Fantasy & Horror
Stadt der Engel

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"Stadt der Engel"
Veröffentlicht am 21. Juni 2012, 96 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Hey! Hier mal ein kleiner Steckbrief von mir, damit ihr euch ein bisschen ein Bild von mir machen könnt :) Name: Vanessa Alter: 21 Wohnort: Österreich Lieblingsessen: Pastagerichte, Fisch Haustiere: 3 Katzen Lieblingsbuch: lese alles quer durch die Bank, aber bevorzugt Horrorgeschichten und Fantasy. Wie bin ich: humorvoll, offen, großherzig, ehrlich, nett
Stadt der Engel

Stadt der Engel

Beschreibung

Die Zweige unter meinen Schuhen knacksten verräterisch. Angst breitete sich mehr und mehr in mir aus. Was ist wenn er mich hört? Vorsichtig und darauf bedacht wo ich hintrete ging ich weiter. Bis die Vögel plötzlich wieder aufhörten ihre lieblichen Lieder zu singen und der ganze Wald verstummte. Nur eines war zu hören, das knacksen der Zweige unter seinen schweren Stiefeln.

Prolog (Opfer)

„Lauf schneller!“ War alles was ich in diesem Moment dachte. Meine Beine trugen mich geschwind durch den finsteren Wald. Ich stolperte, fiel immer und immer wieder zu Boden, rappelte mich aber sofort wieder auf. Meine Haut war aufgeschürft und brannte. Doch er darf mich einfach nicht kriegen. Ich hörte die schweren Stiefel die er trug, dicht hinter mir im Laub des Waldes. Immer näher. Die Angst zerfraß mich innerlich. Das Adrenalin, das durch meinen Körper floss ließ mich nicht aufhören zu laufen. Was wollte er bloß von mir?

Ich wurde langsamer. Seine Schritte waren verstummt. Völlig fertig ließ ich mich hinter einem großen Baum fallen und keuchte. Mein Herz pochte. Ich spürte jeden Schlag gegen meine Brust trommeln. Mir war schlecht vom vielen laufen und ich übergab mich. Ich erhob mich wieder langsam und schaute mich um. Kein Mucks war zu hören. Nur der Ruf eines Uhus und das rascheln der Blätter in den Baumkronen. Langsam ging ich voran. Drehte mich noch einmal um, doch er war nicht mehr hier. Ich wusste zwar nicht wie ich aus diesem Wald wieder rauskommen sollte, doch irgendwie werde ich es schaffen. Ich will hier nicht sterben.

Die Zweige unter meinen Schuhen knacksten verräterisch. Angst breitete sich mehr und mehr in mir aus. Was ist wenn er mich hört? Vorsichtig und darauf bedacht wo ich hintrete ging ich weiter. Bis die Vögel plötzlich wieder aufhörten ihre lieblichen Lieder zu singen und der ganze Wald verstummte. Nur eines war zu hören, das knacksen der Zweige unter seinen schweren Stiefeln. Der Wald würde mein Grab werden, wenn ich nicht schneller laufe.

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter die mich zu Boden riss. Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen, doch die Neugierde war größer. Blinzelnd schaute ich in die Augen eines wunderschönen jungen Mannes. „Aber…aber?“

Er kniete sich zu mir herunter. „Scht.“ Er hielt mir einen Finger vor den Mund. „Sei leise!“

„Wer bist du?“ Flüsterte ich. Er schaute kurz weg. Als er seinen Blick wieder auf mich richtete waren seine Augen in ein leuchtendes Rot getaucht.

„Nächstes Mal musst du schneller laufen!“ Ich spürte wie sich eine große Klinge tief in meinem Bauch bohrte. Das Blut rannte mir aus der Wunde. Der Waldboden sog es direkt auf. Ich hörte wie der Boden schmatzte als er seinen Fuß bewegte. Nun zog er das Messer heraus, ich schrie auf vor Schmerz. Er genoss es sichtlich mich leiden zu sehen, denn nun stach er immer wieder auf mich ein. Bis mich die Kraft komplett verließ. Das letzte was ich hörte bevor ich in das ewige Schwarz versank war. „Ich habe dich erlöst. Niemand wird dir jetzt noch wehtun können!“ Er gab mir einen Kuss auf meine blutverschmierten Lippen, bevor ich meine Augen für immer schloss.

Kapitel 1 (Jäger)

Oh Gott, ich hatte es schon wieder getan, kann das denn niemals aufhören? Ich strich mir das Blut von den Lippen und betrachtete mein Werk. Sie war qualvoll, in Angst, besser gesagt Todesangst gestorben. Durch mich. Ich hatte dieses junge Mädchen aus reiner Lust zu töten ermordet. Sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich. Doch ich hatte es beendet. Wie schon so viele junge Leben zuvor.

Der Dämon in mir hatte mich wieder voll unter Kontrolle. Ich wollte ihr helfen, sie hier hinaus bringen. Doch der Dämon war stärker. Dieser Wald ist böse, und ich mit ihm.

Ich nahm das Seil, das über meinen Schultern lag und Band es an ihre Handgelenke. So zog ich sie quer durch den Wald zu einer Höhle. Sie war gut versteckt, keiner wusste von ihr. Nur ich, und mein Gefolge.

Überall hingen leblose Körper und Skelette von den Ästen der großen Bäume. Es war ein Ort des Grauens, doch es war auch unser zuhause. Ich ging durch die Allee der Leichen direkt in die Höhle hinein, der Gestank von verwesenden Fleisch biss in meiner Nase, doch daran würde ich mich in kürze wieder gewöhnen. Darin war ein großer Stein, ich legte das Mädchen darauf, zog sie aus. Die Kleider warf ich auf einen Haufen, später würde ich diese zu einer Decke, Seilen zum aufhängen oder ähnlichen zusammenflicken.

Als sie so nackt und leblos auf diesem Stein lag überkam mich wieder dieses ekelhafte Gefühl. Sanft strich ich über ihre Haut, sie war in immer noch warmen Blut getränkt, trotzdem war sie wunderschön. „Es tut mir so leid.“ Flüsterte ich nur bevor ich mich an ihr verging.

Nach vollendeter Tat, hängte ich sie an einen noch freien Platz an einem Baum. Ich drehte mich im Kreis und betrachtete mein Werk. Alles waren junge Frauen, allesamt nackt, und keine davon mehr unschuldig und jungfräulich.

 

Nun war ich müde und erschöpft. Ich müsste mich für morgen erholen. Beim hineingehen strich ich noch über jeden Körper und wünschte ihnen eine gute Nacht. In der Höhle machte ich es mir dann aus einem Bett aus blutverschmierten Kleidern gemütlich und schlief glücklich ein. Mein Gefolge würde auch bald wieder mit neuen Opfern kommen, also musste ich lieber jetzt die Ruhe nutzen.

Kapitel 2

„Na komm schon, lass uns einen Spaziergang machen.“

„Na schön.“

Widerwillig sagte er doch noch zu. Also gingen wir in den Park, der an den Wald angrenzte von dem so viel erzählt wird. Viele Menschen, die einmal hineingegangen sind, kamen nie wieder zurück. Von ihnen fehlt jede Spur. Aber die meisten waren junge Mädchen die alleine unterwegs waren. Was sie in den Wald trieb wusste keiner. Aber ich machte mir über so etwas weniger Gedanken. Ich hatte meinen wundervollen Partner dabei. Mir wird schon nichts geschehen, außerdem sind wir sowieso im Park und nicht im Wald.

Das Wetter war einfach traumhaft, ziemlich warm für diese Jahreszeit, das einzige war der Wind, der die kühle Luft in unsere Gesichter blies. Hand in Hand gingen wir durch die schmalen Wege, über kleine Brücken und unter wunderschönen Bäumen hindurch. Es wurde schon etwas düster, doch die Laternen strahlten ein warmes, weißes Licht von sich. Wir gehen einmal in der Woche in den Park spazieren. Einfach um dem Alltag zu entfliehen und uns zu entspannen. Doch dieses Mal war etwas anders. Die Bäume rund um uns wurden immer dichter. „Sind wir falsch abgebogen?“

„Nein wir gehen doch immer hier?!“ Verwirrt schauten wir uns um. Es waren noch Laternen hier, doch der Weg sieht anders aus als zuvor. Wir drehten um und wollten wieder zurückgehen. Als plötzlich ein markerschütternder Schrei neben mir zu hören war. Mein Liebster hing mit einem Bein in einer Bärenfalle aus Eisen. Er schrie und versuchte sich zu befreien, doch sie ließ sich nicht öffnen. „Soll ich Hilfe holen?“ Fragte ich nur stürmisch. „Nein, hilf mir hier raus.“ Gemeinsam versuchten wir die Falle zu öffnen, es gelang uns auch ziemlich schnell und mein Liebster zog sein Bein heraus. Ich stützte ihn und wir versuchten irgendwie wieder auf den richtigen Weg zu kommen.

 

Mein Liebster humpelte und krallte sich an mir fest. Sein Bein blutete, Knochenteile schauten aus der Klaffenden wunde heraus. Ein grauenhafter Anblick. Vorsichtig riss ich mir einen Ärmel von meinem Pullover ab und band es um seine Wunde. Er keuchte, biss sich auf die Zähne um den Schmerzen zu entfliehen. Doch es half nichts. Als ich einen Knoten machte schrie er auf und fiel nach vorne. Dann war er verstummt. Erschrocken starrte ich auf ihn. Aus seinem Rücken ragte ein Messer. Regungslos saß ich da, konnte nicht fassen, dass er tot war, obwohl er gerade noch halbwegs gerade dastand und sich an mir festhielt. Tränen kullerten über meine Wangen. Hier war doch sonst niemand gewesen?! Oder doch?

 

Plötzlich merkte ich, dass jemand hinter mir war. Dieser Jemand kniete sich zu mir auf den Boden. Sanft strich er über meinen Rücken, ich merkte seinen warmen Atem an meinem Hals. Ich kämpfte immer noch mit den Tränen. Auf einmal schlangen sich muskulöse Arme um mich und zogen mich hoch. Mein Blick war noch immer auf meinen Liebsten gerichtet, doch dieser Jemand hinter mir zog mich weiter. „Wir können hier nicht bleiben!“ Sagte er leise in mein Ohr. Nun nahm er mich an der Hand und zog mich in Richtung der Laternen von denen wir gekommen sind. Jetzt erst sah ich sein wunderschönes Gesicht das mich mit einem süßen Lächeln anstarrte. „Komm jetzt. Schnell!“

Perplex lief ich ihm nach. Ich wusste nicht wer er war, aber ich fühlte mich sicher. Ich drehte mich noch einmal zu meinem Liebsten um und sah jemanden der über ihn gebeugt war. Er warf mir noch einen letzten Blick zu bevor er das Messer aus meinem Liebsten zog. Dann waren wir auch schon aus dem Wald draußen.

Kapitel 3

„Geht es dir gut?“ Verwirrt schaute ich in Richtung Wald und in das Gesicht des jungen Fremden. „Hat er dich auch erwischt?“ Fragte er mich erneut. Leicht schüttelte ich den Kopf. Ich merkte nun wie mir heiße Tränen über meine Wangen liefen. Sanft wischte er sie mir weg.

„Ich bin übrigens Scott.“ Ein schiefes Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus.

Ich schaffte es einfach noch nicht zu sprechen, noch immer war ich mit dem Verarbeiten des eben geschehenen beschäftigt.

„Schon gut, du musst nichts sagen. Komm wir müssen hier weg!“ Er zog mich hinter sich nach. Ich folgte ihm auf Schritt und Tritt, denn ich hatte Angst. Große Angst.

Wir ließen den Wald hinter uns, mit dem mulmigen Gefühl nicht zu wissen ob wir beobachtet werden. Doch umdrehen traute ich mich nicht, zu groß war die Angst seine Augen zu sehen.

