Humor & Satire
Universum Katze

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"Universum Katze"
Veröffentlicht am 31. Juli 2013, 26 Seiten
Kategorie Humor & Satire
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Beamter aus Leidenschaft, glücklicher Pessimist, Mäusepatriot. Nicht zu vergessen - Freund des Mittelalters, sowie von Barock und Rokoko.
Universum Katze

Universum Katze

Beschreibung

Die lieben Katzen und die Welt, welche sich um diese Katzen dreht. Geschaffen von Katharina Herbst, der "Mutter" von Kater Schnitzel

Genesis


Am Anfang war die Maus.

Und die Maus war von Gott.

Und die Maus wurde Gott. Gott auf Erden.

Graue Maus, weiße Maus, braune Maus, Rötelmaus,

und alle liebten sich und mehrten sich fleißig
nach dem göttlichen Gebot,

und alle knabberten Saat und Korn dem lieben Gott und
den Menschen  vor der Nase weg.

Und so sah sich der liebe Gott im Himmel dazu verpflichtet,

disziplinarisch-regulierende Maßnahmen zu ergreifen.

Er schickte auf die Erde
das Bodenschnellreagierungskommando hernieder:

Füchse, Luchse, Nerze, Marder und wie sie alle hießen,

doch auch die Bodentruppen waren nicht imstande,

die außer Kontrolle geratene Mäusepopulation
zu minimieren.

Und so hörte sich der liebe Gott von allen Seiten
Klagen gegen die Mäuse an,

und war erschöpft und ermattet, und schuf sich
aus bitterster Not heraus  ein Geschöpf,
dass schon durch bloße Anwesenheit Trost spenden
und  Laune aufhellen konnte
- die Katze –
und wusste nicht, was er damit getan hat.

Denn der liebe Gott war von seinem Geschöpf d
erart begeistert,
dass er seinem Charme
als erster erlegen war.

Und so war der Gott bereit, der Katze zu dienen
und sie zu ehren, 
bis dass der Tod sie scheidet.

Und damit das nicht so schnell passiert,
gab er der Katze sieben Leben.

Und so diente der Gott der Katze
treu und ergeben,
und wurde
zu erster autodidakter Katzenpflegefachkraft.

Und die Katze wurde Gott.

Und schuf sich ein Universum,
in welchem sich alles nur um sie dreht:

Das Universum Katze.

Hier kommen die 10 Weisheiten einer frei denkenden,
wohlerzogenen, nicht im Geringsten eingebildeten,
wohlgenährten Hauskatze:

1.Erstes und Wichtigstes: Alles für die Katz

Oder:

Ich bin das Zentrum des Universums,
der Gott, von allen und allem angebetet.

Alles dreht sich nur um mich.

Überhaupt:

Ich bin Ich

(das große Ich einer Katze darf schließlich
nicht klein rüberkommen).

Diese Weisheit sollte man sich als erstes
gut verinnerlichen, danach fällt einem das Verständnis
der Katzenphilosophie leicht und simpel.

Apropos simpel:
Simpel sein und gerade denken ist was
für Menschen und Mäuse:

2. Katzen sind nun mal kompliziert

Und somit sind ihre philosophischen Irrungen und Wirrungen
für einfach gestrickte Gemüter, wenn überhaupt,
dann unter Vorbehalt  zu begreifen und zu entschlüsseln.

Fazit: entweder man akzeptiert alles so, wie es ist, oder man
versucht immerwährend, die Katzenseele zu ergründen
und zu entschlüsseln, bis man daran scheitert.

Man findet sich besser damit ab, dass alles so ist, wie es
eben ist, respektive These 1, s. o.

3. Die Katze lässt das Mausen nicht

Trotz des vielfältigen und reichhaltigen Angebots an
katzengerechtem Tierfutter in den katzenfreundlichen
Geschäften ist und bleibt die Maus
das Grundnahrungsmittel  für das Katzenvolk.

Wie oft sieht man, vor allem, aber nicht nur und
ausschließlich in ländlicher Gegend, wie an lauen
Sommerabenden  oder schwül-heißen Sommernächten,
oder gar auch an vor Kälte knisternden Wintertagen
ein auch so wohl genährtes Katzenbild die
traumhafte Feldlandschaft ziert.

Stundenlanges Ausharren in Lauerstellung,
in zum Teil gebückter Haltung, Engelsgeduld
aufbringend, in freudiger Erwartung vor dem
Mauseloch im Kornfeld.

