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La Belle Île, 5. Gedicht - Festung

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"La Belle Île, 5. Gedicht - Festung"
Veröffentlicht am 10. September 2012, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Cupator ist ein Autor, der vielleicht keiner sein sollte - nicht, weil er sich das Schreiben nicht zutraut, sondern weil er im echten Leben etwas macht, was kaum auf ein Autorendasein hindeutet.
La Belle Île, 5. Gedicht - Festung

La Belle Île, 5. Gedicht - Festung

Beschreibung

Ein Urlaub auf einer Insel kann auch so seine Längen haben - wenn man die Zeit mit nicht so sinnvollen Besichtigungsprogrammen zu füllen versucht. Die größte Attraktion auf einer Insel ist ja für gewöhnlich die Insel selbst, das Meer drumherum und der Himmel darüber. Komisch, dass wir Städter immer erst irgendwas auf der Insel besichtigen müssen, um das festzustellen - zum Beispiel eine kaum nennenswerte sogenannte "Festung" im Hauptort der Insel.

Festung

"Gewiss schmachtete einstmals eingekerkert

Dort oben hinter den Festungsmauern

Ein elender Sträfling, er blickte hinaus

Auf das Meer, die Freiheit, der arme Tropf"

 

Danke, Herr Doktor, nun ist der Aufstieg nicht mehr so feierlich.

Dorch drohend liegt noch die Burg über uns.

Nein, keine Burg, eine Meeresfestung;

Der Schutz dieser Insel, ihr Stolz, ihre Macht.

 

Sturmbelagert, kanonenbeschossen, freigemetzelt?

Fridlich unter bleiernem Morgenhimmel

Liegt die Festung im Hafen der Stadt.

Ich  seh’ mich an falscher Romantik satt.

 

"Hier oben standen Geschütze, dort wohnten Soldaten"

Ich doziere Offensichtliches im Selbstgespräch.

"Ein bisschen verstaubt, ein wenig alltäglich die Sammlung

Von Waffen und Schiffen und Karten hier drin"

 

Ganz gewöhnliches Abenteuer macht wenig Sinn.

Doch warum hat der Monsieur Vauban diese Festung errichtet,

Auf einem vergessenen Eiland, weit fort vom Leben?

Abenteuerlich, darauf Antwort zu geben.

 

Eine solche Festung hätt' ich gern, Gedankenhort,

Bibliothek im Schutze der Inspiration.

Über dem Meer, über dem Leben, über den Menschen,

Über aller Alltagsdaseinsnotwendigkeit...

 

"Zum Tee zurück ins Hotel!" Eine Postkarte muss mir genügen.

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Cupator
Cupator ist ein Autor, der vielleicht keiner sein sollte - nicht, weil er sich das Schreiben nicht zutraut, sondern weil er im echten Leben etwas macht, was kaum auf ein Autorendasein hindeutet.

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Cupator Re: Dieser Drang, -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 10.09.2012 - 23:37 Uhr) die Sehenswürdigkeiten des Urlaubsdomizils unbedingt besichtigen zu müssen, ist mir inzwischen abhanden gekommen ... und ich fühle mich freier darin, nur das anzusehen, was ich sehen möchte....
Natürlich informiert man sich ... aber ein Muss ist für mich nichts mehr.
Mag sein, es ist meine Unbedarftheit oder Snobismus ....., ich kann mir historische Zahlen und Namen nur noch in Ausnahmefällen merken, mich spricht am meisten an, wo ich mich aus eigener Anschauung, oder der aus der Generation meiner Eltern und Großeltern, hineinversetzen kann. Die kannte ich noch und habe ihre Erzählungen in mich aufgesogen.... Der ganze Mittelalterrummel geht an mir vorbei....
Deine Insel kenne ich leider nicht, aber was ich bisher las, bringt mir vor allem die wilde, bizarre Natur nahe. Das Meer ist mein Element. Und deine Verse gefallen mir sehr.

Herzlichst
fleur



Liebe Fleur,
schon wieder ein Geheimnis unter dem Siegel der Pssssst-Verschwiegenheit: Ich habe einmal einen ganzen zweiwöchigen Urlaub damit verbracht, mich so gut wie gar nicht aus dem Hotel, das obendrein ein richtiger Club war, rauszubewegen. Warum auch, meine Bücher waren ja darin. Einer meiner schönsten Urlaube - kann man mal sehen, was für ein Banause ich sein kann.
Auf der Belle Île geht es dann im Weiteren übrigens noch ums Hummer-Essen (ja, so waren sie, die wilden neunziger, gar nicht nachhaltig) und um die Gesellschaft Heinrich IV. von Frankreich (zwei Bände von Heinrich Mann) an der Felsenküste.

Danke für Dein Lob, über das ich mich sehr freue!

Herzlichen Gruß,
Cupator
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FLEURdelaCOEUR Dieser Drang, - die Sehenswürdigkeiten des Urlaubsdomizils unbedingt besichtigen zu müssen, ist mir inzwischen abhanden gekommen ... und ich fühle mich freier darin, nur das anzusehen, was ich sehen möchte....
Natürlich informiert man sich ... aber ein Muss ist für mich nichts mehr.
Mag sein, es ist meine Unbedarftheit oder Snobismus ....., ich kann mir historische Zahlen und Namen nur noch in Ausnahmefällen merken, mich spricht am meisten an, wo ich mich aus eigener Anschauung, oder der aus der Generation meiner Eltern und Großeltern, hineinversetzen kann. Die kannte ich noch und habe ihre Erzählungen in mich aufgesogen.... Der ganze Mittelalterrummel geht an mir vorbei....
Deine Insel kenne ich leider nicht, aber was ich bisher las, bringt mir vor allem die wilde, bizarre Natur nahe. Das Meer ist mein Element. Und deine Verse gefallen mir sehr.

Herzlichst
fleur

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