„Mama“, klang es vom Rücksitz des Wagens: „weißt du eigentlich, dass es männliche und weibliche Windräder gibt? Weißt du auch wie sie sich unterscheiden?“ „Nein“, musste ich zugeben: „Das wusste ich nicht. Welches sind denn die weiblichen und warum sind sie weiblich?“ „Na, die mit den roten Spitzen, das sind die Mädchen, weil die sich die Fingernägel lackiert haben, sagt unsere Lehrerin. Wozu sind die Windräder eigentlich da?“
Wir waren schon etwas länger in unserer Heimat, dem wunderschönen Schleswig-Holstein, unterwegs, so dass wir schon viele Windkraftanlagen gesehen hatten. Bei dieser Frage allerdings dachte ich spontan: „Wenn die Lehrerin schon so einen Blödsinn verzapft über männliche und weibliche Windräder, dann hätte sie ja auch gleich Sinn und Zweck dieser Anlagen erklären können. Hat sie aber nicht, also musste ich mal wieder herhalten, denn ich versuchte zumindest, die Fragen meiner Kinder zu klären. Notfalls schlugen wir eben in einem unserer zahlreichen Bücher nach.
Nun ja, ich versuchte es also, sprach von Kernkraftwerken, die in meinen Augen gefährlich sind, von Kohlekraftwerken, die die Umwelt verschmutzen, von Solarenergie, davon, dass wir mittlerweile ohne Strom nicht mehr leben können. Ich fragte Swea, ob sie mal darüber nachgedacht hätte, was alles im Haushalt Strom benötigen würde. Wir könnten kein Essen kochen, nicht waschen, der Staubsauger würde nicht funktionieren, ganz abgesehen von dem nicht nur bei Kindern so beliebten Fernseher. Lang und breit ließ ich mich über dieses Thema aus. Weil mein Kind so schweigsam zuhörte, war ich der Meinung, dass sie sich wirklich für meine Erklärungen interessierte. Als ich meinen Vortrag endlich beendet hatte, fragte ich sie: „Und, hast du alles verstanden, ist deine Frage damit jetzt beantwortet?“ „Nö“, sagte sie: „ ich habe eigentlich gar nicht richtig zugehört. Ich dachte aber immer, die Windmühlen wären dazu da, um die schlechte Luft von den Kühen wegzuwehen.“
Manchmal könnte das Leben so einfach sein, würde man es sich nicht selbst so schwer machen.