Biografien & Erinnerungen
Ein Leben Kapitel 9 - Tagebuch aufzeichnungen einer Frachtschiffreise

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"Ein Leben Kapitel 9 - Tagebuch aufzeichnungen einer Frachtschiffreise"
Veröffentlicht am 18. Januar 2013, 10 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Ein Leben Kapitel 9 - Tagebuch aufzeichnungen einer Frachtschiffreise

Ein Leben Kapitel 9 - Tagebuch aufzeichnungen einer Frachtschiffreise

Beschreibung

Hongkong-Busan-Osaka-Keelung

            Kapitel 9

 

Hongkong – Busan – Osaka – Keelung

Shopping-Stress in Asien

 

 

 

Es ist der 14.02. Nach 4 Seetagen haben wir um 12.30 Hongkong erreicht. Peter war mit dem Anlegen um 13.00 Uhr fertig und schon war Landgang angesagt. Erst fuhren wir mit einem Taxi zur nächsten U-Bahn Station Kwai Fong, von dort mit der U-Bahn weiter nach Tsin Sha Tsui. Dort ist die Nathan Road, eine große Geschäftsstraße, von der wieder kleine Einkaufsstraßen abgehen. Ich muss schon sagen, in Hongkong brodelt das Leben. Die Stadt ist sehr sauber, Die Leute sehr geschäftig und gesittet. Bei den Taxenständen stehen die Leute in Reih und Glied in einer Schlange und warten geduldig bis sie dran sind. In der Nathanstreet packte mich dann der Einkaufswahn. Kimonos, Seiden Pyjamas, Perlenketten und die begehrten Rolexuhren, natürlich keine echten wechselten den Besitzer. Maren und meine Freundinnen in Bremen wollen doch alle ein Mitbringsel haben. Schwer bepackt, Gott sei Dank hatte ich ja Peter zum Tragen dabei, sind wir wieder zur U-Bahnstation. Von dort zum Sham Shui Po. Ein riesiger einheimischer Markt, wo man lebende Schlangen, die gleich enthäutet werden(,wenn man die Haut haben will), lebende Fische, Gewürze, Früchte, Gemüse ( die Sorten kennen wir fast alle nicht)und Textilien jeder Art kaufen kann. Alles nicht so sehr appetitlich, z.B. wurde gerade als wir vorbei gingen, eine tote Ratte über den Tresen geworfen. Hier kaufen die armen Leute ein. Handeln konnten wir im Gegensatz zur Nathan-Street , wo es einfach Pflicht ist, gar nicht. Die Preise standen fest. Es war einfach faszinierend. Nur schade, dass wir nicht so viel Zeit hatten, denn Peters Dienst begann um 18.00 Uhr. Also wieder zur U-Bahn bis zur Station Kwai Fong. Von dort mit dem Bus zum Hafen. Dort eröffnete uns Matthias, dass wir erst um 2.00 Uhr nachts auslaufen würden, nicht wie geplant um 21.00 Uhr. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, noch einmal mit ihm an Land zu gehen. Natürlich hatte ich, da Peter ohnehin bis 24.00 Uhr Dienst hatte. Dieser redete mir auch zu, denn wann hätte ich denn schon mal Gelegenheit Hongkong bei Nacht zu erleben. Also gleich die neue Seidenbluse angezogen und ab an Land. Wieder mit der U- Bahn aber unter dem Meer durch bis nach Hongkong Island.Die Station hieß Central. Hongkong war zauberhaft erleuchtet. Erst gingen wir zu einer Bar „ Joe Banana“ um einen Aperitiv zu uns zu nehmen. Hier verkehrten meist Amis und Australier und Engländer , also Nichtasiaten. Es war Happy hour.

