Kurzgeschichte
Hunde am Kanal

Hunde am Kanal

Der Kanal ist meine Walkingstrecke.

Hier kann man den Wechsel der Jahreszeiten beobachten und man ist kurz hinter der Großstadt mitten in der Natur.

Von Weiten rauscht und grollt permanent die Autobahn von und nach Berlin.

Heute habe ich mich auf die Hunde konzentriert, die Hunde am Kanal.

Gleich hinter dem Parkplatz an der alten Eisenbahnbrücke treffen wir meist auf „Strolschi“, den kleinen Kerl auf drei Beinen. Seine Herrin geht mit ihm 3-5 Runden am Tag auf dem Straßenstück und beide bleiben dabei fit.

„Strolschi“ kann Männer mit Stöcken nicht leiden und hat mich auch schon mal in die Ferse gekniffen.

Nach der langen Geraden kommt die Terrierhündin am Holzhaus. Sie ist schon über 14 Jahre und somit ne alte Hundedame. Meist liegt sie unter dem Vordach am Gartenhaus und döst vor sich hin, doch zu bestimmten Zeiten wartet sie am Zaun und wir reden mit ihr.

Vor dem Grundstück des Anglervereins wartet die Whippetfamilie. Heute hat der Leithund mich angeknurrt, aber das ist ja auch sein Job.

Wenig später passieren wir die Tierarztpraxis. Hier steht am zurückgesetzten Zaun eine Gruppe von drei strammen Kerlen. Der dicke Braune könnte aus dem Stand über die Sperre springen und er knurrt bedrohlich.

An dem Fachwerkhaus hinter der abbiegenden Straße stimmte heute ein kleiner Kläffer in das Gebell des Trios ein, aber er zeigte sich nicht.

Auf der Höhe des Campingplatzes treffen wir sporadisch auf „Ausgehhunde“ meist mit Frauchen und auf dem Rückweg kommt uns oft der Schwarze entgegen, der seine Chefin treu begleitet.

An dem Stammplatz der Angler geht er prinzipiell erst baden und man kann genau verfolgen, wo er sich geschüttelt hat.

Menschen unterscheiden wir eigentlich in solche, die grüßen und solche die nicht „Guten Tag“ sagen.

2012-08-28 jfw