Humor & Satire
Schnulli Silberbattle 25

Im Seeaquarium, gleich hinterm Damm

Dort wo im Wasser, meistens frisch

Sich zapplig tummelt mancher Fisch

Auch einst ein kleines Schnulli schwamm

Es stupste gern mit seinem Leibe

Da wo die Menschlein steh’n verschwommen

Aus seiner Sicht, falls welche kommen

Aus Höflichkeit die Sichtschutzscheibe

Ein ziemlich großes Schild wies ein:

„Das Füttern, ihm, sei untersagt“

Doch warfen Leute ungefragt

Dann trotzdem Zeug ins Wasser rein

In ganz bestimmten Zeitabständen

Da kam ein Taucher in das Becken

Doch kam er nicht, um wen zu necken

Er kratzte Algen von den Wänden

Er sammelte auch ein: den Kram

Der reingeworfen ward, sinnlos

„Wer macht denn solchen Unsinn bloß“

So blubberte der Taucher lahm

So ging’s tagein, …so ging’s tagaus

Nur montags, da war Ruhezeit

Man sah kein Menschlein weit und breit

Dem Schnulli… fehlte das Gebraus

Nur eines ward absonderlicht

Dass jeden Morgen Wasser fehlte

Im Taucher oft der Unmut schwelte

Er wusste ja, ER war das nicht!

Dem Seedirektor kam’s zu Ohren

Und der Geheimdienst ward bestellt

Ein Misstrauensvotum wurde gefällt

Am Wasserstand sei nicht zu bohren!

Dem Taucher schwoll die Zornesröte:

„Ich… verlier… noch den Verstand!

Wer hat da seine Spiel im Hand…“

In Rage klang er fast wie Goethe

So kam es, wie es kommen musste

Doch nutzte keine Katzenzunge

Mit Schmeichelei aus voller Lunge…

Weil eben niemand etwas wusste

Letztendlich ließ man alles liegen

Kein Gottesbefehl kam, auch kein Rat

Verdunstung…! – hieß es – und im Bad

Die Dinge werden sich schon biegen…

Doch einerlei, wie man auch rief

Des Morgens fehlte, so wie immer

Vom Wasserstand ein kleiner Schimmer

Egal… – das Becken war ja tief…

Der Taucher ließ dann was hinein

Ins Becken laufen, bis gereichte

Der Pegelstand, den man einst eichte

Und ließ die Sache: Sache sein

*

Und das Schnulli? - Nahm’s nicht krumm

Denn abends, wenn es niemand sah

Gar Wundersames dann geschah

Ganz tief im Seeaquarium

Denn wer beschaut wird, durch die Wand

Von denen, die wie Quastenflosser

Sehen aus, und oft wie Schlosser

Der… bekommt auf Dauer Brand

So schlürft das Schnulli heftig, krass

Des Wassers Reichtum abends fort

Ein bisschen nur, doch im Akkord…

Und morgens… fehlt dann eben was…

*

Der Taucher jedoch… sorgt weiter fürs Becken

Auch wenn er meint: „Des Rätsels Gully

Der ganze Mist…, das ist doch Schnulli…!

Ich bleibe auf dem Teppich, so wie Rotweinflecken…“