Gedichte
Das Sonntagsei

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"Das Sonntagsei"
Veröffentlicht am 18. März 2013, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht: Der Winter ist ein Bösewicht, die Bäume tragen Schneegewicht, die Stämme sind kahl und so schwarz wie ein Pfahl, die Felder sind weiß und auf dem See liegt Eis. In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.
Das Sonntagsei

Das Sonntagsei

 

 

 


DAS SONNTAGSEI - ein Gedicht



Es war einmal ein Hühnerei
mit seinen Kumpels im Karton - gar drei,
sie waren weich und kühl gelagert,
im Regal, grau-weiß gemasert.

Eines Morgens wurd´ es wach
von einem riesengroßen Krach,
die beiden anderen sich stritten,
wer war am besten wohl gelitten.

Da sprach das eine zu den beiden,
das ist egal, wer schöner ist,
wir werden alle einmal leiden,
der Mensch uns dann zum Frühstück ißt,
der Vitamine wegen und der anderen Sachen,
die uns zum Lebensmittel machen.




Morgen schon, da ist´s so weit,
der Topf mit Wasser steht bereit,
dann werden wir ´ne Runde schwitzen
und hernach im Becher sitzen,
dann saust der Brecher auf den Kopf,
die Schale wird nun aufgeklopft,
dann kommt der Löffel mit ins Spiel,
die Schale leeren ist sein Ziel.

Es ist egal, wie schön du bist,
weil am Ende nur
die Schale übrig ist.

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Über den Autor

KatharinaK
Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht:
Der Winter ist ein Bösewicht,
die Bäume tragen Schneegewicht,
die Stämme sind kahl
und so schwarz wie ein Pfahl,
die Felder sind weiß
und auf dem See liegt Eis.
In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.

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petjula007 Ein gelungenes "Eiergedicht". Sehr hübsch geschrieben. Mir fiel ein, dass ich mir heute kein Ei zum Frühstück gegönnt habe. Werde es morgen nachholen und dabei an Dein hübsches Gedicht denken.

LG
Petra
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK So ist das auch gedacht, Petra. Auch für morgen wünsche ich Dir dann "Guten Appetit". Lieben Dank für Dein Lob, liebe Grüße,
Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Re: Re: Re: Am besten -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 14.10.2013 - 22:16 Uhr)
Zitat: (Original von KatharinaK am 14.10.2013 - 21:16 Uhr)
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 14.10.2013 - 21:05 Uhr) schmeckt ein frisches Ei aus dem eigenen Hühnerstall!
Als Dorfkind aufgewachsen, habe ich mir auf dem Hof heimlich Hühnerküken eingefangen und sie in meiner Puppenstube "wohnen" lassen.... ;-))

Liebe Katharina,

sehr schöne Zeilen zum Thema, da verschmerzt man die paar Holperer doch gern! Überlege nur, ob ich die Hühnersuppe nicht mit kaltem Wasser ansetzen würde ....

Liebe Grüße
fleur


Liebe Fleur,

dank Deinem Hinweis habe ich meinen Text noch einmal überprüft. Das Huhn muß in das heisse Wasser wegen der Federn. Sonst kriegste die nicht raus - und den kalten Ansatz kannste Dir dann sparen.

Trotzdem bin ich beruhigt, daß Dich die Holperer nicht abgehalten haben. Ich weiß, daß der Text nicht das Gelbe vom Ei ist - aber ich finde ihn lustig.

Liebe Grüße, Blümchen, laß Dir die Suppe schmecken,

Katharina


Oh, das war jetzt ein Missverständnis.
Zuerst wurden sie mit kochendem Wasser gebrüht, dann gerupft und schließlich noch über dem Feuer/der Gasflamme gesengt ...

