Vor ein paar Jahren dachte er,
so ohne Arbeit ist das Leben leer,
auch wenn ich offiziell in Rente bin,
so einen Nebenjob, das kriege ich hin
und das bringt zusätzlich noch Geld,
was sicher auch meiner Frau gefällt.
So hat er sich die Zeitung genommen,
um einen kleinen Job zu bekommen.
Sein Blick fiel auf ein Inserat,
das er gleich ausgeschnitten hat:
Ich suche jemanden, der mich fahren kann,
die Arbeit fällt nur für Stunden an,
gute Bezahlung garantiert.
Das hatte ihn gleich fasziniert.
Also rief er dort gleich an,
fragte, wann er anfangen kann.
Am nächsten Morgen, hieß es um acht.
Er hat sich früh auf den Weg gemacht.
Ein Mann dort am Mercedes stand,
hatte den Autoschlüssel in der Hand.
„Bis vor kurzem bin ich selbst gefahren,
aber, hm, was soll ich sagen,
dann hatte ich zuviel getrunken,
wurde von der Polizei herausgewunken,
mein Führerschein ist erst mal weg.
Ich stelle Sie ein zu diesem Zweck,
mich täglich an mein Ziel zu bringen,
dafür soll ihre Kasse klingen.“
So sprach er, ist dann eingestiegen:
„Vorn die erste Straße rechts einbiegen.“
So lotste er ihn an sein Ziel.
Der Rentner fuhr mit viel Gefühl,
weil er den Job behalten wollte.
Er liebte es, wenn der Rubel rollte.
In einem Wohngebiet hielten sie an.
Dort stieg er aus, der beleibte Mann,
öffnete seinen Kofferraum
und nahm geschwind, man glaubt es kaum,
Teppiche und Läufer heraus.
Dann rief er mit lauter Stimme aus:
„Billig, billig, kaufen Sie, Leute,
gute Ware bekommen sie heute.“
Der Rentner wurde hinter dem Steuer ganz klein.
Das sollte ein guter Nebenjob sein?
Es stellte sich Schamesröte ein.
So sind sie den ganzen Tag über gefahren.
Überall pries der Mann laut an seine Waren.
Dem Rentner wurde angst und bange.
Hoffentlich dauert das nicht mehr lange,
hoffentlich kann ich bald nach Haus,
ich halte die Peinlichkeit nicht mehr aus.
Als abends er dann nach Hause gekommen,
hat wortlos er sich ein Bier genommen
und murmelte still in sich hinein:
„Diesen Nebenjob lasse ich lieber sein.“
So ist das mit einem Zeitungsinserat,
auch wenn es einen guten Inhalt hat,
man weiß nicht so recht, was dahinter steht
und dann, eh man es sich versieht,
ist man in einer peinlichen Situation.
So erging es sicher vielen schon.
Der Rentner legt nun die Beine hoch,
trägt Zeitungen aus, das kann er noch,
muss dafür auch nicht: „Billig“ schreien
und nimmt dafür auch Geld noch ein.
Doch Fahrer will er nicht mehr sein.