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Auf sanften Pfoten Teil 4 - aus dem Alltag einer Katze

Brüder können richtig nerven

Es ist einfach nicht auszuhalten. Den ganzen Tag maunzt mein liebes Brüderlein nun schon herum.

"Ich möchte auch ein Paar Stiefelchen! Mama, bitte, bitte! Aber es müssen unbedingt rote sein. Versprichst du mir das? Bitte, liebe Mama."

Und das alles nur wegen der langen Gute-Nacht-Geschichte von gestern.

Angeblich wurde der 'gestiefelte  Kater', also einer unserer Vorfahren, schlussendlich Minister am Königshof, doch vorher hat er einem Grafen viele Rebhühner verkauft, die er eigenpfotig gefangen hatte. So genau weiß ich es ja nicht, weil ich gestern, als Mami die ganze Geschichte erzählte, vorzeitig eingeschlafen bin. Wirklich ärgerlich, warum musste gerade mir das passieren?

Mein Bruder hat natürlich alles genau mitbekommen.

Schadenfroh hat er mir dann in der Früh alles erzählt..

Und jetzt glaubt er, wenn er ein Paar Stiefel hätte, würde man ihn auch an den Königshof berufen. So ein Quatsch!

Und überhaupt, warum müssen es unbedingt rote Stiefel sein? So etwas passt doch gar nicht zu einem Jungen.

Mami lächelt nur leise darüber, ich glaube, sie nimmt ihn nicht besonders ernst.

Dabei vergisst doch dieser kleine Dickwanst ganz, dass man zuerst viele Rebhühner fangen und verkaufen muss und dazu gehört Mut und Klugheit. Meiner bescheidenen Meinung nach, besitzt er beides nicht.

Der und Rebhühner fangen, mit diesem Bäuchlein. Er ist doch viel zu dick und schwerfällig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er einmal ein halbwegs guter Jäger wird.

Im Moment schafft er es nicht einmal eine Heublume zwischen den Pfoten zu behalten.

Ich jedoch lege sehr viel Wert auf eine gute Figur. Rundungen dort, wo sie hingehören, ansonsten gertenschlank, wie es sich für ein Mädchen gehört.

Wie gesagt, Brüder können ganz schön nerven, doch ab und zu sind sie ganz nett.