Scott zog mich weiter hinter sich her, bis er plötzlich abrupt stehen blieb. Er schaute sich um. Ich beobachtete seine Gesten. Wurde nicht schlau daraus. Dann zog er mich wieder weiter. Wir waren jetzt schon beinahe am anderen Ende des Parks, doch er wurde nicht langsamer. Erst als wir komplett aus dem Park draußen waren und bei einigen parkenden Autos standen. Er öffnete mir die Tür seines Wagens und stieg danach selbst ein. „Wir müssen zur Polizei.“ Ich nickte nur. Erst jetzt merkte ich wie sehr ich am ganzen Körper zitterte.

Die ganze fahrt über kam ich mir vor als würde ich schweben, ich realisierte nichts was um mich geschah. Ich merkte nur wie Scotts Blick öfters besorgt zu mir gerichtet war, doch er sagte nichts. Kein einziges Wort. Erst als wir bei der Polizei waren wurde ich aus meiner Trance gerissen. Er stand bereits auf meiner Seite und öffnete mir die Tür. „Komm.“ Scott nahm meine Hand, zögernd folgte ich ihm. Mir war, als würde ich ein kurzes, rotes Blitzen in seinen Augen erkennen, doch wahrscheinlich würde mir meine Fantasie gerade einen üblen Streich spielen.

Wir gingen die Treppen hoch, zur Eingangstür des Polizeireviers. Scott ging voran, wie die ganze Zeit schon, ich ließ mich einfach hinten nachschleifen.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“ Fragte uns ein junger Polizist.

„Wir möchten einen Mord melden!“ Erwiderte Scott. Die Augen des Polizisten wurden größer.

„Einen Moment bitte.“ Er ging ins Hinterzimmer und nun kamen zwei weitere Polizisten hinzu. Der etwas ältere Polizist bot uns einen Stuhl an. Erwartungsvoll schauten mich nun alle an, selbst Scott. Also begann ich zu erzählen. Über den Spaziergang, das verlaufen im Wald, wie mein Liebster aufschrie und zu Boden fiel. Als Scott kam und mich aus dem Wald befreite, und als ich mich umdrehte und diesen Mann sah der meinem Liebsten das Messer aus dem Rücken zog. Doch die Polizisten wurden stutzig. Wegen Scott.

„Was haben Sie im Wald gemacht?“ Fragte ihn einer der Polizisten.

„Ich war ebenfalls spazieren, als ich Schreie aus dem Wald hörte, ich bin sofort dahin gelaufen und da war sie auf den Boden gekauert, neben ihrem toten Freund. Da habe ich ihr aufgeholfen und wir sind geflohen.“ Tränen schossen mir nun die Wangen hinunter. Meinem toten Freund, dachte ich nur. Ja tot war er, aber begreifen konnte ich es noch nicht. Die Beamten gaben mir ein Taschentuch und ein Glas Wasser. Ich versuchte mich selbst zu beruhigen, was mir aber sehr schwer fiel.

 

Scott legte mir einen Arm um die Schulter und streichelte meinen Rücken, ich lehnte mich an ihn. Sog seinen Duft in mich ein und genoss seine nähe. Alleine sein konnte ich jetzt auf gar keinen Fall. Die Beamten fragten uns noch ein wenig aus und versicherten uns, dass sie sich um den Fall kümmern werden. Jahrelang suchen sie nun schon nach Hinweisen, und wir sind die ersten Zeugen, besser gesagt ich.

„Wie ist ihr Name?“ Fragte mich nun der ältere Polizist. Ich starrte ihn nur mit einem leeren Blick an. „Fürs Protokoll.“ Fügte er noch hinzu.

„Pia Smith.“ Scott schaute mich mit einem leichten Lächeln an. Ich jedoch wendete meinen Blick ab.

 

„Ich bringe dich jetzt nach Hause.“ Sagte Scott zu mir, als wir wieder vor seinem Auto standen. Ich nickte nur wieder. Er trat einen Schritt näher und strich mit dem Handrücken über meine Wange. Sein Kopf kam verdächtig näher an meinen, ich fühlte mich bedrängt. Doch er flüsterte mir nur etwas ins Ohr.

„Ich werde dich beschützen und auf dich aufpassen, dir wird nichts geschehen. Ich werde bei dir sein, wann immer du mich brauchst.“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. Er ließ von mir ab und hielt mir die Autotür auf. „Steig ein, sonst erkältest du dich noch.“ Ich weiß nicht warum, doch irgendwie fühle ich mich mit ihm verbunden. Ich habe das Gefühl, dass ich ihm vertrauen kann, obwohl ich ihn erst seit nicht einmal einer Stunde kenne. Er kommt mir so vertraut vor. So als würden wir schon Ewigkeiten so vertraut umgehen wie gerade eben.

Ich erklärte ihm noch schnell wo meine Wohnung war und dann fuhr er auch schon los. Während der Fahrt schaute er immer wieder zu mir und lächelte, ich versuchte zurückzulächeln was jedoch alles andere als einfach war. Zu tief sitzt noch die Trauer wegen meinem Liebsten, der vor meinen Augen von einem Psychokiller umgebracht wurde.

 

Als wir endlich da waren begleitete er mich noch zur Haustür. Er wollte sichergehen, dass niemand hier war. Vor der Haustür gab er mir noch einen Kuss auf die Wange und wollte sich gerade umdrehen und zurück zum Auto gehen, doch ich hielt ihn fest.

„Bitte lass mich nicht alleine.“ Flehte ich ihn an. Er trat erneut einen Schritt auf mich zu und flüsterte mir wieder ins Ohr.

„Niemals werde ich dich alleine lassen.“ Erleichtert öffnete ich die Tür zum Stiegenhaus und wir gingen hinein zu meiner Wohnung. Besser gesagt die Wohnung von meinem Liebsten und mir.

„Mach es dir gemütlich, ich will duschen gehen.“ Dieses mal war er es, der nickte. Ich ging also ins Schlafzimmer und holte ein Nachthemd aus dem Schrank während er es sich auf dem Sofa im Wohnzimmer gemütlich machte und fernsah. Ich ging ins Bad und begann mich auszuziehen. Die Dusche drehte ich ganz heiß auf, mir war einfach so kalt. Ich ließ das Wasser über meine Haut fließen, die ganzen schlimmen Erinnerungen von heute soll es wegwaschen. Doch irgendwie schossen mir jetzt so viele Bilder von dem Geschehenen in den Kopf, dass es mir einfach zu viel wurde. Mein Körper begann zu beben, mein Kopf zu pochen, meine Augen wurden schwer, bis letztendlich meine Beine nachgaben und ein schwarzer Schleier vor meine Augen fiel.

 

„Pia wach auf!“ Mir brummte der Kopf, vorsichtig begann ich zu blinzeln. Scott war über mich gebeugt, klopfte mir gegen die Wangen und spritze Wasser in mein Gesicht.

„Was…was ist passiert?“

„Oh Gott sei dank dir geht es gut.“ Verwirrt schaute ich mich um. Ich lag noch immer in der Dusche, nackt. Es war mir sichtlich unangenehm, dass mich Scott so sah. Verzweifelt versuchte ich meine Blöße mit den Händen zu verdecken, bis mir Scott ein Handtuch reichte.

„Hast du dich verletzt?“

„Nein, ich…ähm glaube nicht. Was ist passiert?“

„Ich bin gerade auf dem Sofa gesessen als ich ein lautes Rumpeln gehört habe, ich habe dann nachgeschaut, und du lagst regungslos hier in der Dusche.“

„Du scheinst ja immer da zu sein, wo ich gerade Hilfe brauche.“ Ein schiefes Lächeln war in seinem Gesicht zu erkennen.

„Deshalb bin ich ja hier. Um für dich da zu sein.“ Er half mir nun aufzustehen, darauf bedacht mein Handtuch festzuhalten, damit es nicht verrutscht.

„Schaffst du es alleine, oder soll ich lieber hier bleiben?“

„Ich denke ich schaffe es alleine, danke.“

Er nickte nur kurz und verließ dann das Badezimmer. Ich versuchte nun nicht weiter an das Geschehene zu denken und machte mich fertig. Ich zog mein Nachthemd an und ging hinaus ins Wohnzimmer.

„Wenn du willst kannst du heute Nacht hierbleiben.“ Sagte ich leise, fast nicht zu verstehen in seine Richtung. Ein freundliches Lächeln bildete sich aus seinen Lippen.

„Wenn du dich dann sicherer fühlst, bleibe ich hier.“ Ich setzte mich zu ihm auf das Sofa und wir redeten noch ein bisschen über alles und jeden. Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn ich wachte mitten in der Nacht in meinem Bett auf. Ich drehte mich zur Seite, doch mein Liebster war nicht da. Dann schossen mir wieder diese schrecklichen Bilder von gestern in den Kopf. Angst durchfuhr meinen Körper, ich begann zu zittern. Scott war auch nicht hier. Leise wimmernd lag ich nun im Bett, ganz alleine, angsterfüllt, niemand war hier um mich zu trösten, mich zu beschützen. Plötzlich sah ich wie im Flur draußen das Licht anging. Voll Freude dachte ich, dass es Scott wäre, bis mir der Gedanke kam, was ist wenn es der Killer war? Ich verkroch mich unter der Bettdecke und hoffte nur, dass mich hier niemand finden würde, was natürlich absurd war. Ein leises klopfen war an der Tür zu hören.

„Pia? Bist du wach?“ Gott sei dank es war Scott.

„Ja…“

„Ist alles in Ordnung?“ Nun kullerten Tränen über mein Gesicht. Die Tür öffnete sich und Scott trat herein. Er hatte bloß eine Boxershorts an, mehr nicht. Starr blickte ich auf seinen Körper. Er ließ mich meinen Liebsten vergessen, aber wollte ich das jetzt schon überhaupt?

„Hey warum weinst du denn?“ Er kam zu mir ans Bett und strich mir die Tränen aus dem Gesicht, bevor er sich aufs Bett setzte.

„Hast du schlecht geträumt?“ Ich nickte nur ganz leicht, doch er verstand sofort.

„Keine Angst, du musst das alles erst verarbeiten. Das ist ganz normal.“ Nun benetzten immer mehr Tränen meine Haut, und ich konnte sie nicht stoppen.

„Scht, alles wird gut, keine Angst.“

„Bitte bleib bei mir, ich will nicht alleine sein.“ Auf einmal stand er auf, verschreckt blickte ich ihm nach, doch er ging nur ums Bett herum und legte sich hinein. Dann kuschelte er sich zu mir, ich spürte seine Warme haut an meiner und war wie benebelt. Er schlang die Arme um mich und drückte mich fester an sich. Ich fühlte mich wohl bei ihm, er ließ mich vergessen. Und so schlief ich auch schon nach kurzer Zeit ein.

Kapitel 14

Ich atmete unregelmäßig und flach. Der Schmerz war einfach zu viel. Die Dämonen standen um mich herum und beäugten mich. Sie redeten etwas in einer anderen Sprache die ich nicht verstand. Ich hingegen sagte kein Wort. Der Säbel in meinem Bauch lähmte mich.

Im Gedanken rief ich verzweifelt nach Scott. Doch er antwortete mir nicht.

„Scott, bitte! Hilf mir!“ Dann auf einmal verdunkelte sich der Himmel und lautes Flügelschlagen war zu hören. Es klang wie Donner. Bedrohlich und furchteinflößend. Die Dämonen schauten alle in den Himmel.

„Befreie dich!“ Erklang nun endlich Scotts Stimme in meinem Kopf.

„Wie?“

„Nimm den Säbel! Schnell!“ Mit zitternden Händen umfasste ich den Säbel und zog ihn mit einem Ruck aus meinem Bauch. Der Schmerz war unerträglich, doch er dauerte seltsamerweise nicht lange an. So wie der Säbel aus meinem Fleisch entfernt war, war die Wunde wieder verschlossen und verheilt. Nicht einmal eine Narbe war zu sehen. Doch jetzt war keine Zeit für Spekulationen wie so etwas möglich wäre.

