Humor & Satire
Gleichberechtigung

Gleichberechtigung. Chancengleichheit.
Schöne Schlagzeilen sind das. Und wenn die Zeitungen nicht gerade über die
Hochzeit, die Scheidung oder den Geburtstag eines längst tot geglaubten Promi
berichten müssen, könnte es eines dieser beiden Wörter tatsächlich auf die
Titelseite schaffen.

Dass die Frauenquote in den
sogenannten „Männerberufen“ immer noch deutlich geringer ist, ist dabei nicht
weiter wichtig.

Immerhin gibt es eine! Und sie steigt!
Es wird zwar nie verraten, um wie viel Prozent, aber sie steigt!

Die böswilligen Bemerkungen, dass die
Frauenquote sich wohl um Negativzahlen erhöht habe, wird von den Politikern
stets zurückgewiesen. Man habe ja schließlich auch nie vorgehabt eine Mauer zu
bauen. Doch allein diese Beschwichtigungen reichten den bösen Zungen nicht. Sie
wollten Beweise. Also verkündete ein Sprecher erstmals Zahlen. Die
Schaulustigen brachen in Freudentränen aus, als endlich offiziell bekannt
gemacht wurde, dass die Frauenquote in den „Männerberufen“ im Durchschnitt
tatsächlich um 0,000000000000000000000001% gestiegen wäre. Wenig später
erzählte ein Politiker, wie es zu diesem erfreulichem Ergebnis gekommen war: „Jeder
10.Mann, der einen „Männerberuf“ ausübt, ist verheiratet und bringt täglich etwa
4 Haare seiner Frau mit zur Arbeit. Rechnet man diese mit den Haaren der
Lieblingsaffäre, der Affäre, der kleinen Schwester und der Mutter zusammen,
kommt man auf 1 7/8 Frau auf 4 Mio. Männer. Tippt man nun aus Langeweile genau
387-mal alle Knöpfe des Taschenrechners, erhält man dieses wunderbare Ergebnis.“

Aber weil es ja mal wieder auf die Wahlen
zugeht, setzte ein Politiker der gegnerischen Partei noch einen obendrauf: „In
den letzten 1000 Jahren ist die Differenz zwischen den Einnahmen des Mannes und
die der Frau um 67% geschrumpft.“

Auf die überraschten Blicke hin,
begann er zu erzählen: „ZU Beginn der angegebenen Zeitspanne ging nur der Mann
arbeiten. Die Differenz betrug also 100%. Dank unseres Eingreifens hat die Frau
einer durchschnittlichen Familie jetzt einen 1-Euro-Job und arbeitet 6 Stunden
am Tag, sodass sie 6€ pro Tag verdient. Um die nun immer noch weiter vorhandene
Differenz noch weiter zu verringern, senkten wir den Lohn des Mannes.“

Tosender Beifall über diese Genialität
ertönte und der Politiker verabschiedete sich winkend, um die jetzt schon
gewonnene Wahl mit seinen 3500 Kollegen und seiner einzigen Kollegin, die es dank
ihres Vaters, einem hohen Tier, zur Sekretärin gebracht hatte, zu feiern.

Es lebe die Gleichberechtigung!