Gedichte
Ich geb` Dich weg - ...mein Kind

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"...die Dich berühren und ins Leben führen!"
Veröffentlicht am 28. Juni 2012, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: MerleSchreiber
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Unter dem Pseudonym MerleSchreiber veröffentliche ich seit dem Jahre 2012 Gedichte und kleine Kurzgeschichten. Neben Alltagsthemen möchte ich auch tabuisierte Lebenswelten so aufbereiten, dass sie das Interesse und den Zugang zu den Herzen der Leser finden.
...die Dich berühren und ins Leben führen!

Ich geb` Dich weg - ...mein Kind

Ich geb` Dich weg, mein Kind......

Nachdenkliches zu einem Tabuthema: Die Abschiedsworte einer jungen Mutter, die ihr Kind zur Adoption freigibt.



Ich kann`s bis heute nicht verstehen Ich musst` durch diese Hölle gehen die andere Menschen Kindheit nennen weil sie nur Glück und Liebe kennen Jetzt, da ich selbst nun Mutter bin fehlt mir zum Muttersein der Sinn Fühl mich wie Dreck, mein Kind Ich geb` Dich weg, mein Kind Zu Leuten, wo es sicher ist dass Du ihr Ein und Alles bist



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Sie sagten mir, was ich Dir geben sollte ich konnt` es nicht, auch wenn ich`s wollte Ungeliebt kann man nicht Andere lieben das einst Erlebte hat mich fort getrieben Auch wenn ich Deine Mutter bin seh` ich im Leben wenig Sinn Fühl mich wie Dreck, mein Kind Ich geb` Dich weg, mein Kind Zu Leuten, wo es sicher ist dass Du ihr Ein und Alles bist



Sollst jemand finden, der Dich liebt der Dir im Hier und Jetzt das gibt was Du brauchst, um Dich zu spüren die Dich berühren und ins Leben führen Und weil ich Deine Mutter bin geb` ich DEINEM Leben Sinn Es hat einen Zweck, mein Kind Ich geb` Dich weg, mein Kind Zu Leuten, wo es sicher ist dass Du ihr Ein und Alles bist

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Über den Autor

MerleSchreiber
Unter dem Pseudonym MerleSchreiber veröffentliche ich seit dem Jahre 2012 Gedichte und kleine Kurzgeschichten. Neben Alltagsthemen möchte ich auch tabuisierte Lebenswelten so aufbereiten, dass sie das Interesse und den Zugang zu den Herzen der Leser finden.

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Brubeckfan Liebe Merle, das ist gut gebaut und prägnant formuliert und läßt inhaltlich niemanden unberührt.
In der Haut einer Frau in dieser Lage möchte niemand stecken, eine Entscheidung zwischen zwei Unwägbarkeiten zu fällen. Wer sagt, ob sie sich nicht doch nur unterschätzt. Wer sagt, ob sich ihr Glaube erfüllt, das Kind kommt in "die richtigen" Hände.
Du bekommst hier sicher noch so einige Post...
Viele Grüße,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Alles berechtigte Fragestellungen, lieber Gerd. Man kann schon sagen, dass sich da doch einiges bewegt hat. Inkognito-Adoptionen werden immer seltener, in meinem Umfeld gab es die letzten Jahre fast nur noch halboffene oder offene Adoptionen. Auch wurde die Bedenkzeit verlängert. Aber trotzdem wird es immer ein Wagnis bleiben - und zwar für alle Beteiligten!
Vielen DANK für Deine Auseinandersetzung mit diesem Thema
und liebe Grüße zu Dir
Merle
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Wie bei so vielen existenziellen Situationen im Leben - die niemand, wirklich kein Mensch, außer denen, die sie durchleben mussten - können Aussenstehende keinen Deut beurteilen, geschweige denn verurteilen!
Es sind die Gutmenschen, die "Rabenmutter" schreien und doch - wo ist die Liebe und Fürsorge in eigenen Reihen....?
Ein großartiger, wichtiger Text von Dir, liebe Merle....
sag, kann es sein, dass ich ihn schon einmal gelesen habe?