Ich sprang auf und rannte zu den Dämonen, die sich mittlerweile ein ganzes Stück von mir entfernt hatten um eine bessere Sicht durch die Bäume zu haben.

„Jetzt! Bring ihn um!“ Der Dämon merkte nicht, dass ich hinter ihm angerannt kam. Ich rammte ihm den Säbel in den Rücken. Er schrie laut auf und sackte zu Boden. Nun waren aber die anderen auf mich aufmerksam geworden und stürmten auf mich zu. Ich schlug wie wild um mich, um so viele wie möglich zu erwischen, doch es war nicht so einfach, denn die, die ich bereits erwischt hatte rappelten sich wieder auf und kämpften weiter. Ich hatte nicht so viel Zeit um von jedem einzelnen das Herz zu zerstören. Ich sah mich in einer Aussichtslosen Situation.

Dann endlich sah ich sie am Himmel. Eine Armee von kampfbereiten Schutzengeln. Ihre schwarz-roten Flügel sahen bedrohlich aus und verdunkelten den Himmel gleich noch mehr.

Sie griffen von oben an und töteten so viele wie möglich. Denn ein paar Feiglinge waren auch dabei, die die Flucht ergriffen. Scott kam währenddessen zu mir und half mir die Herzen zu verbrennen. Fünf insgesamt. Zwei Dämonen waren auf der Flucht.

 

„Wir müssen sie finden!“ Ich wollte gerade abheben um den Wald abzusuchen, doch Scott hielt mich zurück.

„Sie sind untergetaucht, du wirst sie nicht finden. Wir müssen abwarten…“

„Aber wenn wir noch länger warten bringen sie noch mehr Menschen um!“

„So weit lassen wir es nicht kommen! Wir werden dann rechtzeitig da sein.“

„Ich hoffe du hast recht…“

Die anderen Engel schickten die Seelenlosen Körper in den Himmel und dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu der Höhle um die vergessenen Seelen zu holen.

Alle waren immer noch aufmerksam und gespannt. Die pechschwarzen Flügel waren weit ausgebreitet und zum Abflug bereit.

 

Die Sonne schien nun wieder und brannte auf die Erde. Wir kamen der Höhle immer näher, denn das verwesende Fleisch der Leichen an den Bäumen stank bestialisch und dieser Geruch war schon von weiten zu riechen.

Rund um die Höhle war keine Spur von den beiden fehlenden Dämonen.

Scott und ich machten uns auf die Suche nach den Seelen, während die anderen Engel die verwesten Körper der Mädchen und Frauen von den Bäumen holten und in den Himmel schickten. Viele waren schon bis zur Unkenntlichkeit verrottet, bei anderen hing generell nur noch das Skelett da, und bei den noch relativ frischen konnte man deutlich erkennen, dass die Dämonen ihren Hunger damit stillten, denn es waren eindeutige Bissspuren zu erkennen.

Ich ging hinter Scott her, unterdrückte den Würgereiz und den beißenden Gestank in der Nase.

„Dort hinten sind die Seelen.“ Verängstigt kauerten vier schimmernde Körper in der hintersten Ecke der Höhle. Scott redete beruhigend auf sie ein und sie folgten uns letztendlich nach draußen. Dort waren die anderen Engel auch bereits mit den Aufräumarbeiten fertig. Also machten wir uns gemeinsam auf den Weg zurück in den Himmel. Mit den vier Seelen.

 

Als wir durch die Wolken schwebten, ließen die vier ihre Angst fallen und füllten sich voll Glück. Ihre schimmernde Gestalt wechselte von fast durchsichtig, in eine vollständige Menschliche Figur zurück.

Wir brachten sie zum Meister, der alle Neuankömmlinge in Empfang nahm.

Danach holten wir Marie wieder vom Spielplatz ab.

Gleich als sie uns sah rannte sie auf uns zu und umarmte uns voll Freude.

Scott und ich waren uns einig, sie bei uns aufzunehmen. Sie hatte auf der Erde so viel schlimmes in ihrem kurzen Leben durchmachen müssen, da hat sie wenigstens jetzt ein schönes und erfülltes Leben verdient.

Also gingen wir nachhause. In unser kleines Häuschen. Um diesen schlimmen Tag vergessen zu können. Auch wenn wir noch nicht alle Dämonen vernichtet hatten…

Kapitel 4 (Jäger)

Leise strich ich durch das dichte Unterholz. Meine Ohren waren gespitzt, meine Augen in ein dunkles Braun getaucht um nicht aufzufallen. Wie ein Tier kauerte ich und lausche. Sie war mir entkommen, im Gegenzug habe ich ihn umgebracht, dachte ich zumindest, bevor er vor meinen Augen seine Flügel ausbreitete und in den Himmel aufstieg. Er war ein Engel, und hat sie mit dem anderen Mann gehen lassen. Was hat das nur zu bedeuten? Und ER hat dann einen meiner Männer umgebracht. Das bedeutet Rache, nur der einzige Nachteil an dieser Sache ist, ich darf den Wald nicht verlassen, ich wurde hier gefangen und mit diesem schrecklichen Fluch belegt.

Wenn ich den Wald verlasse, sterbe ich. Und sterben wollte ich, trotz meines furchtbaren Lebens als Dämon nicht. Mein Gefolge war da bevorzugter, sie konnten den Wald in der Nacht verlassen, doch sobald die Sonne aufgeht müssen sie wieder zurück sein. Auch als Dämon hat man es nicht sehr gut.

Ich musste nun meine Gedanken wieder richtig Ordnen, es ist wieder Zeit zu jagen. Es roch köstlich nach Mensch. Ich schaute durch das Unterholz und erkannte eine junge Frau, scheinbar hatte sie sich verlaufen, denn sie irrte umher, in meinem Jagdgebiet. Mit meinen Augen sah ich sehr weit und scharf, sie war alleine, hatte wunderschöne, lange blonde Haare und ein weißes Kleid an. Ein gefundenes Fressen. Ich schlich mich immer weiter an sie heran, machte immer wieder kurze Pausen um nicht auf mich aufmerksam zu machen. Sie war verängstigt, es war dunkel, aber nicht kalt. Dennoch zog ein leichter Nebel auf, das war mein Startzeichen. Ein lautes Knurren schallte durch den Wald. Sie fuhr zusammen vor Schreck. Jetzt begann sie zu laufen, ich ihr nach, doch im gemächlichen Tempo. Der Spaß sollte nicht allzu bald vorbei sein. Kurz blieb ich stehen um sie ein bisschen zu beruhigen, so wie ich es bei jedem mache, sie soll sich in Sicherheit wiegen und denken sie hat mich besiegt. Ich gönne ihnen gerne eine kleine Pause um sich zu erholen, dann müssen sie aber wieder weiter.

 

Ich stand hinter einem großen Baum, beobachtete sie, sie merkte natürlich nichts. Irrte nun wieder umher, keuchte vor Anstrengung und Aufregung. Langsam, fast geräuschlos glitt ich näher an sie heran, bis ich dann wieder meine Stiefel auf den Boden setzte und mit knacksenden Zweigen und Ästen höllischen Lärm in der Dunkelheit machte. Sie wurde panisch, rannte wie wild weiter, doch dieses Mal würde ich sie kriegen. Schneller als es sich anhörte war ich hinter ihr. Griff nach ihrem Arm und sie fiel zu Boden. Am Rücken liegend schlug sie ihre Hände vors Gesicht und wimmerte. Ich setzte mich auf sie, nahm ihre Hände und drückte sie zu Boden. Sie kniff die Augen zusammen, doch Tränen rannten unaufhaltsam ihre Wangen hinunter.

„Bitte, bitte tu mir nichts.“ Flehte sie. Doch diesen Wunsch musste ich ihr leider Abschlagen. Vorsichtig zog ich das Messer aus meiner Rückentasche und ließ es an ihrem Kleid entlang gleiten. Es zeriss natürlich sofort, was mir nun einen Anblick ihrer nackten Haut verschaffte. Ein knurren entwich meiner Kehler.

„Warum tust du das?“ Ich ignorierte sie, machte weiter. Ich beugte mich vor und begann sie zu küssen. Dann riss sie plötzlich die Augen auf und starrte mich an. Meine Augen waren noch immer in ein tiefes Braun getaucht, ja sie sahen sogar schwarz aus. Dann begann sie meinen Kuss zu erwidern. Oh du ahnungsloses Ding, dachte ich nur, du willst mich verführen und dann abhauen, aber nicht mit mir. Plötzlich war ein gellender Schrei durch den Wald zu hören. Ich hatte ihre Hände losgelassen, und mit voller Wucht das Messer in ihre Brust gestoßen. Das Blut spritzte durch die Gegend und floss dann ihren Körper entlang in den Waldboden. Sie starrte mich fassungslos an, bevor ihre Augen zufielen und ich ihr einen Kuss gab. Wie jedem anderen Opfer auch.

„Schlaf gut meine Schöne.“ Sagte ich nur bevor ich ihre Arme festband und sie zu unserem Versteck zog.

Kapitel 5

Ein weiteres Mal in dieser Nacht wurde ich wach. Ein Geräusch hatte mich geweckt. Ängstlich schaute ich mich im Zimmer um, doch ich konnte nichts erkennen. Ich drehte mich zu Scott, er schlief. Ich kuschelte mich näher zu ihm. Wahrscheinlich war es nur eine Maus, oder draußen irgendetwas. Ich schloss die Augen wieder, doch dann war da wieder dieses Geräusch zu hören. Es hörte sich wie ein atmen oder gar fauchen an. Erschrocken fuhr ich zusammen und schaute erneut durch das Zimmer. Plötzlich waren zwei rote Punkte in einer Ecke zu sehen. Nein es waren keine Punkte, es waren Augen. Mein ganzer Körper begann zu zittern und zu beben.

Und die Augen kamen näher. Auf einmal wurde Scott wach. Er sah ebenfalls die Augen und stand plötzlich auf dem Bett. Und was ich dann sah, konnte ich einfach nicht glauben. Aus seinem Rücken kamen zwei riesengroße, schwarze Flügel, seine Zähne verwandelten sich in jene einer Raubkatze, seine Augen nahmen eine strahlend blaue Farbe an. Ich saß nun perplex im Bett, die Decke an mich gezogen, gerade einmal meine Augen waren zu sehen. Ich konnte einfach nicht fassen was hier gerade passiert. Ein tiefes Fauchen war aus Scotts Kehle zu hören, das rotäugige Monster wich einen Schritt zurück ehe Scott über es herfiel. Nun zog ich die Decke komplett über meinen Kopf, ich wollte so etwas nicht sehen. Und schon gar nicht jetzt. Ich hörte nur Gerumpel, Geschrei und lautes fauchen. Unter der Decke hielt ich mir nur die Ohren zu und wimmerte vor mich hin. „Bitte hör auf, BITTE.“ Doch sie schienen mich nicht zu hören.

 

Plötzlich war es still. Kurz zögerte ich noch, aber dann schaute ich vorsichtig über den Rand der Decke. Ich erschrak zu Tode als vor mir zwei rote, hasserfüllte Augen anstarrten. Das Monster war vielleicht gerade einmal zehn Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Starr blickte ich es an. Auf einmal begann es vor mir lauthals zu schreien, seine spitzen Zähne bleckten hervor. Dann kugelte es vom Bett und zerfiel zu schwarzen Staub. Doch der Staub formte sich zu einem Menschen, einem Menschen der nun tot neben meinem Bett lag. Ungläubig schaute ich zwischen der Leiche und Scott hin und her.

„Was ist hier los?“ Fragte ich Scott ängstlich.

Er schlug noch ein paar Mal mit seinen Flügeln ehe sie verschwanden, genau wie seine Zähne.

