Gedichte
Solange man lebt

Solange man lebt

Über deine Schultern pfeift der Wind durch meine Kammern,
So ahne ich die Stimmen, die aus der Tiefe schreien,
Wie sie meine Beine aus Verzweiflung fest umklammern,
Um sich aus den Fängen deiner Seele zu befreien.

Hinter meinem Rücken höhlt der Regen schwarze Steine,
Dort wo sich die Würmer in die feuchte Erde graben.
Kein Mensch wird je verstehen, warum ich um sie weine,
In deren stummen Blicke,  die Kinder früh verstarben.

Unter meiner Zunge will das erste Wort entkommen,
Ich halte es am Gaumen fest, um dir zu vergeben.
Der Weg lag dir gerade, so hast Du ihn genommen.
Noch höre ich die Schritte -  

Auch mir scheint er jetzt eben.