Journalismus & Glosse
Blumen für Gunda

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"Herzlichen Glückwunsch, liebe Gunda... auch zum Buch!"
Veröffentlicht am 29. Januar 2014, 16 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und ...
Herzlichen Glückwunsch, liebe Gunda... auch zum Buch!

Blumen für Gunda

Worum es nämlich geht

Eckdaten: Slov ant Gali, Gunda Jaron und Ricardo Riedlinger: Liebe m.b.H. 188 S., Verlag neun9zig, daher 9,90 EURO


Enthält: Gedichte über Liebe und das ganze Drumherum. Zu haben: Bei Amazon, bei Gunda (siehe Gundas Profilseite), eventuell beim Händler um die Ecke. Die automatisch erzeugte Leseprobe bei

Amazon ist aber leider für den Hinterzarten. Dringend zu empfehlen: Für Jugendliche jeden Alters; für Gundafans ohnehin Pflicht.

Ein Buch, ein Buch

Sagt, was ihr wollt, ein Papierbuch, so ein raschelndes, leicht duftendes Ding zum Anfassen, Einstecken und Verräumen, wird immer etwas besonderes sein. Papier wirkt wie ewige Tontafel im Vergleich zu elektrischen Medien, die nie das temporäre, jederzeit löschbare, eben „softe“ loswerden. Und so ein paar Nachmittage auf der Couch mit Gunda, na seid ehrlich…

In diesem Fall mit Gunda und zwei Mitstreitern, deren einer (Gali) uns von ihr bereits wiederholt vorgestellt wurde und der auch das titelgebende Gedicht beisteuerte. Die drei harmonieren in

diesem Buch vortrefflich.

Bei der Lektüre fehlen einem dann aber doch immer wieder die Felder und Knöpfe zum Kommentieren und Belohnen, zumal wenn man Gedichte erfreut von myStorys wiedererkennt − You cant't always get what you want… Schon deshalb muß ich diesen Text hier schreiben.

Des Buches Inhalt

Die Gedichte deklinieren Liebe, Annäherung, Vergnügen, Partnerschaft, Abschied, Glück, Eifersucht und Unglück in verschiedensten Tonarten: verspielt, Gunda-spöttisch, frivol, verträumt, grausam, putzig, zärtlich, nüchtern, bitter… Das sind nur einige der Notizen, die ich beim Lesen machte. Man fühlt sich angeregt, oft erheitert. Garantiert fehlen das Schwülstige, Übertriebene, Verniedlichte, wie auch das modisch-reißerische Sadistische oder Unappetitliche.

Einige Gunda-Werke erkennt man wieder, auch Herr Hinz (S. 115) und

Gerd-Herbert (S. 131) haben ihren Auftritt. Manche „Gundas“ aber überraschen und könnten gut auch von Gali stammen. Wie ich auch umgekehrt so einige Gali-Werke spontan unserer Gunda zugeordnet hätte. Manchmal (wie zum Thema „Xanthippe“ S. 126) stehen zwei Gedichte reizvoll nebeneinander, und ich würde mir die Zuordnung zum Autor nicht zutrauen, stünde sie nicht da. Überhaupt gibt es im Buch so einige Dialoge der Autoren.

Hut ab, 180 Seiten zu einem Thema muß man erst einmal zusammenbekommen und sortieren. Obwohl, man kriegt ja nie genug und so fallen mir aus dem Ärmel die lachende Witwe am Brunnen, die

Mutter mit Sohnes Kumpel sowie die Frau ein, die es zur Freundin zieht. Die hätten doch noch Platz gefunden? Ich nehme es als Beweis, daß auch diese Sammlung nicht alle Farben des Regenbogens abdecken kann − der schreibende Leser möge unverzagt weitermachen.

Schönheitsfehler

Da ich immer mal pingelig bin, seien hier auch Marginalien der Drucktechnik erwähnt: Manchmal schlichen sich "PC-Anführungsstriche" ein und ich vermute, drei Punkte erwarten ebenso wie einer kein vorhergehendes Leerzeichen, nur eins danach (das ist aber vielleicht ein Stilmittel?). Der Xanthippe fehlt mal ein Buchstabe. Zwei Gedichte desselben Titels „Abschied“ von Gunda beschreiben die Stimmung auf einem Bahnsteig (S. 28 und 42). Und „Misstöne“ (S. 111): Also ich finde jenen ersten Sextakkord wunderbar, an dem jeder „A hard day's night“ erkennt,

und der sich aus Dur- und Molldreiklang zusammensetzt. Eine Partnerschaft, die so klingt, aber wow. Also nicht, daß ich den Inhalt des Gedichts nicht verstünde… Ein Inhaltsverzeichnis wäre gut gewesen, z.B. für Kreuzchen und Randbemerkungen. „Querfeldein…“ hat übrigens eines, leider ohne Seitenzahlen. Für die zweite Auflage…

Fazit

Dieses Buch kann man am Stück lesen und ebenso immer mal irgendwo aufschlagen und abschnittsweise genießen − vorausgesetzt, man sucht nicht nach heiler Welt, Schmetterlingen im rosa Himmelbett und dergleichen. Man kann sich als Schreiberling rhythmische Varianten abgucken sowie Druckbildspiele wie die Tropfen in Gundas „Dürstend“.

Geeignet für Jugendliche jeden Alters. Was sag ich, dringend zu empfehlen natürlich.

Und 180 Gedichtseiten für immer, zum Preis von so vergänglichem wie einer

Kinokarte oder zwei Glas Guinness, das sollte nicht so schwerfallen.


Herzlichen Glückwunsch, liebe Gunda, Euch zum Buch und Dir zum Geburtstag! Bleib uns schön gesund, fleißig und ideenreich.


