Humor & Satire
Drei Bären

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"Kleines Pan-optikum"
Veröffentlicht am 18. November 2011, 14 Seiten
Kategorie Humor & Satire
© Umschlag Bildmaterial: HirschHeinrich / picasa
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und ...
Kleines Pan-optikum

Drei Bären

Einleitung

Heute sei mal an Bären erinnert. Die meisten von ihnen haben ja ihren Kühlschrank vollgepackt, das Telefon herausgezogen, den großen Stein vor die Tür gerollt und den Wecker auf Frühling gestellt. Worum wir sie mit aller Kraft beneiden, gääähn.

Sanfter Eisbär

Für HirschHeinrich@picasa.com


Ich gehe Hypes stets aus dem Wege,
auch Knut war mir so wichtig nicht.


Aber soviel muß mal sein:


Von „Mutti“ Dörflein im Gehege
stammt Knutens „menschliches“ Gesicht.

Zu Menschen spielte er den Ball.
Von Aggressionen keine Spur.
So hätte er auf jeden Fall
nicht lang gelebt in Wildnatur.


Was blieb uns von den beiden Netten?
Rührende Fotos, servervoll,
und Menschenmengen, die oft chatten,
was dies und das und alles soll.

Auch werden wir daran erinnert:
Wie kommen wir mit Menschen

klar,
wo's Aggressions-Gen recht verkümmert,
so friedlich, wie bei Knut es war.

Kurzes Ehe-Pan-Orama

Für wen, sag ich nicht


Der Panda unterm Pandanus
sehnt sich nach einem Zungenkuß.
Sein Weib, die Pan-Tomime, klagt:
„Schon wieder? Die Migräne plagt!“

Der Panda unterm Pandanus
hätt gerne einen Koitus.
Sein Weib, die Pan-Theistin, sagt:
„Verschon mich bis Gründonnerstag!“

Der Panda unterm Pandanus
träumt oft vom Cunnilingulus.
Ein Traum bleibts freilich, wie er weiß;
nichts macht sein träges Weib noch heiß.


Der Panda unterm Pandanus
bleibt friedlich bis zum Exitus.
Pan-Dora, seine Witwe, klagt:
„Ein Schwächling! Ich habs stets gesagt!“

Vermißter Problembär

Für wen, brauch ich nicht zu sagen


Kennt jemand noch den Edmund S.?
Wo steckt der bloß, wer weiß denn dös?
Vor manchem herrlichen Bonmot
verblaßten Gags von Loriot.


Fliegt er zum Bahnhof München noch?
Und richtet dort die Blumen hin?
Heiß gluderten die Lote, doch
beim Ami Breschnew war nichts drin.


Unter allen seinen Orden
sei „Karl Valentin“ genannt,
dessen Träger, wie bekannt,
'96 er geworden.


Man sah ihn mal bei der EU.
Belustigt er die ab und zu?
Ich fürchte, sein Humor

verweht,
weil ihn dort gar kein Schwein versteht.


Hey Ede, bleib nicht immer fort.
Gib uns für unser Steuergeld,
was uns und Dir ja auch gefällt:
aus Brüssel ab und zu Rapport.


ÄhÄh, mündlich.

 

P.S.
Eisbär Knut lebte von 2006 bis 2011 im Berliner Zoo. Zunächst wurde Knut vom Pfleger Thomas Dörflein aufgezogen, der dazu sogar ein eigenes Zimmer im Zoo bezog. Knut war Liebling der Besucher und der Medien, nicht nur als Baby, sondern auch wegen seiner sanften Ausstrahlung. Den bayrischen Politiker Edmund Stoiber kennen unsere Jüngsten vielleicht nicht. Neben harten Äußerungen über Blas-phemie, Migranten, Gleichstellung und Nazis sind von ihm viele wertvolle Zitate erhalten. Sie reden z.B. über den

„Problembär“ Bruno, übers „Hinrichten von Gartenblumen“, „Öffnen eines Glases Champagner“, eine „gluderne Lot“ und nicht zuletzt über seine Frau, die er „Muschi“ rief. Das Gestammel „vom Flug vom Hauptbahnhof“ kann man auf wikiquote.org in Ruhe nachlesen.

