Krimis & Thriller
Schattenwege - Prolog

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"Schattenwege - Prolog"
Veröffentlicht am 27. Oktober 2012, 4 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Schattenwege - Prolog

Schattenwege - Prolog

Einleitung

....

Prolog

„Wir beide wissen doch, dass das hier der Ort sein wird, an dem alles endet!“

Seine Stimme klang weich, doch wenn man genauer hinhörte, erkannte man eine gewisse Bedrohlichkeit. Nicht dass Ariana es zum ersten Mal wahrnahm, doch heute schien er ihr noch befremdlicher als sonst. Noch skrupelloser.

Immer noch hatte sie Mühe, sich auf den Beinen zu halten und mit jedem weiteren Schritt, den sie schleppend auf ihn zu ging, erkannte sie, dass es keinen Ausweg mehr gab,

Die Erinnerungen an die letzten Stunden waren eine Höllenqual. Noch nie hatte sie sich so hilflos gefühlt, dabei war sie es doch, die sich von Nichts aus der Ruhe bringen ließ. Doch diesmal war sie zu weit gegangen und das durfte sie nun am eigenen Leib erfahren.

Langsam tastete sie ihr Gesicht ab und musste feststellen, dass die Schwellung am linken Auge ein wenig zurückgegangen war, die Schmerzen jedoch waren geblieben und in einer gewissen Weise empfand sie es als Erleichterung, wenigstens etwas zu fühlen.

Das Atmen fiel ihr schwerer, wahrscheinlich hatte er ihr bei dem letzten Tritt gegen den Brustkorb eine Rippe gebrochen. Auch sonst war er ziemlich brutal gewesen und das, obwohl er genau wusste, dass sie sich nicht wehren würde.

Und nun standen sie hier, auf diesem verlassenen Schrottplatz. Ariana wollte einfach nicht wahr haben, dass sie keine Menschenseele erblickte, doch dann rief sie sich wieder ins Gedächtnis, dass vor genau acht Monaten die Schließung veranlasst worden war. Es wäre also lächerlich gewesen um Hilfe zu rufen. Auf keinen Fall wollte sie schwach wirken, schon gar nicht vor ihm.

„Ich bewundere deinen Mut, Aria, aber so warst du ja schon immer!“ Jetzt kam auch er ein paar Schritte auf sie zu. Ariana blieb stehen und landete unsanft auf dem mit Kieselsteinen bedeckten Weg. Ihre Arme stützen nun ihr gesamtes Gewicht und sie hatte sichtlich Mühe, nicht vollkommen zusammen zu brechen.

„Von mir erfährst du nichts, Kleythen!“ Mit zitternder Stimme brachte sie diesen Satz hervor und im gleichen Moment hob sie den Kopf, um ihm in die Augen zu blicken.

Kleythens Kehle entwich ein kleines Lachen, dann stellte er sich hinter sie, packte unsanft ihre Haare und beförderte ihren Oberkörper in eine aufrechte Position.

„Es ist mir scheißegal was du weißt, Ariana. Denn hier geht es nicht darum, irgendetwas herauszufinden. Nein, hier geht es um weit mehr“, flüsterte er ihr ins Ohr.

Einige ihrer Tränen rannen bereits über das Gesicht, es gab keinen Grund sie zurück zu halten.

„Ich werde es dir einfach machen“, sagte er und trat wieder von ihrem Gesicht weg. Langsam zog Kleythen die Neunmillimeter aus seinem Halfter und hockte sich nun neben sie.

„Das kannst du nicht tun!“ sagte Ariana kopfschüttelnd.

„Nein, das werd ich auch nicht tun, meine Liebe. Das wirst du schon selber machen müssen!“

Jetzt erst nahm sie wahr, dass er Lederhandschuhe an hatte. Kleythen drückte ihr die Waffe in die Hand.

„Schön festhalten!“ befahl er, doch Arianas Hände zitterten stark.

„Verdammt, hör auf zu weinen, das hilft dir jetzt auch nicht weiter, klar?“

Mit Bedacht umfasste er ihr Handgelenk und führte damit den Lauf der Waffe direkt an ihre Schläfe.

Auf Arianas Stirn bildete sich Schweiß und sie musste mehrmals blinzeln, damit die Tränenflüssigkeit ihr nicht die Sicht raubte. All die Schmerzen waren für einen kurzen Moment vergessen. Jetzt gab es nur noch sie und Kleythen und diese verdammte Waffe.

Selbst ihr plötzlich einsetzendes Schluchzen schien ihn nicht zu beeindrucken, ganz im Gegenteil, es animierte ihn nur dazu, den Lauf noch fester an ihren Kopf zu drücken.

„Ein letzter Wunsch?“ fragte er.

„Das hier wird dir niemand glauben!“ presste sie hervor und sog die Luft mit einem tiefen Atemzug ein.

