Wir werden geboren, um zu leben – und um zu lieben. Was die
wahre Liebe aber ist, erfahren wohl die wenigstens von uns….Wer kann das schon
beurteilen, ob sie es ist und wie sie ist? Leben wir nicht alle unser Leben
lang in Kompromissen, stets auf der Suche nach der einen wahren Liebe, aber nie
ankommend? Wie war das noch, als wir kleine Mädchen waren und vom Prinzen auf
dem Pferd träumten? Dass es keine Prinzen gibt, haben wir schnell gelernt, aber
wie war das noch mal mit der Liebe? Liebe soll groß sein. Einzigartig. Alles
bedeutend. Für immer. Und ewig. Das ist die Theorie.
Die Praxis sieht etwas anders aus. Liebe haut einen um. Erst
fliegt man in den Himmel, dann in die Hölle. Das passiert gnadenlos, ohne
Vorwarnung. Es tut weh. Sehr weh. Bis wir zur nächsten Liebe finden. Wieder
hoffen. Vertrauen. Enttäuscht werden. Hinfallen. Unsere Krone richten und
wieder aufstehen. Auf eine neue Liebe treffen. "Und täglich grüßt das
Murmeltier". Fast verzweifeln. Warum wird es nie anders. WARUM? Liegt es an uns?
Warum passiert das gerade uns? Warum sehen wir nur noch rote Ampeln anstatt
grüner? Wieder missbrauchtes Vertrauen lässt uns nur noch die roten Ampeln
sehen. Beim nächsten Mann wird alles anders? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Man hat uns die Flügel gebrochen. Wir sind verletzt. Und misstrauisch. Prinzen
gibt es nicht. Höchstens Wunden, die ihre Schwerter hinterlassen. Als Folge
Single bleiben – ein Leben lang? Eigentlich möchten wir das doch gar nicht.
Weil es schön ist, zu lieben – und geliebt zu werden. Voraussetzung dafür ist,
dass wir wissen, was Liebe ist. Sie erkennen. Und wissen, dass alles vorher
Kompromiss war. Ein Kompromiss, von dem wir glaubten, dass es Liebe ist.
Verzweifelt glaubten. Nur wenn man wirklich geliebt hat, weiß man, wie es ist.
Nämlich einzigartig. Anders. In jeder Hinsicht. Echt. Ein bisschen Hollywood.
Ganz viel Glück. So viel, dass wir es kaum ertragen. Und Angst. Angst, zu
verlieren, was wir lieben. Weil wir wissen, wie wertvoll es ist. Weil allein
der Gedanke, die Liebe zu verlieren, uns fast umbringt und nachts aufwachen
lässt. Weil wir endlich lieben. Und geliebt werden. Wir sind auch traurig.
Können nicht glauben, dass es echt ist. Wir weinen aus Angst vor einer neuen
Enttäuschung. Wir sind Raupen auf dem Weg zum Schmetterling, die Flügel sind
noch nicht da. Missbrauchtes Vertrauen heilt sehr langsam. Â Unser Verstand setzt aus. Sex wird zur
Obsession. Wir wünschen uns 48 Stunden Tage. Aus dem Ich wird nach und nach ein
Wir. Die Freude auf das Wiedersehen steigert sich ins schier Unermessliche. Es
ist kein Verliebtsein. Es ist Liebe. Schön, aber auch gefährlich. Was, wenn wir
scheitern? Der Absturz? Nein, denn wir wissen, es gibt die Liebe. Vielleicht
oder wahrscheinlich nur einmal. Ist es Zufall? Nein. Bestimmung? Nein. Es ist
Liebe und die ist weder bestimmbar noch vorhersehbar. Ein bisschen Bella. Ein
bisschen Edward. Und endlich Selbstvertrauen: Denn wir wissen, wir sind
einzigartig. Weil wir lieben. Und geliebt werden. Und endlich keinen Kompromiss
mehr schließen müssen. Für immer? Vielleicht. Und hoffentlich. Es gibt keine
Sicherheiten. Aber den Glauben, dass es hält. Das ist Liebe.