Fantasy & Horror
Retterin Xaveria´s

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"Retterin Xaveria´s"
Veröffentlicht am 10. September 2012, 40 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Retterin Xaveria´s

Retterin Xaveria´s

Beschreibung

Die völlig überforderte fünffach Mutter Elena, wird durch einen Sturz, die Kellertreppe hinunter, in eine Phantastische Traumwelt geschleudert. Immer wieder zieht sie vergleiche zwischen ihren Abenteuern in Xaveria und ihrem Alltag. Meist mit einem Sarkastischen unterton. Sie erlebt in Xaveria zusammen mit ihrem fantasie Ich -Olle- eine unvergessliche Reise, in der sie sich Fabelhaften Wesen und Ungeheuern stellen muss. Doch die größte herausforderung besteht darin zurück in die Realität, zu ihrer Familie, zu gelangen.

Prolog

Prolog:


Mit geschlossenen Augen und Hochgesteckten Haaren stand ich unter der Dusche, immer darauf bedacht,
meine Haare trocken zu halten. Sie waren einfach zu lang und mir fehlte heute dafür die Zeit. Viel lieber hätte
ich mich entspannt in die Badewanne gelegt, meine schmerzenden Glieder von mir gestreckt und mich vom
warmen Wasser treiben lassen. Doch daraus wurde heute nix, wie schon die letzten tage und die Wochen zuvor.
Kurz drehte ich mich noch ein letztes Mal um die eigene Achse, spülte so die letzten Schaumreste vom meinem
Körper, bevor ich das Wasser abdrehte. Kaum hatte ich das Handtuch um mich geschlungen klopfte es an der
Tür und die wohlbekannte Stimme meiner Tochter drang zu mir durch.
"Mama......" seufzend wickelte ich mich fester in den flauschigen Baumwollstoff.
"Mamaaaaa........ich muss Mal..... gaaaanz dringend." In meinem Kopf sah ich mein früheres ich die Augen verdrehen,
während ich die Badezimmertür aufschloss. Jasmin stand bereits mit zusammen gekniffenen Beinen davor und blickte
mir Sehnsüchtig entgegen.
Mit einem aufmunternden lächeln, forderte ich sie auf herein zukommen, doch Sie schüttelte vehement den Kopf.
Jasmin war gerade sechs geworden und entdeckte wohl nun Ihre Schamgrenze. Na gut wenn es denn so sein soll
stelle ich mich halt nur im Handtuch und triefend nass in den Flur, bin ja nur ich.
Wieder Mal ein Tag der schon herrlich beginnt, dachte ich mir. Mein früheres imaginäres Ich,
oder wie ich sie gern nenne- Olle- zeigte mir, allein durch ihren Blick: "Du hast es so gewollt, also beschwer dich nicht!"
Recht hatte sie ja, Kinder wollte ich schon immer aber so hatte ich mir das nun nicht vorgestellt. Ein kurzer Blick zur Wanduhr
in der Küche verriet mir das die Kinder eigentlich noch ne halbe Stunde schlafen durften, bevor ich sie wie jeden Morgen für
die Schule wecken würde.
Jasmin war zwischenzeitlich auch fertig und stand jetzt vor mir um mich mit ihren großen braunen Kulleraugen anzusehen.
"Guten Morgen Süße, Lust auf Frühstück?" Sie jetzt noch Mal ins Bett zu schicken wäre nur kontra produktiv, also steckte ich die
Enden meines Handtuchs so zusammen, das es an meiner Brust hängen blieb und ging zusammen mit meiner Tochter in die
Küche. Sofort hopste sie mit schwung auf die Eckbank auf der sie sich dann knieend niederlies. Kopfschüttelnd nahm ich ihre
gute Laune zur kenntnis während ich mir einen Kaffee eingoss.
"Kann ich Kekse zum Frühstück?" schon diese einfache frage lies mich genervt aufstöhnen. Natürlich war die Frage an sich
nicht nervig, aber Jasmin stellte sie jeden Morgen und jeden Morgen bekam sie darauf die gleiche antwort. "Nein. Jazz, du weisst
doch das du was richtiges Essen musst!" und genau dann zog sie einen Schmollmund. Ich brauchte schon gar nicht mehr hinzu
sehen um das zu wissen. Nachdem ich kurz an meiner schwarzen, flüssigen Droge genippt hatte, verteilte ich wie
jeden Tag fünf Teller, Messer und Tassen auf dem Tisch. Aus dem Schrank nahm ich einen Topf und schüttete den Liter Milch,
den ich Gestern noch aus dem Keller geholt hatte, hinein. Ein erneuter Griff in einen der oberen Küchenschränke beförderte
das Kakaopulver zutage, wovon ich genügend in die Milch schüttete. Jasmin sang leise vor sich hin, sie hatte wohl ein neues
Lied in der Schule gelernt- während im oberen Stockwerk langsam das Leben erwachte. Die Zwillinge, mittlerweile 14,
hatten ihren eigenen Wecker und schlurften nun schon durch ihre Zimmer. Wieder glitt meine aufmerksamkeit zur Uhr,
bald geht der ganz normale Wahnsinn los. Meine Olle hielt ein Schild in Händen auf dem dick und Fett "Juhu" stand,
doch ihr blick triefte vor Sarkasmus. Ja. Juhu.

1. Kapitel

1. Kapitel:

"Mama, hast du mein Shirt gesehen, ich hab es dir gestern Abend zum Waschen gebracht!" Viktoria, meine älteste kam gerade aus ihrem Zimmer gestürmt und schrie ihre Frage durchs gesammte Haus. Super Kind, echt spitze und das bevor ich den ersten Kaffe in mir hatte. Jasmin kniete weiterhin auf der Eckbank und trällerte ihr Liedchen. Weil ich nicht direkt antwortete kam Viktoria nun stampfend die Treppe runter und baute sich mit verschränkten Armen vor mir auf. "Hast du mich gehört?" Ich versuchte mich an einem lächeln, was aber an ermangelung von genügend Kaffee kläglich misslang, bevor ich ihr antwortete. "Nein." "Nein, du hast mich nicht gehört oder Nein, du hast es nicht gesehen?" Ihr genervter Blick verriet mir das ich jetzt besser Diplomatisch blieb um sie vom rumzicken abzuhalten. Diplomatie? Ohne Kaffee? Na toll! Auch meine Olle schüttelte resignierend den Kopf, na Spitze.
"Ich habe gestern keine Wäsche mehr gewaschen, also wird es noch in der Dreckwäsche sein, zieh doch ein anderes an." Mein Vorschlag schien von meiner Tochter als unmöglich eingestuft zu werden, denn ihre sonst so schönen braunen Augen verengten sich zu schlitzen. Jetzt gehts los!
"Oh, Mama" das letzte "a" zog sie dramatisch in die länge "Das sitzt aber so gut wie kein anderes, ich brauch es unbedingt heute." Ihre stimme hatte sich um einiges erhöht klang beinahe hysterisch. Als sie das schmunzeln sah, welches mir über die Lippen huschte, drehte sie sich schnaubend um und verlies mehr als geräuschvoll die Küche um ins Bad zu gelangen. Mathias ihr Zwillingsbruder kam nun ebenfalls die Treppe runter und brüllte schon im Flur: "Beeil Dich, andere wollen auch ins Bad!" Mit einem kaum zu verstehenden "Morgen" lies er sich auf einen der Küchenstühle fallen, um dort beinahe wieder einzuschlafen. Erst mein "Guten Morgen" schien ihn aus dem Halbschlaf zu reissen. Schnell setzte er sich gerade auf um mich dann entsetzt anzusehen. "Mum, geh dich anziehn, das ist Pervers" Wie Bitte? Sämtliche Gesichtszüge drohten mir zu entgleiten. Ein Blick an mir herunter verriet mir, das mein Handtuch noch alles wesentliche verdeckte, also warum, um Gottes willen, bin ich Pervers?
Mathias verdeckte seine Augen hinter der flachen Hand, während Jasmin nun andauernd das Wort 'Pervers' widerholte. Augenverdrehend verlies ich die Küche und ging nach oben, zuerst Klara und Andre wecken und dann ins Schlafzimmer mich anziehen. Unterwäsche, eine Jogginghose und ein Pulli würden es Heute wohl tun, kurz ging ich meinen heutigen Terminplaner in Gedanken durch und stellte mit genugtuung fest, das dem so war.
Vielleicht hätte ich dann heute endlich mal wieder Zeit mich mit einem guten Buch, in meinen heissgeliebten Lesesessel zu setzen, am besten mit einer Tasse Kaffe. Bücher, meine eigene kleine Welt, mein Fluchtziel. Dort kann ich meinen, von Kindern, Mann und Haushalt bestimmten Alltag, verlassen. Dort kann ich Geliebte oder Abenteuerin sein, mich komplett hinein verlieren und alles um mich herum vergessen. Oh, wie gern würde ich vergessen. Meinen Stress, den ewigen Streit der Kinder oder das gemeckere von meinem Mann, der immer wieder sagt ich solle aus meinen Pfantasiewelten auftauchen. Aber genau diese Welten, sind es, die mir durch die Realität helfen. Meine Realität ist alles andere als rosig. Von wegen trautes Heim, glück allein, ha darüber kann ich nur Lachen. Schwanger das erste Mal mit 16, dann auch noch Zwillinge, ein Tyrannischer Ehemann, und Eltern die mich ebenfalls an den Rand des Wahnsinns treiben. Dann mit 20 das nächste Kind, ein Wunschkind auf jeden Fall, aber leider ein Schreikind. Tag und Nacht forderte Klara, mit ihrem Geschrei, meine volle aufmerksamkeit. Nicht eine Minute Ruhe gönnte sie mir. Als ich mich damals, mit gerade mal 15, in meinen jetzigen Ehemann verliebte, sah ich die Welt noch durch eine rosarote Brille. Wie Naiv ich doch war. Nun träumte ich mich in meine Bücher, lebte in Pfantastischen Sphären, weshalb mir auch meine Olle , Mental, jeder Zeit zur Seite stand. Mein Handtuch legte ich auf dem Fussende des Bettes ab, ich würde es nachher einsammeln. Welches Buch hatte ich denn schon lange nicht mehr in der Hand? Stellte ich mir selbst die Frage, als ich mich in meine Klamotten warf. Schon vernahm ich erneut missgestimmte Töne. "Mensch Vicky, lass die Kriegsbemalung!" um seinen Worten nachdruck zu verleihen hämmerte Andre mit den Fäusten an die Türe des Badezimmers. Gut, nun mal schnell runter und schadensbegrenzung betreiben.