„Ich werd dir ein letztes kleines Geheimnis verraten, Ariana. Und das auch nur weil ich weiß, dass du nie wieder einen Mucks von dir geben wirst, wenn ich mit dir fertig bin. Jeder wird glauben, dass du dich umgebracht hast, weil du in deinem Job einfach nicht mehr klar gekommen bist. Dann steht uns sicherlich ein kleiner Anhörungsmarathon bevor, gefolgt von ein paar Untersuchungen. Aber das ist nicht das Problem, denn alle werden aussagen, dass du dich völlig abgekapselt hast. Kein Mensch würde auch nur auf die Idee kommen, dich mit mir in Verbindung zu bringen. Dafür werde ich schon sorgen.

Und jetzt tu dir selbst den Gefallen und drück ab!“

Ariana schloss langsam die Augen und für einen Augenblick zog sie es tatsächlich in Erwägung, ihm einfach die Waffe ins Gesicht zu halten, doch diesen Gedanken verbannte sie gleich wieder. Sie hatte keine Wahl mehr. Vermutlich hatte sie nie eine Wahl gehabt. Natürlich würden sie sie finden und den Fall untersuchen und irgendwie würden sie herausfinden, dass sie nicht die war, die sie vorzugeben schien. Doch letztendlich konnte sie nur hoffen. Hoffen auf ein kleines Wunder.

 

Der Schuss war nicht ohrenbetäubend und bevor Ariana völiig in sich zusammen sackte, fing Kleythen sie auf.

Heute war einer der Tage, an dem er seinen Job hasste, obwohl es ihm Vergnügen bereitet hatte, Ariana leiden zu sehen. Doch auch er hatte keine Wahl, genau wie Ariana...

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LinneaHazel

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Ameise Gruselfaktor gleich zu beginn
Vor langer Zeit - Antworten
LinneaHazel Danke dir für's Lesen. :)
Vor langer Zeit - Antworten
Newcomer Ein Klasse-Anfang, und sehr spannend. Es fesselt einen sofort.
LG
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 Sehr spannend geschrieben. Macht Appetit auf mehr.

LG
petjula007
Vor langer Zeit - Antworten
FindYourselF Re: Re: Noch immer ... -
Zitat: (Original von LinneaHazel am 27.10.2012 - 18:28 Uhr)
Zitat: (Original von FindYourselF am 27.10.2012 - 18:20 Uhr) .... einfach super geschrieben. Ich kann nur immer wieder sagen, dass so was genau dein Ding ist ;-)

Schade, das Ariana schon sterben musste, denn ich mochte sie irgendwie, auch wenn sie nur im Prolog vorkommt ^^

:-*


Daaaaannke schön.:-)

Naja, aber dafür kommen andere Charaktere wieder in Erscheinung ;-)

:-*
(Danke für's Abo) ;D




Ja JACK..... :-) Mein Liebling :P

Ja war ne schwierige Entscheidung mit dem Abo, aber ich danke dir auch für meins ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
LinneaHazel Re: Prolog -
Zitat: (Original von Julietta am 27.10.2012 - 18:29 Uhr) Hast du schon einen Titel für dein Buch gefunden?
Thriller und Krimis...in der Gegend bewege ich mich schriftstellerisch auch ;)...der Text ist fließend zu lesen...ab und zu sind noch kleine Fehler drin, aber das kann man ja überarbeiten
tragisches und auch spannendes Ende-Anfang ;)

lg Julietta


Hey Julietta :)

Danke dir für's Lesen.
Japp, Titel steht schon fest... "Schattenwege".

Ich schau bei Gelegenheit mal bei dir vorbei.

Lieben Gruß
Linn
Vor langer Zeit - Antworten
Julietta Prolog - Hast du schon einen Titel für dein Buch gefunden?
Thriller und Krimis...in der Gegend bewege ich mich schriftstellerisch auch ;)...der Text ist fließend zu lesen...ab und zu sind noch kleine Fehler drin, aber das kann man ja überarbeiten
tragisches und auch spannendes Ende-Anfang ;)

lg Julietta
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LinneaHazel Re: Noch immer ... -
Zitat: (Original von FindYourselF am 27.10.2012 - 18:20 Uhr) .... einfach super geschrieben. Ich kann nur immer wieder sagen, dass so was genau dein Ding ist ;-)

Schade, das Ariana schon sterben musste, denn ich mochte sie irgendwie, auch wenn sie nur im Prolog vorkommt ^^

:-*


Daaaaannke schön.:-)

Naja, aber dafür kommen andere Charaktere wieder in Erscheinung ;-)

:-*
(Danke für's Abo) ;D
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FindYourselF Noch immer ... - .... einfach super geschrieben. Ich kann nur immer wieder sagen, dass so was genau dein Ding ist ;-)

Schade, das Ariana schon sterben musste, denn ich mochte sie irgendwie, auch wenn sie nur im Prolog vorkommt ^^

:-*
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