Kurzgeschichte
Die Herrschaft des Wahnsinns

0
"Die Herrschaft des Wahnsinns"
Veröffentlicht am 22. September 2012, 12 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de
Die Herrschaft des Wahnsinns

Die Herrschaft des Wahnsinns

Beschreibung

Eine Geschichte, die ich mit Strigoia geschrieben habe, indem wir abwechselnd einen Satz schrieben.

Die Langeweile raubte mir den Atem. Ich merkte, wie ich langsam fort glitt. Mein Geist wollte sich einfach nicht mehr auf die Lehrkraft dort vorne konzentrieren. Ich sah aus dem Fenster und mein Geist floh an einen Ort, an dem es Waffen zu kaufen gab. Nie zuvor hatte ich mir eingestehen wollen, dass mein Verstand so viele Mordpläne mit sich herumtrug. Doch ich konnte es nicht mehr leugnen, die Aggressionen
waren stärker als ich. In meinem Kopf formten sich Bilder voller Blut und Schmerz, untermalt von meinem teuflischen
Lachen. Ich spazierte an einem Strand aus Leichen und die Wellen des Blutmeeres umspülten meine Knöchel. Mein klarer
Verstand verband sich mit dem Mitleid gegen den Wahnsinn und die Rachsucht. Doch in dem erbitterten Kampf um die Priorität verloren
der Verstand und das Mitleid und sie ertranken in ihrem eigenen Blut. Und die Rachsucht schrie: "Si festigie la vittoria!"  Und der Wahnsinn
lachte dazu, wie nur er es vermag. Dann übernahm er die Kontrolle meines Körpers.

Ich warf meiner Nachbarin einen vielsagenden Blick zu unnd ließ den Wahnsinn überspringen. Nach einem
kurzen Kampf gab sie nach und folgte mir in den Kampf gegen die Unterdrücker unserer Freiheit. Wir bewaffneten uns mit dem
unnnöriger Weise beschriebenen Papier, formten es zu kleinen Geschossen und begannen unsere Lehrkraft zu bombardieren. Aus zahlreichen Platzwunden blutend brach dieses Ungeheuer dann irgendwann zusammen.

Jubelnd sprangen wir auf, klatschten uns mit einem lauten "Bam!" ab und ließen uns von  unseren Mitschülern feiern. Doch das Ende sollte
erst noch kommen! Mit einem lauten Pfeifen brachte ich meinen außer Rand und Band geratenen Kurs wieder unter Kontrolle.

„Das werdet ihr mir büßen!“ Unsere aus zahlreichen Wunden blutende Lehrkraft war grün angelaufen. Des Wahnsinns Lachen war die Antwort. „Ach krepieren Sie endlich!“, rief die Rachsucht und hielt plötzlich eine 9 mm Pistole in den Händen. Aber das war nicht des Wahnsinns Stil. Dersich vor Schmerz auf dem Boden windende Pädagogenpsychologe sollte leiden, aber anständig! Der Wahnsinn zückte ein Messer und begann zu Lachen. Das Knie auf den Brustkorb gesetzt, beugte er sich über den Idioten. Doch
ein lautes Poltern unterbrach ihn.

„Was zur Hölle soll das?!“ Die Tür war aufgeflogen, dort stand unser Klassensanitäter. „Hatte ich euch nicht gesagt, dass ihr sie zur Tachykardie treiben sollt, damit ich Reanimation üben kann? Und was macht ihr??? Ihr bombardiert sie mit Papierkugeln!!! Ihr wisst doch, wie sehr ich Druckverbände hasse!!!“ Der Wahnsinn grinste hämisch. „Dann lass es doch einfach!“ „Nein! Aber… aber… Ja!“ Noch eine
Person, die der Wahnsinn sich zu eigen machte. Mit der neuen Kumpanin verließen wir den Raum und begannen unsere Inversion. Gerade als wir durch die Tür schreiten wollten, ertönte ein Ohren betäubender Schrei.

Die Lehrkraft hatte sich an das rechte Bein eines Mitschülers geklammert. „Nein!“ Unser Schulsani Ricci brachte die Schreiben zum Klirren. Aller spätestens jetzt war die Lehrkraft bei Julia unten durch. Man konnte ihrem Gesicht ansehen, dass sie nicht einsah, warum sie sich das gefallen lassen sollte.

Aber das musste sie auch gar nicht, denn ein kleiner Kampfzwerg, der sich Superronnonannte, ging auf ihre menschliche Fessel los. Die Rachsucht konnte sich das Lachen nicht verkneifen! „Niemand vergreift sich an meinem Weib!“, schrie ich und eilte dem kleinen Kampfzwerg zu Hilfe. Gemeinsam gelang es uns Julia zu befreien und den Störenfried mit einem Wurf aus dem Fenster zu entsorgen.

