Weihnachtsgedichte
Advent im alten Markt - ein Mundartgedicht

Advent im olten Morkt

In unserer Stodt ist des ölteste Eck

da olte Morkt  - a gmiatlicher Fleck,

der si vo da Stodtmauer zu d´Földa hin streckt

den haum scho unsare Vorfohrn entdeckt.

A poar enge Gassln, romantisch vaspült,

´s Platzl mit ´n Brunn, a friedliches Büld.

S is a liabs klans Dörfl, wia ma nimma vül kennt

und besonders sche feiern s´ durt in Advent.

A Adventfenster findst fost in jedem Haus

und olle schau´n s´ recht festlich aus.

Gaunz stimmungsvoll is, wau ma gegn da Nocht

an Spaziergaung durch ´n Schnee am Wenzlberg mocht.

De liabn klan Häuserln, des schummrige Licht,

in Vurgartl a Bamerl, fia´s Christkindl g´richt.

De Fenster erinnern, ´s is bold wieda soweit

Weihnochten  kummt, schnöll varennt d´ Zeit.

Überoll funkeln und glitzern Stern

und Kugeln, wia s´am Christbam g´hern

Do, gaunz oben - schau da des au -

hängt sogor scho a Weihnochtsmau.

Am Platzl beim Brunn´ treffn se d´ Leit,

fia a klans Plauscherl hot jeda Zeit.

Bei Wei´ und Bäckerei unterholt ma se gern,

vom Hamgeh wüll do kana wos hern.

Am Häuligen Obend daunn, beim Krippnspül

kriagt so mauncher Mensch des G´fühl,

klopfat do wer an a Tür, vielleicht gangert s´auf

und de gaunze Gschicht nahmat an aundern Verlauf.