Humor & Satire
Das Eiland der Seligen

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"Das Eiland der Seligen"
Veröffentlicht am 28. Oktober 2018, 8 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.
Das Eiland der Seligen

Das Eiland der Seligen

Hallo meine Lieben, nach langen Irrfahrten ist eure principessa wieder auf diesem poetischen Eiland angekommen, hat ihren Kapuzenmantel aus veilchenblauer Seide gewaschen und ins Kabüffchen gehängt. Was hat sich inzwischen nicht alles ereignet! Der irre Don mit dem Eichhörnchenfell krakeelt wüster denn je seine fuckin' News durch die endlosen Weiten des WWW, der Parvenü vom Bosporus feiert bald Jahrestag seiner Machtergreifung und in Arabien wird wieder einmal der Krummsäbel als Mittel des politischen Diskurses geschwungen und jedweder Kritiker filetiert. Da sage ich nur pfui, pfui, pfui! Seit den Dödelhellenen, die damals mein liebes Troja...

aber lassen wir das, wat vorbei is, is vorbei. Heute ist er da,der Schicksalstag. Eine Stunde länger als üblich. Ein Walhalla-Tag für die Teuten mal wieder. Ganz Germanien stiert nach Hessen. Ganz Deutschland? Nun, ein kleines Dorf, irgendwo vergraben zwischen Neuschwanstein und Warburger Börde, vielleicht auch im Speckgürtel rund um Baaaliiiin, genau weiß man es nicht, hat sich entschieden: es wird an diesem Tage nicht an die Hessen und deren drolligen Dialekt denken. Nicht an den sonoren Monsieur Bouffier, nicht an Schäfer-Bembel, nicht an den grünen Wesir, nein, dieses Dorf wird die Weltmeisterschaften im Fang-den-Hut (FdH) austragen; es haben sich erfreulicherweise

auch drei Franzosen, zwei Italiener, sechs Bayern, ein Vatikaner und sieben sibirische Huskies angemeldet. Das wird ein Hauen und Stechen geben, mein lieber Herr Gesangsverein! Das Finale wird übrigens gegen 18 Uhr ausgespielt werden, man wird also in besagtem Dorf gar keine Zeit haben, die aufgeregten Prognosen und Hochrechnungen zu verfolgen. Wen es interessiert: CNN und Sky übertragen. Aber die Mutter aller Probleme, wie sie der Vollhorst aus Seehofen so liebevoll getauft hat, wird zitternd in der Uckermark sitzen und Kartoffelsuppe kochen, die rote Andrea Langstrumpf hektisch den bronzenen Willy abledern, denn um das Grokodeal steht es

gesundheitlich gar schlecht. Und das, wo sich dieses Urviech doch seit gefühlten Jahrzehnten die allergrößte Mühe gibt, möglichst geräuschlos und unauffällig zu – arbeiten... Damit sind die Teuten doch inzwischen sehr weit vorangekommen und gelten der staunenden Welt als Musterbeispiel deutschen Fleißes. Was ist in den letzten Jahrzehnten nicht alles erreicht worden: der Majestätsbeleidigungsparagraph wurde gecancelt, die Bürokratie uf Bierdeckelgröße geschrumpft. Die Digitalisierung wurde im Sauseschritt so weit vorangetrieben, dass die User sie gar nicht mehr einholen können. Deutsche BürgerInnen atmen saubere, emissionsfreie Luft, leben gut und gerne in großzügigen,

preiswerten Wohnungen. Die Kinder werden von einem der modernsten und effektivsten Bildungssysteme, die es je auf diesem Planeten gab, auf ihr künftiges Leben vorbereitet. Alte und Kranke werden liebevoll umsorgt und gepflegt, die Renten sind sicher und reichlich, gerade auch für Alleinerziehende. Und den WM-Titel in Russland hat sich die junge, pfeilschnelle und ideenreiche Nationalmannschaft Deutschlands geholt und somit den fünften Stern verdient! Das Erfreulichste aber ist, dass die AfD sich vor zwei Monaten ohne viel Federlesen selbst aufgelöst hat; Frau Weidel hatte keine Lust mehr, sich jede Woche im Reichstag ein Paar High Heels mit Aufstampfen zu ruinieren und Herr Gauland

hat beschlossen, mit Höcke und anderen Granden die Grenzen des Deutschen Reiches von 1938 zu Fuß abzulaufen. Und weil jetzt endlich einmal in diesem schönen Lande Ruhe herrscht, kann auch die principessa genüsslich eine Gurkenmaske auflegen und ein langes heißes Bad nehmen. Wenn ich auf die Schnelle alles richtig erfasst habe und heute Abend nix dazwischen kommt...

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Über den Autor

cassandra2010

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.

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HarryAltona Ach wie herrlich mal wieder von dir zu hören. Und wie ich feststellen muss hat sich zum Glück nichts, aber auch gar nichts, geändert.
lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Hä??? Wie meinen?

Zum Glück hat sich nüscht jeändert? In Baaaliiin? Ditte is doch det Drama... dat Jemerkel is ja nu nich mehr zum Aushalten, wa!

Danke dir, Harry!

In Troja bibbert
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
HarryAltona Mein ich doch. Nüscht jeändert. Nix passiert. Nur gelaber. Aber mit Wachstum.
lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
Newcomer Sei mir gegrüßt, holde Principessa, meine Augen dürsteten mich schon lange, wieder einmal von dir zu lesen. Bevor sie drohten auszutrocknen, konnte ich endlich vor dem hessischen Spe(c)ktakel einen Ausschnitt über deine Weltanschauung mir zu Gemüte führen. Um es auf den Punkt zu bringen, ich habe mich köstlich amüsiert, und wünsche dir für heute Abend ein genüssliches Bad - hoffentlich hast du ein paar Badeperlen, falls nicht, ich kann dir aushelfen - aber auch natürlich eine wohltuende Gurkenmaske nach diesem ganzen Kasperletheater aus Berlin! Gutes Gelingen, nicht wahr?
Grüße aus Stuttgart und auch der grüne Landesfürst aus Baden-Württemberg lässt dich herzlich grüßen in seiner unverwechselbaren Sprache...
Marko
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Ha, des isch ja a e Sach! Ih hab in Schduddgard ond Konschdanz schdudierd... schee isch's gwesa~~~
Salli
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Das Eiland der Seligen..."
Nun ja, geben ist in der Tat seliger, denn nehmen
und ich finde, meine liebe Principessa, diesen Kaspern,
denen habt Ihr es jedenfalls wieder richtig gegeben... ...grinst*
Isch hoffe, dass in Frankfutt heude wenigschtens de Äppelwoi
gewinne täte un net so sehre de Gurke in de Vodergrund rücke... LOL
Grüße aus dem fernen Baaaliiiin...
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 Mon très cher Louis IV,
que Votre Majesté ne se mette pas en colère~~~
Wat nu die Jürkchen anjeht: da is der Salat noch nich jehobelt, aber die Tunke is fettich!

GlG aus dem -hüstel- etwas kühlen Troja
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift :-)
Ma chérie Principessa, ça a l'air très rassurant...
Louis IV.
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Im goldenen Monat Oktober war's,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.

Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Und das ward aber auch Zeit, Gnädigste, mit dero Verlaub.
Amüsiert und voller Respekt,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
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