Gedichte
Die Brille

Ich sitze am PC

und frage mich, was ich das seh.

Ich sehe alles nur verschwommen.

Wie ist das nur so schnell gekommen,

dass ich ohne Brille nichts mehr sehen kann?

Es fing bei mir ganz schleichend an:

Am Anfang stellte ich nur fest,

dass sich gar nichts mehr lesen lässt,

hielt ich das Buch so wie bisher.

Mir wurde bald mein Arm schon schwer,

weil ich ihn weit nach vorne legte,

wobei ich die Idee schon hegte,

dass mit den Augen was nicht stimmt,

wenn man sich plötzlich so benimmt.

Ein Augenarzt bestätigte mir,

es musste eine Brille her.

Ich sah weiter alles deutlich, klar,

wenn es weit genug entfernt nur war.

Ein Kaufhausmodel reichte für mich aus.

Ich habe nicht nur ein Zuhaus,

nein, auch an meinem Arbeitsplatz

befindet sich nicht nur ein Satz,

in meiner Handtasche gleich zwei.

So habe ich genug dabei,

sollte eine mal zu Bruche gehen.

So kann ich lesen und auch sehen.

In jedem Raum in meinem Haus

legte ich eine Brille aus,

damit, wenn ich Lektüre fand,

die Brille habe gleich zur Hand.

Früher habe ich gelacht,

hab mir meinen Teil gedacht,

sah ich auf einer Nasenspitze

ob bei Kälte, ob bei Hitze,

eine Brille deplaziert.

Jetzt aber habe ich kapiert,

dass man es verstehen kann,

weil die meisten irgendwann

visuell sind eingeschränkt.

Auch wenn jetzt die Jugend denkt,

dieses wird mir nie geschehen.

Sag ich nur: Ihr werdet sehen.