Beim Ansetzen bin ich vom küchenfertigen Hühnchen (aufgetaut, aus dem Supermarkt, wohne schon lange nicht mehr auf dem Dorf!) ausgegangen ... Für saftiges Fleisch heiß, für kräftige Brühe kalt angesetzt, da kommt das Fett besser raus ....
Aber nicht immer ist heute noch wahr, was man früher mal gelernt hat ... ;-)))

Vor Jahren bekam ich mal ein frischgeschlachtetes Hühnchen geschenkt, noch jungfräulich im weißen Federkleid ...Da haben wir alle Schritte des Rupfens, Sengens, Ausnehmens in der winzigen fensterlosen Hochhausküche praktiziert ...

Der Genuss eines Hühnchens ist für mich immer das Gelbe vom Ei!
Lieben Gruß

fleur




Fensterlose Hochhausküche - Du Arme. Supermarkt-Hühnchen kommen hier nicht mehr auf den Tisch. Wenn dann kenne ich es vom Sehen über den Gartenzaun - oder wenn sich wie im letzten Winter der Hahn eine Auszeit von den Hühnern in UNSEREM Garten nimmt, ddabei sich erschrickt und mit einem Riesensatz im Pool verschwindet. Er saß da und fror sich fast die Füße fest auf der unter Wasser liegenden Eisschicht. Der war froh, daß ich ihm rausgeholfen habe. Eine leichte Verkühlung, das war es. Jetzt weckt er uns immer noch.
Nur das letzte Huhn, das unseren Garten einladend fand, war Paula nicht genehm - es liegt jetzt in der Truhe, einen Kopf kürzer.

Gute Nacht, Blümchen,

Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Re: Re: Am besten -
Zitat: (Original von KatharinaK am 14.10.2013 - 21:16 Uhr)
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 14.10.2013 - 21:05 Uhr) schmeckt ein frisches Ei aus dem eigenen Hühnerstall!
Als Dorfkind aufgewachsen, habe ich mir auf dem Hof heimlich Hühnerküken eingefangen und sie in meiner Puppenstube "wohnen" lassen.... ;-))

Liebe Katharina,

sehr schöne Zeilen zum Thema, da verschmerzt man die paar Holperer doch gern! Überlege nur, ob ich die Hühnersuppe nicht mit kaltem Wasser ansetzen würde ....

Liebe Grüße
fleur


Liebe Fleur,

dank Deinem Hinweis habe ich meinen Text noch einmal überprüft. Das Huhn muß in das heisse Wasser wegen der Federn. Sonst kriegste die nicht raus - und den kalten Ansatz kannste Dir dann sparen.

Trotzdem bin ich beruhigt, daß Dich die Holperer nicht abgehalten haben. Ich weiß, daß der Text nicht das Gelbe vom Ei ist - aber ich finde ihn lustig.

Liebe Grüße, Blümchen, laß Dir die Suppe schmecken,

Katharina


Oh, das war jetzt ein Missverständnis.
Zuerst wurden sie mit kochendem Wasser gebrüht, dann gerupft und schließlich noch über dem Feuer/der Gasflamme gesengt ...

Beim Ansetzen bin ich vom küchenfertigen Hühnchen (aufgetaut, aus dem Supermarkt, wohne schon lange nicht mehr auf dem Dorf!) ausgegangen ... Für saftiges Fleisch heiß, für kräftige Brühe kalt angesetzt, da kommt das Fett besser raus ....
Aber nicht immer ist heute noch wahr, was man früher mal gelernt hat ... ;-)))

Vor Jahren bekam ich mal ein frischgeschlachtetes Hühnchen geschenkt, noch jungfräulich im weißen Federkleid ...Da haben wir alle Schritte des Rupfens, Sengens, Ausnehmens in der winzigen fensterlosen Hochhausküche praktiziert ...

Der Genuss eines Hühnchens ist für mich immer das Gelbe vom Ei!
Lieben Gruß

fleur


Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Re: Am besten -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 14.10.2013 - 21:05 Uhr) schmeckt ein frisches Ei aus dem eigenen Hühnerstall!
Als Dorfkind aufgewachsen, habe ich mir auf dem Hof heimlich Hühnerküken eingefangen und sie in meiner Puppenstube "wohnen" lassen.... ;-))

Liebe Katharina,

sehr schöne Zeilen zum Thema, da verschmerzt man die paar Holperer doch gern! Überlege nur, ob ich die Hühnersuppe nicht mit kaltem Wasser ansetzen würde ....

