Kurzgeschichte
Zu spät für Schnellentschlossene

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"Zu spät für Schnellentschlossene"
Veröffentlicht am 14. April 2024, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Elena Okhremenko - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Immer hier und nie da. Oder anders herum. Es geht nie um mich, es geht um uns.
Zu spät für Schnellentschlossene

Zu spät für Schnellentschlossene

Die Wahrheit ist, es gibt keinen Morgen mehr beim Bäcker, keine fremden Betten in denen ich aufwache. Zu wenig zu viel Alkohol und nicht ganz geistig gesund. Qualifizierte Enttäuschung über fast Jeden, polyamoröse Tendenzen und die Unfähigkeit es wirklich zu tun, also das mit der Liebe. Abgestumpftheit und Verkopftheit streiten um die Leitung auf meiner Baustelle. Ein Jahr mit einer Fülle an Gefühlen die ich nicht vergessen darf. Zu viel passiert in der Ereignislosigkeit. Ich fühle mich ausgebrannt und ratlos, vergessen und nicht mehr gebraucht. Ich fühle mich uninteressant und uninteressiert und die Menschen in meinem Umfeld spiegeln

das. Die Sicherheit meiner Wohnung bekommt Züge eines Bunkers. Da muss ich aufpassen. Die Wenigen die das verstehen bekommen zeitweilig Zugang. Wenn ich so schreibe merke ich schon wie leicht entrückt ich bin. Kastrierte Gedanken streiten mit meinem Wissensdurst und der Unfähigkeit motiviert zu bleiben. Ich fühle mich wie ein Zuschauer der nicht weiß wen er anfeuern soll. Fankurve, Fanschal, Fanfare und nicht in der Lage das Vereinslogo zu entziffern. Auf die Sonne habe ich gewartet und die Wärme und die Möglichkeit wieder draußen zu sein, den Gedanken Luft zu gönnen aber mein Schatten ist

mittlerweile über mir, da gehört er aber nicht hin. Es ist eine Sackgasse, wo nur noch Lachen gegen den Schmerz hilft und meine Antworten spärlich werden auf die noch spärlicheren Nachfragen. Dabei schuldet sich doch keiner Smalltalk. Ich frage nicht nach wenn ich auch nur ahne das mich die Antwort nicht interessiert. Wir amerikanisieren unsere Kommunikation und ich werde zum Emergenzphänomen. Über Egoismus habe ich schon viel geschrieben und bin selbst so unfähig mich davon abzugrenzen. Nichts bleibt mehr als das Loch im Wasser zu suchen und das diese Aufgabe einen irre macht, kann man sich doch gut

vorstellen und bitte glauben Sie mir, ich habe als möglichen Ausweg nicht den ersten Flieger nach Malle gebucht.

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RSchultz
Immer hier und nie da. Oder anders herum. Es geht nie um mich, es geht um uns.

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FLEURdelaCOEUR So oder so ähnlich würde ich auch gern schreiben können wollen, wenn ich noch schreiben wollen würde.
LG fleur
Vor ein paar Wochen - Antworten
RSchultz Liebe Fleur, einfach fließen lassen.

Danke
R.
Vor ein paar Wochen - Antworten
FLEURdelaCOEUR Danke, aber dazu ist es für mich zu spät ;-)
F.
Vor ein paar Wochen - Antworten
Drehpunkt spritzig wie prosecco beim ausdauertraining des Pointenbringens;-)
Vor ein paar Wochen - Antworten
RSchultz Merci fürs Lesen.
R.
Vor ein paar Wochen - Antworten
Brubeckfan Ein paar Deiner Formulierungen finde ich wieder wunderbar, "zu wenig zuviel" usw.
Ach vlt. fehlt Deinem "Ich" nur ein äußerer Zwang. Wochenlanges Zwiebelschneiden wegen des leeren Kontos zum Beispiel. Oder vlt. reicht auch schon die fällige Steuererklärung ...
Viele Grüße,
Gerd
Vor ein paar Wochen - Antworten
RSchultz Merci dafür. Ich packe alles in meinen Koffer.

R.
Vor ein paar Wochen - Antworten
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