Kurzgeschichte
Immerwieder mit Krebs

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"Immerwieder mit Krebs"
Veröffentlicht am 13. Juni 2008, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

hmmm ich bin 15 jahre jung und schrteibe für mein leben gerne!!! meine kurzgeschichten werde ich auch hier verüöffentlichen
Immerwieder mit Krebs

Immerwieder mit Krebs

Beschreibung

ein Mädchen erzählt aus ihrer Sicht, wie sie ihre Krankheit sieht.

           Immer mit Krebs Nichts in meinem Leben war noch normal, als die Ärzte ihre Diagnose festgestellt hatten. Hirntumor. Damals war ich gerade neun und verstand die Tränen meiner Mutter nicht  aber jetzt, wo ich 15 Jahre alt bin und der Krebs nun schon zum dritten Mal wieder gekommen ist, verstehe ich sie. Alle haben Angst um mich, hoffen, ich lebe noch lange. Schon frühe habe ich gelernt, optimistisch zu denken, was mir nicht immer leicht viel. Oft war es meine Mutter, die getröstet werden musste. Dann nahm ich sie in meine Arme und flüsterte: „ Alles wird wieder gut.“ Und sie meint dann immer: „ Das sagst du so einfach, Mimi-Maus.“ Für manche ist die Vorstellung, Krebs zu haben, nicht gerade reizvoll. Nun, bei mir ist es anders. Bei mir ist es schon fast zum Alltag geworden. Ich habe mich an den Gedanken ‚ich habe Krebs’ gewöhnt und stehe mittlerweile dazu. Jede neue Person die ich kennen lerne, wird sofort darüber informiert und warum sollte meine Mutter es tun, wenn ich es tun konnte? Mein Tumor konnte nicht operativ entfernt werden, da er viel zu weit drinnen war. Wenn es mir gut ging, war ich zu Hause und wenn nicht, lag ich im Krankenhaus. Dort hatte ich auch schon mein eigenes Zimmer, mein Onkel leitete die Klinik, und fühlte mich dort auch schon fast so wohl wie zu Hause. Ich weiß, es geht anderen Patienten nicht so gut wie mir, abgesehen von meiner Krankheit, und deshalb machte ich auch manchmal Schlaf Partys oder gab für andere ein Geburtstagsfest. Es war nicht viel aber immerhin konnte ich somit ein paar Kindern helfen, die in der Klinik quasi zum Sterben lagen. Manchmal gab es schlimme Anblicke, wie ein 5 Jähriges Mädchen mit Leukämie, die in Schläuche eingehüllt war. Ich organisierte für sie ihren 6. Geburtstag, den sie aber leider nicht mehr miterlebt hat. Jedenfalls nicht körperlich. Ich war da gerade erst 12 gewesen und ihr Tod hatte mich ein wenig geschockt. Jetzt konnte ich schon besser damit umgehen, zu wissen, dass ich keine große Lebenserwartung hatte. Damit kam ich klar. Solange ich mein Leben leben konnte wie es mir gefiel, war ich glücklich und wenn sich mein Zustand verschlechtern würde, dann tat er das eben. Dagegen konnte man eben nichts machen und ich fand mich damit ab. Es war oft nicht leicht so zu denken, nicht wenn man so viele Schicksäle gesehen hat wie ich. Zum Beispiel war da einmal ein Mädchen, sie hieß Laura, mit dem ich mich total gut verstand. Sie war nett und mochte auch Tiere, besonders aber Hunde, so wie ich. Sie war in meinem Alter und hatte auch irgendeinen Krebs, ich glaube sie hatte einen Tumor im Oberschenkel, aber ihr schien es gut zu gehen. Jeden Tag trafen wir uns, es war zu einer Zeit in der auch ich im Krankenhaus liegen musste, und lachten gemeinsam. Wir erzählten uns gegenseitig Geschichten über alles Mögliche und machten uns Gedanken, was wir später werden wollten. Sie wollte Hundetrainerin werden und ich Autorin oder so etwas in der Art. Es war immer sehr lustig mit Laura und als ich an einem Morgen erfuhr, das sie gestorben war, war ich sehr traurig. Am Abend vorher hatten wir uns wieder Geschichten erzählt und alles schien