Weihnachtsgedichte
Weihnochtn bei uns daham - ein Mundartgedicht

Weihnochtn bei uns daham

Jeds Joahr zu Weihnochtn des sölbe Problem:

Wem schenk ih wos? Wer besucht wem?

Wos soll ih kochn, dass a jeda zfriedn is?

Da Bua wü kan Truthauhn, `s Madl kan Fisch.

D`Oma hol ma ah, allan derf s`net bleibn.

Fia d`Annatant d`Kortn muass ih nau schreibn.

Dass d`an gscheitn Bam bringst, da letzte wor schief,

schaust hoit zwamol hin, daunn kriagst as in Griff.

Vanillekipferln, Krapferln und sunst ollahaund,

muass ih a`nau bochn. S`Kafa war`a Schaund.

Fensta soll ih putzn und d`Bettn ibaziagn.

Glaubst, wer`n ma nau a schens Gansl kriagn?

Host scho amol zaumzöhlt, wiavü wer`n ma denn sei?

Jedn Tog ocht Leit? Sunst sa ma drei.

De Oarbat, der Wirbl, des hoit ih net aus.

Do hot ma kan Plotz im eigenen Haus.

Mit da Gauns derf ma heia nix passiern,

de Gretl tat mi jo glei wieda kritisiern.

D`Oma wird sogn: „Wisst ´s wos iatzt, ih geh.

Dahoam do hob ih vü an bessarn Kaffee.“

Vom Onkel Fritz kriagn ma noch da Bescherung,

sicha wieda iba `s Spoarn a Belehrung.

Hoffentlich gfollt in Madl de neiche CD,

fir´n Buam hob ih no ollwl ka Idee.

De Lechnarin hot ma gestarn dazöhlt:

Se fohrn furt, schaun au se de Wölt,

oba ih waaß net, Weihnochtn am Palmenstraund,

stott weißa Schnee, nea brauna Saund.

Fohrt ma wo in de Berg, is ibaroll so koit,

und Schnee liegt a in unsarn Woid.

De Klane hot se vorigs Johr so gfreit,

iba des Radl, damit fohrts nau heit.

Da Koarl wor gaunz stoiz auf de neiche Uhr,

de nimmt ea nea am Sunntog, stöll da vur.

Noch da Bescherung gemma olle in d`Mettn,

sicha wird`s wieda gaunz feierlich, woll´ ma wetten?

Aundächtig sing ma d`olten Weihnochtsliada,

und knian uns vor unsan Herrgott nieda.

Beim Hamgeh winscht ma jeden: “Frohe Feiatog!“

A denan, de ma net so besonders mog.

Weihnochtn is wirkli am schensten daham,

de gaunze Famülie friedlich untern Bam.

De vüle Orbat nimm ih gern in Kauf.

Hauptsoch olle kumman. Ih gfrei mi scho drauf.