Und nun muß ich weiter, denn da liegt ja noch ein Gunda-Papierbuch: „Querfeldein…“

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Hörbuch

Über den Autor

Brubeckfan
Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und das ist allermeistens.

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Gunda So, lieber Gerd, jetzt komme ich erst dazu, mich näher mit deinen Kritikpunkten zu befassen. Ich wäre nicht ich, hätte ich nix dazu zu sagen ;o)

Also: Was fehlende Buchstaben sowie den doppelten Titel angeht, hast du absolut Recht. Mit den PC-Anführungszeichen meinst du wahrscheinlich, dass das Apostroph manchmal wie ein hochgesetztes Komma aussieht, manchmal wie die Hälfte eines Anführungszeichens der wörtlichen Rede? Stimmt, das ist eine Macke, die ... ach, wäre zu kompliziert, das zu erklären, ist aber etwas, auf das ich inzwischen mehr achte.

Was die Pünktchen angeht: Das habe ich eigentlich immer schon so gemacht, weil es einfach besser aussieht, als wenn die Punkte direkt an das vorhergehende Wort angeklatscht sind ;o) Außerdem bin ich davon ausgegangen, dass diese Auslassungspunkte so etwas wie "Gedankenpunkte/Gedankenstriche" sind, also einen nicht zu Ende ausgeschriebenen Gedanken symbolisieren und daher - wie Gedankenstriche - "das Recht" auf einen eigenen Platz im Satz haben. Zusammengefasst: Vor deinem Hinweis habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, mich jetzt aber mal auf die Suche nach einer entsprechenden Regel im Duden begeben. Und - oh staune - ich bin fündig geworden.
In Para 99 und 100 (Auslassungspunkte) im Duden stehen sie MIT Leerzeichen, wenn sie einen "ausgelassenen Gedanken" symbolisieren. (Hach, lag ich nicht gut mit meiner Intuition?) Stehen sie stellvertretend für ausgelassene Buchstaben eines Wortes, schließt man sie direkt an. "So eine Sch... schimpfte er." Wieder was dazugelernt :o)
Tja, mit dem Inhaltsverzeichnis ist das so eine Sache, Gerd. Die einzelnen Gedichte in der Reihenfolge ihrer Abfolge zu nennen, ist bei Lyrik relativ witzlos. Allenfalls hätte man sie alphabetisch ordnen können und dann mit den entsprechenden Seitenzahlen versehen. Oder aber thematisch in feste Rahmen packen und diese mit einer Zwischenüberschrift versehen und in ein INhaltsverzeichnis aufnehmen. Sind alles Dinge, die wir uns sicherlich beim nächsten Mal durch den Kopf gehen lassen. Bei Querfeldein wären Seitenzahlen sinnvoll gewesen, da gebe ich dir absolut Recht. Beim dritten in dem Verlag erschienenen Buch haben wir das auch so gehandhabt.

Summa summarum: Ich danke dir für deine wertvollen Hinweise. Immer her damit, wenn dir etwas auffällt. (In Querfeldein stehen übrigens zwei Zeilen eines Gedichtes komplett doppelt ... Frag michmal, wie so etwas passieren kann, obwohl wir das Manuskript bestimmt 30 mal gelesen haben ...)

Liebe Wochenmittegrüße
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Ja liebe Gunda, absolut wieder was dazugelernt über die Pünktchen ... und nun hab ich gleich mal geübt.
Wie offensichtliche Schusseleien passieren können? Betriebsblindheit durch Wiederholung? Oder die anderen dachten, die Zeilendopplung sei Absicht? Ein pingeliger Außenseiter als Testleser wäre wohl die Lösung, nach der (halbautomatischen!) Rechtschreibprüfung durch das Schreibprogramm.

Sehe ich da "beim nächsten Mal"? Wunderbar, Ihr habt also noch nicht genug.
Da werd ich mal schnell weiterlesen. Oder den Steuerkram sammeln. Oder die Nase der Frühlingssonne aussetzen.

Tschüs,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Lach ... Gerd, du glaubst nicht im Ernst, dass wir uns mit der Rechtschreibprüfung begnügt haben?
"Beim nächsten Mal" bezieht sich im Moment auf das nächste Buch des Verlags, nicht auf "meins". Seufz ... Dazu fehlt mir leider die Zeit.
Steuerkram ... oha. Mach mir kein schlechtes Gewissen ... Da tendiere ich doch eher zur Frühlingssonne :o)

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Ich bin ja vonne Socken ...
Du hattest ja schon mal angekündigt, lieber Gerd, dass du mir einen zusammenfassenden Kommentar zu meinem Buch schicken wolltest, aber ihn in Form eines literarischen Blumenstraußes zum Geburtstag zu erhalten, ist natürlich etwas ganz Besonders. Danke also für die Blumen und die Werbung und überhaupt und so und auch für die kritischen Anmerkungen. Du, ich weiß nicht, wie oft das Manuskript hin und her geflogen ist, wie oft wir immer und immer wieder Fehlerchen entdeckt haben, schließlich überzeugt waren, alle ausgemerzt zu haben ... nur um dann beim Aufschlagen des Buches SOFORT einen zu finden ... (den du im Übrigen nicht erwähnt hast ;o))

Also, allerherzlichsten Dank, Gerd, für die wunderbare Überraschung.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Auch ohne Gundas "Papierbuch" in der Hand gehalten zu haben, glaube ich dir auf's Wort und möchte mich deinen Glückwünschen anschließen.
Liebe Gunda, von Herzen alles Gute für dich zum Geburtstag und für deine weitere literarische Laufbahn!

Liebe Grüße an euch beide
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
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