in Ordnung. Sie schien immer so gesund wenn sie Gelacht hat und man ihre Grübchen sehen konnte. Und dann war sie Tod. Weg. Fort von dieser Welt, in der sie sich so wohl gefühlt hatte. Vermutlich saß sie nun auf einer Wolke und schaut auf mich hinunter wie ich aufgehört habe, um mein Leben zu kämpfen. Ich habe mich innerlich aufgegeben, da ich wusste, ich würde sterben aber dennoch versuche ich doch mein Leben solange es eben noch ging, zu leben. Und wenn es dann zu Ende ging, würde ich alles hinter mir lassen und selber von einer Wolke aus auf meine Familie und Freunde schauen und sie beschützen. Meine Großmutter erzählt mir jedes Mal wenn sie bei mir ist einen ganz bestimmten Spruch: „ Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben aber dem Tag mehr Leben.“ Und wenn ich ehrlich bin, ich versuche diesen Spruch einzuhalten. Jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde versuche ich zu genießen, denn schon Morgen könnte alles vorbei sein. Wenn ich es mir so recht überlege, muss ich an einen Jungen denken. Er war zwei Jahre älter als ich und wenn man seine Krankheit vergaß, Hirntumor, wirkte er sogar recht süß. Zum ersten Mal war ich richtig verliebt, keine Schwärmerei oder eine Sandkastenliebe, so wie ich das immer nannte, es war wahre Liebe. Wenn er mich mit seinen blauen Augen ansah, schmolzen meine Beine und wenn er mich anlächelte, glaubte ich, nichts könnte besser laufen. Zum ersten Mal vergaß ich meine Krankheit, nur für einen kurzen Augenblick aber diesen eine Augenblick werde ich nie vergessen. Wenn man krank ist, und wenn es nur Sekunden sind, seine Krankheit vergisst, ist es fasst wie fliegen. Man fühlt sich schwerelos und glaubt, Bäume ausreißen zu können. Für ein paar Sekunden glaubt man, gesund zu sein und gerade das ist etwas sehr wichtiges. Denn solche, die nur an ihre Krankheit denken, werden nicht gesund. Jedenfalls nicht richtig. Und dieser Junge mit den blauen Augen hat diesen Fehler gemacht. Er hat ständig über seine Krankheit nach gedacht, das er gestorben ist. Es war ein Schock für mich, sein Tod, und beinahe wäre auch ich in die ewigen Jagdgründe eingegangen aber eben nur fast. Noch lebe ich, nicht mehr lange denn mein Zustand hat sich in den letzten Wochen stark verschlechtert. Viele Leute sagen, mit 16 fängt das leben an. Nun, wenn das so sein sollte, fände ich das sehr schade, denn dieses Alter werde ich wohl nicht mehr erleben. Aber so wie ich hier nun sitze und aus dem Fenster schaue, weiß ich, das ich mein Leben gelebt habe. Mir ist etwas gelungen, was anderen immer verborgen bleiben wird. Ich lebte…    
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Jana
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pegasus50 Ich denke mal die Geschichte ist authentisch! - Hut ab vor soviel Lebensmut!

Liebe Grüße Lisa.
Vor langer Zeit - Antworten
Chrissy55 Es steckt viel Wahrheit - in deinen Zeilen. Was du gut rübergebracht hast ist für mich, dass diejenigen, denen es gut geht, das Leben gar nicht zu schätzen wissen. Sie geben nicht jedem Tag viel Leben. Auch ich gehöre leider dazu, aber mir wird das immer erst klar, wenn ich soetwas lese. Hast du gut gemacht.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
ConnyB Eine berührende Geschichte! - Gesundheit ist niemals selbstverständlich. Ich fand es schön, wie das Mädchen trotzdem den Lebensmut nicht verloren hat!
vlg, Conny
Vor langer Zeit - Antworten
FSBlaireau Sehr traurig und doch - gut geschrieben, mit der Botschaft jeden Tag zu leben! VG Blaireau
Vor langer Zeit - Antworten
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