Ganz liebe Grüße
aus dem sonnigen NRW
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Ja, Du hast ihn schon einmal gelesen, liebe Roxanne. Zwischen dem, was "die Leute" sich vorstellen und dem, was wirklich ist, klafft eine riesengroße Lücke. Und dies ist der Grund, weshalb das Thema immer ein Tabu bleiben wird: Die wirklichen Hintergründe zu erfahren, das würden die Meisten gar nicht aushalten können.
Ich DANKE Dir sehr für diesen Austausch!
Liebe Grüße zu Dir
Merle
Vor langer Zeit - Antworten
schnief berührende Zeilen!
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Ich danke Dir fürs Lesen und Dein Feedback, liebe Manuela!
Schöne Grüße zu Dir
Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Wolfspfote Dieses Gedicht berührt mich wirklich sehr! Ich kann leider nicht so viel schreiben, wie die anderen weil das meiste schon gesagt wurde, außer dass du ein sehr tragisches und trauriges Thema sehr gut verpackt und "verdichtet" hast... :)
Lg Wolfspfote
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Ich habe es versucht, liebe Wolfspfote. Aber ich weiß auch, dass man trotz guten Willens diesem Thema niemals gerecht werden kann.
DANKE VIELMALS und liebe Grüße
Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Misspelled Liebe Merle ....

... auch wenn ich es nie verstehen werde, warum Mütter ihre Kinder nicht lieben können, finde ich es besser ein Kind in Hände zu geben die es dann lieben werden.

Aber man merkt deinem Gedicht doch den inneren Schmerz an, der dich trifft. Auch wenn ich nicht verstehe wieso jemand das tut. Ich habe als Kind auch nur Einsamkeit und Hass kennen gelernt. Was das Wort liebe bedeutet macht mir mein Großvater zwar klar aber er hatte nicht genug Zeit dies zu verinnerlichen. Nach einem Jahr Schule wusste ich die Bedeutung der Worte.... "Ich liebe dich, auch wenn ich dich nicht vor allem beschützen kann." ....nicht mehr zu interpretieren. Aber auch wenn ich als Kind nie Liebe kennen gelernt habe, weiß ich doch was ich tun muss um zu verhindern das meine Kinder auch so aufwachsen. Ich habe ihnen einfach das gegeben was ich immer Vermisst habe. Trost, eine Umarmung, Schmusen, Zuhören und einfach stets für das Kind da zu sein. Auch wenn mein Beruf das oft schwierig gestaltete. Ein Anruf meiner Kinder genügte und ich war egal was anlag am Funk oder am Telefon. Meine Kollegen haben das akzeptieren lernen müssen. Zum Glück kam das nicht all zu oft vor. Die Zeit die wir allerdings hatten, haben wie intensiv genutzt. Lieber habe ich weniger geschlafen als eine Minute meine Kinder warten zu lassen.

Oft höre ich, dass Menschen als Entschuldigung sagen ... "Es tut mir leid, aber ich hatte eine schlechte Kindheit. Ich kenne es nicht anders." ... Für mich ist dies nicht mehr als eine billige Ausrede. Ich hatte alles aber keine schöne Kindheit. Aber ich habe meine Kinder deshalb auch nicht gequält, weil ich genau weiß wie es sich anfühlt. Ich habe auch keine Liebe bekommen, deshalb weiß ich doch gerade wie es sich anfühlt.

