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Zauber. Das mutige Prinzesslein - Zeit für Märchen

Zauber. Das mutige Prinzesslein

Vor einer alten, verschlafenen Stadt,

da hielt ein riesiger Drache Wache,

so wie im Märchen eine Stadt ihn hat,

so war´s Bewachen des Drachen Sache.

Kamst du auf Reisen in seine Nähe

und wusstest nicht das richt´ge Losungswort,

so spie er dir Feuer vor die Zehe

oder briet in Flammen dein Leben fort.

So ging es nun schon viele Jahr und Tag,

bis er das mutige Prinzesslein sah,

sie war so schön, wie es ein Drache mag,

und so kam sie ihm bis zum Kopfe nah.

Er fühlte im Drachenleib ein Beben,

ihre Haare waren so herrlich rot,

rot auch ihr Mund, die Zähne so eben,

sie duftete köstlich, wie Zuckerbrot.

Unter dem duftigen Kleidchen trug sie

des Drachen Verdruss, er ahnte es nicht,

der gift´ge Spieß reichte ihr bis zum Knie,

drang ihm beim Herzen tödlich ins Gesicht.

Nun wurde das verschlaf´ne Städtchen wach,

es drangen die Menschen aus jedem Hort,

schon gab´s ums Regieren den ersten Krach

und auch ums Prinzesslein den ersten Mord.

Und hat das Märchen auch eine Moral?

Wenn du es denn willst, mir ist sie egal.

Nur eines weiß ich nun wirklich genau,

ein Drache ist auch nicht besonders schlau.