 

 

© 2011+2022 Brubeckfan

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Über den Autor

Brubeckfan
Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und das ist allermeistens.

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Gunda Grins ... Meinen Worten von damals kann ich nichts hinzufügen, aber ich kann sie unterstreichen :)
LG
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Liebe Gunda, ich konnte Deine Worte zur Hälfte sogar noch wiedererkennen.
So schnell waren 10 Jahre rum. Und wir schreiben noch, ist das nicht wunderbar ...
Viele Grüße!
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Lieber Gerd,
ich wusste gar nicht, dass du offensichtlich auch so ein Bärenfan bist, denn diese exzellent gereimten Geschichten von dir kannte ich noch nicht. Besonders gut gefällt mir Teil 2 mit dem Panda ;-) Bärenstarkes Lob! Bedauerlicherweise habe ich jedoch keine Coinsfreigabe.
Viele Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Mein Panda litt damals noch unter lärmenden Nachbarn und unter der Seuche unnötiger, oft falscher, aber todschicker Anglizismen. Dann verzog er sich, glaub ich. Grischa dagegen war imer mal wieder hier, ist ja eine sibirische Natur.

Vielen Dank, liebe Fleur.
Viel Grüße,
Gerd
sitzend neben dem Pandanus (im Profilbild)
Vor langer Zeit - Antworten
Valerina 
Wow, super gereimte Verse, lieber Gerd!
Und.. ich habe einiges erfahren, was ich noch nicht wusste.
Da kann ich nur DANKE sagen für dieses tolle Gedicht.

Liebe Grüße zu dir
Valeri
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Valerilein,
schön, daß Dir mein uraltes Werk gefällt. Wie doch die Zeit vergeht ... und die Jugend weiß schon nicht mehr, wer in Bayern so das Sagen hatte.
Herzlichen Dank, und liebe Grüße zurück,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Lieber Gerd,
Hut ab,
hier hast Du ja einen Deiner drei Bären zur passenden Zeit aus dem Winterschlaf geholt, denn im Münchner Tierpark Hellabrunn wird derzeit ein Zoo für bayrische Problemtiere eingerichtet, in dem der Problembär Stoiber bald die Problemwölfin Michaela Kaniber als Nachbarin bekommt. Denn so ähnlich, wie der Problembär Stoiber seinerzeit den von ihm so getauften „Problembär Bruno“ abschießen ließ, hatte nämlich die Problemwölfin Michaela die in der Umgebung Traunsteins wandernden Wölfe zum Abschuss freigegeben. Gottlob musste sie auf gerichtliches Urteil jedoch ihren Schießbefehl wieder aufheben.

Liebe Grüße,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Lieber Friedemann,
Dein trauriger Bericht über die Lage bayrischer Wölfe erinnerte mich an diese Variationen hier aus meiner Anfangszeit.
Aus Hellabrunn kam übrigens Knuts Vater. Sicher kennen Zootiere einander von überall, so wie Lesebühnenschreiber oder Headhunter.
Gruß und Danke Dir,
brummt Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Re: Re: -
Zitat: (Original von Brubeckfan am 19.01.2012 - 20:26 Uhr)
Zitat: (Original von NORIS am 18.01.2012 - 21:04 Uhr) guter ironischer Humor ... hat Spaß gemacht ... besonder Edmund S.

Lieben Gruß aus Bayern
Heidemarie


Vielen Dank,
da freue ich mich.

Laß Dirs's gutgehn.
Gerd


:-))))
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Re: -
Zitat: (Original von NORIS am 18.01.2012 - 21:04 Uhr) guter ironischer Humor ... hat Spaß gemacht ... besonder Edmund S.

Lieben Gruß aus Bayern
Heidemarie


Vielen Dank,
da freue ich mich.

Laß Dirs's gutgehn.
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
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