Es bleibt die stumme Frage: Warum?

Wozu das scheinbar schier unendliche Warten
und Bangen, ob nicht doch zufällig Herr oder Frau Maus
oder gar versehentlich selbst das lütte Mausekind mitten
in einer sternklaren/ sternlosen/ finsteren/ nebligen/ lauen/
schwülen Nacht ihr trautes Domizil auf der Suche
nach Korn zufällig verlassen würde?

Aus Spaß an der Sache!

Denn eine Maus eignet sich nicht nur zum Verzehr,
was an sich ja einfach Verschwendung wäre in Zeiten
von Überfluss, sondern, und das ist wichtig, so eine Naturmaus
eignet sich hervorragend zum Spielen!

Fazit: Die Maus ist und bleibt alternativlos.

4. Die Katzen sind in ihrem Grunde Jäger

Sport und Spaß – die Maus ist das!

Schon in der ersten Klasse der Katzenschule musste
im Unterricht das Prinzip „der Maus hinterher“ verinnerlicht werden.
Und das nicht für die Schule, für das Leben, wenn man es als Katze
im Leben zu etwas bringen will.

Doch die Katze existiert in Menschennähe,
und das menschliche Prinzip besagt nun einmal „Sport ist Mord“.
Deswegen haben die Katzen es rechtzeitig gelernt, ihre Jagdinstinkte
zu bezwingen, und beschränken ihre sportlichen Aktivitäten auf das
unbedingt Unvermeidbare.

Außer den seltenen aktiven Sporteinheiten
wie Jagen oder Fischen bevorzugen die Katzen meditative Sportarten
wie Chillen am Öfchen im Körbchen; Abhängen in der Hängematte;
Stretching (einfach mal alle viere von sich strecken);
Lauern unter freiem Himmel;
Schnurren bei Herrchen/Frauchen auf dem Schoß;
Yoga am Fenster: stundenlanges Sitzen und Betrachten der Umwelt
in der Pose einer ägyptischen Katzengötterstatue,
kombiniert mit gleichzeitigem Bad in den bewundernden Blicken
der begeisterten Passanten und Verehrer von außen (sehr positiv für die Egoförderung);
Slalomschleichen durch die Wohnungseinrichtung;
Slalomstufe für Fortgeschrittene: Schleichen um die heißen Kochtöpfe und
Pfannen in der Küche - die ultimative Herausforderung für die Katze,
den Fisch aus der Pfanne zu bekommen, ohne sich die Barthaare zu versengen;
Freestyle: Balancieren auf dem Balkongeländer im zwecklosen Versuch,
einen Vogel zu erwischen
und zuletzt
Riesenslalom zwischen Oma Elses Blumentöpfen auf dem Fensterbrett.

5. Religion ist Opium für das Volk, Baldrian ist Opium für die Katz

Ein eindringlicher Appell an alle Katzenbesitzer,
verbunden mit der Bitte:

Wenn ihr schon selbst an Herz- oder Nervenerkrankungen leidet,
dann schont die Nerven eurer Katzen!

Lasst eure Baldriantropfen nicht offen und ohne Aufsicht, für
Katzen frei zugänglich stehen!

Denn, wie der Katzenobermedizinguru Ibn China
untersucht und festgestellt hat:

Einmal Baldrian – für immer Baldrian.

Es gibt keine ehemaligen Alkoholiker und
keine von Baldriansucht geheilten Katzen.

6. Von nichts kommt nichts

Mit anderen Worten:
Eine Maus, die bereits in der Falle sitzt,
reißt nicht so schnell wieder aus. Besonders, wenn die
besagte Falle aus einem ganzen Käselaib besteht. 

Das Nachhaltigkeitsprinzip gilt auch hier: Pflege deine Güter
und Besitztümer und du hast lange deine Freude daran.

Fazit: Eine Maus, die geregelte Wohnverhältnisse und
ordentlich was zu knabbern hat, besitzt mehr
Opferbereitschaft als so ein Wildräuber, der ständig auf der Flucht ist.
Da kann man ja bei einer ordentlich behandelten Maus
auch schon mal ein Öhrchen anknabbern oder sie ins Näschen zwicken.
Das arme Viech wird es bei guter Pflege überleben, die Katz
kann schön Wunden lecken und Trost spenden –
das ewige Katz-und-Maus-Spiel geht weiter.