„Er war ein Dämon, von dem Killer geschickt.“

„Dämon? Und was zum Teufel bist du?“

„Ein Engel.“ Wortlos starrte ich ihn an. Ich konnte meinen Ohren nicht trauen.

„Aber…aber wie…wie ist das möglich?“

„Das erkläre ich dir ein anderes Mal, deine Sicherheit ist nun wichtiger als alles andere. Ich werde deine Wohnung sichern damit kein Dämon mehr herein kommt. Schlaf jetzt.“

„Aber wie soll ich jetzt noch schlafen können?“ Böse schaute ich ihn an. Er kam zu mir und legte sich wieder neben mich, zog mich wieder zu sich und strich mir über die Wangen. Meine Augen wurden immer schwerer und schwerer, bis sie letztendlich zufielen. Ich schlief dieses Mal tief und fest. Nichts würde mich jetzt noch aufwecken können.

 

Am nächsten Morgen wachte ich mit heftigen Kopfschmerzen auf. Ich rieb mir den Kopf und sah mich im Zimmer um. Scott war nicht hier. Vorsichtig stand ich auf und ging zum Schrank um mich umzuziehen. Ich konnte das gestern Geschehene nicht wirklich realisieren, zu diesem Zeitpunkt jedenfalls. Ich öffnete die Tür einen Spalt und schaute ob jemand davor steht, doch es war niemand da. Also trat ich in den Flur. Dort stieg mir ein überwältigender Duft in die Nase. Es roch nach Kaffee, Pfannkuchen und anderen Leckerein. Vorsichtig spähte ich in die Küche, und da war er. Scott. Er bereitete das Frühstück vor. Ich schlich mich an.

„Guten Morgen. Bist du auch schon wach?“

„Woher wusstest du, dass ich hier bin?“

„Ich spüre deine Anwesenheit.“ War das was gestern passierte, wirklich echt? Wo war dann die Leiche hin verschwunden?

„Kann ich dich etwas fragen?“

„Aber natürlich.“

„Gestern Nacht, war das die Realität? Oder habe ich einfach nur schlecht geträumt?“

„Wenn du schlecht geträumt hättest, würde Josh neben dir liegen und schlafen.“

Woher kannte er den Namen meines Liebsten? Ich hatte ihn in seiner Gegenwart doch kein einziges Mal erwähnt?!

„Woher weißt du seinen Namen?“ Fragte ich ihn nun schroff.

„Er war dein Schutzengel.“

„Schutzengel?“

„Jeder Mensch hat einen Schutzengel an seiner Seite.“

„Aber Josh war ein Mensch.“ Scott schüttelte den Kopf.

„Wenn Josh ein Mensch gewesen wäre, wäre er bestimmt nicht 2679 Jahre alt.“ Ein leichtes Grinsen kam ihm aus.

„Ach und wie alt bist du dann?“

„2798.“ Ungläubig starrte ich ihn an.

„Warum ist Josh gestorben?“ Jetzt blickte er zu Boden.

„Wenn ein Engel merkt oder besser gesagt weiß, dass seine Person sterben wird, bringt er das Schicksal dazu, ihn umzubringen und nicht seine Person.“

„Heißt das, der Killer wollte mich umbringen, und nicht ihn.“ Ein nicken beantwortete meine Frage.

„Oh mein Gott. Und warum? Oder besser gesagt, warum bist du jetzt hier?“ Meine Stimme zitterte, mehr als ich es wollte.

„Ich wurde zu dir geschickt um dich zu beschützen, da Josh jetzt nicht mehr da ist.“

Meine Gedanken überschlugen sich, ich konnte es einfach nicht glauben was ich da hörte. Wie ist das möglich, ist es die Realität oder eher die Tatsache nicht zu wissen was echt ist und was nicht, das mich jetzt so zerstreut.

„Warum kann man euch verletzen? Besser gesagt, warum könnt ihr sterben?“

„Können wir nicht.“

„Und warum ist Josh dann gestorben?“ Scott senke den Kopf.

„Weil du nicht sterben solltest. Josh ist jetzt wieder im Himmel für ein paar Jahrhunderte um sich zu erholen. Danach kommt er wieder um jemand anderen zu beschützen.“

„Heißt das, er hat mich nie geliebt?“

„Doch, mehr als alles andere auf der Welt. Noch mehr als du ihn jemals lieben könntest. Jeder Schutzengel liebt seine zu beschützende Person, mehr als alles andere.“

„Heißt das, du liebst mich auch?“

„Ja.“ Nun musste ich mich setzten, es war einfach gerade alles viel zu viel für mich. Ich konnte nichts mehr zuordnen. War es bloß ein böser Traum und ich würde bald erwachen? Scott stellte mir nun das fertige Frühstück vor die Nase.

„Iss etwas, du musst wieder zu Kräften kommen. Die letzte Nacht war bestimmt anstrengend für dich.“ Jetzt zeichnete sich wieder dieses Bild von dem rotäugigen Dämon, direkt vor meinem Gesicht ab. Und wie er plötzlich zu schreien anfing. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.

„Was ist eigentlich mit der Leiche passiert?“

„Entsorgt.“

„Wie?“

„Gestern sind noch Himmelsboten gekommen und haben ihn geholt. Sein Körper ist begraben, doch seine Seele ist im Himmel.“ Nun setzte er sich zu mir und legte seine Hand auf meinen Rücken. Ich sagte nichts mehr, ich aß mein Frühstück auf und ging dann ins Badezimmer.

Kapitel 6

Ich ließ mir heißes Wasser in die Wanne ein, mich fröstelte es schon den ganzen Vormittag. Ein duftendes Schaumbad sollte meine Lebensgeister wieder erwecken. Ich ließ meine Kleider zu Boden fallen und taste mit den Zehenspitzen vorsichtig ins Wasser, um zu sehen ob die Temperatur so passen würde. Sie war perfekt. Also stieg ich in die Wanne, wohlige Wärme umschlang meinen Körper, ich ließ noch ein wenig mehr Wasser ein, bis sich der Schaum auf der gesamten Wasseroberfläche dahin zog. Ein Kissen stützte meinen Nacken und schon bald schlossen sich meine Augen und ich fiel in einen wohltuenden Schlaf.

 

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war. Doch als ich wieder aufwachte saß Scott neben der Wanne und streichelte über mein Haar.

„Hallo.“ Sein Lächeln ließ mich innerlich strahlen.

„Was machst du hier?“

„Du liegst seit über zwei Stunden in der Wanne, aber ich wollte dich nicht wecken, also hab ich immer wieder warmes Wasser eingelassen damit du nicht frierst, und als ich merkte wie du unruhiger geworden bist, habe ich mich zu dir gesetzt.“

Verwirrt schaute ich ihn an, fand seine Geste jedoch äußerst aufmerksam und nett. Er ließ mich innerlich wieder strahlen, vergessen was passiert war. Ich war glücklich, auch wenn es schwer zu glauben war, er schaffte es, mir meine ganze Last abzunehmen, die mich so sehr quälte.

 

„Willst du jetzt noch ein bisschen liegen bleiben und später Mittag essen oder jetzt herausgehen und gleich Mittagessen?“ Er grinste mich verschmitzt an.

„Ähm, ich weiß es nicht, ich sag dir dann bescheid.“ Er nickte nur, stand auf und verließ das Badezimmer. Ich wusch mich noch schnell und ließ dann das Wasser ab. Außerhalb vom Wasser war es wieder kalt. Doch ich zog gleich meine warmen Joggingklamotten an und warf danach den ersten Blick aus dem Fenster. Es regnete und war trüb. Das Wetter machte mich traurig und ich ließ den Kopf sinken.

„Du hast es dir aber schnell überlegt.“ Erschrocken drehte ich mich um. Scott stand lässig mit dem Rücken zur Tür gelehnt und hatte die Hände vor seiner Brust verschränkt.

„Wie lange stehst du schon hier?“

„Lange genug. Du solltest nicht alleine zu den Fenstern gehen. Irgendwo werden bestimmt noch Dämonen lauern, und dich, oder besser gesagt uns beobachten.“

Starr blieb ich stehen und sah noch einmal aus dem Fenster. Sah jedoch keinen. Scott kam näher und nahm meine Hand, führte mich vom Fenster weg in die Küche.

„Willst du jetzt etwas essen?“ Heftig schüttelte ich den Kopf. Jetzt breitete sich Angst in mir aus, Angst beobachtet zu werden. Und das verdarb mir gerade gehörig den Appetit.

„Du solltest aber etwas essen, Pia.“ Ich ließ den Kopf hängen und schaute zu Boden.

„Ich kann aber nicht.“ Jetzt waren wieder alle Erinnerungen da. Josh war genauso gewesen wie Scott. Er wollte auch immer für mich Sorgen, mich beschützten. Scott kam nun einige Schritte auf mich zu und nahm meine Hände in seine.

„Pia, du musst keine Angst haben, ich werde bei dir bleiben, für immer.“ Ich lehnte nun meinen Kopf an seine Brust. Er ließ meine Hände los, sie glitten an mir herunter und blieben leblos hängen, während die seinen meinen Körper umfassten und mich an ihn drückten. Und da waren sie wieder, meine Tränen. Ich heulte sein ganzes T-Shirt voll, doch es war ihm egal. Diese Erinnerungen würden mich eines Tages noch einmal zerstören. Er strich mir über den Kopf und den Rücken, doch das erlebte konnte ich nicht einfach so ausblenden. Es müsste noch Zeit vergehen. Sehr viel Zeit. Scott drückte mich nun sanft auf die Esszimmerbank und kniete sich vor mich hin.

„Irgendwann wirst du den Schmerz vergessen, und dann wird alles wieder viel einfacher und leichter werden.“ Ich seufzte nur. Wie soll mein Leben denn nur weitergehen? Ich werde von mystischen Wesen verfolgt und soll ruhig Schlafen können? Scott ist wohl ein kleiner Träumer…

„Nein, ich bin kein Träumer. Ich versuche nur dich zu beschützen. Dir Mut zu machen.“ Starr blickte ich ihn an.

„Aber wie? Wie hast du das gemacht? Kannst du echt…“

„Gedanken lesen? Ja kann ich.“ Nun merkte ich wie mein Gesicht spürbar rot wurde.

„Warum sagst du mir das erst jetzt?“ Er lächelte sein süßestes Lächeln.

„War ganz interessant deine Gedanken zu hören.“ Zwischen meinem Geheule versuchte ich ein Lächeln hervorzuzaubern, was mir letztendlich auch ziemlich gut gelang. Dachte ich zumindest. Er sah so aus als würde er es mir nicht abkaufen.

 

Plötzlich erstarrte Scott. Wie eine Statue. Er rührte sich keinen Millimeter mehr von der Stelle. Seine Hände die noch immer um meine geschlungen waren, verkrampften sich nun sosehr, dass seine Adern unter seiner Haut hervortrat.

„Scott, was ist los?“ Fragte ich vorsichtig, doch er ignorierte mich. Sein Körper bebte, und ich mit ihm. Seine Augen färbten sich nun wieder in dieses wunderschöne, strahlende blau. Doch seine Flügel blieben verborgen. Ich spürte seine Anspannung, irgendetwas ist hier nicht in Ordnung. Er schloss die Augen und ließ meine Hände los, breitete sie stattdessen aus und blickte an die Decke. Wie angewurzelt saß ich auf der Esszimmerbank, unfähig mich zu bewegen, geschweige denn zu denken. Er drehte seinen Kopf zu mir.

„Komm her und halt dich fest. Schnell.“ Verwirrt ging ich zu ihm, kniete mich vor ihn und umklammerte seinen Hals. Dann wurde alles weiß um uns.

 

Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen, doch Scott redete beruhigend auf mich ein.