Belustigt beugte sich die Rachsucht aus dem Fenster und betrachtete den blutigen, verdrehten Körper drei Stockwerke tiefer. Der Wahnsinn hingegen warf nur einen kurzen gelangweilten Blick hinaus. Eigentlich wollte er sich zurückziehen, doch warum eigentlich, wenn er hier doch solchen Spaß hatte?! Amüsiert grinsend sah er sich im Raum um, blickte auf sein Gefolge und fasst den Entschluss, dieses noch ein bisschen zu vergrößern. Doch wo sollte er da nur beginnen… so viele Menschen sind leicht zu beeinflussen und die Tür zu
deren Wahnsinn nicht verschlossen, sondern nur angelehnt! Es
klingelte zur Pause. Der Wahnsinn stieg über die am Boden liegende Vernunft hinweg und verließ ohne mit der Wimper zu zucken den Klassenraum. Er schritt den Flur entlang und blickte aus dem Fenster auf ca. 800 potentielle neue Gefolgsleute. Ein kleines Kichern entrann seiner Kehle. Kichernd stieg er majestätisch die Stufen hinab auf den Schulhof. Er musste den Leuten nur das richtige versprechen, dann würden sie ihm schon folgen. Und was wünschten sich gelangweilte Schülerinnen und Schüler mehr als Freiheit? Vielleicht tote Lehrer? Und beides konnte er ihnen besorgen! Sie mussten nur einwilligen und das würden sie schon… und selbst wenn nicht, dann würde er ihnen eben keine Wahl lassen! Er lachte voller Vorfreude in sich hinein.
„Meine Freunde!“, mit diesen Worten trat er auf seine Opfer zu, doch niemand achtete auf ihn. Der Wahnsinn knirschte mi den Zähnen und versammelte seine getreuen Gefolgsleute um sich. Durch grausige Behandlung wurde jeder Anwesende dazu verdammt dem Wahnsinn sein Gehör zu schenken. „Meine Freunde!“, begann der Wahnsinn erneut. „Hört mich an! Ich bin hier für euch! Ich werde euch helfen eure
innersten Wünsche zu erfüllen! Ihr müsst mir nur Gehorsam schwören!“
Unerwartet stieß er bei einigen Schülerinnen und Schülern, die gerade eine der wenigen guten Lehrkräfte im Unterricht gehabt haben, auf Widerstand. Diese Schüler waren der Meinung, dass es gute Lehrer gab… der Wahnsinn konnte es kaum glauben. Aber um ihr Vertrauen zu gewinnen ließ er diese entkommen. Der Rest allerdings sollte sein blaues und danach totes Wunder erleben.
Langsam, um es genießen zu können, griff der Wahnsinn um sich. Kurz davor alle Regeln über Bord zu werfen, fiel ihm ein, dass dringend noch ein paar Bedingungen oder lieber eine Totenliste aufgestellt werden musste. Und da es ihm unpassend erschien, Lehrer und Schüler gleichzustellen, gab es zwei Listen. Allerdings sollten die Schüler erst dran glauben. Der Wahnsinn lächelte der Rachsucht zu, als die Schüler mit wachsender Begeisterung sich der lästigen Mitschüler entledigten.
Nachdem die zehn verhassten Mitglieder der Gefolgschaft des Todes zugeordnet worden waren, lenkte der Wahnsinn die Aufmerksamkeit auf die geschockt dreinsehenden Lehrkräfte. Es war eine Szene, wie es sie schon einmal in der Geschichte gegeben hatte. Unter dem höhnischen Lächeln des Wahnsinns und dem schrillen Lachen der Rachsucht ging die Folter von statten. Die Schüler begannen mit solch langweiligen Sachen wie auspeitschen, doch sie steigerten sich in ihrer Kreativität.
Schon bald besaß kein Lehrer mehr Fingernägel und dann kamen die heißen Eisen… natürlich durfte man auch das Ausstechen der Augen nicht vergessen. Für besonders lautes Lachen in den Reihen sorgte es, als einem der Pädagogen die Gedärme herausrutschten, da er auf der Streckbank mitten durch gerissen wurde. Aber auch das Teeren und Federn, das von der Rachsucht höchst persönlich durchgeführt wurde, erfreute sich großer Beliebtheit. Nur dem Wahnsinn wurde es irgendwann zu langweilig… Er hatte mehr erwartet, etwas das ihn befriedigen würde. Aber er musste schon zugeben, dass ihn die Antwort auf die Frage, wie viele Stürze vom Dach des Altgebäudes ein ausgewachsener Mensch überlebte, interessierte.
Nach dem ersten Versuch stellte er fest, dass die Antwort ziemlich langweilig war und auch beim zweiten Versuch blieb der Körper tot und reglos am Boden liegen, ein bisschen zermatscht und blutig, aber tot…
Gelangweilt schlenderte er über den Hof, als seine getreue Dienerin Ronja zu im trat und ihm einen Krug frischen Blutpunsch anbot.
Zusammen hoben sie einen und schlenderten vergnügt davon, um sich ein neues Gebiet zu erobern.

Ihr wollt wissen, wie es mit mir weiterging? Nun, ich ging als Anstandsdame mit, wurde aber später zum Kindermädchen umfunktioniert. Tja, es war halt Liebe auf den ersten Blick! Was soll man dazu noch sagen? Naja, aber der Wahnsinn sah ja auch nicht so schlecht aus.

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_78346-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_78346-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_838934.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_838935.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_838936.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_838937.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_838938.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_838939.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_838940.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_838941.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_838942.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Yukidaruma

Leser-Statistik
22

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Yukidaruma Re: -
Zitat: (Original von Honeymoon88 am 25.09.2012 - 10:06 Uhr) Einfach nur genial.;-)


Danke ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Strigoia Re: - Du immer ;)

Hey unsere Physiklehrerin ist doof und wir hatten nichts besseres zu tun ^^

Lg
Strigoia
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Soll ich mir Sorgen machen :-)

lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
4
0
Senden

78346
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung