihn erst am Freitag abholen.Natascha, meine Retrieverhündin war total begeistert. Sie wich dem Neuzugang nicht von der Seite. Er beachtete den Hund in keiner Weise und ich nahm an, dass ihm Hunde nicht neu sind. Wunderbar, eine Sorge weniger. Im Moment liegt er im Bettkasten und schläft tief und fest. Heute Nacht war er auf seiner Toilette und durfte seit heute Morgen auch die anderen Zimmer begutachten. Der Bettkasten war dann seine Entdeckung.

Ach ja, seinen Namen hat er auch. Er wird ab sofort auf den Namen KARL

hören. Oder auch nicht? Ich werde euch weiter berichten, wie es mit Karl so läuft.



Mein neues Zuhause


Gestern hatte ich Euch ja erzählt, wie ich zu meinem neuen Hausgenossen, dem weißen Kater kam. Das der Kater, ich habe ihn KARLI genannt, ziemlich mager ist, habe ich noch nicht erwähnt. Also, auf seinen Rippen kann man Klavier spielen. Das hat meine Oma immer aus Spaß gesagt, wenn jemand sehr mager war. Im Tierheim hatte man mich schon

vorgewarnt, dass Karli nicht richtig frisst. Bei dem, was der kleine Kerl so mitgemacht hatte, war das nicht verwunderlich. Nun ja, am Samstagmorgen kroch er dann in einen Bettkasten und kam nicht wieder zum Vorschein. Ich ließ ihm seine Ruhe. Wenn ihm etwas fehlen sollte, würde er schon kommen. Meine Geduld wurde arg strapaziert. Als er am Abend noch nicht freiwillig zum Vorschein gekommen war, holte ich ihn aus dem Bettkasten. Er hatte den ganzen Tag nichts gefressen. Er schlabberte dann nur etwas Wasser, obwohl vier Schüsselchen mit guten Sachen parat standen. Zu allem Übel musste ich auch noch meinen kleinen

Vielfraß Natascha beobachten. Alles, was zu fressen da ist, gehört ihr, meint sie jedenfalls. Nun gut, gestern Abend passierte dann nicht mehr viel und wir gingen zu Bett. Heute morgen gefiel KARLI mir absolut nicht. Er war zwar auf seiner Toilette, aber ich konnte ihn nicht dazu bringen, zu fressen. Langsam mache ich mir doch Sorgen. Er könnte auch krank sein. Weiß nicht so recht. Auf jeden Fall werde ich morgen mit ihm zum Tierarzt gehen. Vor ein paar Minuten hatte er sich auch noch übergeben. Na ja, mal sehen, wie es weiter geht.



Trauer kehrt ein Nachdem ich erzählt habe, wie ich zu meinem Kater KARLI gekommen bin und wie er die ersten drei Tage bei mir verlebt hat, möchte ich nun das bittere Ende erzählen.Hatte ja schon gestern die Befürchtung, er könnte vielleicht doch krank sein. Heute morgen lag er total apathisch in seinem Körbchen. Der Gang zum Tierarzt war unumgänglich, das erkannte ich sofort. Zur Praxiseröffnung war ich schon da. Leider machte der Tierarzt mir keine Hoffnung. KARLI war sehr krank. Es blieb nur die Erlösung durch die Spritze. Ich habe

immer Katzen gehabt, aber das passierte mir zum ersten Mal und es war furchtbar für mich. Ich streichelte ihn, bis es zu Ende war. Das war das Einzige, was ich für ihn noch tun konnte. Vielleicht hatten die Vorbesitzer schon gewusst, was mit ihm ist und ihn deswegen über den Zaun des Tierheimes geworfen.denn dort war er nur drei Tage, ehe er zu mir kam. Das werde ich wohl nie erfahren und so kann ich nur sagen:



Leb wohl - KARLI -  

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petjula007

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EllaWolke Du hast Deinen Karli bis zu seinem letzten Atemzug voller Liebe begleitet ..schön und sehr berührend geschildert.
Lg
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Das war sehr, sehr traurig. Hätte den kleinen Schneemann gern im Haus gehabt. Dank auch für Coins und Favo.

