Weihnachtsgedichte
Der Weihnachtsbaum

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"Der Weihnachtsbaum"
Veröffentlicht am 09. Januar 2013, 18 Seiten
Kategorie Weihnachtsgedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Hallo erstmal! Ich bin seit 2011 hier, mag Tiere und hab selber einige um mich rum: Ganz oben stehen für mich meine inzwischen auf 2 dezimierten Zebrafinken, die euch teilweise bestimmt von meinen Profilbildern bekannt sind ... :) außerdem hab ich einen Stubentiger. Meine Vögel erleichtern mir oft die Schreibarbeit, indem sie mich mit ihrem fröhlichen Gezwitscher unterstützen. Was ich außer Tieren noch mag? Essen und Schlafen. :D Ach ja, und ...
Der Weihnachtsbaum

Der Weihnachtsbaum

Einleitung

(Aus der Sicht eines Weihnachtsbaums!) ;)

Im Wald

Gestern hat es geschneit, und wie! Aber der Schnee isoliert schön, deshalb ist es nicht ganz so kalt. Hier im Wald mit meinen Nachbarn ist es eigentlich erträglich, wenn nicht gerade Kinder kommen und mich schütteln, dass mir der Schnee wegfliegt oder mir Nadeln ausreißen. Das tut mir nämlich weh.

Aber diese Zeit des Jahres ist immer die Schreckenszeit der Tannen, Fichten und was es sonst noch so für Nadelbäume gibt. Denn dann kommt der Förster und fällt einige von uns. Niemand weiß, was mit den gefällten Bäumen passiert, man weiß nur, dass nie einer zurückgekehrt

ist. So will keiner von uns gefällt werden.

Aber dieses Jahr kam der Förster, hat mich und meine Nachbarn prüfend betrachtet und mich gefällt! Frechheit. Das war nämlich wirklich nicht angenehm, das könnt ihr mir glauben!

Meine Schneehäubchen sind alle runtergeflogen und der Wind hat meine Nadelfrisur zerstört. Ich wollte dem Förster irgendwie zukommen lassen, dass er mich mit so einer Frisur lieber nicht fällen soll, wenn mich so jemand sieht! Aber der versteht uns ja nicht. Also hat er mich mit Gurten, die mir ein paar Nadeln ausgezupft haben, auf einen Karren gespannt und dann hat er mich

wegkutschiert. Dieser Kerl hätte mich wenigstens fragen können!

Auf dem Weihnachtsmarkt

Dann muss ich wohl eingeschlafen sein. Als ich wieder erwachte, stand ich, mein Fuß wurde von irgendwas eingeklemmt, auf einem Platz. Es war dunkel, aber viele Lichter erhellten den Platz. Musik erfüllte die Luft und da waren ganz viele Menschen, die rumliefen. Eine Familie kam vorüber und wollte sich "einen Christbaum aussuchen", was auch immer die damit meinten. Erst jetzt fiel mir auf, dass noch mehr von uns Tannen da standen.

Plötzlich kam der Förster, löste die Klemme an meinem Fuß und trug mich zu einer Maschine. Kurz darauf war ein

Netz um mich gespannt. Ein Junge lud mich auf eine Karre und die Familie transportierte mich irgendwohin.

Im Wohnzimmer

Irgendwann sind wir zu einem Haus gekommen. Der Junge hat mich reingetragen und in einen Raum gelegt. Dann ist er einfach weggegangen!

Der Mann in der Familie hat mich dann hingestellt und meinen Fuß auch eingeklemmt. Dabei faselte er irgendwas von "Die Kinder können ihn nachher noch schmücken. Hier im Wohnzimmer ist ein guter Platz, oder?"

Später hängten sie mir dann bunte Kugeln und goldene Fänden an die Zweige. Dort war es übrigens sehr warm.

Ein Fest

So stand ich dann dort, etwa zwei Tage lang. Dann wurde es richtig lebendig um mich herum. Die Erwachsenen legten kleine und große bunte Päckchen unter mich und steckten lange weiße dünne Dinger an meine Zweige. Später kamen die Kinder hinzu. Gemeinsam sangen sie, das war krumm und schief. Aber als gut erzogener Baum musste ich das eben aushalten. Plötzlich merkte ich, dass es noch wärmer wurde als es sowieso schon war: an meinen Zweigen brannte etwas! Aber es breitete sich nicht aus. Allmählich gewöhnte ich mich daran. Es war sogar ganz schön, ein bisschen

Gesellschaft zu haben.

Nach dem Fest

Nach dem Fest war ich hundemüde und schlief ein.

Als ich wieder aufwachte, merkte ich, dass einige meiner Nadeln ausfielen. Baum, du wirst alt!, sagte ich mir erschrocken. Der Förster hatte einmal gesagt, dass Bäume, wenn sie kein Wasser haben, vertrocknen. Erst da merkte ich, dass ich sehr durstig war. Aber es gab nichts!

So stand ich in diesem Raum, noch etwa zwei Wochen. Als junger Baum hatte ich gut Kräfte gesammelt, das nützte mir jetzt.

Nach diesen zwei Wochen kam der Mann

und löste die Klemme an meinem Fuß wieder. Ich freute mich, weil ich dachte, dass ich jetzt wieder in den Wald zurückdürfe. Doch weit gefehlt! Er trug mich raus und ließ mich einfach auf der Straße liegen!

Dort lag ich wieder einige Tage. Dann kam ein großes, lautes Ding heran, aus denen Männer kamen. Die sammelten die anderen Bäume, die in geregelten Abständen wie ich auf der Straße lagen, ein. Auch mich nahmen sie mit. Ich wurde irgendwo hinein geworfen, dann war alles dunkel und schwarz. Ich schlief ein ...

Und damit wären wir in der Gegenwart. Hier liege ich, weiß nicht, wie es jetzt

noch weitergeht. Meine Nadeln sind braun, ich bin äußerst schwach, weil ich nun schon so lange kein Wasser mehr bekommen habe. Damit ist mein Leben jetzt wohl beendet. Schade. Immerhin weiß ich jetzt, was mit den anderen passiert ist. Vielleicht treffe ich sie im Baumhimmel wieder. Wer weiß schon, ob es den gibt oder nicht? Aber das ist etwas anderes. Jetzt muss ich mich erst mal auf diese Reise - wenn es sie gibt - vorbereiten. Adieu, du schnöde Welt!

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Hörbuch

Über den Autor

minimaus21
Hallo erstmal!
Ich bin seit 2011 hier, mag Tiere und hab selber einige um mich rum: Ganz oben stehen für mich meine inzwischen auf 2 dezimierten Zebrafinken, die euch teilweise bestimmt von meinen Profilbildern bekannt sind ... :) außerdem hab ich einen Stubentiger. Meine Vögel erleichtern mir oft die Schreibarbeit, indem sie mich mit ihrem fröhlichen Gezwitscher unterstützen.
Was ich außer Tieren noch mag? Essen und Schlafen. :D Ach ja, und natürlich Musik! Ich liebe klassische Musik, genauso aber auch Musicals und Modernes.
Wer mehr über mich wissen will, bitte schreibt mich einfach jederzeit an!
Nun hoffe ich, dass euch meine Geschichten gefallen, ich bin jederzeit offen und dankbar für Kommentare.
In diesem Sinne: Man liest sich! :)

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Gaenseblume Eine schöne Geschichte. LG Marina gaenseblume
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Tolle Geschichte, deine Sicht des Baumes!
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Zwischenzeit Weihnachten aus Sicht eines Tannenbaumes.. ja da hat mal jeder so seine eigene Sichtweise.. Wenn du Lust hast., lies mal mein Buch "Stimmungsvolle Weihnachtsrezepte".. da ist Weihnachten aus Sicht der Tiere beschrieben.. noch viel trauriger.. LG Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
minimaus21 Re: -
Zitat: (Original von mattivie am 13.06.2013 - 17:22 Uhr) gern gelesen !

lg
martin


Danke!
LG minimaus21
Vor langer Zeit - Antworten
minimaus21 Re: armer Baum -
Zitat: (Original von LeilaCrow am 24.01.2013 - 18:10 Uhr) oh, was für eine schöne geschichte.
der arme weihnachtsbaum, ich weiß schon wieso ich nie echte weihnachtsbäume zu weihnachten aufstelle.

Hat mir sehr gefallen :)

LG


Danke!
LG minimaus21
Vor langer Zeit - Antworten
minimaus21 Re: Re: Re: Wie traurig ! -
Zitat: (Original von petjula007 am 10.01.2013 - 18:34 Uhr)
Zitat: (Original von minimaus21 am 10.01.2013 - 18:30 Uhr)
Zitat: (Original von petjula007 am 09.01.2013 - 20:26 Uhr) Diese Geschichte ist sehr schön und anrührend geschrieben. Ich muß sagen, ich habe Weihnachten auch immer ein schlechtes Gewissen, wegen des Baumes. Ich glaube, kein Baum hat verdient, so zu enden. Mal sehen, vielleicht verzichte ich in diesem Jahr auf einen Baum. Danke für diese Geschichte.

Liebe Grüße
petjula007


Danke!
Als ich die Geschichte unterm Weihnachtsbaum geschrieben hab, hatte ich immer das Gefühl, er würde mich anschauen ...
LG minimaus21

Kann ich sehr gut verstehen.

LG
petjula007


Ja.
LG minimaus21
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 Re: Re: Wie traurig ! -
Zitat: (Original von minimaus21 am 10.01.2013 - 18:30 Uhr)
Zitat: (Original von petjula007 am 09.01.2013 - 20:26 Uhr) Diese Geschichte ist sehr schön und anrührend geschrieben. Ich muß sagen, ich habe Weihnachten auch immer ein schlechtes Gewissen, wegen des Baumes. Ich glaube, kein Baum hat verdient, so zu enden. Mal sehen, vielleicht verzichte ich in diesem Jahr auf einen Baum. Danke für diese Geschichte.

Liebe Grüße
petjula007


Danke!
Als ich die Geschichte unterm Weihnachtsbaum geschrieben hab, hatte ich immer das Gefühl, er würde mich anschauen ...
LG minimaus21

Kann ich sehr gut verstehen.

LG
petjula007
Vor langer Zeit - Antworten
minimaus21 Re: Eine wundervolle Geschichte! -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 09.01.2013 - 23:33 Uhr) Und dennoch hatten auch wir wieder einen Weihnachtsbaum ...
Er sah so schön aus, wenn seine Lichter brannten und uns in dieser dunklen Zeit die Herzen wärmte .....

LG fleur


Stimmt!
LG minimaus21
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