Biografien & Erinnerungen
Das Leben bei meinen Großeltern - Kindheitserinnerungen I

0
"Das Leben bei meinen Großeltern - Kindheitserinnerungen I"
Veröffentlicht am 12. April 2012, 6 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Wer mich nicht sieht kann mich hören. Mein Markenzeichen ist ein herzhaftes Lachen, welches schwerlich zu überhören ist und auf jeden Fall ansteckend. Trübe Tassen sollten daher meine Nähe meiden. Ich bin außerdem ein total positiv denkender Mensch und zukunftsorientiert. Bin ein bekennender Widder und auch genau so, wie er beschrieben wird.
Das Leben bei meinen Großeltern - Kindheitserinnerungen I

Das Leben bei meinen Großeltern - Kindheitserinnerungen I

Beschreibung

In kleinen Geschichten möchte ich Erinnerungen an meine Kindheit festhalten.

 

Das Leben bei meinen Großeltern

 

Mein Vater war jedes Jahr vom Frühjahr bis zum Herbst als Kapellmeister im Zirkus angestellt, und in den Sommermonaten hat meine Mutter ihn begleitet. In dieser Zeit lebte ich bei meinen Großeltern Oskar und Anna Rademacher. Ich war gern bei meinen Großeltern, doch eine Person war für meine kleine Kinderseele ein echtes Problem. Diese Person entpuppte sich als mein Uropa August, der bei meiner Geburt schon 75 Jahre alt war, also fast 80 Lenze zählte, als ich die Erkenntnis gewann, dass alte Leute ihre Daseinsberechtigung einzig und allein dazu nutzen würden, um kleine Kinder von morgens bis abends zu ärgern. Nun, je älter ich wurde, desto mehr versuchte ich, diese Erinnerung ins Gegenteil umzuwandeln. Ich hoffe, es ist mir gelungen. 

 

Mein Uropa lebte bei meinen Großeltern in einer kleinen Dachkammer. Er las dort seine Zeitung oder hörte Radio.

alt

Vielleicht ist ihm sein Leben mit der Zeit arg langweilig geworden und so war er fest entschlossen mein kleines Leben zu beobachten, besonders dort, wo ich es am wenigsten gebrauchen konnte, nämlich im Garten meiner Großeltern. Was gibt es schöneres und interessanteres als einen Garten voller süßer Früchte, die allerdings 

 

 

auch von meiner Oma streng bewacht wurden. Sie konnte zum Zerberus werden, wenn sie mich beim Naschen erwischte. Das war aber selten der Fall. Bei meinem Uropa war des total anders. Er musste ein sehr gutes Gehör gehabt haben, was bei der Größe seiner Ohren für mich kein Wunder war, denn egal wie laut oder leise ich die Türen schloss, er wurde sofort aktiv. Für seine Spionagetätigkeit hatte er zwei Fenster zur Verfügung. Das Fenster der Vorderseite war dabei egal, dann da war der Blumengarten und zum Blümchenschnuppern bin ich ja nicht in den Garten geeilt. Im hinteren Teil des Gartens befanden sich immer die Objekte meiner Begierde. Das fing mit Erdbeeren an und ging dann zu den Kirschen, sowie Äpfel und Birnen. Es war nichts zu machen, Huckemich der Hausspion sah alles, und es blieb nicht sein Geheimnis. Meine Oma hat es dann auch nicht für sich behalten und mir ihre Meinung dazu auf dem Po dokumentiert. Eine Seite des Gartens konnte 

 

mein Uropa allerdings nicht kontrollieren. Die war aber nur zu Zeiten der Johannisbeer- oder Stachelbeerreife für mich interessant. Mein Opa Oskar war ja der rechte Sohn seines Vaters, denn seine zeitweiligen Gemeinheiten muss er von seinem Vater geerbt haben. So hat er doch an der Seite, wo ich ungestört hätte plündern können, so etwas Unattraktives wie Kartoffeln, Möhren, Kohl und lauter so Zeug angebaut. Damit kann man doch kein Kind glücklich machen. Trotzdem muss ich immer wieder sagen, dass ich gern bei meinen Großeltern war.

 

 

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_70026-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_70026-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_683553.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_683554.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_683555.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_683556.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Fiona48
Wer mich nicht sieht kann mich hören. Mein Markenzeichen ist ein herzhaftes Lachen, welches schwerlich zu überhören ist und auf jeden Fall ansteckend. Trübe Tassen sollten daher meine Nähe meiden.
Ich bin außerdem ein total positiv denkender Mensch und zukunftsorientiert.
Bin ein bekennender Widder und auch genau so, wie er beschrieben wird.

Leser-Statistik
97

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
elfchen1990 Re: Re: Re: schön geschrieben -
Zitat: (Original von elfchen1990 am 12.04.2012 - 23:04 Uhr)
Zitat: (Original von Fiona48 am 12.04.2012 - 22:08 Uhr)
Zitat: (Original von elfchen1990 am 12.04.2012 - 20:10 Uhr) auch wenn ich erst 21 Jahre alt bin, kann ich dich sehr gut verstehen, denn auch ich hatte dieses Problem mit den Obstbäumen meiner Großeltern.

