Biografien & Erinnerungen
Mein Tagebuch - Herzlichen Dank an unsere Politiker

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"Das Gesundheitswesen fliegt uns um die Ohren!"
Veröffentlicht am 28. Januar 2023, 8 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal ...
Das Gesundheitswesen fliegt uns um die Ohren!

Mein Tagebuch - Herzlichen Dank an unsere Politiker

Herzlichen Dank an unsere Politiker für das Kaputt-Sparen des Gesundheitswesens



oder:




Der einfache Mann ist wieder einmal der Dumme!


Vor knapp 3 Wochen musste mein Sohn zum Zahnarzt. Auch wenn er es gerne vermeidet. Die stark geschwollene Wange seit dem Tag davor und die Schmerzen ließen ihn seine Angst vor dem Zahnarzt vorübergehend vergessen. Nach der Untersuchung das ernüchternde Ergebnis. 6 Backenzähne müssen raus. An beiden Seiten, oben und unten. Also wurde ein Folgetermin vereinbart. Der war vorgestern. Bis dahin gab es eine Packung Schmerztabletten. Da mein Sohn ein absoluter Angstpatient

ist, kann solch eine Behandlung nur in Vollnarkose stattfinden. Das ist bekannt und wird auch berücksichtigt. Und deshalb auch ein späterer Behandlungstermin, trotz Notfall. Nach einer schlafloser Nacht erschien dann mein Sohn zum vereinbarten Termin wieder beim Zahnarzt. Obwohl es sich ja erst um das Vorgespräch handeln dürfte. Wie üblich. Die Angst war trotzdem da... Als mein Sohn mich 2 Stunden später besuchte, schien er auch gar nicht mehr nervös zu sein. Als er mich nach meiner Schätzung für den OP Termin fragte, sagte ich ganz zuversichtlich: "Innerhalb

der nächsten Woche." Schließlich wäre es ja eine Schmerz- und Notfallbehandlung. Hinzu kommt die Gefahr, dass Keime bei Entzündungen im Zahnfleisch ständig heruntergeschluckt werden. Es drohen gravierende und mitunter lebensbedrohliche Erkrankungen, wenn diese dann in den Blutkreislauf und somit ins Herz oder die Leber gelangen. Das ist inzwischen ja wissenschaftlich bestätigt. Nicht umsonst sollte Karies und andere Erkrankungen von Zähnen und Zahnfleisch schnellstmöglich behandelt werden. Allerdings ginge es dann doch nicht so schnell wie erhofft. Denn in ganz Berlin

könne wegen der fehlenden Fachkräfte (Narkosearzt) solch eine OP nur in Krankenhäuser durchgeführt werden. Deshalb käme es leider zu längeren Wartezeiten. Und dann hielt mir mein Sohn seinen Termin-Zettel unter die Nase. Sein OP Termin war festgelegt. In sage und schreibe 186 Tagen! Und bis dahin solle er sich aus der Apotheke rezeptfreie 400 bis 500er Ibuprofen und Parazetamol Tabletten kaufen und gemeinsam schlucken. Das würde wie ein leichtes Opiat wirken!

(Möchte aber nicht wissen, was diese Mischung mit dem Körper macht.) Danke deutsche Politiker für das Kaputt-Sparen des Gesundheitswesens! Jetzt schauen wir uns im Umland nach einer schnelleren Lösung um.

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Über den Autor

vagabundinchen
...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal in der Woche Linedance und probiere gerne mal was Neues aus. Freundschaften sind mir sehr wichtig. Wenn ihr mir schreiben wollt, dann traut euch ruhig. Ich beiße nicht.
Ansonsten viel Spaß beim Lesen...

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sugarlady Liebe Ines, davon kann ich ein Lied singen. Erst vor kurzem, wurde mir ein Weißheitszahn gezogen.
In weniger als einer Minute, war er draußen.
Dein Sohn ist bestimmt auch ganz tapfer und erleichtert, wenn alles vorrüber ist.
Ja unser liebes System. Wir zahlen uns dumm und kennen keinen Dank.
Alles Liebe
Andrea
Vergangenes Jahr - Antworten
vagabundinchen Hallo Andrea, tja, wie das Leben so spielt. Heute ist mein Sohn schlauer und kümmert sich eher, wenn es irgendwo zwickt und zwackt.

Schön, dass es bei dir so schnell und unkompliziert geklappt hat.

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, auch wenn es heute (jedenfalls in Berlin) draußen sehr trübe aussieht.