„Sieh es dir an, ist es nicht wunderschön?“ Blinzelnd schaute ich mich um. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Scotts Flügel waren riesengroß und in ein strahlendes weiß getaucht, seine Augen leuchteten wie nie zuvor. Um uns herum waren ein paar Wolken, unter uns war die Erde, so wie ich sie noch nie gesehen hatte. Doch als mir bewusst wurde, wie weit wir überhaupt vom Boden entfernt waren klammerte ich mich noch mehr an Scott. Er hielt schützend seine Hände um meinen Rücken geschlungen.

„Dir kann nichts passieren, und du kannst auch nicht hinunterfallen.“ Ich versuchte zu lächeln, was mir aber dieses Mal nicht so gut gelang.

„Bin ich tot?“ Flüsterte ich nun in sein Ohr. Er begann lauthals zu lachen.

„Nein, du bist nicht tot.“

„Warum sind wir dann im Himmel?“ Bevor er mir diesen Satz beantwortete schwebte er auf eine Wolke. Ich klammerte mich noch immer an ihn, hatte Angst durch diese Wolke hindurchzufliegen.

„Du kannst jetzt wieder loslassen.“ Scherzte er. Ich schüttelte nur den Kopf.

„Und was ist wenn ich dann…“

„Nein du kannst nicht durch Wolken hindurch fallen.“ Er fand es wohl amüsant. Also nahm ich meine Hände von seinem Hals und machte ein paar Schritte alleine. Doch die Angst zerfraß mich innerlich. Es war ja doch sehr weit nach unten. Vorsichtig kniete ich mich auf die Wolke und tastete sie ab. Sie war weich, wie Zuckerwatte, so wie wir uns Wolken als Kinder immer vorgestellt hatten, doch konnte sie einen Menschen, oder besser gesagt sogar zwei Menschen aushalten? Scott kam nun wieder näher, nachdem er sich mein Tapsen eine Weile angeschaut hatte und reichte mir die Hand.

„Komm mit.“ Ich nahm seine Hand und er zog mich vorsichtig hoch. Dann gingen wir einen langen Weg entlang. Wir kamen an vielen kleinen Häuschen vorbei, an Spielplätzen, und, und, und…

Ich schaute mich nur sprachlos um, alles war so wunderschön hier.

„Was machen wir überhaupt hier?“ Scott blickte nur starr geradeaus, allem Anschein nach zu dem Haus, das direkt vor uns lag. Es war in verschiedenen Farben angemalt, orange, rosa, gelb… Hier gibt es keine dunklen Farben wie schwarz oder braun, nur schöne Farben, wie die von einem Regenbogen. Ich war fasziniert von dem was ich hier sah, verstand aber noch immer nicht, was ich hier überhaupt machte, eigentlich ist es ja das Reich der Toten.

Wir gingen in das bunt bemalte Haus hinein und dort war es wie in einem Aufnahmeraum beim Arzt.

„Einen Moment noch, der Doktor erwartet euch bereits.“

„Doktor?“ Fragend schaute ich Scott an.

„Kein richtiger Arzt, keine Angst.“

„Was tun wir hier, Scott? Sag schon!“

„Du wirst es gleich erfahren.“ Dann öffnete sich auch schon die Tür und ein Mann in einem weißen Kittel betrat den Raum.

„Hallo Scott, hallo Pia, ich habe euch schon erwartet. Kommt doch herein. Es ist schon alles vorbereitet. Wir können gleich loslegen.“ Ich schaute zuerst einmal zwischen Scott und dem Doktor hin und her ehe ich umdrehen und gehen wollte. Doch etwas hielt mich fest.

„Du hast es ihr noch nicht gesagt?“ Scott schüttelte den Kopf.

„Alles klar, komm her Kleines, ich erzähl dir einmal alles. Dafür musst du aber in die Praxis kommen.“ Ich weigerte mich noch immer, ehe Scott mich nahm und hineintrug. Ich trommelte gegen seine Brust, doch diese war wie aus Stahl und federte meine Attacken einfach ab. Er setzte mich auf einen Stuhl, stellte sich hinter mich und hielt mich fest.

„Kann mir jetzt einmal jemand sagen was hier los ist?“ Scott kniete sich zu mir herunter, umschlang mich von hinten und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

„Du wirst ein Engel.“ Flüsterte er mir nun ins Ohr. Ich war wie versteinert.

„Ich kläre dich einmal auf.“ Setzte nun der Doktor fort.

„Du bist einer der wenigen Menschen, die jene Fähigkeit haben ein Engel zu werden.“

„Ja und?“

„Du wirst auf der Erde von Dämonen gejagt, du kannst das nur überleben wenn du ein Engel bist, denn dann kann dich sogar ein Mord auf der Erde nicht umbringen. Du wärst unsterblich.“

„Heißt das dann, ich müsste auch einen Menschen beschützen?“ Scott schüttelte den Kopf.

„Nein wir könnten zusammen bleiben. Ich würde dich beschützen und du mich, wir müssten nie wieder Angst haben den anderen zu verlieren.“

„Und was muss ich dafür tun?“ Scott und der Doktor sahen sich verbissen an. Dann standen beide auf und gingen zu einem kleinen Regal und holten etwas heraus. Scott kam zurück und gab mir ein Fläschchen.

„Steh auf und trink das.“ Scott hatte ebenfalls ein Fläschchen in seinen Händen. Ich tat was er mir sagte und öffnete das Fläschchen. Er trat einen Schritt näher an mich heran und nahm meine Hand. Er nickte und wir begannen fast gleichzeitig die Fläschchen auszutrinken. Es schmeckte lecker nach Erdbeere, hatte aber einen bitteren Nachgeschmack. Noch tat sich nichts, doch langsam zog in diesem Häuschen ein heftiger Wind ein. Scotts Augen färbten sich wieder hellblau, und er entfaltete seine Flügel, doch dieses Mal waren sie schwarz, weiß, seine Zähne blitzten hervor. Er kam noch einen Schritt näher, nahm mein Gesicht in seine Hände und zog mich an sich. Sein Kopf wendete sich immer näher an meinen, ich schaute in seine wunderschönen Augen und versank darin. Er begann mich leidenschaftlich zu küssen, und währenddessen umschlangen uns seine Flügel.

 

Mir wurde plötzlich schwummrig vor den Augen, ich riss sie auf und alles hatte einen leichten Grünstich. Scott hatte seine Augen noch geschlossen und küsste mich noch immer. Er zog mich noch fester an sich, sein Körper war angespannt, genau wie meiner. Dann merkte ich auf einmal wie etwas aus meinem Rücken zu wachsen schien, es tat nicht weh, es kitzelte nur ein bisschen und ehe ich mich versah waren Scotts Flügel weit ausgebreitet, genau wie meine. Doch Scott hörte nicht auf mich zu küssen und wurde immer stürmischer. Dann wurde es mir zu viel, obwohl ich es eigentlich gerade noch genossen hatte, und ich stieß Scott von mir weg, unbewusst entfuhr ein Dumpfes Fauchen aus meiner Kehle vor dem ich selbst zurückschreckte. Ich hatte gar nicht gemerkt was für eine Kraft ich hatte, denn als ich Scott wegstieß landete er unsanft auf den Boden. Doch er hat sich nicht wehgetan sondern starrte mich mit einem derartig süßen Grinsen an wie noch nie.

„Schlagfertig ist sie auch noch, wie ich sehe.“ Sagte er als er sich aufrappelte. Der Doktor begann zu lachen und bestaunte mich.

„Du bist wunderschön geworden, Pia.“ Sagte er nur, ehe mich Scott an der Hand nahm und wir hinausstürmten. Scott breitete seine Flügel aus und wir flogen hoch in die Luft.

„Flieg. Benutze deine Flügel.“ Sagte er nur, bevor er mich losließ und ich in die Tiefe stürzte.

„Benutze deine Flügel!“ Schrie er von oben herab. Ich drehte mich auf den Bauch und schwang mit den Flügeln. Und tatsächlich, ich konnte fliegen.

Ich machte Purzelbäume in der Luft, flog Slalom, und machte jeglichen Blödsinn den ich mit meinen neuen Errungenschaften nun anstellen konnte. Scott kam mir allmählich nach und wir flogen durch die Lüfte, für diesen Augenblick hatte ich alles vergessen was ich auf der Erde erlebt hatte.

 

Dann sah ich etwas, was ich zu diesem Zeitpunkt hätte nicht sehen sollen. Josh. Er saß auf einer Parkbank und schaute durch ein Loch in den Wolken zur Erde hinab. Scott hat wohl bemerkt, dass ich ihn gesehen habe, er kam zu mir und umschlang mich von hinten.

„Er kann sich nicht mehr an dich erinnern.“ Verzweifelte starrte ich ihn weiter an. Josh hat uns anscheinend bemerkt, denn er stand auf und kam zu uns.

„Scott, dich hab ich ja schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen, wie geht’s dir denn so? Oh ist das deine neue Freundin? Hallo, mein Name ist Josh.“

„Das ist Pia.“ Stellte mich Scott vor.

„Ein wirklich schöner Name. Sehr selten oder?“ Ich nickte nur. Mein Liebster kannte mich wohl wirklich nicht mehr.

„Nach was suchst du?“ Fragte ihn jetzt wieder Scott.

„Jemanden der einen Schutzengel und eine Schulter zum ausheulen braucht.“ Er lächelte. Doch ich musste mir meine Tränen verkneifen.

„Wir müssen jetzt wieder los Josh, wir sehen uns bestimmt einmal wieder.“ Scott verabschiedete sich von ihm und zog mich mit ihm. Ich winkte Josh nur einmal kurz.

„Warum erinnert er sich nicht mehr an mich?“ Wenn er nicht gestorben wäre, würde er sich noch erinnern. Der Tod hat seine Erinnerungen an dich und das vergangene gelöscht.“

„Aha.“ Mehr brachte ich in diesem Moment nicht heraus.

„Wir bleiben heute Nacht hier, morgen müssen wir aber wieder auf die Erde.“

„Was? Warum? Warum können wir nicht hier bleiben?“

„Wir müssen die Dämonen umbringen, bevor sie noch mehr Menschen töten.“

„Kann das nicht jemand anderes tun?“ Scott schüttelte den Kopf.

„Du bist die einzige die weiß, wie man sie umbringt.“

„Ich?“

„Ja, du. Aber das erzähle ich dir morgen.“ Wir standen nun vor einem kleinen Häuschen, allen Anschein nach war es Scotts Haus, er öffnete die Tür und gewährte mir einlass. Es war einfach traumhaft schön eingerichtet. Und war doch ziemlich groß, für das, dass es von außen nur so winzig aussah. Er zeigte mir zuerst das Haus bevor er ins Badezimmer ging. Ich folgte ihm.

„Auch Engel legen großen Wert auf Hygiene.“ Er grinste verschmitzt und zog sich sein T-Shirt aus. Sein Oberkörper war durchtrainiert bis zum letzten Muskel, sein Rücken war mit einem riesigen Tattoo geschmückt, das bis zu seiner Brust und seine Oberarme reichte. Ich staunte nicht schlecht als er da so vor mir stand und musste mich beherrschen.

„Finde ich auch gut so.“ Flüsterte ich in einem verführerischen Ton und ging immer näher zu ihm. Ihm gefiel was ich machte und wich keinen Schritt zurück. Ganz im Gegenteil. Er kam immer näher zu mir. Bis er letztendlich vor mir stand, mir tief in die Augen schaute und begann mich stürmisch zu küssen.

Ich hatte ein Gefühlschaos, einerseits liebte ich Josh noch über alles, doch er konnte sich nicht mehr an mich erinnern. Andererseits beginne ich mehr für Scott zu empfinden als ich am Anfang wollte. Und das schlimmste von allen, ich hatte jetzt schon riesengroße Angst vor morgen, wenn ich als Engel wieder auf die Erde soll um Dämonen zu töten. Mir grauste vor dem Gedanken andere Lebewesen umzubringen, auch wenn sie versuchten mich umzubringen.