Meine Großeltern leben im Harz und immer wenn ich da war, waren die Obstbäume voll mit Früchten und nie sollte ich da ran gehen. Das ist doch total gemein, aber dafür wurde ich ja auch mit Süßigkeiten bestochen, erst später durfte ich an die Bäume.

Warum ich das dann auf ein Mal durtfe weiß ich bis heute noch nicht, aber jetzt wo ich wieder dran denke werde ich mal nach haken.

LG elfchen1990


Hallo elfchen,
ich dachte immer, dass es sich um ein Verhalten von Menschen handelt, die durch zwei Kriege mussten, Hunger und Entbehrung kennen gelernt haben und für ein ruhiges Gefühl einfach nur den Keller voller Reserven brauchten. Manchmal standen die vollen Einweckgläser jahrelang in den Regalen. Deine Großeltern müssten so mein Jahrgang sein, wenn ich bedenke, dass meine älteste Enkeltochter so alt ist wie Du. Ich vermute, dass sie einfach das Verhalten ihrer Eltern und Großeltern übernommen haben. Später haben sie dann erkannt wie Unsinnig das langsam geworden ist. Wenn Du mal nachgefragt hast, würde mich die Antwort schon interessieren.

Liebe Grüße von Fiona


ja ich werde dir dann antworten.
Aber ich sage mal schon im vorraus dass sie die kriegszeit voll miterlebt haben .



Hallo Fiona,

So jetzt habe ich meine Oma und meinen Opa mal gefragt, wieso ich die Früchte nicht essen durfte und dann auf einmal doch.
Meine Oma meinte sie hätte just in den Moment gemerkt, dass es keinen Sinn so ergibt, da die Kriegszeit vorbei ist. Sie habe lange dazu gebraucht, es habe ihr aber mehr bedeutet ihre enkelin glücklich zu sehen. Es hat einfach Klick gemacht meinte sie und das war es dann.


Ich habe es nicht vergessen, dir bescheid zu geben.

LG elfchen1990
Vor langer Zeit - Antworten
Fiona48 Re: Huckmich, der Spion, -
Zitat: (Original von kullerchen am 13.04.2012 - 15:35 Uhr) Dokumentation auf den Po! So schmerzhaft deine Lektionen waren, so süss hast du sie beschrieben. Wenn in meinem Garten eine einzige Kirsche wachsen würde, ich hätte meinen Blick auch Tag und Nacht auf sie gewendet, so lange, bis sie reif genug und süss genug für mein Enkelchen wär!

Du hast aber Recht, denn ich kannte, nicht mir Verwandte doch echt bösartige alte Wesen, die meiner Meinung nach flogen auf Besen um Kinder zu fangen, zu belangen, zu stören, zu hauen nach dem Äpfelklauen!

Andre Zeiten, andre Sitten! Ich liebte meine Großeltern, vor allem meine Omi von Herzen. Du auch, wie ich las und ungerechterweise manchmal mit Schmerzen!

Total toll geschrieben. Du hast ihnen vergeben und das ist wichtig, oder?!

LG Simone


Liebe Simone,
ich freue mich wirklich sehr, dass Dir meine kleinen Erinnerungen gefallen. Es folgen noch einige und ich hoffe, dass diese Dir auch gefallen.
Natürlich habe ich meine Oma geliebt und nicht nur, weil sie so tolle Hausmannskost zustande brachte. Heute sehe ich auch vieles mit anderen Augen. Zwei Weltkriege haben meine Großeltern geprägt. Das muss man erst einmal wegstecken.

Liebe Grüße von Fiona
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Huckmich, der Spion, - Dokumentation auf den Po! So schmerzhaft deine Lektionen waren, so süss hast du sie beschrieben. Wenn in meinem Garten eine einzige Kirsche wachsen würde, ich hätte meinen Blick auch Tag und Nacht auf sie gewendet, so lange, bis sie reif genug und süss genug für mein Enkelchen wär!

Du hast aber Recht, denn ich kannte, nicht mir Verwandte doch echt bösartige alte Wesen, die meiner Meinung nach flogen auf Besen um Kinder zu fangen, zu belangen, zu stören, zu hauen nach dem Äpfelklauen!

Andre Zeiten, andre Sitten! Ich liebte meine Großeltern, vor allem meine Omi von Herzen. Du auch, wie ich las und ungerechterweise manchmal mit Schmerzen!

Total toll geschrieben. Du hast ihnen vergeben und das ist wichtig, oder?!

LG Simone
Vor langer Zeit - Antworten
elfchen1990 Re: Re: schön geschrieben -
Zitat: (Original von Fiona48 am 12.04.2012 - 22:08 Uhr)
Zitat: (Original von elfchen1990 am 12.04.2012 - 20:10 Uhr) auch wenn ich erst 21 Jahre alt bin, kann ich dich sehr gut verstehen, denn auch ich hatte dieses Problem mit den Obstbäumen meiner Großeltern.

Meine Großeltern leben im Harz und immer wenn ich da war, waren die Obstbäume voll mit Früchten und nie sollte ich da ran gehen. Das ist doch total gemein, aber dafür wurde ich ja auch mit Süßigkeiten bestochen, erst später durfte ich an die Bäume.

