Sie stand vor dem Spiegel, strich sich durch das Haar.
Als Mensch nahm sie sich schon lang nicht mehr war.
Der Tod ihres Kindes war für sie einfach zu schwer.
Sie war noch am Leben, doch es gab sie nicht mehr.
Automatisch hat sie sich einen Kaffee gekocht.
Eigentlich hatte sie Kaffee noch nie gemocht,
doch er gehörte für sie und ihr Kind zum Ritual.
Selbst das Frühstück war für sie jetzt eine Qual.
Sie stand am Fenster mit leerem Blick.
Sie wünschte sich einfach nur ihr Kind zurück.
Sie wusste, dass sie nur funktioniert,
dass ihr egal ist, was in ihrem Leben passiert.
Wer kann die Leere in ihr verstehen,
den Wunsch, noch einmal das Kindergesicht zu sehen,
noch ein einziges Mal zum Spielplatz zu gehen.
Warum musste es gerade ihrem Kind geschehen?
Eine Antwort auf diese Frage wird es niemals geben.
Findet diese Mutter die Kraft weiterzuleben?
Die Frage ist, wie man Leben definiert.
Ich wünsche keiner Mutter, dass ihr dieses Unglück passiert.
Chrissy55