Man bekam bei einer Bestellung von 15.00 – 21.00 immer einen Drink dazu. Nach 4 Margaritas also, stellte sich nun auch der Hunger ein. Wir besuchten nun ein nettes Lokal „Golden Poppi“ und bestellten Huhn süß- sauer, und Rindfleischcurry .. War alles sehr lecker. Der Abend war sehr gemütlich und wir wollten noch einen Abschiedsdrink nehmen. Den nahmen wir natürlich im „Sheraton“ in der Bar.Wieder einen „Margarita“. Diesmal aber etwas edler serviert. Danach sind wir zum Fähranleger gegangen, der Hongkong- Island mit Kowloon verbindet. Von dort sind wir mit der Fähre nach Kowloon zurückgefahren. Der Anblick auf das beleuchtete Hongkong war einfach unvergesslich. Nun mussten wir aber sehen, dass wir wieder an Bord kommen, da Matthias ja Peter ablösen sollte. Leider fuhr um diese Zeit kein Bus mehr zum Hafen, so dass wir uns ein Taxi nehmen mussten. Mit etwas Verspätung kamen wir dann glücklich an und mussten Peter natürlich erst mal von unseren Erlebnissen berichten. Der muss gleich noch das Ablegemanöver mitmachen. Ich bin todmüde in die Koje gefallen. Der nächste Hafen ist Busan in Südkorea

18.2. Um 9.00 waren wir in Busan. Ein kühler, grauer, regnerischer Tag. Um 12.00 hatte Peter Pause, und so sind wir gleich mit einem Taxi in die Stadt gefahren. Busan war enttäuschend. Es hatte irgendwie keinen Charme,  Wir fuhren zur Texas-Street. Das ist bei den Seelauten wohl die bekannteste Straße. Dort erstanden wir erst einmal einen Schirm. Peter kaufte sich noch eine Lederjacke. Da aber das Wetter so mies war, sind wir wieder zurück zum Schiff. Heute Nacht um 3.00 Uhr laufen wir wieder aus, dann geht es nach Osaka in Japan.,

19.2. Es wurde doch 4.00 Uhr. Es ist kalt, neblig und sehr schlechte Sicht.Gegen 13.00 kam ein Lotse an Bord, der uns durch die Meerenge zwischen Honschu und Kiuschu führte. Kiuschu ist eine Halbinsel und gehört zu Japan. Ich bleibe heute Abend in der Kabine. Bei der schlechten Sicht und den vielen Fischerbooten  muss sich Peter ganz auf den Radarschirm konzentrieren. Da ist eine Unterhaltung nicht möglich. Morgen Vormittag werden wir in Osaka sein.

20.2. Den ganzen Tag sehr starke Dünung. Es fing schon in der Nacht an. Morgens klagten alle über zu wenig Schlaf. Ich fand das Geschaukel sehr lustig. Das heißt also. ich bin  seefest. Das Schiff hatte bis zu 20 Grad Schlagseite. Um 14.30 sind wir in Osaka eingelaufen. Da Peters Dienst um 18.00 begann,war es für uns zu spät, noch an Land zu gehen. Na, vielleicht klappt es auf der Rücktour. Um 23.30 liefen wir wieder aus Richtung Nagoya in Japan. Wir sind jetzt im Pazifischen Ozean.

21.2. Um 16.30 sind wir in Nagoya eingelaufen. Auch hier nur kurze Liegezeit, also kein Landgang. Nagoya soll auch nicht so sehenswert sein. Das tröstet. Um 2.00 laufen wir wieder aus Richtung Keelung auf Taiwan.

24.2. Unheimlich starke Dünung Wir hatten wieder  3 Seetage. Das Schiff schaukelt wie verrückt. Alles musste festgelascht werden. Doch

trotz allem flog ein Koffer vom Schrank. Das Schiff hatte 25 Grad Schlagseite und wir kamen schlecht voran. So konnten wir die Anlegezeit 22.00 nicht einhalten, da wir erst um 1.00 da waren. Und wir  mussten vor Anker auf Reede gehen.

