Beschreibung
einfach fallen lassen und mich begleiten..........
 
 
Meeresküste
Wir setzen uns entspannt in einen bequemen Stuhl oder Sessel. Wer will kann sich auch auf die Couch oder das Bett legen.
Wir atmen ruhig, tief und gleichmäßig. Wir lauschen der leisen Musik und der Stimme, die uns immer tiefer in die Entspannung gleiten läßt.
Nach einer Weile spüren wir einen sanften Lufthauch und ein rhythmisches Rauschen klingt an unser Ohr. 
Die Bewegung der Luft wird stärker, wird zu einer Briese, die fast liebevoll mit dem Stoff unserer Kleidung spielt. 
Die Luft, die wir atmen, hat einen leichten Geruch nach Algen und Tang. Auch etwas würziges, nein salziges liegt darin. Sanft, ja fast liebevoll ist das Spiel des Windes mit unserem Haar und als eine Boe es leicht anhebt,
 
spüren wir ein zärtliches Streicheln auf der Haut an unserem Hals.  Wie  die zärtliche Hand eines uns liebenden Menschen streicht er hinauf über  unsere Schultern, den Nacken und den Rücken hinab.
 
 Wir öffnen die Augen, sehen den blauen Himmel mit herrlich großen weißen  Wolkenschiffen darin und schauen ihnen zu, wie sie majestätisch in das  Landesinnere segeln. Eines nach dem Anderen, eine ganze Armada segelt da  über den blauen Ozean des Himmels. Eine ganze Weile schauen wir den  Wolkenschiffen hinterher und genießen den Augenblick des Friedens und  der Ruhe.
 
 Nun richten wir den Blick auf den Boden, wir stehen in einer herrlichen  Dünenlandschaft. Wo wir auch hinschauen, eine hügelige Landschaft von  Sand, Dünengras und Strandhafer.
 
Dicht an uns vorbei, zum Greifen nahe  segelt eine Möwe durch die  windige Luft, ständig auf der Suche nach  etwas essbarem. Ihr Schrei hat  etwas, was tief in unserem Inneren eine  Sehnsucht weckt.
 
 Ihr Ruf ist wie eine Magie, die in uns den uralten Traum vom Fliegen   erwachen läßt und wir schauen ihr nach und beobachten wie eine leichte   Drehung des Schwanzes und das sanfte Heben eines Flügels ihren Flug in   eine anmutige Kurve hinein gleiten lässt und sie in die   Gegenwindposition bringt. Nun steht ihr fliegender Körper wie auf einem   Foto bewegungslos in der Luft, es ist als würde die Zeit stillstehen  und  alles was uns noch vor wenigen Minuten an Gedanken durch den Kopf  ging  ist völlig nebensächlich geworden. 
 
 
 
Wir gehen nun ein Stück in Blickrichtung der Möwe durch die    Dünenlandschaft und nach ein paar hundert Metern werden die Dünen    flacher. Wir stehen vor dem Strand und hinter ihm sehen wir die Brandung    des Meeres, sehen wie die Wellen vom Wind geschoben den Sand hinauf    laufen, um sich kurz darauf wieder zurückzuziehen. In einem    immerwährenden Rhythmus von Kommen und Gehen.
 Das war schon vor Jahrtausenden so, es ist heute so und es wird zukünftig in Tausenden von Jahren so sein.
 
 So wie der Wind über das Meer weht, so wehen wir durch die Strömungen    der Zeit. Hin und wieder wirft uns eine Welle des Schicksals an fremde    Gestade und wir haben einen Augenblick lang Zeit, um Luft zu holen. 
 Einen Augenblick, um ein Gefühl für die Ewigkeit zu entwickeln,
 
so wie    hier am Strand des Ozeans mit dem Blick in die Unendlichkeit des    Horizonts gerichtet.
 Noch immer segelt die Möwe auf dem Wehen des Windes neben uns her und es ist, als wollte sie uns dieses Bild zeigen.
 
 Wir stehen hier auf der letzten Düne vor dem Strand und der Wind ist     stärker geworden. Seine Kraft bringt unsere Kleidung zum Flattern und     wir spüren wie der Schlag des Stoffes schneller und schneller wird.  Die    Wolkenschiffe fliegen über uns hinweg, als ginge es darum, eine   Regatta   zu gewinnen.
 
 Wir spüren die Kraft des Windes, spüren wie er in jede einzelne Faser     unseres Körpers dringt. Wenn wir einatmen, füllt uns der Wind mit  Kraft    die Lungen. Wir müssen nur den Mund öffnen und es ist als  bräuchten  wir   gar nicht selbst zu atmen. Mit dem Ausatmen spüren wir,  welche  Kraft  wir  aufbringen müssen,
 
um gegen den Druck des Windes zu  atmen.  Mit  jeder  Zelle unserer Haut  nehmen wir die Energie des  Windes in uns  auf  und  speichern diese in  unserem tiefsten Inneren.  Einen Moment lang   heben wir  die Arme  seitlich hoch, so als wollten  wir fliegen, fliegen   wie die  Möwe  neben uns. Wir spüren wie der Wind  an unserem Körper, an   unseren   Armen zieht und für einen Moment ist  es, als höbe uns der  Wind  an und   mit geschlossenen Augen fangen wir  an zu fliegen.
 
 Der Wind läßt nach und wir gehen, nachdem wir wieder gelandet sind,      langsam bis an das Wasser. Der Wind hat eine richtige Brandung erzeugt,      die mit großen schaumbesetzten Wellenkämmen an das Ufer schlägt.  Das     Wasser umspielt unsere nackten Beine, es wirkt angenehm frisch,  aber     nicht kalt. Es läd uns förmlich dazu ein, in die Wellen zu  steigen. 
 Wir legen unsere Kleidung ab
 
und laufen mit einem fröhlichen Lachen in      die Wellenberge hinein.  Wasser spritz hoch und tausende kleine   Tropfen    benässen unsere  Haut.
 Mit einem Hechtsprung jagen wir in die nächste Welle hinein und tauchen       unter ihr hindurch. Das machen wir mehrmals hintereinander. Hier      spüren  wir wirklich die Schwerelosigkeit und wir jagen wie ein Fisch      durchs  Wasser. Mit kraftvollen Stößen schwimmen wir Meter um Meter      vorwärts, um  dann zu wenden und uns mit den Wellen zurück zum  Strand     tragen zu  lassen. Auf diesem Weg nehmen wir die Energie des  Wassers  in    uns auf und  speichern diese tief in unserem Innersten.
 
 Wir steigen aus dem Wasser und genießen die letzten wärmenden Strahlen der untergehenden Sonne.
 
 
Wir heben die Kleidung vom noch warmen Sand auf und kleiden uns wieder        an. Mit dem Heraufsteigen der Dämmerung verlassen wir diesen        wundervollen Ort und spüren in uns die Kraft der Naturgewalten. 
 
 Wir gehen durch die Dünen zurück
  in unser Hier und Jetzt,- 
 kommen an in der Realität.
 
 Sind wir  angekommen, öffnen wir nun die Augen und machen einige Dehn-        und Streckübungen um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.    Nach     einer Weile werden wir merken, was für ein herrlich  kraftvoller   Tag  es    ist.
 
(C)Dirk Steinert