Während ich unseren neunjährigen von der Badezimmertür wegzog, kam Klara gähnend die Treppe runter. Ihre langen Haare sahen aus als hätte sie in einem Tornado gestanden, Schadensbegrenzung nummer zwei an diesem Morgen, da muss ich ran.
Ohje! Meine Olle stimmte mir nickend zu, während ich mir mit der Hand durchs Gesicht fuhr. Moment Mal, was riecht denn hier so? Oh Nein, die Milch. Mathias saß wieder einmal wie ein nasser Sack auf dem Stuhl und war erneut eingeschlafen, Jasmin hatte aus dem einen Wort ein neues Lied komponiert und ich stürzte, Andre immer noch an meiner Hand haltend, zum Herd. Schadensbegrenzung Nummer drei. Nachdem ich den Topf von der Platte gezogen und diese ausgeschaltet hatte, schob ich meinen Sohn bestimmend zu seinem Platz am Tisch. Mein nächster Weg führte in den Keller. Neue Milch holen. Im vorbei gehen klopfte ich am Bad und ermahnte Vicky sich zu beeilen, als antwort erhielt ich nur ein "Ja, Gleich", also auf dem Rückweg nochmal klopfen, setzte ich mir gedanklich auf die To-Do liste und verschwand in den Keller. Natürlich hatte mein herzallerliebster die Glühbirne noch nicht ausgechselt und unten war es stockdunkel. Aber wie sagte meine Mutter so schön ' eine gute Hausfrau findet in ihrem Haushalt alles blind'. Jaha Mutter, ich weiss, auch meine Olle konnte sich sehr gut an diese Worte erinnern und nickte zustimmend.
Im dunkeln tastete ich mich an der wand entlang, die Stufen hinunter. Hoffentlich liegt mir nichts im Weg, dachte ich Still, und fiel prompt über Klara´s Inliner. Die sieben Stufen bis zum unteren Absatz segelte ich praktisch lautlos durch die Luft. Es kam mir vor als wäre ich eine ewigkeit unterwegs, ähnlich dem Fall von Alice ins Wunderland, kam es mir in den Sinn. Ich wartete auf den Aufprall, versuchte mit einem Arm meinen Kopf zu schützen, während ich den anderen von mir streckte, um mich selbst abzufangen. Doch der erwartete Aufprall, er wollte nicht kommen. Halt. Stopp. Irgendwann muss ich doch aufkommen? Ich kann weder fliegen noch irgendetwas anderes. Also, wann lande ich endlich?
Schier endlose Minuten, oder Stunden, schien ich schon in der Luft, über der Kellertreppe zu schweben. Ich konnte nichts sehen, was ich allerdings der kaputten Glühbirne zuschrieb, noch meine anderen Sinne gebrauchen. Ich vernahm nicht die mir so vertrtauten Streitereien meiner Kinder, noch sonst welche Geräusche die sich sonst so gern im Haus vervielfachten. Ich schwebte, Blind und taub, irgendwo herum. Denn selbst meine Vorstellungskraft konnte mich nicht auf eine solche Illusion schicken. Ins All wurde ich mit sicherheit auch nicht geschossen, facto musste die Schwerkraft siegen und mich endlich zu Boden reissen. Doch das tat sie nicht!
Immer wieder grübelte ich darüber nach ob ich mir vielleicht das Genick gebrochen hätte, gestorben wäre, und deshalb den Aufprall nicht wahrnahm. Aber dafür schien mir mein Denken zu Klar, zu Fokusiert. Wie konnte ich Tod und dennoch so lebendig sein? Sollte es so wirklich danach weitergehen? Gab es also doch etwas nach dem Tod? Ein Leben, in Dunkelheit und Stille? Ok, wenn ich wirklich gestorben bin, was dann? Nein mit dem Gedanken konnte und wollte ich mich nicht anfreunden! Vielleicht war ich auch einfach nur Ohnmächtig am Boden und musste nur wieder aufwachen. WACH AUF, WACH AUF schrie ich mich selbst gedanklich an aber nichts, rein gar nichts, tat sich. Na Toll!
Also aufwachen konnte ich nicht. Tod sein wollte ich nicht. Kopfverletzung! Ja das könnte es sein! Ich hatte bestimmt eine schwere Kopfverletzung und wurde mit Sicherheit schon Behandelt ich musste bestimmt nur warten, denn mehr konnte ich sowieso nicht tun, ausser warten.