Warum ich das dann auf ein Mal durtfe weiß ich bis heute noch nicht, aber jetzt wo ich wieder dran denke werde ich mal nach haken.

LG elfchen1990


Hallo elfchen,
ich dachte immer, dass es sich um ein Verhalten von Menschen handelt, die durch zwei Kriege mussten, Hunger und Entbehrung kennen gelernt haben und für ein ruhiges Gefühl einfach nur den Keller voller Reserven brauchten. Manchmal standen die vollen Einweckgläser jahrelang in den Regalen. Deine Großeltern müssten so mein Jahrgang sein, wenn ich bedenke, dass meine älteste Enkeltochter so alt ist wie Du. Ich vermute, dass sie einfach das Verhalten ihrer Eltern und Großeltern übernommen haben. Später haben sie dann erkannt wie Unsinnig das langsam geworden ist. Wenn Du mal nachgefragt hast, würde mich die Antwort schon interessieren.

Liebe Grüße von Fiona


ja ich werde dir dann antworten.
Aber ich sage mal schon im vorraus dass sie die kriegszeit voll miterlebt haben .

Vor langer Zeit - Antworten
Fiona48 Re: schön geschrieben -
Zitat: (Original von elfchen1990 am 12.04.2012 - 20:10 Uhr) auch wenn ich erst 21 Jahre alt bin, kann ich dich sehr gut verstehen, denn auch ich hatte dieses Problem mit den Obstbäumen meiner Großeltern.

Meine Großeltern leben im Harz und immer wenn ich da war, waren die Obstbäume voll mit Früchten und nie sollte ich da ran gehen. Das ist doch total gemein, aber dafür wurde ich ja auch mit Süßigkeiten bestochen, erst später durfte ich an die Bäume.

Warum ich das dann auf ein Mal durtfe weiß ich bis heute noch nicht, aber jetzt wo ich wieder dran denke werde ich mal nach haken.

LG elfchen1990


Hallo elfchen,
ich dachte immer, dass es sich um ein Verhalten von Menschen handelt, die durch zwei Kriege mussten, Hunger und Entbehrung kennen gelernt haben und für ein ruhiges Gefühl einfach nur den Keller voller Reserven brauchten. Manchmal standen die vollen Einweckgläser jahrelang in den Regalen. Deine Großeltern müssten so mein Jahrgang sein, wenn ich bedenke, dass meine älteste Enkeltochter so alt ist wie Du. Ich vermute, dass sie einfach das Verhalten ihrer Eltern und Großeltern übernommen haben. Später haben sie dann erkannt wie Unsinnig das langsam geworden ist. Wenn Du mal nachgefragt hast, würde mich die Antwort schon interessieren.

Liebe Grüße von Fiona
Vor langer Zeit - Antworten
Fiona48 Re: -
Zitat: (Original von MasterJoe am 12.04.2012 - 19:57 Uhr) Spannend geschrieben, hat mich gefesselt :D Mehr fällt mir nicht ein :/


Danke.

LG Fiona
Vor langer Zeit - Antworten
elfchen1990 schön geschrieben - auch wenn ich erst 21 Jahre alt bin, kann ich dich sehr gut verstehen, denn auch ich hatte dieses Problem mit den Obstbäumen meiner Großeltern.

Meine Großeltern leben im Harz und immer wenn ich da war, waren die Obstbäume voll mit Früchten und nie sollte ich da ran gehen. Das ist doch total gemein, aber dafür wurde ich ja auch mit Süßigkeiten bestochen, erst später durfte ich an die Bäume.

Warum ich das dann auf ein Mal durtfe weiß ich bis heute noch nicht, aber jetzt wo ich wieder dran denke werde ich mal nach haken.

LG elfchen1990
Vor langer Zeit - Antworten
MasterJoe Spannend geschrieben, hat mich gefesselt :D Mehr fällt mir nicht ein :/
Vor langer Zeit - Antworten
Fiona48 Re: liebe fiona -
Zitat: (Original von derrainer am 12.04.2012 - 19:17 Uhr) deine erinnerungen , sind ja rainer gerecht verfast ,
es liest sich gut ,
und ja weckt auch meine erinnerungen , ich plünderte früher die stachelbeeren ,

ich las , du hast ahnen forschung betrieben , oder betreibst es noch ,
ich übe dieses auch aus .


lieben gruß zu dir rainer


Ja, ich forsche immer noch. Es ist ein sehr interessantes Gebiet. Die Mormonen haben die reinste Fundgrube.
Danke auch für den aufbauenden Kommentar. Es wird noch mehr Erinnerungen geben.

Ganz liebe Grüße von Fiona
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer liebe fiona - deine erinnerungen , sind ja rainer gerecht verfast ,
es liest sich gut ,
und ja weckt auch meine erinnerungen , ich plünderte früher die stachelbeeren ,

ich las , du hast ahnen forschung betrieben , oder betreibst es noch ,
ich übe dieses auch aus .

lieben gruß zu dir rainer
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
15
0
Senden

70026
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung