Journalismus & Glosse
Kleinigkeiten aus der Großstadt - Nummer 20

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"Kleinigkeiten aus der Großstadt - Nummer 20"
Veröffentlicht am 14. September 2025, 8 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
© Umschlag Bildmaterial: lynx, "Subway", http://piqs.de/fotos/129687.html
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Über den Autor:

Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und ...
Kleinigkeiten aus der Großstadt - Nummer 20

Kleinigkeiten aus der Großstadt - Nummer 20

Hitchcocks falscher Mann Ausgerechnet zum Freiluftkonzert einer altbekannten Rockband wird das Wetter noch einmal feucht und kühl. Trotzdem steht eine Menge geduldiger Fans vor der Bühne, ich geselle mich dazu. Ein Mann stellt sich dicht hinter mich und bleibt. Später fixiert mich ein anderer, neben der Bühne mit Gesicht zum Publikum. Nanu? Ich blicke zurück, mein schlechtes Personengedächtnis strapazierend, ohne Fundstelle.

Erst zu Hause fällt mir ein: Wo größere Mengen stehen, sollte man heute leider auf der Hut sein. Und der Kälte wegen hielt ich die ganze Zeit eine Hand in der

Jackentasche. Uff. Eine falsche Bewe-gung, und wir hätten wohl Hitchcock nachgeeifert, der hatte oft gezeigt, wie leicht einer in die falsche Liste gerät.


Ja beschützt wollen wir alle sein, doch verdächtig, das sind doch all die anderen … Es ist dann aber auch lustig, ein Ter-rorist, ich, ja also … Na ja, mein kurzer Bart, …


Mit dem Radel da Ich bin bekennend altmodisch und ver-knöchert, hänge immer noch gern uralten Zeiten nach, da die Begriffe „Gehweg“

und „Fahrweg“ als selbsterklärend gal-ten. Radfahrer zum Beispiel, die sich entgegen einer Einbahnstraße bewegten, taten dies auf dem Gehweg, ihr Rad schiebend. Ja schieben, das ging mit den damaligen Rädern noch! Und niemand radelte auf Bahnsteigen, niemand klin-gelte schwerfällige und -hörige Rentner auf dem Bürgersteig beiseite. Eine junge Bardame − gut, bleiben wir bei „Dame“ − kommt sauer und ange-schlagen zur Spätschicht: Sie ist mit dem Rad gestürzt, weil da auf dem beleuch-teten Gehweg plötzlich eine große weiße Matratze lag. Mit Blick aufs Handy und natürlich ohne Fahrradlampe konnte sie

ja nicht sehen, was da ein Idiot wegge-schmissen hatte. Bis ich gehe, und gewiß bis Feierabend, gönnt sie allen Gästen ihre Schippe und miese Laune.


Die betreffende Straße vor der Bar wird übrigens nur sehr schwach von Autos befahren.


Das heitere Entsorgen von allem und jedem vors Haus, von Kippe bis Küchen-schrankruine, ist freilich auch so ein Thema der „Neuzeit“.






Was sonst noch passierte Neulich in der Kneipe: Das Bier war hier CO2-frei. Sicher der Umwelt zuliebe. *** Schlimmes aus der Internet-Sippe: Der Influencer hat Grippe. *** Gebt Mexiko an Trump zurück, jawoll. Und das Weiße Haus, Casa Blanca, gehört Marokko! Semper idem, semper

idiot. *** Tel Aviv, laßt sie doch leben! Tel Aviv, ich bitt euch schön! Krieg wird wieder Krieg ergeben, ist das wirklich schwer zu sehn?! *** „Avocado“ heißt wörtlich „Hoden“, lehrt mich der Wikipedia-Artikel zu Guaca-mole. Nun ja, ähm … Und sind Avocados gesund für meinen big beautiful Bill?

'tschuldigung: Welttag der schlechten Wortspiele ist ja erst der

12.11. © 2025 Brubeckfan

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Über den Autor

Brubeckfan
Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und das ist allermeistens.

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Bleistift 

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Nun, in der Tat, es ist immer das gleiche und es wird sich daran auch nicht wirklich etwas ändern, solange die Akzeptanz von Gesetzen auf der Basis von Freiwilligkeit beruht und entsprechend wirkungsvolle Sanktionen des Gesetzgebers ausbleiben...
Als da u. a. noch zu erwähnen wären, das Parken im Halte,- respektive im Parkverbot und das Parken in der zweiten Reihe, wie auch das E-Scooter-Fahren auf dem Bürgersteig, gerne auch mal zu zweit! Und, und, und...
Geschweige vom illegalem Entledigen nicht mehr gebrauchsfähigen Altlasten im öffentlichen Raum, so gewinne ich leider immer häufiger den Eindruck, der öffentliche Raum gleicht immer mehr und mehr einem rechtsfreien Raum...
Semper, semper...
LG
Louis :-)
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Eichenlaub 
Hallo Gerd,
Du hast einen wunderbaren Erzählstil. Habe sehr gern Deine kleine Geschichte gelesen.Und da steckt ja wohl nur Wahrheit drin.

Schöne Sonntagsgrüße
Gerlinde
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