Dann also warten, stell dir vor du liegst mir ´nem Coctail am Strand, lässt dir von der Sonne den Pelz verbrennen, warum nicht? Auf meine Fantasie war schliesslich immer verlass. Hoffe ich jedenfalls.
Kaum das ich mir vorstellte dort zu sein, hörte ich auch schon die Brandung der Wellen und durch meine geschlossenen Lieder sah ich den roten schimmer, der deutlich auf helligkeit schliessen lies. Auch war diese Schwerelosigkeit aus meinem Körper gewichen und ich konnte mein eigenes Gewicht nur allzu gut im Rücken spüren. Ich musste demnach liegen, ok. Sollte ich vielleicht die Augen öffnen?
"Wäre wohl angebracht!"
Wer hat das gesagt? Abrupt schlug ich die Augen auf. Selbst wenn sich hier jemand befindet, wie kann er dann meine Gedanken hören? "Weil ich du bin" Halb liegend, stützte ich mich auf meine Unterarme. Suchend blickte ich mich um. Vor meinen Augen erstreckte sich ein Kilometer langer Sandstrand. Rechts von mir konnte ich Palmen und Hibiskus ausmachen und links das Meer, welches in den verschiedensten blau- und türkistönen schimmerte. Die leichte Brise die vom Meer aus über mich hinweg wehte, brachte die Palmwedel und Blätter der Sträucher zum Rascheln. Ihr salziges Aroma erinnerte mich an unseren letzten Urlaub an der Nordsee, nur weniger Fischig! Das zusammenspiel mit dem rauschen der Wellen ergab es fast eine Melodie. Ein leises räuspern holte mich aus der Faszination zurück und schlagartig wurde mir wieder klar, dass hier jemand auf unausgesprochene Fragen antwortete. Gequältes aufstöhnen veranlasste mich dazu, mich aufzusetzen und in die Richtung des Geräusches zu Blicken. Was ich allerdings erblickte hätte ich nie zu träumen gewagt. Mir gegenüber, im Sand, saß meine Olle. Ok, Elena, beruhig dich. Du wirst nicht verrückt, Nein. Ich saß mitten auf einer Trauminsel, in einer Traumwelt meinem Phantasie-Ich gegenüber und wurde von diesem dämlich angegrinst. Nervös fuhr ich mir mit der flachen Hand übers Gesicht, nur um mich dann zu ärgern, weil ich Sand in die Augen bekommen hatte. Das war einfach zu real um sich in meiner Phantasie abzuspielen. Verzweifelt versuchte ich den Sand aus meinen Augen zu bekommen, mit dem Erfolg ihn noch mehr darin zu verteilen, echt spitze.
Man mein Sarkasmus verlässt mich heute wohl garnicht, dachte ich worauf mein gegenüber ins schmunzeln geriet.
"Was?" fragte ich deshalb auch leicht genervt. "So kennen und lieben sie uns, sarkastisch und versaut bis zum geht nicht mehr" Hatte ich das jetzt richtig verstanden? Man, man, man, das ist echt zuviel. Erschlagen von diesen eindrücken lies ich mich zurück in den Sand fallen. In meiner verzweiflung legte ich meinen rechten Unterarm über die Augen um die Sonne von dort auszusperren, immer wieder widerholte ich einen Satz: " Ich will zurück nach Hause. Ich will zurück nach Hause." Dies würde ich mir, bis es so weit wäre, als Mantra immer wieder vorbeten. Was sollen meine Kinder nur ohne mich machen und mein Mann erst, mein größtes Kind von allen. Das darf einfach nicht wahr sein.
Ich setzte mich wieder auf um meiner Ollen finster in die Augen zu blicken, wir müssen uns was einfallen lassen.
"Irgendwelche Vorschläge?" gab sie etwas angesäuert von sich. "Nö, ich dachte eher das du etwas produktives von dir gibst!" maulte ich ebenso zurück. Es endete damit, das wir uns gegenseitig ein unbarmherziges Blickduell lieferten und keiner von uns nachgeben wollte, super!
