Fantasy & Horror
In der Dunkelheit (Arbeitstitel)

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"In der Dunkelheit (Arbeitstitel)"
Veröffentlicht am 12. Dezember 2012, 14 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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In der Dunkelheit (Arbeitstitel)

In der Dunkelheit (Arbeitstitel)

Beschreibung

Jane lebt in einer Welt voller Vampire und anderer Gestalten der Nacht. Auf der Suche nach ihrer Vergangenheit kämpft sie für ihre Version von Gerechtigkeit und findet dabei Freunde und Feinde. Doch an der Grenze zwischen gut und Böse ist es manchmal nicht einfach zu erkennen, wer zu einem steht. Vor allem, wenn alte Freunde sich gegen einen wenden...

~

Prolog

Ich blickte in die Stille der Nacht. Der Palan-See lag direkt vor mir, zugefroren und mit einem sanften Nebel bedeckt. Es war kalt, doch ich fror nicht. Manchmal fühlte ich mich wie tot. Wer wusste schon so genau, ob ich das Herz, welches in meiner Brust schlug, überhaupt brauchte? Viel zu lange schon, wanderte ich umher, als dass es noch funktionstüchtig sein dürfte aber dennoch konnte ich einen Herzschlag spüren, wenn ich mir meine Hand auf die Brust legte.
Und so stand ich nun da. Einsam in der Finsternis auf der Suche nach meinem Herzschlag, der das einzige war, das mir in diesem Moment bewies, dass ich noch lebte. Das ich nicht gefangen war in einer Welt voller Eis und Kälte, in der der Mond das einzige Licht war.
Ich liebte die Nacht, doch in ewiger Dunkelheit zu leben machte mir Angst. Ich wollte die Sonne aufgehen sehen und mich an ihren Strahlen wärmen. Ich wollte die Wolken am Himmel betrachten, wie sie langsam umherzogen. Ich wollte erleben, wie ein neuer Tag begann.

1.

Erwacht

 

Als ich erwachte blickte ich in die grauen Augen eines Mannes.
Mann. Augen. Grau. – Ich konnte beschreiben, was ich sah. Ich sprach eine Sprache, wenn ich auch nicht wusste, welche.
Er schien sich nicht sicher zu sein, ob ich ohnmächtig gewesen war oder geschlafen hatte. Für Tod hatte er mich sicher nicht gehalten, er konnte ja spüren wie das Blut noch durch meine Adern floss.
Ich konnte es auch spüren. Mein Körper kribbelte leicht.
Ich wusste, dass er kein Mensch war. Und ich wusste, dass ich kein Mensch war. 
Ich wusste nicht, was ich war, aber ich wusste, dass wir uns auf einem Planeten befanden, der größtenteils von einer Rasse namens Mensch bevölkert wurde.
Ich konnte mir nicht erklären, woher ich diese Dinge wusste. Ich konnte mir auch nicht erklären, wo ich überhaupt war, geschweige denn, wie ich hierhergekommen war. Ich hatte absolut keine Erinnerung an ein Vorher, aber ich wusste von meiner Existenz und ich wusste meinen Namen: Jane.
Es schien mir so, als wäre ich gerade aus einem endlosen Schlaf erwacht.
Der Boden war feucht. Es musste spät in der Nacht sein. Ich lehnte an einem Baum und spürte das Holz des Stammes an meinem Hinterkopf.
Meine Augen fielen immer wieder zu, und ich versuchte mühsam, sie aufzuhalten.
Graue Augen hatte er. Und dunkelbraunes Haar. Er sah ziemlich wild aus.
Grabsteine gab es hier. Und Laternen. Ich musste auf einem Friedhof sein. War ich gerade aus meinem Grab auferstanden?
Ich betrachtete meine Hände. Sie waren sauber. Keine Erde, keine Kratzer. Und außerdem war meine Haut nicht so blass, dass sie tot auf mich wirkte. Und das Blut. Ich spürte, wie das Blut durch meine Adern floss. Ich konnte nicht tot sein.
„Habe ich einen Herzschlag?“, fragte ich benommen.
Er grinste.
„Recht schwach, aber es schlägt.“ Seine Stimme klang angenehm.
„Wo bin ich?“, wollte ich wissen.
„Lamisol. Auf dem Friedhof.“
Vielleicht hatte er erwartet, dass ich mich erschrecken würde, er sah mich jedenfalls so an, als würde er auf eine Reaktion warten. Aber ich nickte nur.

Ich hatte noch nie von diesem Ort gehört und ich wusste auch nicht, wo er sich befand. Ehrlich gesagt war es mir in diesem Moment aber auch völlig egal.
„Wer bist du?“, ich öffnete meine Augen träge und betrachtete ihn.
Er trug einen schwarzen, langen Ledermantel und ein schwarzes T-Shirt. Außerdem eine schwarze Jeans und schwarze Schuhe. Dunkler Zeitgenosse. Aber seine Haut war hell und seine Augen strahlten etwas aus. Er war attraktiv, wenn auch älter als ich. Ich betrachtete meine Hände erneut. War er älter als ich? Es fühlte sich so an, aber ich hatte keine Ahnung wie alt ich war, also konnte diese Vermutung auch vollkommen falsch sein.
„Mein Name ist Cale.“ Er grinste. Es schien mir, als nannte er mir seinen Namen nur, weil ich ihn bald ja doch niemandem mehr verraten konnte.
„Du willst mich töten.“, schloss ich.
Er sagte nichts. Sein Blick verweilte einen kurzen Moment auf meinem Gesicht ehe er zu meinem Hals wanderte.
„Noch nicht“, flüsterte er „du schmeckst mir nicht, wenn dein Herz nicht richtig arbeitet.“
Ich musste lächeln. Ich hatte keine Angst vor ihm. Ich wusste, ich brauchte keine Angst vor ihm haben, obwohl es ausgeschlossen war, dass er mich verschonen wollen würde.
Ihn irritierte mein Lächeln wohl. Ich hatte fast den Eindruck, dass er ein wenig Mitleid mit mir hatte, wie ich hier lag und mich nicht rühren konnte.
Er stand auf und zog mich hoch.
Ich stand auf wackeligen Beinen, aber ich stand. Meine Augen fielen nicht mehr zu, ich wurde wacher.
Ich spürte, wie Leben in meinen Körper zurückkam. Mein Atem ging schneller, mein Sicht wurde schärfer und ich bekam meine Kraft zurück. Nach wenigen Momenten stand ich gefestigt auf dem moosigen Boden und blickte an mir herunter:
Schwarzer, lange Rock. Bis auf den Boden. Neckholder-Top, ebenfalls schwarz. Ich konnte ihm Konkurrenz machen, was das Outfit betraf. Meine Haare waren dunkelblond.
„Welche Augenfarbe habe ich?“, fragte ich ihn.
„Grün“, antwortete er, nachdem er mir in die Augen gesehen hatte. Er verstand die Frage nicht, aber immerhin antwortete er mir.
„Danke.“, sagte ich und drehte mich um „ich werde nun gehen.“
Einen Moment lang stand er wie angewurzelt da. Ich schritt los, wohl wissend, dass er mir folgen würde. Aber ich hoffte, er würde es nicht tun. Ich mochte ihn. Ja, er wollte mich töten. Aber ohne ihn hätte ihn nicht erfahren, welche Augenfarbe ich hatte und ohne ihn, wäre ich vielleicht nicht so schnell auf die Beine gekommen. Außerdem hatte er einen starken Körper. Es war ein schönes Gefühl gewesen, als er mich hochgehoben hatte. Gefühle. Ich konnte sie benennen, aber ich wusste nicht richtig, wie sie sich anfühlten.


Während ich über den Friedhof lief, wurde mir bewusst, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich hingehen sollte. Ich kannte hier ja niemanden, außer Cale, und der wollte mich austrinken.
Ich hatte keine Bleibe und ich hatte nicht mal eine Ahnung, was mich hinter den Friedhofstoren erwarten würde.
Ich spürte wie er hinter mich trat. Er wollte mich packen, zu sich herumreißen und in meinen Hals beißen.
„Jetzt schmeckst du!“, bemerkte er und packte mich an der Schulter.
Ich seufzte. Schade.
Ich ließ die Energien in meine Hände fließen und drehte mich ruckartig zu ihm um. Er flog ein paar Meter weit nach hinten als meine Kraft ihn traf. Es war Magie, so würden es Menschen nennen, denke ich.
Ich war noch geschwächt aber dennoch ziemlich stark.
Cale war schnell wieder auf den Beinen und blickte mich gebannt an. Vorher hatte er nur Hunger gehabt, jetzt hatte ich seinen Jagdinstinkt geweckt.
„Wer oder was bist du?“, keuchte er.
„Mein Name ist Jane.“, antwortete ich „alles andere muss ich selbst noch herausfinden.“
Ich wusste, dass ich über diese Kräfte verfügte aber ich wusste nicht, warum.
Cale holte erneut zum Angriff aus und versuchte mich zu packen, doch ich hielt seinen Arm zurück. Ich war auch körperlich stark.
„Du bist ein Vampir!“, fiel es mir plötzlich ein. Vampir. Das war der Name dieser Geschöpfe.
Er wollte meinen Arm packen doch ich trat seine Hand mit meinem Bein weg, indem ich es in die Höhe schwang. Seine andere Hand griff nach meiner Linken. Mit einer schnellen Drehung entging ich seinem Griff.
„Das Wissen nützt dir auch nichts, Kleines!“, drohte er und verpasste mir einen heftigen Schlag in den Bauch. Ich taumelte ein paar Schritte zurück und er kam schnell auf mich zu. Doch bevor er mich erreichte, schleuderte ich ihm meine Magie entgegen und er fiel auf den Boden. Ich brach einen Zacken von dem Holzzaun ab, gegen den er mich geworfen hatte und schritt auf ihn zu.
Ich stellte mich über ihn, meinen Stiefel auf seiner Brust, den Holzpflock hob ich zum Angriff bereit über ihn:
„Hör auf mich töten zu wollen.“
Er sah mich verdutzt an.
„Ich will dich nicht töten müssen also hör auf mich töten zu wollen.“, sagte ich ernst.
Ich hatte beschlossen ihn nicht zu töten. Ich wusste nicht warum, aber er kam mir nicht so vor wie der typische, blutrünstige Vampir ohne Seele, der zu keinerlei Gefühl im Stande war. Er hatte etwas in seinen Augen, das mein Herz erwärmte. Es war Traurigkeit. Einsamkeit. Aber auch ein Hoffnungsschimmer.

Ich ließ von ihm ab und schmiss den Holzpflock ins Gebüsch. Ich hörte, wie er hinter mir aufstand und mir verdutzt hinterher sah.
„Du bist lebensmüde, Kleines!“, rief er.
Ich lächelte und ging weiter. Er wollte mich gerade töten also verspürte ich gerade nicht das Verlangen, mit ihm eine Tasse Kaffee zu trinken, aber wir würden uns sicher irgendwann wiedersehen und dann würde ich ihn fragen, ob er mir etwas über sich erzählen könnte.
Die Sterne funkelten am Himmel, nur vereinzelte Wolken zogen langsam vorbei und verdeckten ihr Licht.
Ein stechender Schmerz durchzog meine Stirn. Ich sah eine Frau. Blond. Grau-Blaue Augen. Eine Axt. Der Schmerz wurde schlimmer.
Nicht jetzt, er ist doch direkt hinter dir! Ein Haus mit einem Wetterhahn im Garten. Du darfst nicht zusammenbrechen. Blut.
Ich sackte auf das Gras. Ich sah wie der Boden näher kam aber ich konnte nichts tun. Der Schmerz bohrte sich durch meinen Kopf und jemand stahl mir mein Bewusstsein. Wie mein Kopf auf den Boden fiel, spürte ich schon nicht mehr.

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Alecto

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Alecto Re: -
Zitat: (Original von EvaDark am 20.12.2012 - 19:45 Uhr) Fantastisch! Dein Schreibstil, deine Metaphern, alles perfekt! Das ist richtig, richtig gut! Hut ab! Du hast ein riesengroßes Talent
Auf Wiederschreiben Eva Dar


Wow, vielen Dank!!! =)
Freut mich, dass es dir gefällt!
Vor langer Zeit - Antworten
EvaDark Fantastisch! Dein Schreibstil, deine Metaphern, alles perfekt! Das ist richtig, richtig gut! Hut ab! Du hast ein riesengroßes Talent
Auf Wiederschreiben Eva Dar
Vor langer Zeit - Antworten
Alecto Re: gefält mir -
Zitat: (Original von rebeatb am 18.12.2012 - 21:01 Uhr) eine gute idee, dazu noch ein guter schreibstil
gefällt mir


Danke und freut mich, dass es dir gefällt =)
Vor langer Zeit - Antworten
rebeatb gefält mir - eine gute idee, dazu noch ein guter schreibstil
gefällt mir
Vor langer Zeit - Antworten
Alecto Re: Re: Re: Ich habe mal reingelesen, -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 18.12.2012 - 00:46 Uhr)
Zitat: (Original von Alecto am 18.12.2012 - 00:30 Uhr)
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 17.12.2012 - 23:52 Uhr) dein Schreibstil gefällt mir ganz gut, doch Vampirgeschichten sind vom Genre her leider so gar nicht mein Ding, sorry :-))
Doch wünsche ich dir hier viel Erfolg!

LG fleur


Vielen Dank für deinen Kommentar =)
Schade, aber ich habe gerade noch das 1. Kapitel einer anderen Story hochgeladen, wo ganz sicher keine Vampire vorkommen, vielleicht könnte das dich ja interessieren ^^
Liebe Grüße =)


Morgen schau ich mal, bin jetzt zu müde...

Gute Nacht,
fleur


Ja, keine Eile, war nur ein Vorschlag (man muss ja ein wenig Werbung machen ;))
Schlaf gut =)
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Re: Re: Ich habe mal reingelesen, -
Zitat: (Original von Alecto am 18.12.2012 - 00:30 Uhr)
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 17.12.2012 - 23:52 Uhr) dein Schreibstil gefällt mir ganz gut, doch Vampirgeschichten sind vom Genre her leider so gar nicht mein Ding, sorry :-))
Doch wünsche ich dir hier viel Erfolg!

LG fleur


Vielen Dank für deinen Kommentar =)
Schade, aber ich habe gerade noch das 1. Kapitel einer anderen Story hochgeladen, wo ganz sicher keine Vampire vorkommen, vielleicht könnte das dich ja interessieren ^^
Liebe Grüße =)


Morgen schau ich mal, bin jetzt zu müde...

Gute Nacht,
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Alecto Re: Ich habe mal reingelesen, -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 17.12.2012 - 23:52 Uhr) dein Schreibstil gefällt mir ganz gut, doch Vampirgeschichten sind vom Genre her leider so gar nicht mein Ding, sorry :-))
Doch wünsche ich dir hier viel Erfolg!

LG fleur


Vielen Dank für deinen Kommentar =)
Schade, aber ich habe gerade noch das 1. Kapitel einer anderen Story hochgeladen, wo ganz sicher keine Vampire vorkommen, vielleicht könnte das dich ja interessieren ^^
Liebe Grüße =)
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Ich habe mal reingelesen, - dein Schreibstil gefällt mir ganz gut, doch Vampirgeschichten sind vom Genre her leider so gar nicht mein Ding, sorry :-))
Doch wünsche ich dir hier viel Erfolg!

LG fleur
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