Kapitel 7 (Opfer)

Ich fühlte mich hier nicht wohl. Irgendetwas beobachtete mich, ich konnte es deutlich spüren. Es macht mich krank. Vorsichtig schlich ich durch den Wald, in den ich mich irrtümlich verlaufen hatte. Konnte jedoch keinen Weg mehr hinausfinden. Nach einem Ausweg suchend verirrte ich mich immer mehr in dem riesengroßen Wald. Verzweifelt lief ich immer weiter, doch je weiter ich hinein kam desto dunkler wurde es. Nur kleine Löcher in den Baumkronen erhellten den Boden ein wenig. Hier war kein Platz für viel Sonnenlicht. Nicht einmal am helllichten Tag.

 

Ich setzte mich erschöpft auf den Waldboden und lehnte mich gegen einen großen Baum, ich weiß nicht wie lange ich hier schon umherirre, doch es ist eindeutig zu lange. Ich schloss die Augen und versuchte mir einen Plan auszudenken, wie ich am besten hier wieder hinausfinden würde. Anrufen konnte ich keinen, hier war kein Netzt.

Plötzlich wurde ich durch ein lautes knurren aus meinen Gedanken gerissen. Ich öffnete schlagartig meine Augen und starrte in die Richtung aus der es zu hören war. Doch ich war alleine. Nicht einmal Tiere waren hier. Es war totenstill. Vorsichtig rappelte ich mich auf und schaute mich um. Da war wieder dieses furchteinflößende knurren. Ich drehte mich um und sah nun zwei leuchtende rote Augen in der Dunkelheit. Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Alles in mir rebellierte. Die roten Augen kamen näher, ich brauchte einen Moment um mich zu fassen, ehe ich mich umdrehte und in die Dunkelheit lief. Ein tiefes, grollendes Knurren erhallte nun wieder den Wald. Ich hatte Angst, Todesangst, und das ermöglichte es mir gerade, alles zu vergessen und einfach nur zu laufen. So schnell ich konnte.

 

Der Wind der um meine Ohren pustete ermöglichte es mir nicht, zu hören wie weit sich mein Jäger hinter mir befand. Ich hörte seine Schritte nicht. Hatte ich die überhaupt schon gehört? Ich wagte es nicht mich umzudrehen und zu schauen wie weit er noch hinter mir war, ich lief einfach, bis zu völligen Erschöpfung. Ich weiß nicht wie lange ich jetzt durch den Wald gesprintet bin, nur um meinen Jäger zu entkommen, doch es war eindeutig zu lange, denn meine Füße gaben nach und ich brach zusammen. Ich hustete und rang vergebens nach Luft. Ich spürte jeden Herzschlag, schmerzhaft gegen meine Brust schlagen. Doch ich konnte nicht hier liegen bleiben, ich wollte aufstehen, doch meine Füße fühlten sich wie Gummi an. Ich schaffte es nicht sie aufzustellen und mein Körpergewicht darauf zu lagern. Zu lange und zu heftig wurden sie gerade beansprucht.

 

Auf einmal vernahm ich Zweige die unter etwas schweren knacksten. Ich begann zu zittern. Das knacksten wurde immer lauter und kam immer schneller näher. Ich begann zu weinen, um mein Leben zu betteln und zu beten. Ein noch lauteres Knurren als zuvor war zu hören.

Ich sah bloß noch wie sich über mir ein Mann auftürmte, seine roten Augen glühten mich an. Dann war dieser stechende Schmerz in der Brust und der schwarze Vorhang der vor meine Augen fiel. Meine Todesangst war nun vorbei, genau wie mein Leben.

Kapitel 8

Die Sonne erhellte früh morgens den Raum. Mein Blick glitt durch das Zimmer und haftete sich an Scott der neben mir lag und offensichtlich noch schlief. Vorsichtig setzte ich mich auf, versuchte meinen schlafenden Engel nicht zu wecken. Ich wollte gerade meine Füße auf den Boden setzten, als mich zwei Arme umschlangen und zu sich zogen.

„Warum willst du schon aufstehen?“

„Eigentlich wollte ich nur ins Badezimmer gehen…“

„Das kannst du später auch noch.“ Er zog mich noch fester an sich und küsste meine Schulter. Ich versuchte mich aus seiner Umarmung zu befreien, doch ich war machtlos. Er war zu stark.

„Scott…“ Seufzte ich nur. Er legte sich nun auf mich und begann mich zu küssen. Ich war wie in Trance, es war ein wunderbares Gefühl. Doch dieses Gefühl wurde abrupt unterbrochen. In mir stieg plötzlich etwas Unbehagen und Wut auf. Scott ließ von mir ab, starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ich merkte gar nicht wie sehr ich mich anspannte bis sich plötzlich vor meinem inneren Auge ein Film abspielte. Ich sah ein Mädchen, es lief durch den Wald, hatte Angst, dann sah ich eine schwarze Figur. Ein Mann. Er hatte rote Augen. Sie kamen auf eine Lichtung wo der Mond hinein schien. Ich sah sein Gesicht…es war der Dämon der Josh getötet hatte, und er tötete das Mädchen und schleifte es durch den Wald zu einer Höhle die von Leichen umgeben war.

Laut fauchend erwachte ich aus meiner Trance. Scott schaute mich neugierig an. Sein Körper war noch immer angespannt.

„Wir müssen los!“ Schrie ich nur, ehe sich binnen Sekunden meine Flügel ausbreiteten und ich aus dem Haus stürmte. Doch es waren nicht die wundervollen weißen Flügel wie gestern. Nein…sie waren in ein tiefes Schwarz mit Roten Spitzen getaucht. Ich hatte gar nicht gemerkt wie ich in meiner Blinden Wut Scott vom Bett stieß. Doch es dauerte keine Minute da war er auch schon wieder neben mir. Seine Flügel waren ebenfalls in ein tiefes Schwarz mit Roten Spitzen getaucht, nur sahen seine Flügel nicht mehr so neu aus wie meine, seine hatten eine Menge Narben. Er musste schon viel eingesteckt haben. Doch er war mir nicht böse, dass ich ihn vorhin noch wegstieß. Er nahm sogar im Flug noch meine Hand, und so flogen wir zur Erde. Um das zu bekämpfen, das wir als Bösartige Mörder bezeichneten.

 

Während dem Flug schaute ich öfters in Scotts strahlend blaue Augen. Sie fesselten mich immer wieder aufs Neue. Er lächelte. Meine Wut verstrich ein wenig.

„Keine Angst, wir werden sie finden.“ Ich nickte nur wortlos.

 

Nach einiger Zeit konnte ich den Wald schon sehen, den Wald wo Josh umgebracht wurde. Ich musste an den Ort des Grauens zurückkehren. Es war schwer, doch Scott erleichterte es mir ein wenig. Wir waren nun knapp über den Wald, glitten darüber, schauten mit unseren wärmeempfindlichen Augen nach unten um den Dämon zu finden. Was uns auch gelang. Lautlos schwangen unsere Flügel in der Luft. Wir schauten von oben herab, der Dämon schien nichts zu bemerken.

„Ich versuche ihn abzulenken, du suchst die verlorenen Seelen.“ Perplex starrte ich ihn an. „Verlorene Seelen?“

„Du wirst sie finden, glaub mir.“ Er gab mir noch einen Kuss, ehe er ohne einen Mucks zu machen in den Wald verschwand. Ich tat es ihm gleich. Es ist bereits dunkel, doch mit meinen Augen sah ich alles wie bei Tag. Geräuschlos landete ich auf dem Boden, hinter einem großen Baum. Ein übler Geruch von verwestem Fleisch stieg in meine Nase. Vorsichtig schaute ich bei dem Baum vorbei. Jetzt wünschte ich mir, es würde alles dunkel sein. Vor mir hingen dutzende von weiblichen Leichen an den Bäumen, einige waren leicht angefressen, andere waren bis auf die Knochen abgenagt. Ich musste mich zusammenreißen um nicht zu schreien.

„Beherrsch dich, er darf nicht merken, dass du hier bist. Sei vorsichtig.“ Hörte ich Scott in meinen Gedanken. „Ich halte das nicht aus…“ Murmelte ich im Gedanken zurück. „Du musst stark sein, diese Frauen brauchen deine Hilfe. Bring die Seelen hinauf in den Himmel, damit sie endlich frei sein können.“ Diese Worte gaben mir wieder Mut. Ich musste ihnen helfen. Doch wie sollte ich bloß wissen wie eine Seele aussieht?

Ich wollte gerade einen Schritt nach vor gehen als ich ein lautes „HALT!“ in meinen Gedanken hörte. Schlagartig blieb ich stehen, und rührte mich nicht mehr. Direkt vor dem Baum hinter dem ich stand ging der Dämon vorbei. Doch er bemerkte mich zum Glück nicht. „Wenn ich dir ein Zeichen gebe, läufst du in die Höhle und befreist die Seelen.“ Ich machte mich bereit. Ein dumpfes Grollen war im Wald zu hören. Äste knacksten verräterisch. Ich hatte plötzlich ein ungutes Gefühl. Angst. Unbehagen. Doch ich konnte Scott jetzt nicht im Stich lassen. Also wartete ich geduldig. Das Grollen wurde lauter bis ein gellender Schrei zu hören war. „LAUF!“ Schrie Scott in meinem Kopf. So schnell und leise ich nur konnte rannte ich in die Höhle, bremste aber sofort wieder ab als ich drin war. Vor mir war ein großer Stein, auf dem Stein ein junges Mädchen, das Mädchen aus meiner Vision. Aufgeschlitzt und vergewaltigt von einem Dämon. Doch neben dem Mädchen schimmerte etwas. Ich ging näher ran. Dann wurde alles klarer. Das Mädchen, besser gesagt ihr Geist stand neben ihrem leblosen Körper und weinte. Sie hob ihren Kopf und schaute mich an.

„Es hat so wehgetan.“ Flüsterte sie schwach. Ich konnte mir eine Träne nicht verkneifen. „Ich bringe dich hier weg von diesem Schrecklichen Ort. Du wirst dann nie wieder Schmerzen haben.“ Ein sanftes lächeln umspielte ihre Lippen. „Aber vorher müssen wir noch die anderen finden.“ Sie nahm mich an die Hand und wir liefen lautlos tiefer in die Höhle. Wimmern, Angstschreie, weinen…es wurde immer lauter. Bis ich sie dann sah. Sie waren eingesperrt, in einer Art Kerker. „Hilf uns!“ Schrien sie. Der Kerker bestand aus einem Material das ich nicht kannte. Es war ein Schloss davor, doch kein Schlüssel.

„Wisst ihr wo der Schlüssel ist?“ Alle schüttelten den Kopf. Bis auf eine, sie deutete auf eine Felsspalte. Vorsichtig tastete ich hinein und hatte sofort den Schlüssel in der Hand. „Sehr clever sind Dämonen aber nicht.“ Dachte ich. Ein lachen war in meinem Kopf zu hören. Scott meldete sich auch wieder einmal. Schnell öffnete ich die Tür und befreite die verlorenen Seelen. Alle lachten und konnten ihre Freiheit kaum glauben. „Folgt mir!“ Sagte ich und flog los. Alle folgten mir still und leise. Ich sah schon das Licht, dass das Ende der Höhle zeigte, doch rausfliegen konnte ich nicht. Der Weg war mir versperrt. Durch einen Dämon. Sofort stoppte ich und brummte ein leises Fauchen.

„Wo willst du mit meinen Mädchen hin?“ Er sprach in so einem Scharfen Ton, dass ich einen Schritt zurück wich. Jetzt erst merkte ich, dass Scott hinter ihm auf dem Boden lag. Seine Flügel waren weit ausgebreitet, doch er machte keine Anstalten aufzustehen. Der Dämon brummte noch einmal laut. Die Mädchen sammelten sich alle hinter mir, sie hatten Angst.

