Gedichte
Festhalten am Abgrund... - ...um dem Sturz zu entkommen

Der Weg liegt vor mir, dass weiß mein Verstand

Hinter mir jagt mich die brodelnde Feuerwand

Doch kein Licht erhellt den düsteren Pfade

Und ich weiß sehr wohl, der Weg ist nicht gerade.

Doch wenn ich warte, überrollt mich das Leid

Das Feuer umschlingt mich mit seinem lodernden Kleid

Soll ich nun rennen, oder doch stehenbleiben?

Wie kann ich die tiefen Abgründe meiden?

Ich fange an zu laufen, taste mich blind voran

Doch ich weiß, irgendwann verzweifele ich daran.

Ständig abzurutschen, mich am Wegesrand festzuhalten

Unter mir rufen schon die düsteren Gestalten.

Ich spüre eine Hand, sie hält mich mit fest,

Ich überlege, schaffe ich so den Rest?

Mich hochzuziehen erscheint mir schwer,

Wie lange ich schon dort hänge weiß ich nicht mehr.

Kurz vor dem Ende lässt sie mich los

Gibt mir manchmal noch einen kleinen Stoß,

doch mein Wille krallt sich weiter an die Kante der Schlucht,

Das stetige Kämpfen - wird es zu einer Sucht?

Doch dann zieht mich eine Hand fast heraus,

sie schafft es nicht ganz, aber es macht mir nichts aus,

denn in der Zeit, in der ich mich fast ganz oben befand

befestigte ich an einen Pfahl am Wege ein Band.

Gehalten durch das Seil hänge ich im schwarzen Loch

Ich sammele Kraft um mich dort heraus zu ziehen, doch

die Angst könnte das Seil auch zernagen, es zerreißen

den Knoten lösen, die Hoffnung zerbeißen.

Das Risiko ist groß, doch ich gehe es ein

Manchmal fühle ich mich auch sehr allein

Doch wenn ich nicht hoffe, falle ich tief hinab in den Tod

und diesmal für immer, endgültig besiegt von der Not.