Humor & Satire
Freitag 13.

Vorbemerkung

Oje! Heute ist Freitag, der 13.!

Eine nicht ganz ernst gemeinte Besorgnis.

Gute Unterhaltung.

(wieder eingestellt: 13.01.2023)

Copyright: G.v.Tetzeli Cover: Monika Heisig

Internet:

www.welpenweste.de

Freitag 13.

Heute früh war es so weit.

Ich hatte schon seit Mitternacht nicht mehr richtig schlafen können. Heute ist Freitag, der 13.! Um Gottes willen!

Meine Holde heißt zwar Monika, aber das klingt schon so ähnlich, wie Freyja.

Der Freitag, der13. ist doch ihr geweiht. Ausgerechnet der Liebesgöttin Freyja!

Gut, ich hätte ja nichts dagegen, aber ich habe zu viele Filme gesehen, wo erst… und dann ging es dem Rittmeister an den Kragen!

Der 13. Ist nämlich auch der Tag der Hexen! Was mache ich bloß, wenn sie zu säuseln anfängt? Wer weiß, wie das für mich endet?

Flucht!

Der ganze Tag ist geschmissen!

Die 13 ist sowieso Unheil bringend. Er zerstört die ausgeglichene Runde von 12.

Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Die 12 Apostel, die 12 Götter des Olymp, Zodiak, die 12 Tierkreiszeichen vermeiden die Zahl 13. Furchtbar! An Tarot, an das 13. Arkanum, die Karte des Todes, mag ich gar nicht erst denken.

Warum verzichten manche Hochhäuser wohl darauf, dass es ein dreizehntes Stockwerk gibt?

Warum verzichten Hotels oft auf die Zimmernummer 13?

Und Freitag ist sowieso grausig.

Ich zog mir die Decke über den Kopf. Kater Kasperl, dieses Unglücksvieh, kam tatsächlich unter meine Decke, um zu kuscheln. Was mag nur in dem Tier vorgegangen sein? Das war noch der Gipfel! Eine schwarze Katze auch noch! Schlimmer ging es nimmer! Ich floh ins Bad, schloss die Türe und legte mich in die Badewanne.

Meine Holde flehte vor der Badezimmertüre. „Komm doch raus! Sei doch nicht so empfindlich! Schau mal, alles, was Du mir erzählt hast, das kann man doch ganz anders sehen. Das christliche Abendmahl, das waren dreizehn, wenn man Jesus mit reinrechnet. Und da wurde Brot, Wein…

„Judas war der Dreizehnte“, bellte ich zurück.

„Und dass Adam und Eva am 13. das Paradies verlassen hatten, das ist doch nicht schlecht, sonst wüssten wir ja nicht, was Liebe ist.“

Ich wusste, dass Freyja und die Hexe gesprochen hatten und ließ mich nicht beirren. „Und in vielen Ländern gilt es als Glückstag. In Japan, in China, in Mexiko.“

„Ich lebe hier in Deutschland“, maulte ich.

„Auch bei den Kelten, unseren Vorfahren, galt die Zahl 13 als Glückszahl! Und am 13. geschehen auch nicht mehr Unfälle, als an anderen Tagen.“

„Aber auch nicht weniger!“

"Du leidest doch an Paraskavedekatriaphobie."

"Para sowieso kann mich mal!"

Es klingelte an der Haustüre.

Der Postbote stand vor der Türe und hatte ein Einschreiben. Vom Finanzamt!

Monika nahm das Schreiben entgegen. „Wusste ich es doch“, schrie ich aus der Badewanne.

Sie gab nicht auf. „Die Helden in Geschichten und Mythen nehmen diesen Impuls auf als eine Transformation des Bisherigen und eine Chance zur Gestaltung des Kommenden. Wenn wir in unseren persönlichen Krisen uns diese Herangehensweise zu Eigen machen, können wir viel aktiver und positiver auf radikale Ereignisse reagieren“, dozierte sie.

Mann! Kann die salbasern!

Ich hörte, wie sie seufzte, als sie den Brief öffnete.

„Du bekommst eine Rückzahlung“, flüsterte sie fassungslos.

Ich hatte das Badezimmer blitzschnell wieder verlassen und „danach“ brachte mich mein liebes Hexlein auch nicht um.

Na ja, beinahe.

Freitag, der 13. könnte öfters kommen, finde ich.