25.2. Um 10.00 morgens durften wir nun endlich im Hafen anlegen. Wir freuten uns schon auf den Landgang, da Peter um 12.00 Feierabend hatte. Aber o, weh , um 12.00 teilte man uns mit, dass das Schiff verholt werden musste, also an einen anderen Liegeplatz. Alle waren sauer. Also nichts mit Landgang. Der Funker Rainer, der nichts mit dem Verholen zu tun hatte, bot mir an, mich nach Taipeh mit zu nehmen. Erst mit dem Bus nach Keelung- Stadt. Dann mit einem anderen Bus nach Taipeh. Auch hier muss man sich mit Hilfe von Gesten und Stadtplänen verständlich machen, da die Einheimischen sehr wenig Englisch sprechen.

Diese Insel hat unheimlich viel sattes Grün. Viele Berge rund herum. Und dann Taipeh. Diese Stadt brodelt von Leben. Zuerst sahen wir uns einen tollen Chinesischen Markt an. Dann sind wir zur Chiang-kai-shek Memorial Hall gegangen, eine riesige Anlage wo man den Präsidenten überlebensgroß in eine Pagode gestellt hat. Rechts und links Konzerthalle und Museen. Die ganze Zeit goss es unaufhörlich. So mussten wir uns erst einmal aufwärmen. Wir fanden eine nette Kneipe, in der viele Europäer verkehrten. Dort war jeden Nachmittag Jazzkonzert. Bei einem Bierchen ließen wir es uns gut sein. So langsam mussten wir dann wieder Richtung Hafen. Also wieder mit dem Bus nach Keelung zurück. Und rein in eine Hafenbar. Dort trafen wir noch ein paar Leute von uns. Nun ging es von einer Bar in die Nächste.

Käufliche hübsche Mädchen boten ihre Dienste an, und nach der 4. Bar hatte ich das Gefühl, wohl doch etwas fehl am Platze zu sein. Ich wollte auch der Besatzung nicht im Wege sein. So nahm ich mir ein Taxi und fuhr zum Schiff zurück. Gleich zu Peter auf die Brücke, und meine Eindrücke berichtet. Morgen im Laufe des Tages geht es zurück nach Hongkong.

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Brigitte

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Brigitte Re: -
Zitat: (Original von schnief am 15.07.2013 - 20:05 Uhr) Klasse deine Einträge
LG
Schnief

Danke liebe Schnief, ich freue mich , wenn es dir gefällt. LG Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Klasse deine Einträge
LG
Schnief
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Re: -
Zitat: (Original von Zentaur am 14.07.2013 - 12:15 Uhr) Hallo liebe Brigitte,
ich hoffe doch, dass ihr keine Probleme mit dem deutschen Zoll bekommen habt, wegen den unechten Rolexuhren.
echt super dein Reisebericht.

lg Helga

Nö haben wir nicht. Ich denke, daß bei den Frachtschiffen nicht so oft kontrolliert wird. Wir sind jedenfalls gut durchgekommen. Danke liebe Helga, daß Du immer noch dabei bist und es Dir nicht langweilig wird. Liebe Grüße Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur Hallo liebe Brigitte,
ich hoffe doch, dass ihr keine Probleme mit dem deutschen Zoll bekommen habt, wegen den unechten Rolexuhren.
echt super dein Reisebericht.

lg Helga
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Re: -
Zitat: (Original von mariot am 08.07.2013 - 14:33 Uhr) schön diese Reise wenn auch anstrengend ,,,
macht Spass liebe Brigitte

und bald gehts weiter ,,, freu mich

lieber Gruss ,, niki

Danke liebe Niki für Deine Reisebegleitung. Dann stechen wir ja morgen wieder gemeinsam in See. Liebe Grüße Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: Re: Oh man, -
Zitat: (Original von Brigitte am 06.02.2013 - 22:34 Uhr) Über den Ausdruck "walte Hugo" musste ich doch lachen. Das hatte ich doch seit Jahrzehnten nicht mehr gehört. Aus welcher Region stammt der Ausdruck. Danke dass Du mich noch weiter liest. Ich wünsche Dir für diese Nacht einen Traum von einer tollen Seereise ,in der Du mit Piraten kämpfst und sie überwältigst. Sei umarmt von Deiner Biggi


Hihi, ick bin een Berlina und gloob mir, die ollen Piraten hätten bei mir nix zu lachen, kannste glooben!

