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Demenz - der Weg in die Vergangenheit und das Vergessen.

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"Demenz - der Weg in die Vergangenheit und das Vergessen."
Veröffentlicht am 11. Juli 2013, 10 Seiten
Kategorie Gedichte
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Demenz - der Weg in die Vergangenheit und das Vergessen.

Demenz - der Weg in die Vergangenheit und das Vergessen.

Einleitung

wie unterschiedlich und individuell diese Erkrankung verläuft ist heftig. Betroffen ist nicht nur der Patient sondern sein gesamtes Umfeld. VieleFragen bleiben unbeantwortet und das Schicksal ist wie eine offene Tür zu einem Nebelland. Ich möchte hier ein wenig über meine Eindrücke und Empfindungen berichten die der Kontakt mit der Krankheit bei mir hinterlassen. Es sind natürlich ganz persönliche Gedanken und doch denke ich, dass so mancher der diese gelesen hat sich auch darin wieder findet. Dazu

kommt das ich versuche mich auch in die Gedanken und Gefühlswelt der Erkrankten hinein zu fühlen. Das kann natürlich nur ein Versuch sein und wird wohl auch nichtwirklich das wiederspiegeln können was ein demenzkranker Mensch fühlt. So sind und bleiben es Sicht und Empfindungsweisen meiner Person.

 

 

 

 

Demenz

Immer weiter wanderst du fort,
verlässt uns, diesen Gedankenort.
Schaust nur noch zurück,
nicht mehr nach vorn,
manchmal bist du traurig,
manchmal voll Zorn.
Und doch, wir lieben dich,
weil noch so viel Gefühl
aus deinen Augen spricht.
(C)Dirk Steinert

 

Demenz 2

Erst gerade waren sie doch noch da,
meine Tochter und auch Schwiegersohn sogar.
Nun sitzen dort zwei fremde Menschen, doch warum,
ist das unangenehm, was wollen die hier, bin doch nicht dumm.
Ich habe Angst, fühl mich nicht wohl,
sehe meinen Vater, ach ist der jung, mein Kopf ist so hohl.
Ich fühle mich so müde, auch seltsam schwach,
bin doch seit zwei Tagen schon wach.
Ob auch bald was zu Essen wohl

kommt?
Hier räumt man nichts ab, das vergammelt doch prompt.
In zwei Wochen müsste doch schon Weihnachten sein,
mensch ist das warm, die Sonne brennt so durch das Fenster herein.

 

 

Vielleicht aus der Sicht des Erkrankten,

können wir ihre Verwirrung nachempfinden?
Ganz sicher nicht.
©Dirk Steinert

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Silberwolf

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lachmal Ja SILBERWOLF so ist es!
Meine Mam lebt jetzt in hierher eigenen Welt,
vor einem Jahr meinte sie noch .
Sollte ich plötzlich Sachen vergessen oder mitten in einer Unterhaltung den Faden verlieren, gib mir genügend Zeit, um mich wieder daran zu erinnern. Sollte es mir nicht gelingen, rege dich nicht auf. Denn das Wichtigste ist nicht, was ich sage, sondern dass ich deine Nähe brauche und dass du da bist, um mir zuzuhören.
Demenz ist eine schlimme Sache, aber ich klaube mehr für die Mietmenschen ,weniger für den betroffenen selber
Gut beschrieben, gern gelesen .
LG lachmal
Vor langer Zeit - Antworten
avewien Hallo Dirk,

die vielen Sterne für dieses "heikle" Thema schon allein für Deine Einführung.
Die Krankheit muss der absolute Horror sein, wenn man es selbst in wachen Momenten mitbekommt - durfte es z.T. miterleben.

Finde Deinen Text einfach gut gemacht!

Lieben Gruß
Viktor
Vor langer Zeit - Antworten
monalisa592107 worte die nachdenklich machen
zum andren für beide seiten>> dem erkrankten und den betroffenen angehörigen gehört viel mitgefühl denn beide leiden darunter jeder aus seine art
dirk du hast das wunderbar in worte gefast lg monika
Vor langer Zeit - Antworten
Ephraim Guter Blickwinkel -
LG Ephraim
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur wir "Gesunden" wissen leider nicht was ein Demenz - Kranker fühlt oder wahr nimmt. Manch mal haben sie wohl wache Momente und dann wissen sie, wie es um sie bestellt ist und wie die Angehörigen leiden.

lg Helga
Vor langer Zeit - Antworten
Gaenseblume Diese Menschen leben zwar eine Andere Welt aber sie tut ihnen nicht weh. LG Marina Gaenseblume
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Wenn ich das alles hier - durch das Vergessen, den wachen Tod verlier,
Dann behalt mich in deinem Herzen, deinem Leben.
Nur das wird dem meinen, einen Sinn noch geben!

Berührende Worte, so voll von Respekt und Liebe für Menschen,die ihr Leben an diese Krankheit verloren haben!

Nur in einem einzigen Fall fand ich das Vergessen zu gnädig, aber drüber sprachen wir ja schon einmal. Vielleicht bin ich ja zu hartherzig!

LG vom Kullerchen!
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Irrlichter.....ich bekomme das ganz oft aus erster Hand mit, wie sie sich verlieren...es muss furchtbar sein, wenn du in einem Moment umherirrst, gedanklich oder körperlich, und dann wieder ganz bewußt deine Umgebung und dich selbst wahrnimmst.

LG Shirley
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Wunderbare Zeilen - voller Verständnis und Mitgefühl für den erkrankten Menschen!

Liebe Grüße
Merle
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Diw Wahrheit der Demenz . hast so klasse in wunderbare Worte gefasst.
LG
Schnief
Vor langer Zeit - Antworten
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