Liebe Grüße
fleur


Liebe Fleur,

dank Deinem Hinweis habe ich meinen Text noch einmal überprüft. Das Huhn muß in das heisse Wasser wegen der Federn. Sonst kriegste die nicht raus - und den kalten Ansatz kannste Dir dann sparen.

Trotzdem bin ich beruhigt, daß Dich die Holperer nicht abgehalten haben. Ich weiß, daß der Text nicht das Gelbe vom Ei ist - aber ich finde ihn lustig.

Liebe Grüße, Blümchen, laß Dir die Suppe schmecken,

Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Am besten - schmeckt ein frisches Ei aus dem eigenen Hühnerstall!
Als Dorfkind aufgewachsen, habe ich mir auf dem Hof heimlich Hühnerküken eingefangen und sie in meiner Puppenstube "wohnen" lassen.... ;-))

Liebe Katharina,

sehr schöne Zeilen zum Thema, da verschmerzt man die paar Holperer doch gern! Überlege nur, ob ich die Hühnersuppe nicht mit kaltem Wasser ansetzen würde ....

Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Re: -
Zitat: (Original von ludmoeller am 13.10.2013 - 13:48 Uhr) Ich hatte immer Angst mich nach der Reinkarnation als Stein wieder zu finden, nun glaube ich, das Huhn kann es toppen, da hat es der Stein evtl besser? Jedenfalls eine gute Idee*lach
Lg Lydia


Liebe Lydia,

die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Als Stein kann einem auch viel passieren - schlimmstenfalls die Schredder-Anlage, die Dich dann pulverisiert.

Lieben Dank für Deinen Besuch und das Lob,

Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
ludmoeller Ich hatte immer Angst mich nach der Reinkarnation als Stein wieder zu finden, nun glaube ich, das Huhn kann es toppen, da hat es der Stein evtl besser? Jedenfalls eine gute Idee*lach
Lg Lydia
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Re: Guten Appetit ... -
Zitat: (Original von NORIS am 15.09.2013 - 22:34 Uhr) ... und trotzdem muss ich feststellen, dass wir Menschen doch sehr grausam sind. Abr ich glaube, vegan zu leben, ist wirklich nicht mein Ding.

Humorvoll in Worte gefasst.

Liebe Grüße
Heidemarie


So ganz ohne tierisches Eiweiss - auch nicht mein Ding.
Aber ein Restmitleid mit den armen Viechern bleibt.

Dir eine schöne Woche, Heidemarie,

Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
AngiePfeiffer Aber Katharina, - nach dem Lesen dieser Zeilen bekomme ich wirklich moralische Bedenken. Das arme Suppenhuhn!
Wünsche einen schönen Wochenanfang
Angie


Zitat: (Original von KatharinaK am 15.09.2013 - 20:38 Uhr)
Zitat: (Original von AngiePfeiffer am 15.09.2013 - 20:12 Uhr) und die Moral....
gut verwortet.
LG
Angie


Liebe Angie,

Die Moral von dem Gedicht,
werde lieber ein Ei nicht,
doch auch als Huhn da hast du's schwer,
erst kommt der Hahn ständig angewackelt,
die Hennen laut um Beistand flehen,
in einer Reihe zur Verfügung stehen
und dann wird plötzlich nicht lang gefacketl,
der Kopf kommt ab und auch die Federn,
in einem Wachsbad und mit Feuer
Fürs Hennenleben ein letztes Abenteuer,
ein Topf mit kochend heissem Wasser steht bereit -
und du von allem Äußeren wie Inneren befreit,
senkst dich in die heiße Suppe,
aus ist's mit der Hühnerpuppe.

Guten Appetit,

Katharina
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