Romane & Erzählungen
Gestrandet - Teil 5

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"Gestrandet - Teil 5"
Veröffentlicht am 28. Januar 2012, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
© Umschlag Bildmaterial: sundarananda - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlängerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und Gefühlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionäre Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an Eigenständigkeit und die Verantwortung für eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natürliche Sexualität und daran, dass man seine ...
Gestrandet - Teil 5

Gestrandet - Teil 5

 

Es war ein seltsam vertrauter Moment. Shanna verspürte den unbändigen Drang, ihre Arme um Malcoms Hals zu schlingen und mit ihrer Wange die Wärme seiner Haut zu spüren. Sie kämpfte mit sich, hörte diese mahnende Stimme in ihrem Kopf, die sehr deutliche Worte sprach: Was glaubst du wohl, was dann passiert? Ist dir nicht klar, mit welcher Art von Mann du es hier zu tun hast? Dieser ist keiner der guterzogenen Herren, wie du sie in einem Ballsaal antreffen würdest. Dieser hier nimmt sich das, was ihm geboten wird. Er ist ein Mann ohne Ehre und mit einem fragwürdigen Charakter.
Und sie musste ihrer innerlichen Stimme Recht geben. Ja, er war ein skrupelloser Pirat

und doch glaubte sie manchmal etwas Fein- fühliges an ihm zu bemerken. Auch wenn er keine Ehre hatte, so schien er doch einige Prinzipien zu besitzen. Sie würde noch hinter sein Geheimnis kommen, da war sie sich ganz sicher.

„Ich würde gerne noch etwas mehr über Euch erfahren, Madame,“ hörte sie ihn sagen und sah deutlich, dass ihn etwas amüsierte. Malcom gespürte, dass sie einen Kampf mit sich austrug. Er konnte es in ihren Augen sehen, wie so vieles, was sie zu verbergen suchte. „ Macht es Euch auf dem Bett bequem und dann erzählt mir, was Euch nach London ver- schlagen hat,“ schlug er vor und ging, um

sich den Stuhl zu holen. Seine Reaktion und seine Bitte irritierten sie. Er versuchte nicht die Situation auszunutzen, machte keinen Versuch, seinen Mund auf ihre Lippen zu pressen. Sie hatte fest damit gerechnet und jetzt war etwas in Ihr sogar enttäuscht, dass

es nicht dazu kam. Neben dem Bett sitzend, die Beine weit von sich gestreckt, schaute er sie an und wartete. „ Was gibt es denn noch zu überlegen, Madame? Kommt schon her und stellt meine Geduld nicht weiter auf die Probe“, knurrte er. Sie machte es sich im Bett bequem, schaute ihn missmutig an und fragte aufmüpfig:

„ Warum wollt Ihr das alles über mich wissen? Ich glaube, Ihr solltet mir erst einmal sagen, was Ihr mit mir vorhabt, Sire! Ich gedenke

Euch nichts weiter zu erzählen, bevor diese Frage nicht geklärt ist.“ „ Mmmh“, grunzte Malcom und schaute sie belustigt an. „ Nun Cherié, ich wiederum gedenke von Eurem Vater einen Preis zu verlangen. Freundlicher Weise habt Ihr mir ja schon mitgeteilt, dass er über genügend Geldmittel verfügt, um mich gut für Euer kostbares Leben zu bezahlen.“

Sie verschränkte demonstrativ ihre Arme vor der Brust. „ Da täuscht Ihr Euch aber sehr in meinem Vater. Er wird niemals einfach einen Preis für mich zahlen, sondern selbst kommen und Euch am höchsten Mast aufzuhängen,“ rief sie entrüstet.