 

Er ging einen Schritt auf mich zu, ich wich einen zurück. Er rümpfte die Nase in der Luft. So als ob er etwas riechen würde.

„Riechst du diesen wundervollen Duft?“ Flüsterte er.

„Welchen, den von verrotteten Fleisch und abgenagten Körpern?“ Gab ich bissig zurück. Er lachte hämisch.

„Nein, nein meine liebe. Diesen wunderbaren Duft nach Blut und Leben.“ Er hob noch einmal die Nase und schnüffelte in die Luft.

„Doch deinen Duft würde ich aus tausenden wiedererkennen Pia.“ Mir stockte der Atem. Woher kannte er meinen Namen? Sein lächeln verschwand und er bleckte seine Zähne.

„Du gehörst mir!“ Er wollte gerade auf mich losgehen, doch er wurde zu Boden gerissen, beide fauchten und schrien. Ich wollte gerade eingreifen, doch der Dämon schrie und zerfiel zu Staub.

„Scott!“ Schrie ich nur als ich ihn auf dem Boden liegen sah. Er lag auf dem Bauch, stützte sich mit den Armen ab und keuchte. Ich kniete mich zu ihm bevor ich überhaupt merkte, dass die andere Gesichtshälfte komplett voll mit Blut war. Genau wie sein rechter Arm und die Rippen, er hatte tiefe Wunden und verlor enorm viel Blut. „Du gehörst mir! Damit es auch jeder weiß!“ Hauchte er nur bevor er zusammenbrach und sich seine Flügel weiß färbten.

„Oh nein, nein, nein.“ Flehte ich nur.

„Kommt schon, wir müssen los.“ Ich versuchte Scott auf meinen Rücken zu hieven, die Mädchen halfen mir dabei, und so flogen wir los. In den Himmel, um den Mädchen ein besseres Leben zu bereiten und um Scott zu heilen. Hoffte ich.

Kapitel 9

Die Zeit schien still zu stehen. Tag ein, Tag aus saß ich an Scotts Bett. Sein Zustand blieb unverändert. Ich wusste nicht wie lange ich noch an seinem Bett sitzen werde. Aber egal wie lange es sein wird, ich werde bei ihm bleiben. Irgendetwas verband mich mit ihm. Irgendetwas sagte in mir „Er ist es!“. Ich wollte ihn nicht verlieren. Nicht so! Bei jedem Atemzug den er tat, blieb mein Herz fast stehen. Ich hatte Angst es könnte sein letzter sein. Meine Hand umklammerte die seine. Es schien als würden sie beinahe ineinander verschmelzen. Sein Körper war kalt, eiskalt, nur seine Hand strahlte ein bisschen wärme ab. Jene die in meiner lag. Ich streichelte ihm über seine Haare. Redete beruhigende Worte auf ihn ein. Doch sein Zustand veränderte sich nicht.

 

Wir waren nicht im Krankenhaus, denn so etwas gab es im Himmel nicht. Wir waren in unserem kleinen Häuschen, das mich so glücklich machte als ich es zum ersten Mal betrat. Doch jetzt schaute ich mich um und erkannte nur noch traurige leere. Ohne Scotts liebliche Stimme und seinem betörenden Duft war es nicht das gleiche hier. Ich schaute mich um, eigentlich ist mir hier alles vertraut, doch jetzt wirkt es, als hätte es jemand in eine undurchschaubare Decke gehüllt, es war mir einfach alles fremd. Eine Träne kullerte über meine Wange ehe sie auf den Boden tropfte. Ich atmete schwer aus, ehe mir etwas die Luft abschnürte. Verbissen versuchte ich einzuatmen um nicht zu ersticken, doch eine Schlinge um meinen Hals zog sich immer enger. Eine bedrohliche schwärze füllte sich in meinen Augen. Ich fasste nach hinten und konnte ein Seil an meinem Hals spüren. Panisch drehte ich meinen Kopf nach oben ehe ich in die roten Augen des Dämons sah. „Ich habe doch gesagt du gehörst mir! Und wenn ich dich nicht haben kann, dann soll dich keiner haben!“ Fauchte er mich an. Ich konnte kein Wort sagen. Die Schlinge zog sich immer enger, ehe mein Blick ins Schwarze glitt.

Kapitel 10

„Pia! Pia!“ Eine mir so vertraute Stimme brachte mich dazu meine Augen zu öffnen. Ich sah in die weit, vor Angst, aufgerissenen Augen von Scott der mich besorgt anschaute. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Völlig perplex nickte ich nur kurz.

„Du bist wach.“ Sanft streichelte mir Scott über die Wange.

„Ja ich bin wach, und mir geht es gut, was man von dir nicht behaupten kann.“ Wieder trat Besorgnis in seine wundervollen Augen.

„Doch mir geht es gut, ich habe wohl nur schlecht geträumt.“ Stammelte ich vor mich hin, doch Scotts Augen bekamen das Strahlen nicht zurück.

„Du hast nicht geträumt, Pia!“ Verwirrt schaute ich mich um. „Aber es war doch nur ein Traum?!“ Er schüttelte verneinend den Kopf.

„Er war hier.“

„Das kann nicht sein!“ Ich wollte ruhig bleiben, doch ich verspannte mich mehr und mehr.

„Scott, er kann nicht hier gewesen sein, er ist tot!“ Tränen flossen über meine Wangen. Ich konnte es nicht fassen. Wie konnte ER nur hier sein?

„Ich kann es mir selbst nicht erklären was er hier macht, geschweige denn wie er überhaupt hier hoch kommt. Wir müssen zum Meister.“

„Meister? Du kannst dich doch nicht bewegen.“ Zaghaft setzte er einen Fuß auf den Boden, danach den zweiten. Er stand auf und ging durchs Zimmer als hätte er nie irgendwelche Verletzungen gehabt. Er hüpfte umher und lachte wie ein kleines Kind. „Ich werde es wohl nie verstehen.“ Sagte ich mit einem Lächeln und folgte ihm. Es war erstaunlich, es war keine einzige Narbe an seinem Körper zu sehen. Er ging zum Schrank und zog sich etwas an. Ich schlich hinter ihm nach und bestaunte die vielen Muskeln die sich abwechselnd anspannten und entspannten. Meine Augen waren so gefesselt an seinen Körper, dass ich nicht mal mitbekam wie er sich umdrehte und mich mit einem schiefen grinsen ansah.

„Wie gesagt, mir geht es wirklich wieder gut, aber um dich mache ich mir schon leichte Sorgen.“ Jetzt war ich diejenige die grinste. Er kam näher zu mir, nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Wir werden ihn besiegen. Keine Angst!“

Kapitel 11

Scott und ich glitten über den aus Wolken gepflasterten Weg, inmitten von wunderschönen Wiesen, Bäche und Wäldern. Tiere liefen umher, spielten, waren frei von jeglichen Verpflichtungen, sie konnten auf der Erde noch so gequält worden sein, hier hatten sie ein glückliches Leben. Auch Kinder spielten auf den umliegenden Spielplätzen. Ich blieb stehen und beobachtete sie eine Weile. Scott stellte sich hinter mich, umschlang meine Hüfte und legte seinen Kopf an meinen. Mein Herz blutete als ich endlich realisierte, dass diese Kinder tot waren. Eine Träne suchte sich ihren Weg über meine Wange.

„Wie sind sie wohl gestorben?“ Es war nur ein hauchen, leise und unverständlich, doch Scott schien es gehört zu haben.

„Der Spielplatz ist der wohl traurigste Ort hier. Hier sind die Kinder, die auf der Erde niemals Kind sein durften, die von ihren Eltern gequält, eingesperrt, missbraucht und letztendlich getötet wurden. Mutterliebe ist ein Fremdwort für sie, manche Kinder wurden niemals in den Arm genommen, sie haben Angst vor Berührungen. Sie werden die vergangene Zeit vielleicht verdrängen können, doch niemals vergessen.“

Er drückte mich ganz fest an sich.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“ Ich wusste zwar noch nicht wie, aber ich wusste, dass ich ihnen helfen werde. Egal wie.

„Lass sie einfach nur Kind sein, sie werden hier nicht älter, sie bleiben so wie sie auf der Erde waren als sie gestorben sind. Sie können ihre Kindheit nachholen, solange sie wollen.“

 

Ein kleines Mädchen stach mir besonders in die Augen, sie war vielleicht gerade einmal fünf oder sechs Jahre alt, aber sie war jetzt schon wunderhübsch. Sie hatte lange, haselnussbraune lockige Haare, ein kleines Stupsnäschen mit Sommersprossen, große braune Augen und eine rundes Gesicht. Sie trug ein rosa Sommerkleidchen mit weißen Rüschen.

Sie saß alleine auf der Schaukel, es schien nicht so als wollte sie mit den anderen Kindern spielen. Sie wirkte schüchtern…und einsam.

Scott hatte wohl meinen Blick verfolgt.

„Das ist Marie, sie trägt das womöglich schlimmste Leid in sich von allen hier. Sie ist erst seit einer Woche hier.“

„Was ist mit ihr passiert?“ Ich wusste nicht warum aber ich fühlte mich schon jetzt mit dem Mädchen verbunden.

„Ihr Vater hat sie missbraucht, ihre Mutter hat sie an andere Männer verkauft, sie dabei gefilmt wie sie von den Männern missbraucht wurde, und die Filme dann verkauft. Marie wurde in der Schule gehänselt weil sie keine Freunde hatte. Sie war einfach zu schüchtern und hatte zu viel Angst.“

„Und wie ist sie gestorben?“

Scott senkte nun den Kopf.

„Nachdem sich Marie geweigert hatte sich auszuziehen, fesselte sie ihr Vater, entkleidete Sie und zerstückelte ihren Körper. Er schnitt ihr zuerst die Zehen und die Finger ab, danach hat er sie wohl noch einmal vergewaltigt ehe er ihr die Arme und Beine, und zum Schluss den Kopf abtrennte.“

Ich konnte mich nicht mehr bewegen, mein Körper schien wie versteinert. Wie konnte man einem wehrlosen Kind nur so etwas antun. Ich war entsetzt.

„Ich muss ihr helfen!“ Kaum hatte ich das gesagt ging ich los.

Ich setzte mich neben sie auf die Schaukel. Sie hatte ihren Kopf gesenkt und starrte zu Boden. Sie umklammerte die Seile der Schaukel so fest, dass ihre Fingerchen schon rot wurden.

„Hallo Marie.“ Sagte ich vorsichtig. Sie zuckte ein wenig zusammen.

„Mein Name ist Pia.“ Ich sprach leise und sanft um sie nicht noch mehr zu verschrecken.

„Ich weiß was mit dir passiert ist. Was dir deine Eltern angetan haben. Aber hier tut dir keiner was. Ich will dir helfen, hörst du?!“ Ich musste mir die Tränen verkneifen.

Sie hob langsam den Kopf und schaute mich mit glasigen Augen an. Sie verkniff sich selbst die Tränen.

„Wie bist du gestorben“ Fragte sie mich.

„Ich bin nicht tot. Ich bin ein Schutzengel.“ Nun begann sie fürchterlich zu weinen.

„Und warum hast du mich dann nicht beschützt?“ Ihre Tränen flossen unaufhaltsam ihre Wangen hinunter.

Ich stand auf und hob sie von der Schaukel, dann kniete ich mich zu ihr hinunter und umarmte sie.

„Ich beschütze dich hier, von jetzt bis in alle Ewigkeit, damit dir niemand mehr wehtun kann.“ Sie stand einfach nur da und weinte, doch zaghaft legte sie ihre Hände um meinen Hals.

„Kommen Mama und Papa auch hier her?“

„Nein! Niemals, die kommen in die Hölle.“ Jetzt umarmte sie mich ganz fest. Ich spürte Erleichterung in ihr aufkommen.