Walte Hugo kommt schon von hier und woher der eigentliche Begriff stammt, weeß ick och nich. Ich vermute aber, "walte" kommt tatsächlich aus dem Altdeutschen von walten, verwalten, regieren und der ollle Hugo, naja, der war ein ebensolcher, sicher gestrenger Verwalter und wenn der eene, dem anderen damals drohen wollte, dann eben damit, dass Hugo seines Amtes walten würde, wenn man sich nicht einigt!

Is nur eine Vermutung, kein wirkliches Wissen. Meene Oma, Gott hab sie selig, die wußte soon Kram oft noch. Vielleicht sollten wir eben solche Aussprüche sammeln, vermuten und dann klugen Leuten im Fernsehen als Fragen stellen, damit die mal was Anständiges zu senden haben, wovon wir dann auch profitieren! hi!

Also Kleine, ich hab heute wirklich und ohne Scheiß ein echtes traumatisches Erlebnis durch. Ich lag im MRT und obwohl ich das bereits mehrere Male durchgestanden habe (nie wieder wollte) also wusste, was mir blüht, hab ich da fast einen KOllaps drin bekommen. Ich drückte also die Notklingel, weil ich im Begriff war ohnmächtig zu werden.

Die Schwester, oder wie man den Drachen da nennt, schrie mich an, ich solle das gefälligst lassen, die Klingel wäre nur für Notfälle. Ein kluger Mensch, dieses gräßliche Wesen, denn weil sie mich anbrüllte, kehrte ich zurück ins Bewusstsein. "zur Strafe fangen wir noch mal an!", war ihr Kommentar. Ich hatte mir absichtlich keine Beruhigungsspritze geben lassen, denn mein Körper hat mit den vielen Medis zu kämpfen und ich wollt ihm dass nicht noch antun. Wenn ich gewußt hätte, was da arbeitet, hätt ich mich sogar ins Koma legen lassen!

Ich hoffe, ich träume heute Nacht nur von den Piraten und nicht davon. Auch zu dem Ergebnis der Untersuchung hat sich keiner geäußert, obwohl die wußten, was das für mich bedeutet.

Ich liebe Piraten, denk ich, obwohl dass wohl damit zusammen hängt, dass ich so nette Filme von ihnen sah, die aus der Karibik?! :0)

Ansonsten werden wir ja jeden Tag beraubt. Von Freizeitraub des Arbeitgebers, über die Steuerpiraterie vom Staat, der Nervenraub bei der Bahn und auch beim Einkauf. Wucher zählt doch auch unter Raub, oder?

So, ich mach Schluß für heute, geh noch mal blinzeln und versuch mir die Seele zu reinigen von dem heutigen Ereignis.

Aber ich komme zurück, bestimmt, bald, ganz bald! :0)

Bis dann, die Kullerträne!
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Brigitte Re: Oh man, - Über den Ausdruck "walte Hugo" musste ich doch lachen. Das hatte ich doch seit Jahrzehnten nicht mehr gehört. Aus welcher Region stammt der Ausdruck. Danke dass Du mich noch weiter liest. Ich wünsche Dir für diese Nacht einen Traum von einer tollen Seereise ,in der Du mit Piraten kämpfst und sie überwältigst. Sei umarmt von Deiner Biggi
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Oh man, - ich bin nicht seefest, jedenfalls nicht die ersten 3 Tage, aber walte Hugo, wen muss ich umbringen um auf so ein Schiff zu kommen?

Das hätt ich jedenfalls vor 4 Jahren noch gemacht. Ich würde so gerne weiter lesen, aber für heute ist Schluss.

Du schreibst toll und was noch mal war wörtliche Rede? hi

Also bis bald Kullerchern!
Vor langer Zeit - Antworten
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