Liebe Grüße
Ines
Vergangenes Jahr - Antworten
Memory 
Liebe Ines,
ja, das ist sehr bitter und vor allem auch ungesund für deinen Sohn.
Leider macht ja jeder irgendwann oder irgendwie diese Erfahrungen.
Die Politiker neigen dazu, alles auf den Ukrainekrieg zu schieben, aber diese Ausrede ist nur noch lahm.
Das Gesundheitswesen wird seit Jahren kaputt gespart, weil es keine Priorität hatte (und weil die "Macher" ja auch nicht Monate auf einen Termin oder auf eine ordentliche Behandlung warten).
Es ist beängstigend!
In unserem Heim stehen Betten leer, obwohl die Warteliste unendlich lang ist. Aber wir haben keine Personal mehr und es ist auch keins in Aussicht ...
Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, ihr bekommt einen zeitnahen Termin.
Lieben Gruß
Sabine
Vergangenes Jahr - Antworten
vagabundinchen Liebe Sabine. Da hast du Recht, es ist beängstigend. Und wenn ich dann sehe, dass es jedes Jahr noch viele Bürger gibt, die Gelder an die Regierung spenden, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Viele Tausend Euro gehen da pro Jahr auch noch in den großen Topf. Das wäre ja ok, wenn die Herren und Damen die Gelder dann nicht so verschwenden würden für sinnlose Bauwerke etc.
Vor Jahren war Corona Schuld, dass wir kein Geld hatten, jetzt ist es Putin. Und trotzdem gibt es Unternehmen, die sich dumm und dämlich verdienen an dem Ukrainekrieg.
Das ist es, was ich nicht verstehe.
Aber egal. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend
Liebe Grüße
Ines
Vergangenes Jahr - Antworten
FLEURdelaCOEUR Das ist krass, sehr krass!
Andererseits ist dein Sohn aber auch nicht ganz unschuldig an seinem Dilemma. Ich war früher auch eine Angstpatientin und habe schon in meiner Jugend (DDR-Zeit) einige Backenzähne eingebüßt. Allerdings einzeln und mit örtlicher Betäubungsspritze. (Vor den Spritzen hatte ich weniger Angst, als vor dem Bohrer)
Aber wenn nun sechs auf einmal unrettbar verloren sind, obwohl es ja inzwischen ganz andere Möglichkeiten gibt, hat er vermutlich jahrelang keine Vorsorgetermine wahrgenommen, die ja an sich noch nicht schmerzhaft sein müssen? Und jetzt ist er plötzlich ein Notfall und andere Notfälle, wie z. B. Unfälle oder Tumorerkrankungen, sollen ihm ihren Termin auf der Warteliste abtreten?
Das Gesundheitswesen steckt schon lange in der Klemme, aber nicht nur bei uns. Die Ärzteschwemme ist längst vorbei, aber gerade im Osten haben manche noch immer die DDR-Mentalität, wo das Gesundheitswesen scheinbar komplett umsonst und immer greifbar für alle war. Aber auch durch die Pandemie haben sich z. B. Krebskontrolltermine, Darmspiegelungen, nach hinten verschoben. Wer möchte sich das schon ohne Narkose machen lassen!
Natürlich drücke ich ihm trotzdem die Daumen, dass er doch früher dran kommt.
LG fleur
Vergangenes Jahr - Antworten
vagabundinchen Hallo Fleur, natürlich hast du Recht. Er hat es viel zu lange schleifen lassen. Aber aus Schaden wird er klug. Hoffe ich.
Natürlich wollen wir uns nicht vordrängeln. Ich wollte mit meinem Beitrag nur mal aufzeigen, wie kaputt unser Gesundheitssystem schon ist. Und außerhalb von Berlin scheint es besser zu zu klappen. In Kleinmachnow zum Beispiel (1 Stunde Fahrt von uns) scheint es noch einen Spezialisten für Angstpatienten zu geben, der auch in seiner Praxis ohne lange Wartezeiten Vollnarkose bei Zahnbehandlungen anbietet. Es geht also, wenn die Politik im Bundesland nicht alle Gelder streicht.
Wir sind jetzt dort in Behandlung. Also alles gut.
Liebe Grüße und noch einen schönen Abend
Ines
Vergangenes Jahr - Antworten
Annabel Mir fehlen die Worte. Hoffentlich ist das nur eine Momentaufnahme. Lieben Gruß an dich von Annabel
Vergangenes Jahr - Antworten
vagabundinchen Liebe Annabel, na hier in Berlin ist die jahrelange Sparpolitik schon sehr zu merken. Egal, in welche Richtung du schaust (Kita, Schule, Ausbildung, Gesundheitswesen, Wohnungsbau und... und... und... )
Ich musste auf einen Facharzttermin wegen meinen Nieren auch schon mal ein halbes Jahr warten. Und in meiner Hausarztpraxis arbeiten normalerweise 3 Ärzte, aber die wechseln ständig. Und nun findet sich kein neuer Arzt mehr, was bedeutet, dass die Patienten sich jemand neues suchen müssen. Ersatz gibt es nur für den laufenden Monat vom nahegelegenen Krankenhaus. Danach soll wohl ab April wieder ein dritter Arzt kommen. Bis dahin haben die Patienten eben keine Betreuung.
So ist das hier in Berlin
Aber das ist ja nicht dein Problem. Deshalb wünsche ich dir noch einen schönen Nachmittag/Abend, auch wenn das Wetter nicht so schön ist...
Liebe Grüße Ines
Vergangenes Jahr - Antworten
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