LG
Petra
Vor langer Zeit - Antworten
Karindolittle Liebe Petra ! Es ist doch immer so, wenn man Tiere aufnimmt, um sie zu hegen, zu pflegen und alles für sie zu tun, dann ergeben sich immer wieder auch diese traurigen Geschichten. Aber - die Alternative wäre doch, das alles gar nicht erst zu versuchen, oder ? Und das ist einfach keine Alternative, jedenfalls nicht für wirkliche Tierfreunde, gell ! So bedingt das Handeln für schöne Geschichten eben leider auch die Entstehing von solch traurigen.
Ganz liebe Grüße von Karin
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Hallo Karin,
du hast natürlich recht. Solche Pannen passieren, vor allem, wenn es sich um Fundtiere handelt. Man hat ja leider keinen Röntgenblick. Vielleicht ergibt sich ja wieder einmal etwas. Danke für deinen Kommi.

LG Petra
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Das ist ja wirklich ein sehr trauriges Katzenschicksal, was du so natürlich beschreibst, es geht mir richtig ans Herz, weil wir unsere Katze und den Kater auch durch den Tierarzt erlösen lassen mussten ...
Allerdings hatten wir sie von Klein auf 14 1/2 bzw, 15 1/2 Jahre, und sie hatten als Freigänger ein schönes Katzenleben.
LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Danke, liebe Fleur. Meine BERTA ist vor zwei Jahren mitten in einem Sprung gestorben und BRUNO??? Da er auch 15 Jahre alt war, ist ihm etwas passiert. Ein Kater in diesem Alter geht nicht mehr stiften. Das es dann aber so kommt, konnte ich nicht ahnen. vielleicht klappt es ja noch einmal mit einem Kätzchen. Mein Mann ist aber strikt dagegen. Nun ja..............kommt Zeit, kommt Rat. Dank auch für den Favo.

LG Petra
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Ich liebe Deine Geschichten, liebe Petra....
weil sie ehrlich und ohne aufgesetzt zu erscheinen, von Gefühlen erzählen...
Erst gestern sah ich im Fernsehen einen Bericht über Tierhalter, die ihre Lieblinge mit viel Achtung bestatten ließen. Die Verantwortung für ein Tier, auch über den Tod hinaus, ist leider noch nicht in allen Köpfen angekommen. Aber solange Tiere in Deutschland vor dem Gesetz als
" Sache" gelten und nicht als "Lebewesen", wird sich wohl auch nicht so schnell etwas ändern. Das fängt beim Haustier an und hört beim Nutztier auf....Sorry, wollte gar nicht so viel schreiben.

Dir noch einen schönen Sonntag
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 Danke für deine Zeilen, liebe Roxanne. Du sprichst mir aus dem Herzen. Vor kurzem habe ich einen Deckrüden für meine Natascha im Internet gesucht. Da bin ich auf die wunderschöne Seite eines Züchters gestoßen. Er hatte "Goldene Regeln" aufgestellt. Der erste Punkt war, dass zukünftige Tierhalter wissen müssen, dass ihre Tiere sterben werden. Dann müssen sie bereit sein, ihren treuen Vierbeiner bis zum Ende zu begleiten, ansonsten könnten sie es gleich lassen, sich ein Tier anzuschaffen. Das hat mich unheimlich getroffen, aber der Mann hatte Recht. Viele denken an so etwas überhaupt nicht. KARLI habe ich die "Pfote" bis zum Schluss gehalten. (schwaches Grinsen).

Liebe Grüße
Petra
Vor langer Zeit - Antworten
Caliope Ach manno....Deine Gesichten sind immer so voller Tierliebe- und diese so voll echter ,tiefer Traue....
lG
Birgit
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Das war wirklich sehr traurig. Ich war auch sauer auf das Tierheim. Die hätten merken müssen, dass etwas nicht stimmt.Aber, was solls? Danke für den Favo.

LG Petra
Vor langer Zeit - Antworten
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