"Was hälst du davon wenn wir uns hier mal umsehen und was zu trinken auftreiben?" fragte ich nach einer halben ewigkeit. Eine von uns musste ja nachgeben und in diesem Fall war es wohl die klügere. " Das glaubst auch nur Du." Fragend hob ich eine Augenbraue, das durfte ja wohl nicht wahr sein. Mein sechzehnjähriges Ich unterstellte mir, ich wäre Dumm? " Du hast dich ja schliesslich viermal schwängern lassen." Ok, was zuviel ist, ist zuviel. Mühsam stand ich auf und klopfte mir den Sand von meiner Jogginghose, man was bin ich froh das ich mich noch angezogen hab, um dann über den Strand richtung Palmenhain davon zu stapfen. Elegant ist wohl was anderes. Mein Anblick musste schon irre Komisch sein denn Olle hielt sich vor Lachen schon den Bauch, bemerkte ich, als ich mich zu den Lachgeräuschen umdrehte. Toll, ich werde von mir selbst ausgelacht. Mit verschränkten Armen und zusammen gekniffenen Augen blieb ich an Ort und Stelle stehen und sah mir mein imaginäres- momentan ziemlich reales- Ich an. Man was war ich damals dünn stellte mit erschrecken fest. Nun konnte man meinen deutlichen Bauchansatz noch nicht einmal mehr schön reden und meine Brüste hingen mir bis zum Bauchnabel, wohingegen Ihre- Oder meine damaligen- noch schön fest und straff waren. Jetzt wurde ich auch noch neidisch auf mich selbst, kanns noch besser werden?
Olle sprang leichtfüssig auf und kam zu mir herüber. " Mach dir nix draus, mit ein bisschen Training bekommen wir dich auch wieder Straff." fast zärtlich nahm sie mich in den Arm und gemeinsam drehten wir uns zu den Palmen um. Ich legte ihr, genauso wie sie mir einen Arm um die Schulter, während wir uns das grün der Insel besahen. Umso weiter wir zwischen die Vegetation sahen, umso dunkler und unheimlicher wurde es und wie kam ich eigentlich darauf das es eine Insel sei? Achja ich hatte mich auf eine gewünscht also musste es wohl auch eine sein, genau!
Entschlossen sahen Olle und ich uns in die Augen um dann doch etwas unsicher auf die Palmen zuzugehen. Ja, Mutig geht die Welt zu grunde, warum nicht auch ich? Mal sehen was so hier alles lauert und kauert dachte ich mir. Und Olle zuckte just in diesem Augenblick erschrocken zusammen. "Meinst du es gibt hier Schlangen?" flüsterte sie mir vollkommen eingeschüchtert entgegen. Oh. Mein. Gott. Schlangen? Daran hatte ich garnicht gedacht. Nervös blickte ich auf meine nackten Füße und malte mir im Hirn aus wie sich diese für mich mehr als abscheulichen Viecher, darüber schlängelten. Ich hatte diesen gedanken noch nicht zu ende geführt, da spürte ich auch schon wie mir Olle auf den Rücken sprang. Ihr laut gekreischtes "Bist du bekloppt?" zerriss mir beinah die Trommelfelle und ich krümmte mich unter der unerwarteten Last. Wie sollte das nur mit uns beiden Weitergehen? Wie sollten zwei Weiber wie wir, in diesem Dschungel nur Überleben. Eine Idee breitete sich in meinem überarbeiteten Hirn aus, wenn ich mir diese Insel nur ausgedacht hatte, dann konnte ich sie bestimmt auch beliebig verändern. Angestrengt dachte ich daran jetzt an einer Quelle oder einem Wasserfall zu stehen, denn mein Durst nahm langsam überhand. Immer wieder rief ich mir Bilder schöner Wasserstellen ins gedächtnis und wünschte mich dorthin aber jedesmal wenn ich meine Augen öffnete, standen wir immer noch am Rande des Urwaldes, ich mit meiner Ollen auf dem Rücken, und kein Wasser weit und breit. Wie geil! " Ich will zurück nach Hause!" schrie ich aus Leibeskräften mein Mantra, über die Insel. Doch das einzigste was sich darauf hin tat, war, dass nur die Vögel in den Bäumen aufgeschreckt wurden und eilig davon flogen. Jippie! Soll ich nun den Rest meines Lebens hier verbringen? Und das auch noch mit meiner Ollen auf dem Rücken? Och nö!
Sofort kam mir in den Sinn das ich womöglich auch meine drei Töchter, beim Anblick von Schlangen, auf dem Buckel sitzen hätte. Andre dagegen würde diese mit höchster wahrscheinlichkeit in seinen Hosentaschen sammeln. Mit grausen erinnerte ich mich daran wie ich seine Taschen vor dem Waschen kontrollierte und darin Regenwürmer fand. Uhh, war das eklig. Eine ganze Handvoll dieser sich windenden dinger hatte ich heraus geholt und sie angewiedert fallen lassen. Allein die erinnerung lies mir kalte schauer den Rücken runter laufen und brachte mir eine Gänsehaut. Bäh!
Diese Gedanken abschüttelnd, brachte ich Olle dazu von meinem Rücken zu steigen, was sie mir mit einem schnauben dankte. Ich weiss nicht worüber ich mich mehr freuen soll, über eine zickige Olle oder darüber irgendwo im nirgendwo zu sein.

2. Kapitel

2. Kapitel:


Ich musste dringend Prioritäten setzen, eine davon war: Trinkwasser finden. Da ich nicht wusste wie und vor allen Dingen wann ich nach Hause kommen würde, müsste ich wenigstens mein Überleben sichern. Mein Hals war schon dermasen ausgetrocknet, dass er mit der Sahara konkurieren könnte. Durst.
Meine Olle stand pfeiffend neben mir, den Blick immer am Boden haftend, mit höchster wahrscheinlichkeit um auftauchende Schlangen früh genug zu erkennen. "Wo?" durchschnitt ihre hysterisch gekreischte Frage meine Gedanken und die Stille des Ortes. Augenverdrehend und mit einem kapitulierendem seufzen, drehte ich mich im Kreis. Wir standen immer noch am Rande des Urwaldes, dort wo noch genug Sonnenlicht auf uns herab schien. Nur wenige Schritte weiter und es würde nur noch vereinzelt durch das dichte Blätterdach scheinen. Mein Pulli, den ich mir heute morgen, eilig übergeworfen hatte, klebte nun, dank der hohen Luftfeuchtigkeit, an mir, wie eine zweite Haut. Olle schien es auch nicht anders zu ergehen, trug sie doch die selbe Kleidung wie ich. Ich kam zu dem Schluss, dass es wohl niemanden stören würde wenn ich mich des Oberteils entledigen würde. Olle nickte mir Dankbar zu und zog umgehend das, mittlerweile nassgeschwitzte, Teil aus.
Fassen wir also mal kurz zusammen: Ich stehe hier, mit einer meiner Phantasie entsprungenen Ausgabe meinerselbst, auf einem scheinbar unbewohnten Strandabschnitt.
Trinkwasser?... Zurzeit nicht verfügbar!
Nahrung?... Nope!
Andre Menschen?... Fehlanzeige!
Panik ergriff mich. Was wenn ich hier für immer festsitze?
Olle neben mir stöhnte frustriert auf. "Dann sollten wir das beste daraus machen!" "Ja, klar. Du hast gut reden. Du entspringst meinen irren Hirnwindungen, hast mit Verantwortung und Pflichtbewusstsein nix am Hut und sagst mir wir sollen hier einen auf Blaue Lagune machen, oder was? Hast du sie eigentlich noch alle?" antwortete ich ihr, vielleicht ein wenig zu laut. Denn wieder wurde das gekreische der Vögel über uns lauter als sie aufgeschreckt ihre Plätze verliessen.
Ergeben lies sie sich zu Boden sinken und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Ok, sie war also nicht nur panisch sondern nun auch noch verzweifelt. Ja, das war ich vielleicht auch aber was brachte es uns, ausser aufgeschreckter Vögel? Nix!
Tief durchatmen, bald kannst du bestimmt wieder nach Hause!
Ich öffnete gedankenverloren meine Haarklammer und begann einzelne strähnen um meine Finger zu wickeln. Das tat ich immer wenn ich nachdachte und im Augenblick hatte ich viel Stoff zum Nachdenken.
Durst hatte ich auch noch und ein Blick gen Himmel brachte mir die rettende Idee. Kokosnüsse. Meine Olle, die schon wieder meine Gedanken gestalkt hatte, versuchte sich auch direkt daran, an einer Palme empor zu steigen. Erst beim dritten anlauf war dieses Unterfangen von Erfolg gekröhnt. Triumphierend hielt sie eine der Nüsse in Händen, während sich ihre Beine um den Stamm klammerten. Hoffentlich fällt sie nicht runter und bricht sich sämtliche Knochen. Doch meine Sorgen schienen unbegründet. Mit einer mir unbegreiflichen leichtigkeit warf sie fünf Kokosnüsse herunter und hangelte dann selbst wieder am Stamm entlang herab. Unten angekommen lief sie mir anmutig entgegen, auf ihren Zügen lag ein mehr als zufriedenes lächeln und ihre Augen strahlten förmlich vor Stolz. "Die Aussicht ist herrlich, das musst du unbedingt auch mal machen." berichtete sie fröhlich von ihren Affenerfahrungen. Obwohl... Aussicht? "Was hast du denn gesehen? Irgend etwas das auf zivilisation hoffen lässt?" Nachdenklich legte sie ihre Stirn in Falten nur um meine Frage dann mit einem Kopfschütteln zu verneinen. "Darauf habe ich nicht geachtet." Darauf hat sie nicht geachtet? Wie kann man aurf so etwas nicht achten, wenn man am Ende der Welt festsitzt, kein Wasser und Essen hat, geschweige denn anderer Lebensnotwendiger Güter. Pah. Unfassbar.
Betroffen blickte sie zu Boden, ja schäm dich ruhig! So kann es definitiv nicht weitergehen! Vergessen waren die blöden Nüsse.
"Ich kann noch mal hochklettern und nachsehen. Vielleicht sehe ich ja Häuser oder Rauch!" Die Idee des Jahrhunderts, Wow! Suchend lies sie ihren Blick über die Palmen schweifen, anscheinend nach einer besonders hohen, ausschau haltend. Denn als sie eben diese fokussierte marschierte sie auch schon geradewegs darauf zu. Dieses Mal klappte das klettern schon beim ersten Mal und oben angekommen legte sie die flache Hand, zum Schutz vor der Sonne über ihre Augen und blickte in die Ferne. Zuerst zum Meer und dann ins Landesinnere. Eine innere Stimme sagte mir das sie fündig geworden ist, denn ihr Körper versteifte sich mit einem Mal. Kaum hatte ich es registriert machte sich meine Olle auch schon wieder an den Abstieg. Freudig lief sie auf mich zu.
"Du wirst es mir nicht glauben aber ich denke ich habe was gefunden." während sie sprach hüpfte sie freudig auf und ab, es erinnerte mich an Klara nach der bestandenen Fahrradprüfung. Meine Tochter hatte sich damals genauso gefreut. Melancholie durchfuhr mich und mein Herz wurde mit einem Mal mindestens eine Tonne schwer. Mit einer Handbewegung forderte ich, meine Olle, dazu auf weiter zu sprechen. Vielleicht würde uns ihre entdeckung dazu verhelfen, wenigsten an Nahrung und Wasser zu kommen.
"Also..." sie geriet ins stocken und begann sich einzelne strähnen des Haares um die Finger zu wickeln. " Weiter im inneren des Landes oder der Insel habe ich Rauch gesehen. Ich schätze das es wohl ca. vier bis fünf Kilometer bis dahin sind. Häuser oder ähnliches konnte ich leider nicht entdecken. Was meinst du, sollen wir dahin gehen?" Eine gute Frage, aber es gab nur eine Antwort. Wir sollten nicht, wir mussten sogar! Doch zuallererst galt es eine dieser Nüsse auf zu bekommen. Ich hatte mal eine gekauft, frisch versteht sich. Am Ende des Tages hatte ich die halbe Werkzeugkiste meines Mannes auf dem Küchentisch und die Nuss war immer noch verschlossen. Wie sollte ich es also hier bewerkstelligen? Mein grübeln wurde durch penetrante Klopfgeräusche unterbrochen. Auf der suche nach der Quelle, fiel mein Augenmerk auf meine Olle. Sie stand an einem Felsen, der aus dem sandigen Boden, nahe der vegetationsgrenze, empor ragte und schlug daran eine Nuss nach der anderen auf. Wie zum Geier macht sie das?
Nur wenige Minuten dauerte es bis sie mir, mit den Worten"Trink, wir müssen los bevor es dunkel wird." eine hälfte reichte. Gierig stürzte ich mich auf die Flüssigkeit und trank sie in einem zug aus. Meine Olle trank ebenfalls, was mich schon wieder stutzig werden lies. Sie war doch eine Ausgeburt meiner Phantasie, nicht real. Wie konnte sie dann Durst empfinden?

Unseren Durst hatten wir gemildert. Was meinen Unglauben und die Verwirrtheit betraf, die hatten sich verdoppelt. Wir liefen nun vielleicht schon eine halbe Stunde durch das Unterholz, meine Olle immer auf der Suche nach Schlangen und ich suchte vergeblich nach menschlichem Leben.
Immer dichter schienen die Lianen, versperrten uns Sicht und Weg. Doch meine Olle fand dennoch, immer wieder ein Schlupfloch. Ich wünscht ich hätte eine Machete, eine Motorsäge oder zumindest mein Brotmesser, aber nichts der gleichen war greifbar. Die Lianen die Olle sich beseite schob, schlugen immer in mein Gesicht oder gegen meinen Körper zurück. Egal wie sehr ich es auch versuchte ihnen auszuweichen, sie fanden immer einen Weg zu mir. Einige derbe Flüche verliessen dadurch meine Lippen, Olle jedoch war das herzlich egal und sie machte unbeirrt weiter.
Mir kam es vor als wären wir schon Stunden unterwegs. Gar nichts gab aufschluss darüber ob wir überhaupt in die richtige Richtung gingen und zwischendurch hatte es auch noch angefangen wie aus Kübeln zu regnen. Prima!
"Sei mal nicht so pessimistisch!" dröhnte es mir entgegen. Ha die hatte leicht reden. Während ich, stolpernd über Wurzeln, ihr folgte, lief sie anmutig wie ein Reh durch das geäst. Mein Blick glitt an ihr vorbei und haftete an dem sich lichtenden Dschungel. Immer heller wurde es vor uns und das voran kommen leichter. Meine Olle veranlasste dies, sich noch schneller zu bewegen und ich stapfte ihr hinterher.
Am rande des dunklen Urwaldes angekommen tat sich uns an schier unglaublicher Anblick auf. Wir standen an einem Abhang und blickten auf eine grüne Hügellandschaft. Vereinzelt wurde das grün durch Wälle aus Steinen unterbrochen, hier und da ein Baum, doch was meine größte aufmerksamkeit auf sich zog, waren die... Tiere? Von weitem hätte ich vielleicht gesagt es wären Pferde aber als eines dieser Viecher auf uns zukam, hielt ich den Atem an. Fell und Mähne schimmerten seidig und das Horn das mitten auf der Stirn thronte glitzerte wie ein Diamant im Licht der Sonne. Ich stand vor einem Einhorn! Ein tippen auf meiner Schulter veranlasste mich dazu, die angestaute Luft aus meinen Lungen zu stoßen und zwang mich dazu neue hinein zu lassen. Meine Olle stand mit einem Grinsen neben mir und fragte mit Zuckersüßer Stimme: "Wolltest du dich ersticken?" Meine Stimme hatte sich vor lauter faszination verabschiedet und ich konnte nur mit einem Kopfschütteln antworten. Meine Pupillen klebten förmlich an diesem Tier und ich glaubte nun vollends daran, meinen Verstand verloren zu haben. Tief ein und ausatmend stand ich hier auf grünen Hügeln, meine Olle an meiner Seite und war durchgeknallt!
Lautes lachen hallte in meinen Ohren wieder. War ja klar das ich mal wieder von mir selbst ausgelacht wurde, was soll´s. Fast schon ehrfürchtig lies ich meinen Blick schweifen, neben diesen 'Einhörnern' erblickte ich noch andere seltsame... Tiere? What the F... ?
Doch etwas ganz anderes fesselte meine Aufmerksamkeit. Eine Rauchsäule. Hinter einem dieser Hügel stieg sie empor. Olle und ich warfen uns nur einem kurzen Blick zu und machten uns dann, zwar etwas unsicher, auf den Weg dort hin. Um die Viecher die sich auf dem saftigen grün der Wiesen herumtrieben machte ich einen großen Bogen. Viele davon schienen mir absolut nicht geheuer. Wer weis zu was es noch gut ist. Ich meine dieses Bauchgefühl. Oder war es weibliche Intuition?
Keine Ahnung. Meine Olle jedenfalls schien so etwas auch nicht im entferntesten zu besitzen, denn ihr Weg führte sie mitten hindurch. Des öfteren bemerkte ich wie sie schon fast zärtlich einige dieser Kreaturen streichelte und leise zu ihnen sprach. Woher zum Geier hatte sie diesen Mut? Mit einem gefühl von, unbändiger Angst, dachte ich an Ausflüge mit meiner Familie die uns auf Reiter- oder Bauernhöfe führten. Kühe, Pferde und andere Tiere in etwa dieser Größenordnung jagten mir einfach Angst ein. Wie? Keinen blassen schimmer!
Fröhlich winkte mir Olle entgegen und forderte mich, durch heftiges herunfuchteln mit den Armen, dazu auf zu ihr zu kommen. Oh weh! Erste Schweissperlen traten auf Stirn und Handflächen. Vehement schüttelte ich meinen Kopf. Doch ihre reaktion überraschte mich dann doch, denn wie eine dreijährige, stampfte sie mit mit Fuß auf und stemmte ihre Hände in die Hüften. Mir klappte die Kinnlade runter und die Augenbrauen wurden, fast Automatisch, noch oben gezogen. Gefühlsmäßig bis zum Haaransatz. Da stand, quasi ich, auf ner Wiese und schmollte wie ein kleines Kind. Gibt es das? Anscheinend!
Ich versuchte ihr kindisches Verhalten zu ignorieren und setzte meinen Weg, Richtung Rauch fort. Hoffentlich verhielt sie sich jetzt nicht wie Jasmin beim letzten Einkaufsbummel, dachte ich seufzend. Denn da musste ich sie doch tatsächlich schreiend aus einem Geschäft tragen nur weil ich mit ihr das selbe getan hatte. Ein hauch von lächeln legte sich auf mein Gesicht, bei diesen Erinnerungen.
Wider meiner Erwartungen, folgte mir meine Olle; ohne irgendwelche anstalten. Schweigend liefen wir nebeneinander her. Doch ein unbändiges Gefühl veranlasste mich, ständig über meine Schulter zu blicken. Es schien mir als würden wir verfolgt werden, doch zu sehen war nichts! Egal wie oft und abrupt ich mich umsah! Ich werde Paranoid!
Doch auch meine Olle begann damit sich umzudrehen und sah mich entsetzt an. "Irgendwas ist hinter uns her!" flüsterte sie so leise, dass ich mühe hatte sie zu verstehen. Zur Antwort nickte ich kurz. Wenn dem wirklich so war, wollte ich nicht das 'ES' oder 'ER' wussten, das wir es wussten. Oh man ist das kompliziert! Vielleicht ist es auch eine 'SIE'? Noch verwirrender! Jedenfalls durfte das Etwas oder die Person nicht wissen das wir über ihre anwesenheit bescheid wussten.
"Oh man, mir wird schwindelig, von deinen Gedanken." murmelte meine Olle und griff sich Theatralisch an die Stirn. Supi, eine Phantasie Figur der ich zuviel bin! Schnell blieb ich stehen.
"Dann halt dich doch aus meinem Kopf raus!" befahl ich ihr. Vielleicht etwas zu forsch denn ihr geschockter Blick, lies mich reumütig nach unten sehen. Man, warum hab ich mir die Fußnägel nicht lackiert, dann wäre wenigstens der Anblick etwas schöner! Auch jetzt, wo wir hier standen hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden und allein diese Empfindung jagte mir eiskalte Schauer über die Haut. Selbst meine Olle zitterte ein wenig.
Geschwind gingen wir weiter unserem Ziel entgegen. Ich murmelte dabei unentwegt mein Mantra vor mich hin. Nur noch darauf bedacht der Zivilisation näher zu kommen, zurück zu meiner Familie zu kommen.
Wir erreichten einen kleinen Wald, umgeben von diesen saftig grünen Wiesen. Laub und Nadelbäume standen dicht beisammen und aus deren mitte stieg der Rauch in Richtung Himmel, wurde immer heller und verblasste schliesslich ganz. Nur zögerlich gingen wir zwischen die Bäume. Es war alles so sureal. Zuerst der Urwald mit seiner feuchten Hitze, dann die grünen Auen und schliesslich der dunkle Wald. Ich war einfach nur verwirrt.
Aus den Bäumen heraustretend, standen wir auf einer Lichtüberfluteten Lichtung und unsere Augen mussten sich erst wieder an die plötzliche Helligkeit gewöhnen. Mit zusammen gekniffenen Augen trat ich noch ein paar Schritte mehr auf die Lichtung. Etwas in deren Mitte rückte in den Fokus meiner Aufmerksamkeit. Dort saßen, an einem offenen Feuer, zwei Gestalten. Ich musste einige male blinzeln, ehe mein Blick sich schärfte und ich ausser den Konturen mehr erkennen konnte.
Ich sah eine sehr große Frau und einen wirklich kleinen Mann. Die Frau hob auch schon den Kopf und kam, mit einem strahlenden Lächeln, auf uns zu. Ihre ausserordentlich schlanke Figur, war nahe an der eines Supermodels und ihr weisses Haar, welches durch die strahlen der Sonne, leicht golden schimmerte, floss ihr in sanften Wellen über den Rücken bis zu ihren Kniekehlen. Mit jedem Schritt den sie tat, wiegten sich ihre Hüften, wie zu einer stummen Melodie. Ihre gesammte Erscheinung war einfach Atemberaubend. Mein herzallerliebster hätte mit hundertprozentiger Gewissheit, anerkennend gepfiffen. Aufbauend!
Nur wenige Meter vor uns kam sie zum Stehen, breitete ihre Arme einladend aus und sah uns mit Stahlblauen Iriden fest in die Augen, ehe sie sprach.
"Ich habe schon so lang auf dich gewartet Elena." Hä, auf mich gewartet? Moment! Woher kennt die meinen Namen? Hilfesuchend sah ich mich nach meiner Ollen um. Diese fiel aber schon der Frau lachend in die Arme. Ok, ich steh auf´m Schlauch!
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Schreibmutter Re: -
Zitat: (Original von KathySherryl am 11.09.2012 - 00:02 Uhr) Gefällt mir dicke ;) ! schade nur, dass der prolog nach dem ersten kapitel kommt, war wohl aus versehen passiert. aber die geschichte gefällt mir wirklich sehr gut! mit dem grinsen konnte ich gar nicht aufhören xD 5* von mir^^

Habe es geändert. Verstehe absolut nicht wie das passieren konnte!?
Wünsche dir auch weiterhin ein grinsen beim lesen.
Vor langer Zeit - Antworten
KathySherryl Gefällt mir dicke ;) ! schade nur, dass der prolog nach dem ersten kapitel kommt, war wohl aus versehen passiert. aber die geschichte gefällt mir wirklich sehr gut! mit dem grinsen konnte ich gar nicht aufhören xD 5* von mir^^
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Könnte interessant werden. Die Idee ist schon mal nicht schlecht und ich lese garantiert weiter

lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
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