Gedichte
Der letzte Tanz

Ein Vogel fliegt.

Er fliegt so weit er kann.

Manchmal muss er eine Pause einlegen.

Doch dann zieht er weiter.

Ich kann sehen, was er nicht sehen kann.

Ich kann fühlen, was er nicht fühlen kann,

- nicht einmal ahnt.

Ich spüre es.

Es ist Zeit zu gehen.

Wenn ich ihn anschaue,

dann sehe ich seine funkelnden blauen Augen.

Ich kenne seine Augen, ich kenne ihn.

Ich kenne alles an ihm.

Aber ich muss weiter.

Ich lasse ihn zurück.

In meiner Erinnerung behalte ich ihn als eine dieser Personen,

denen man bedingungslos vertrauen kann.

Wir trennen uns ohne ein böses Wort. 

Er ist verzweifelt.

Ich bin es auch.

Aber ich muss weiter.

Er sagt, er liebt mich.

Tränenschwer schaut er mich an.

Er sagt, er braucht mich.

Was ich ihm nicht sage,

ich liebe ihn auch immer noch.

Ein letzter Tanz.

Er fragt mich, ob wir uns wiedersehen.

Ich schüttle den Kopf,

schaue noch einmal zurück,

und gehe.

- Sei dir sicher du bist nicht vergessen.

Die Kraniche fliegen über Wiesen und Seen,

Der Heimat entgegen.