7. Nur Hunde haben Besitzer, Katzen haben Personal

Der Hund wurde ursprünglich vom lieben Gott
für die Menschheit erschaffen, um in schwierigen
Stunden des Lebens beizustehen.

Als treuer und ergebener Diener ständig an der Seite des Menschen,
der ihm als Gegenleistung Dach über Kopf gibt und die Verpflegung
sicherstellt.

Quasi als Urform der heutigen Polizei: dein guter Freund und Helfer,
immer dienstbereit zur Stelle. Die Vorbildfunktion nicht zu vergessen.
Spielchen mit dem Stock als regulierende Maßnahme und ständige Streifzüge
durch die Gegend sind demzufolge auch keine Erfindung der Neuzeit.

Im Unterschied zu Hunden sind Katzen Einzelgänger.
Manche nennen es Egoismus, Katzen bezeichnen es als gesunde Form
des vorausschauenden Denkens. Man hat nicht nur das Herrchen/Frauchen als
Personal ständig für sich allein, sondern auch all seine Güter und Besitztümer.
Und je weniger man teilen muss, umso weiter kommt man im Leben.

Und wenn man sparsam ist, bleibt vielleicht noch für die nächsten ein bis
zwei Katzenleben was übrig.

8. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold - oder das \"Miau-Prinzip\"

Bei Katzen unterscheidet man generell zwischen Schweigsamkeit
und Verschwiegenheit.

Schweigsamkeit ist Unterscheidungsmerkmal
der Katzen von anderen Haustieren, wie z.B. Hunde
oder Singvögel, die manchmal auch schon von Rechts wegen
zum Schweigen gebracht werden müssen. Eine ausgewachsene
Spezies der Katzenfamilie benötigt nicht mehr viel zu kommunizieren.
Man meint zu wissen, dass die Hauskatze nur ihre Stimme einsetzt,
um Kontakt mit dem Menschen aufrecht zu erhalten.

Dabei muss man generell zwischen Schnurren
und Maunzen unterscheiden.

Schnurren hilft der Katze, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren
und durch Vibrationen ihr Umfeld positiv zu beeinflussen. Die meisten
Menschen vertreten de Ansicht, dass diese „guten“
Vibrationen durchaus auch menschliche Leiden wie Arthritis oder Rheuma
lindern können. Glaube versetzt Berge.

Wobei es sich herausgefiltert hat, dass die maunzenden Geräusche
besonders starke Wirkung auf den Menschen zeigen. Einmal
„Miau!“ heißt „Ich habe Hunger“, zweimal „Miau!“ bedeutet „Die Milchschüssel
ist wieder leer“, dreimal „Miau!“ – Katze will schon wieder die Aufmerksamkeit
schinden, kein „Miau!“ seit über einer Stunde – Kätzchen ist ausgebüchst.

Das beschert dem Besitzer eine schlaflose Nacht. Also, lieber ab und an sich zu
Wort melden. Sicher ist sicher.

9. Was du heute kannst besorgen, kannst du auch noch übermorgen

Die Bequemlichkeit der Katze basiert auf der Tatsache,
dass sie sieben Leben hat.

Also kann sie sich auch leisten, sich auf die wichtigen Aufgaben
des Alltags zu konzentrieren: vor allem Essen, Schlafen, Egopflege
und Raumumgestaltung, und die lästigen Pflichten immer
wieder von sich zu schieben.

Das hat den Vorteil, dass man/katz nicht der
Hektik verfällt und alles in Ruhe erledigen kann.

10. Autogenes Katzentraining, auch Egopflege genannt

Ganz wichtig ist für die Katze, sich immer wieder zu motivieren.

Hierzu empfiehlt es sich, folgende Sprachregeln
einzuprägen und sich immer wieder vor das geistige Auge zu führen:

- Ich bin so herrlich – so selbstherrlich,

ich bin so süchtig - so selbstsüchtig,

ich bin so gierig – so wissbegierig,

ich bin so sicher – so selbstsicher,

ich bin so willig – so eigenwillig,

ich bin so sinnig - so eigensinnig,

ich bin so nützlich – so eigennützig…

Unterm Strich: Ich bin Ich!

Wobei wir schon wieder bei Punkt 1 angekommen wären.

So schließt sich der Kreis des Universums Katze.

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FLEURdelaCOEUR ***** - Sprachlose Begeisterung von
fleur,
die einst zwei göttlich schöne Katzen bedienen und lieben durfte ....
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