Ich finde wenn man ein Kind unterm Herzen trägt hat man genügend Zeit sich damit zu befassen was es heißt Mutter zu werden und ich ziehe den Hut, vor Frauen die es übers Herz bringen dieses kleine Bündel Mensch einfach wegzugeben, weil sie Angst haben, dass sie es nicht schaffen.
Damals als ich mit meinen Zwillingen schwanger war, hatte ich diese Angst auch. Als ich sie dann das erste Mal in meinen Armen hielt, wusste ich für diese kleinen Kerlchen würde ich alles tun. Leider dauerte unser Glück nicht sehr lange, denn sie starben mit 11 Monaten 3 Wochen und 2 Tagen. Die erste Zeit danach, suchte ich die Schuld für deren Tod bei mir. Ich habe sie einfach nicht genug beschützt. Heute weiß ich, dass dies purer Unsinn ist. Danach habe ich um so mehr auf meine Kinder aufgepasst.

Die Frauen die ihre Kinder zur Adoption frei geben, nehmen sich unwahrscheinlich viel. Denn nichts wiegt mehr als das Lächeln eines Kindes. Kein Gold der Welt kann die Worte aufwiegen ... "Mama ich habe dich lieb." oder "Mama wenn ich groß bin dann heirate ich dich." ... Mein großer Sohn sagte mir gestern am Telefon... "Mama wenn ich dich nicht gehabt hätte, wäre ich heute ein Tunichtgut oder Vagabund. Du warst diejenige die mich immer irgendwie in die richtige Richtung geschoben hat. Dafür liebe ich dich." ... Es ging um meine Enkeltochter und die Probleme die sie mit der pubertierenden junge Dame im Moment haben. Ich gab ihn einfach den Rat sich an seine Pubertät zu erinnern und an das was ihn damals an meiner Erziehung immer aufgeregt hatte, er soll sich einfach daran erinnern wie er sich gefühlt hat. Dann sagte er diese Worte zu mir.
Man muss also keine perfekte Kindheit haben um seine Kinder lieben zu können. Wichtig ist nur, dass man an sein Herz glaubt. Ich habe auch viele Fehler am Anfang gemacht, aber ich habe immer zugehört wenn mich andere darauf hinwiesen und habe einfach das für mich wichtige heraus genommen. Ich wollte das es meinen Kindern besser geht als mir und ich denke es ist ganz gut gelungen.

Trotzdem verstehe ich die Entscheidung sein Kind weg zu geben, immer noch besser als das was meine Erzeugerin gemacht hat.

Ein wichtiges Buch, das Schmerzen hervorruft bei all denen die von diesem Thema betroffen sind. Eine schlechte oder keine Kindheit zu haben, finde ich immer noch das schlimmste was man einen Menschen antun kann.

Lg Miss
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Nein, dazu MUSS man keine perfekte Kindheit gehabt haben, liebe Miss. In diesem Punkt gebe ich Dir recht. Aber es hilft schon sehr, wenn man eine gute Kindheit hatte. Es hängt von so vielen verschiedenen Faktoren ab, wie man Lieblosigkeit, Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch überstehen kann. Das Alter des Kindes ist EIN Faktor. Das Prägendste ist das, von dem man früher gemeint hat: Da verstehen sie eh` noch nix. Zwischen 6 Monaten und 3 Jahren. Dann spielt das angeborene Temperament eine große Rolle und vieles mehr, das unter dem Begriff Resilienz zusammengefasst wird. Danke für die Offenheit, mit der Du über Deine Geschichte erzählt hast. Du trägst mit Sicherheit viele Schutzfaktoren in Dir. Das ist aber nicht Jedem gegeben. Ich kenne viele Mütter, die sich wirklich auch gegen Schicksalsschläge gestemmt haben, aber immer wieder nur im Abseits gelandet sind und irgendwann aufgegeben haben....
Nicht nur für die abgebenden Mütter, auch für die Kinder und die aufnehmende Familie bleibt es eine lebenslange Aufgabe, sich damit auseinander zu setzen. Das siehst Du an meinem Gedicht ;-)
Ich danke Dir für die Auseinandersetzung damit, liebe Miss.
Liebe Grüße
Merle
Vor langer Zeit - Antworten
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