Romane & Erzählungen
Kette der Gedanken - Inhaltserläuterung

 

Personen:  

Zwillinge – 8 Jahre, Ungarn     

Ferenc  (Bedeutung: FREI)

-lebt in seiner eigenen Welt

-versteht das Geschehen um ihn herum nicht wirklich

-ängstlich, klein, schwach, blond, blauäugig

 

Krisztián  (Bedeutung: DER, DER NIE DEN GLAUBEN VERLIERT)

-begreift die Gefahr in der sie schweben

-versucht seinen Bruder zu beschützen

-will sich nicht unterkriegen lassen

-vernünftig, „fast erwachsen“, blond, blauäugig

 

 

 

Schwester der Zwillinge     

Csilla (Bedeutung: STERN)

-opfert sich für ihre Brüder

-besorgt, liebevoll, braunhaarig, grünäugig, 16 Jahre

 

Dr. Josef Mengele  (Bedeutung des Namen Josef: VATER)             

-führt Experimente an Zwillingen durch

-behandelt seine „Meerschweinchen“ gut  (Essen, Süßigkeiten, keine Selektionen, spielt  mit den Kindern)

 

Máté  - Enkel von Krisztián

 

Geschichte:

Bei einem Schulausflug nach Auschwitz findet Máté ein Medaillon. In diesem befinden sich zwei alte Fotos. Auf dem einen ist ein junges Mädchen abgebildet. Auf dem anderen eine Mann und eine Frau, die jeweils ein Baby im Arm halten. Máté erinnert sich das Mädchen schon einmal gesehen zu haben. Auf einem Foto seines Großvaters Krisztián.

Wieder zuhause fragt Máté bei seinem Großvater nach. Dieser berichtet daraufhin von seiner Kindheit…

Krisztián war ein Zwilling. Sein Bruder Ferenc starb im KZ Ausschwitz.

Die Eltern waren weggebracht worden, während die Kinder in der Schule waren. Zusammen mit  ihrer älteren Schwester wurden die Zwillinge dann irgendwann erst nach Westerbork und dann nach Auschwitz deportiert. Bereits auf dem Bahnsteig wurden 

 

die Jungen ausgesondert. Ihre Schwester schaffte es sich durchzuschmuggeln und wurde zusammen mit den Brüdern zu den gesonderten Barracken gebracht.

Dort schaffte sie es sich eine zeitlang zu verstecken. Als sie entdeckt wurde musste sie in die Gaskammer. Vorher schaffte sie es sich von ihren Brüdern zu verabschieden. Dabei gab sie Krisztián ihr Medaillon.

Mengele führt grausame Experimente an den Zwillingen durch. Ferenc begreift die Gefahr nicht und denkt, dass Mengele nur nett zu ihnen sein will. Krisztián versucht ihn zu beschützen.

Ferenc stirbt bei einer Gehirnoperation ohne Narkose. Krisztián soll daraufhin in die Gaskammer, da er nicht mehr zu gebrauchen ist. Er bekommt das allerdings mit und schafft es zu entwischen, da er Rache an Mengele geschworen hat.  Dadurch kommt er 

 

versehentlich in einen Transport in die nächste Hölle: Bergen-Belsen.   

Dort erlebt er völlig abgemagert und dem Tode nahe die Befreiung.

 

 

Csillas Medaillon 

 

Prolog Ideen

 

1. Idee

Hallo,

mein Name ist Máté. Bis vor kurzem war ich noch ein ganz normaler Schüler, mit ganz normalen Eltern, normalen Großeltern. Dann… Ja… dann fand ich heraus, dass meine Geschichte viel interessanter und viel weitgehender war, als ich dachte. Ich selbst habe damit nicht wirklich etwas zu tun und meine Eltern auch nicht, aber mein Großvater…  Ja, mein lieber, alter Großvater.

Ich hätte nie erwartet, dass mein Großvater solch ein Geheimnis mit sich herumträgt. Dass er es all die Jahre behütet hat… beinahe wie einen Schatz…

Jetzt macht vieles für mich mehr Sinn! Mein

 

 

Großvater war schon immer eine sehr menschenfeindliche Person. Er war oder ist… sehr… ja… wie soll man das beschreiben? Er ist eben von seinem Schicksal gezeichnet. Bloß von diesem Schicksal wussten wir bis vor kurzem nichts…

Mein Großvater ist… tja… mein Großvater ist ein Ãœberlebender des Holocaust, aber nicht nur das…

Er ist auch ein Ãœberlebender von Mengele, dem „Todesengel“ in Auschwitz.

Ich wusste nie, dass meine Familie überhaupt irgendwas damit zu tun hatte. Sonst wären wir nie nach Deutschland ausgewandert. Ich meine ich machte mir schon Gedanken, als wir das Thema gerade neu in der Schule hatten. Ich wollte ja auch wissen, ob meine Verwandten etwas davon mitbekommen hatten oder nicht. Meine Eltern konnten dazu nichts sagen. Und mein Großvater schwieg auch immer beharrlich zu dem Thema.

 

 

Meine Großmutter erzählte höchstens mal etwas, wenn ich mit Fragen zu ihr kam.

Das wir selbst… naja, ich ja nicht… das meine Familie selbst betroffen war… auf den Gedanken wäre ich nie gekommen.

Ja… mein Großvater hat es nie erzählt… nie erwähnt…

Selbst meine Großmutter wusste es nicht, bis mein Großvater gezwungen war sich zu erinnern. Gezwungen von einer Kette!

 

 

 

 

2.Idee 

 „Hallo Leute,

 mein Name ist Máté, aber das wissen die meisten von euch ja bereits. Eigentlich wollte ich diese Rede hier nicht halten, weil ich nicht fand, dass es mir zustand. Aber wie ihr ja wisst, lassen sich unsere Lehrer davon meistens nicht aufhalten…  Also steh ich jetzt hier.“

Meine Mitschüler brachen in schallendes Gelächter aus. Ich nutzte diese Gelegenheit, um meine Gedanken zu sammeln.

„Ruhe bitte, die Herrschaften!“ Die Direktorin hatte sich erhoben und war an den Rand der Bühne getreten. Wahrscheinlich um einen näheren Kontakt zu den Schülern zu symbolisieren. Dass sie so gut wie nichts mit uns zu tun hatte, war sowieso jedem klar. Als es wieder einiger Maßen ruhig war, blickte sie mich aufmunternd an.

 

 

„Fährst du bitte fort, Máté.“

Ich überlegte, was sollte ich denn überhaupt erzählen? Viel hatte sich ja nicht ereignet…

„Wie einige von euch sicher wissen, waren die Schüler der 10. Klassen – zu denen ich ja auch gehöre – letzte Woche im Rahmen des Geschichtsunterricht in Auschwitz zur Besichtigung. Was dort geschehen ist, wisst ihr eigentlich auch schon alle, aber ich werde es auf Wunsch der Schulleitung jetzt noch einmal wiederholen.“ Ich stockte. Und was erzählte ich denen jetzt?

Alles was die wissen ist, dass ich in Auschwitz einen Fund gemacht habe, der dafür sorgte, dass das gesamte Museum mir nun riesig dankbar ist…

Ich schaltete das Geschehen um mich herum aus und dachte daran, wie wir in Auschwitz ankamen.