„Willst du uns begleiten?“ Scott der uns vorhin die ganze Zeit gespannt beobachtete stand nun bei uns. Zögernd schaute Marie ihn an. Angst machte sich in ihr breit, ich spürte es deutlich.

„Keine Angst, er tut dir nichts, er ist auch ein Schutzengel, genau wie ich.“ Er kniete sich zu uns runter. Sanft strich Scott ihr übers Haar.

„Dir wird hier oben niemand mehr etwas antun, du bist in Sicherheit und brauchst dich vor nichts und niemanden mehr fürchten.“

„Ehrlich?“ Ein breites Lächeln umsäumte ihr hübsches Gesicht.

„Ehrlich! Aber nur wenn du jetzt öfter lächelst, denn das passt viel besser zu dir als dieser traurige Gesichtsausdruck.“ Nun bekam Scott auch seine verdiente Umarmung.

„Na komm.“ Er hob sie hoch und so gingen wir drei zu unserem eigentlichen Ziel. Dem Meister.

Kapitel 12

„Wie kann uns der Meister eigentlich helfen?“ Ich hatte ganz vergessen Scott zu fragen was wir eigentlich dort wollten.

„Wir müssen Ihm davon erzählen, obwohl ich glaube er weiß es schon längst. Aber Informationen und Erlebnisse aus erster Hand sind besser, als seine Vermutung, denn was wir gesehen haben, hat er nicht gesehen.“

Marie ging zwischen uns und hielt unsere Hände fest. Scotts rechte Hand und meine Linke. Ich war immer noch erstaunt warum sie so schnell vertrauen zu uns gefasst hatte. Aber anscheinend machte sie die Tatsache, dass ihre Eltern hier bestimmt nicht herkommen, etwas offener.

„Damit wir dann bestimmte Vorkehrungen treffen können, damit er hier nicht mehr herkommen kann?“

„Ja, genau. Er soll keinen Fuß mehr hier hoch setzen können.“

Marie schaute die ganze Zeit zwischen uns hin und her, sie war sehr neugierig und aufmerksam.

„Wann sind wir denn da?“ Fragte sie nun ungeduldig.

„Gleich, sollen wir eine Pause machen?“

Marie nickte nun und lächelte. Wir setzten uns auf eine der Parkbanken die am Wegesrand standen und ich bekam aber plötzlich ein seltsames Gefühl in mir. Dieser Park kam mir nur zu bekannt vor.

„Wir..wir sind aber nicht..“ Stammelte ich nur vor mich hin.

„Nein, wir sind nicht…Marie, komm zu mir. Pia, lass die Verwandlung zu, du wirst gebraucht!“ Scott hob Marie hoch und ging ein paar Schritte zurück.

„Pia, verlass dich voll und ganz auf deinen Instinkt, du wirst sie finden. Und sie beschützen.“

Ich merkte wie sich meine Flügel ausbreiteten und im nächsten Moment flog ich schon durch die Wolken, hinunter in dem Park, wo ich vor ein paar Tagen noch mein eigenes Ende finden sollte.

 

Ich wusste nicht wie oder geschweige denn was ich machen sollte um jene Person zu retten die meine Hilfe braucht. „Ich verlasse mich einfach auf meinen Instinkt, ich verlasse mich einfach auf meinen Instinkt.“ Redete ich vor mich hin, um mich selbst zu beruhigen. Denn nervös war ich mehr als ich wollte. Was würde passieren wenn ich der Person nicht helfen konnte?

 

Kaum hatte ich zu Ende gedacht war ich schon im Park. Mein Gefühl sagte mir, dass hier irgendwo eine Frau sein muss. Ich schaute mich um und sah eine junge Frau den Weg entlang gehen. Es dämmerte schon ein bisschen, doch es schien sie nicht davon abzuhalten in den Wald gehen zu wollen. Es war niemand mehr in dem Park der sie aufhalten konnte, also musste ich es selbst in die Hand nehmen. Ich folgte ihr und stellte mich schnell vor sie, doch sie ging einfach durch mich hindurch als wäre ich ein Geist.

Sehen oder fühlen kann sie mich nicht, also muss ich mir irgendetwas anderes einfallen lassen.

„Du kennst doch die Geschichten von diesem Wald, willst du da wirklich hineingehen?“ Anscheinend half das reden, denn sie blieb kurz stehen und sah sich um. Bin ich vielleicht ihr Gewissen?

„Geh nicht rein, du könntest sterben!“ Sie ging wieder weiter, direkt auf den Wald zu. Dann verschwand sie hinter den Bäumen. Ich folgte ihr in Windeseile und blieb ihr auf den Fersen.

„Kiara! Komm her, wo bist du denn?“ Sie rief jemanden, deshalb ging sie herein.

„Kiara, nun komm schon! Kiara!“ Plötzlich raschelte es hinter ein paar Bäumen und es war ein leises Fauchen zu hören.

„Kiara?“ Ein kleiner weißer Hund kam durch das Gestrüpp.

 

„Oh Gott sei Dank da bist du ja.“ Sie nahm den Hund auf den Arm und kehrte um.

Aber Hunde fauchen doch nicht. Misstrauisch sah ich mich noch mal im Wald um konnte es dann zwischen ein paar Ästen sehen. Die roten Augen. Blitzartig verwandelten sich meine strahlend weißen Engelsflügel in diese in pechschwarz getauchten Flügel die nun gar nicht mehr so wunderschön erschienen. Jeder Muskel meines Körpers spannte sich an und ich merkte wie sie sich mit Kraft füllten.

 

„Hallo Pia.“ Der Dämon lächelte.

„Wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen, und wie ich sehe bist du ganz alleine. Wo ist denn dein Anhang?“ Ein lautes Knurren war aus meiner Brust zu hören.

„Hast du deinen Hunger nach Aufmerksamkeit immer noch nicht gestillt?“ Sein lächeln verschwand und mit kalter Miene musterte er mich nun.

„Warum lässt dein Anhang dich hier ganz alleine herunter, obwohl er genau weiß, dass du sterben wirst?“ Während er das sagte schlich er um mich herum, ich ließ ihn dabei keinen Moment aus den Augen.

„Ich werde nicht sterben, nicht wegen dir!“ Ein hämisches Lachen umspielte seine Lippen. Ich stellte mich in Angriffsposition. Fest entschlossen ihn zu töten. Ihn genauso kaltblütig und gewissenlos zu ermorden, wie er diese ganzen Mädchen getötet hat. Und genauso wie er mich töten wollte.

Kapitel 13

„Du musst ihm das Herz rausreißen und es vernichten. Nur dann kann er sterben!“ Ich hörte Scotts Stimme wieder in meinem Kopf.

„Warum hast du ihn dann nicht töten können?“

„Ich war wohl nicht der Richtige, auf mich hat er es nicht abgesehen. Na los Pia, du musst handeln, noch bevor er handeln kann! Dämone sind nicht intelligent, sie sind dumm. Er kann deine Handlungen nicht voraussehen, doch du seine schon!“ Der Dämon schlich immer noch um mich herum, ich weiß nicht ob er wirklich angreifen wollte oder nur ein bisschen mit mir spielen.

„Warum hast du diese ganzen Frauen getötet?“ Abrupt blieb er stehen und starrte mich an.

„Diese ganzen Frauen haben nicht verdient zu leben, sie sind schmutzig!“

„Was meinst du damit, sie sind schmutzig?“

„Sie sind alle nicht verheiratet gewesen und waren aber alle samt nicht mehr jungfräulich!“

„Nur deshalb bringst du sie um?“

„Soll ich dir jetzt meine Lebensgeschichte erzählen? Oder warum ich was tue? Ich mache das, weil es richtig ist. Diese Frauen gehören entsorgt!“ Er war erbost. Ich rief Scott zur Hilfe, da ich im Moment etwas überfordert war mit dieser Situation.

„Rede auf ihn ein, frage ihn noch mal warum er sie umbringt und was er dann mit ihnen macht.“

„Warum ist das wichtig?“

„Tu es einfach.“

Der Dämon kam einen Schritt näher. Ich blieb starr stehen. Mein Herz schlug schmerzend gegen meine Brust.

„Was machst du mit ihnen, nachdem du sie umgebracht hast?“

„Warum redest du eigentlich immer nur von mir?“

„Was soll das heißen?“ Er packte mich an den Armen.

„Du kannst uns nicht besiegen, dafür sind wir einfach zu viele!“ Flüsterte er bedrohlich in mein Ohr. Momentan war ich in einer Schockstarre. Es gab mehr noch mehr von diesen Monstern in dem Wald??

„Aber wenn ich mit dir anfange, ist es wenigstens einmal ein Anfang!“

Als ich das sagte rammte ich meine Hand in seinen Brustkorb und riss sein Herz heraus. Er keuchte und fiel um.

„Schnell! Verbrenne es!“ Hörte ich Scotts Stimme wieder in meinem Kopf. Ich warf das Herz auf den Boden und zerstörte es.

Der Dämon zerfiel wieder zu Staub, nur die Überreste des menschlichen Körpers lagen noch da.

„Was mache ich jetzt mit dem Körper, Scott?“

„Nimm ihn mit hoch, und die reine Seele des Menschen auch!“ Ich packte den Menschen in eine Lufthülle und begann die Seele zu suchen. Hier war sie nirgends.

„Scott, die Seele ist nicht da!“

„Sieh bei der Höhle nach, lass aber zuerst einmal den Körper in den Himmel.“ Die Lufthülle machte sich auf den Weg nach oben und ich flog wieder über den Wald um zu der Höhle zu gelangen.

 

Ich landete sanft und leise etwas entfernt hinter ein paar Bäumen. Ich schlich mich das letzte Stück zu Fuß an.

„Pia, pass auf!“ Ich spitzte die Ohren, doch ich konnte nichts Verdächtiges hören geschweige denn sehen.

„Stop!“ Hörte ich noch mal Scotts Stimme warnend in meinem Kopf.

Ich versteckte mich hinter einem großen Baum und wartete eine Weile.

„Pia, pass auf, es sind doch mehrere!“ Ich wagte einen kurzen Blick beim Baum vorbei und konnte sieben weitere Dämonen sehen.

„Scott, das sind zu viele, das schaffe ich nicht.“

„Ganz ruhig. Bleib einfach einmal versteckt.“

 

Es vergingen noch ein paar Minuten als ich plötzlich lautes fauchen und knurren hörte. Mir schien es als würde die Erde anfangen zu beben als die Dämonen zu laufen begannen. Alle sieben auf einmal.

„Scott hast du was damit zu tun?“

„Das ist jetzt egal, beeil dich!“ Schnell lief ich in die Höhle und sah eine vergessene Seele auf den Stein sitzen.

„Bitte hilf mir!“ Flehte er.

„Los komm mit!“ Ich breitete meine Flügel wieder aus und befahl ihm, sich daran festzuhalten.

Gerade als ich abfliegen wollte riss uns etwas zu Boden. Ich landete unsanft auf den Kopf und sah im ersten Moment alles nur verschwommen. Ich konnte nur noch ein erbostes Fauchen hören, dann spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Bauch…HaahasdklfbvIOAPS

 

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Über den Autor

Vani06
Hey! Hier mal ein kleiner Steckbrief von mir, damit ihr euch ein bisschen ein Bild von mir machen könnt :)
Name: Vanessa
Alter: 21
Wohnort: Österreich
Lieblingsessen: Pastagerichte, Fisch
Haustiere: 3 Katzen
Lieblingsbuch: lese alles quer durch die Bank, aber bevorzugt Horrorgeschichten und Fantasy.
Wie bin ich: humorvoll, offen, großherzig, ehrlich, nett

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KathySherryl Interressant! Werd bald weiterlesen^^ die ersten Kapitel sind auf jeden Fall recht gut^^
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EagleWriter Interessanter Beginn und ich werde bei Gelegenheit weiterlesen
lg
E:W
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