Gedichte
Verschollen

0
"Suchmeldung - es eilt!"
Veröffentlicht am 26. Juli 2017, 2 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.
Suchmeldung - es eilt!

Verschollen

Das Land, es sucht nach seinem Vater. Die Heimat sucht den angetrauten Mann. Das Volk, es gähnt gelangweilt im Polittheater. Der Bürger nimmt sich, was er nehmen kann. Verschollen ist der Vater, dieser große Dichter. Verschollen ist der Denker, dieser kluge Mann. Für tot erklärt vom Staat! Als oberster der Richter, trat dieser selbst auch gleich des Vaters Stelle an. Der Staat, er ist dem Land ein schlechter Vater. Und er ist auch kein liebevoller Mann. Das Volk verdummt er mit Polittheater Dem Bürger nimmt er, was er nehmen kann. Ach, Volk, hör die Visionen deiner großen Dichter! Wenn deine Bürger endlich wieder Denker sind und dich erheben zu dem höchsten aller Richter, dann kehrt das Vaterland zurück zu Frau und Kind! PeKa

0

Hörbuch

Über den Autor

pekaberlin
Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.

Leser-Statistik
25

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Brubeckfan Ein schönes Lied für Deinen närrischen Lautenspieler.
Ja, Deine Schlußstrophe, das wäre es halt, an Heines "großen Lümmel" mußte auch ich denken. Einfacher ist aber, einen über sich zu haben, der entscheidet und über den man dann meckert; als Teenie der echte, später der so genannte Vater.
Sich selbst freilich nicht ausschließend,
sendet Dir viele Grüße
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Danke Gerd,
für deinen schönen (auch selbstkritischen) Kommentar!
Ja, du hast es wohl eher getroffen, mit dem "großen Lümmel". Und das Volkstheater ist dann wohl da "Eiapopeia ..."
Vielen Dank und liebe Grüße
Peter
P.S. PN folgt
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Auch mir kamen sofort die "Nachtgedanken" von H. Heine in den Sinn, doch sehe ich niemanden, der die "deutschen Sorgen fort lächeln könnte".
Ein starkes Gedicht, lieber Peter!
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Na ja, Kara,
dazu schrieb ich ja schon an fleur und Bleistift (weiter unten).
Und doch hast du Recht! Ich sehe weltweit keine oder keinen, der diese Sorgen (nicht nur die deutschen) fortlächeln könnte.
Vielen Dank und liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ach ja, lieber Peter, da sind wir wieder beim Thema, doch dem Vater Staat sind Dummbürger doch lieber, als selber denkende Individuen, denn die setzen auf passiven Widerstand. der allerdings auch nichts nützt, wenn es zu wenige tun.

Liebe Grüße
Bärbel
(Coins sind leider schon alle. aber ein herzchen ist noch drin.)
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Natürlich, Bärbel.
solange sie sich nicht als Volk begreifen, als die höchste Macht ... und nicht nur passiv ... '89 war ja auch nicht passiv ... eher das davor.
Dank dir und liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift meint: sehr gut... smile*
"Verschollen..."
Ich versuch's mal mit Hinrichen, einem der ganz großen...
"Denk' ich an Deutschland in der Nacht,
dann bin ich um den Schlaf gebracht..."
LG
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Das ehrt mich zwar, denn Heine ist für mich seit langem der Größte, aber genau deshalb ist mir diese Anspielung auch peinlich, Louis.
Und wie ich unten schon an fleur schrieb, sehe ich, wenn überhaupt, andere Anknüpfungspunkte.
Aber trotzdem, vielen Dank und liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Warum ist mir das nicht eingefallen?
Manchmal findet man das nicht, was genau vor der Nase liegt!
LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Na, weil's vielleicht nicht ganz trift, fleur?
Denn Heine schaute ja von außen.
Wahrscheinlich ist es eher der dritte Fluch, den die Weber ins Leichentuch webten, der den Harry und mich hier verbindet.
Oder - "Ich hatte einst ein schönes Vaterland" (doch da werden mir böse Zungen Ostalgie unterstellen. Wobei ich eher die Gründungsideale der DDR und auch einige der BRD meine, in diesem Zusammenhang.)
Na ja, aber ein Vergleich mit Heine ist eben schwierig, weil er unvergleichlich war, ist und wohl noch lange bleibt.
Vielen Dank und liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
15
0
Senden

153522
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung