Kritik zu Marcell und Vanessa

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KRITIK ZU MARCELL UND VANESSA

Thema gestartet
von siox2013
am 09.05.2013 - 14:27 Uhr
siox2013  Ich habe gerade meinen ersten Schreibversuch hochgeladen, Marcell und Vanessa. Ich wollte eigentlich nur um Verbesserungs vorschläge oder kritik bitten.
Aller Anfang ist schwer, aber ich werde wohl tatsächlich gelesen, was sagt ihr denn so dazu?

l.g. siox2013
Vor langer Zeit - Antworten
Lyneth  hmm, mir fehlt etwas. Ein Grund deine Geschichte weiter zu verfolgen.

Es ist als würde ich ein Interview in einer Zeitung lesen ohne zu wissen wer genau diese Person ist.
Die Geschichte an sich ist sehr informativ, interessant also gar nicht schlecht. Es ist eine Lebenserfahrung aber es ist als ob du jemanden gegenüber sitzt und diese Geschichte ohne emotion runter ratterst, erzählst ohne Emotionen und teilnahme der Person dahinter oder warum es einen interessieren sollte.

Ganz am Anfang fehlt etwas.
Stell dir vor du sitzt mir in einem Kaffee gegenüber. Erzählst du mir diese Geschichte von den beiden oder Marcel?
Ich weiß weder warum Marcel oder du es mir erzählen will noch wo wir sind oder was ich mit Marcel zutun habe.
Als Leser musst du mir auch ein Bild von Marcel malen, mich einbinden, einen Grund eine Einleitung geben wie, warum er/du vor mir sitzt und warum du diese Geschichte erzählst. Dinge, die nicht nur über den Inhalt heraus zu lesen sind.

Es geht also um Marcel und Vanessa, ihren Sohn, ihr Leben und ihre Höhen und tiefen, aber warum willst du diese Geschichte erzählen? Bau einen Handlungsstrang mit ein.

Dann ist mir noch etwas aufgefallen, denn der Anfang ist im "Jetzt", die Sicht von Vanessa und Marcel's Kennenlernen in der Vergangenheit. Du solltest dich deshalb auf eine Erzählweise festlegen. Wenn du aus der Sicht von beiden schreiben willst solltest du am Anfang auch Marcel's Sicht besser nicht in der Ich variante schreiben oder den Leser wissen lassen, das Marcel gerade "denkt". Später folgt eine Sicht von Vanessa in der deutlich wird was sie denkt/fühlt. Aber wenn du aus der "Ich-sicht von Marcel schreibst" dann kann er nicht wissen was sie zu dem Zeitpunkt gedacht hatte, außer sie hat es ihm erzählt, dann müsste die ganze Szene aber anders dargestellt werden. Nämlich das Marcel erzählt was Vanessa ihm gesagt hat was dort passiert ist und wie sie sich gefühlt hatte, also wieder eine ganz andere Erzählweise.

Ich gehe daher davon aus das die Erzählweise in der dritten Person also die einfachere wäre.
Meiner Meinung nach vertragen sich Ich-Sicht und Personensicht Wechsel nicht gut, wenn man es nicht wirklich gut bedenkt wie man es löst. Es ist möglich aber es ist sehr schwierig.
Also zumindest kann ich mich damit absolut nicht anfreunden. Andere haben damit vielleicht weit weniger Probleme. Ich mag sowas jedenfalls nicht.

Also: mir wird zumindest nicht ersichtlich ob am Anfang Marcel nur denkt und es darum die Ich-sicht ist, es fehlt mir also das "drumherum" das den plötzlichen wechsel zu Vanessa's Sicht erklärt.


Ich gebe dir mal ein Beispiel wie ich den Anfang gestalten würde, vielleicht hilft es dir ja.

Der Grund dieser Erzählung könnte zum Beispiel das Gespräch mit "mir" in einem Kaffee sein, Ich bin ein Nebencharakter, ich bin ebenfalls ein Exjunkie der Marcel zuhört. Jemand, bei dem er einmal all den Frust heraus lassen kann und ihm zuhört, ihn vielleicht verstehen kann.

Also anstatt "Unser Sohn darf wieder zu uns... " Vielleicht mit


Marcel saß am Tisch des kleinen Kaffees, das am Eck seiner Wohnung lag. Er hatte sich mit einer alten Bekannten verabredet. Lyneth war [bla bla:
. In der Ferne entdeckte er sie schon. Sie hatte sich kaum verändert. .
"Hey Marcel, was gibst?", fragte sie neugierig. Sie setzte sie sich, bestellte sich einen Kaffee und sah ihn erwartend an.
Er hatte sie angerufen weil er jemanden zum reden brauchte. Jemand, der nicht Vanessa war oder einer dieser eingebildeten Fazkes, die glaubten ihm helfen zu können. Jemand,der vielleicht besser als alle anderen nachvollziehen konnte was Vanessa und er gerade durch machten.
"Unser Sohn darf wieder zu uns", sagte er leise. Seine Stimme zitterte einwenig.
"Das ist doch toll", erwiederte sie darauf.
Dann fängst du an zu erzählen und so weiter


Oder kurz gehalten:

Nach so einem Tag warf ich mich erstmal auf die Couch. Meine Gedanken kreisten wie wild...
Unser Sohn darf wieder zu uns, war das erste was mir in den Sinn kam. Alles wird wieder gut. Endlich.... usw


Die Einleitung ist verdamt kurz, aber ich weiß das Marcel auf der Couch sitzt und sich erinnert. :P
Was eben die "ich-erzählung" klarstellt.

Das ist mal mein Senf :)
Die Handlung im Kaffee mag fiktiv sein und nicht auf der Wahrheit basieren wie der Kern der Geschichte, aber du willst es ja erzählen. Mache den Leser zu einem Beteiligten. Gib ihn einen Grund warum die Geschichte ihn interessieren sollte.
Die Geschichte ist interessant, du musst sie nur besser verpacken :)
Vor langer Zeit - Antworten
siox2013  Ich danke dir für deine kosbaren tipps, werde mir alles zu herzen nehmen, und hoffe die kritik/ tipps ebben nicht ab.

danke l.g. siox 2013
Vor langer Zeit - Antworten
VictoriaS 
Zitat von siox2013 am 07.05.2013 - 22:07 Uhr:
Ich danke dir für deine kosbaren tipps, werde mir alles zu herzen nehmen, und hoffe die kritik/ tipps ebben nicht ab.

danke l.g. siox 2013


Bei solch einer langen Antwort, da kann es schon mal ein Jahr dauern, bis man die verdaut hat. ;)

LG V.
Vor langer Zeit - Antworten
Fogomains 
Zitat von VictoriaS am 08.05.2013 - 00:10 Uhr:
Zitat von siox2013 am 07.05.2013 - 22:07 Uhr:
Ich danke dir für deine kosbaren tipps, werde mir alles zu herzen nehmen, und hoffe die kritik/ tipps ebben nicht ab.

danke l.g. siox 2013


Bei solch einer langen Antwort, da kann es schon mal ein Jahr dauern, bis man die verdaut hat. ;)

LG V.

:-) Wie immer die richtige Antwort. Hätte ich auf Dich gehört könnte ich jetzt faullenzen. Habe trotzdem mit der Überarbeitung der eigenen "Schwarte" angefangen und werde wohl 2014 fertig sein.
LG
Gruß aus dem Regenwald
Heiner
Vor langer Zeit - Antworten
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