„ Nun, umso besser. Dann bringt er mir auch

noch seine Schiffe,“ meinte Malcom ungerührt. Er beobachtete sie genau. Diese Frau wirkte nicht beunruhigt, eher schien sie zu überlegen. „ Also Cherié, ich habe meine Karten auf den Tisch gelegt. Jetzt seid Ihr an der Reihe, ich warte!“ Shanna versteifte sich in den Kissen. Sollte sie ihm wirklich die ganze Wahrheit sagen? Ihre Vernunft mahnte sie zur Vorsicht, doch etwas in ihr wollte sich ihm anvertrauen –

sie war ihm doch sowieso ausgeliefert. Und vielleicht ergab sich auch noch eine andere Lösung. Man konnte nie wissen. „ Nun gut, ich werde Euch meine Geschichte erzählen,“ meinte sie gönnerhaft und setzte sich etwas aufrechter hin, bevor sie zu

erzählen begann: „Im April des Jahres 1807 segelte ich mit einem Handelsschiff meines Vaters von New Port nach London, um bei Verwandten, einem Bruder mütterlicherseits, zu wohnen. Der einzige Grund für den Aufenthalt bei ihm war, mir einen passenden Mann zu suchen.

( Malcom zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts) Es ist sicherlich ein ungewöhn- licher Grund, aber in New Port gab es keinen Mann, der mir zusagte oder der meines Vaters Akzeptanz erhalten hätte. Ich war zu dem Zeitpunkt schon fünfundzwanzig Jahre alt, also über das heiratsfähige Alter hinaus und mein Vater hatte große Sorge, dass ich als alte Jungfer sterbe. Nein, eigentlich machte er sich mehr Sorge darum, ob und

wann ich ihm einen Erben für seinen Besitz schenke.( Sie lachte bitter)

Ich hatte nun die Wahl. Entweder nahm ich einen Mann nach Wahl meines Vater, oder ich fand selbst innerhalb eines Jahres einen passenden Ehemann für mich. Nun ja, das Jahr ging vorüber und ich schiffte mich auf der Oceanqueen ein, die gerade im Hafen von London vor Anker lag.

Auf dem Seeweg gab es keine Probleme, aber dann gerieten wir in den schrecklichen Tropensturm, dem das Schiff nicht stand- halten konnte. Ich weiß nur noch, dass der Fockmast brach und dann ging alles ganz schnell. Ich glaube, ich wurde über Bord gespült, aber genau weiß ich das alles nicht mehr.“

Shanna musste heftig schlucken und zum ersten Mal, seit sie sprach, hatte sie Tränen in den Augen. „ Ihr hattet doch sicher eine Begleitung an Bord, Madame? tastete sich Malcom ganz vorsichtig vo. Sie nickte. „ Ja, meine Nanny. Martha war bei mir, schon solange ich denken kann. Sie ist nie von meiner Seite gewichen. Sie lag in der Kabine, als der Mast brach….“ Jetzt liefen die Tränen. Shanna konnte sich nicht mehr zurückhalten und vergrub ihr Gesicht in die Kissen…… Fortsetzung folgt...

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Über den Autor

roxanneworks
Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlängerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und Gefühlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionäre Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an Eigenständigkeit und die Verantwortung für eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natürliche Sexualität und daran, dass man seine Geburtstagsgeschenke nicht schon vorher auspacken sollte...und ich glaube an nie enden wollende, sanfte feuchte Küsse und die Macht der Liebe, die ein Leben lang andauert...

Mich inspiriert das Leben und die Menschen darin. Die innere Auseinandersetzung mit all den Stolpersteinen, die das Leben mir vor die Füße legt. In meinen Texten versuche ich mich den unterschiedlichsten Themen des Lebens auf meine Weise zu nähern, sie aufzuschlüsseln und zu verarbeiten. Dabei werde ich das Leben stets von der heiteren Seite betrachten, gleichwohl finden sich auch Gedanken von mir, die mit schwarzer Tinte geschrieben wurden. Meine Präferenz in der Literatur gehört jedoch der Liebe, mit all ihren Facetten.
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Misspelled Ach herrje die Arme ... ich habe ja nicht alles gelesen, aber langsam steige ich hinter deine Geschichte. Gut geschrieben, ich bin gespannt wie es weitergeht.

Lg Miss
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Na dann solltest Du jeden Tag den Piraten besuchen ;-)
werde jetzt täglich die Teile im neuer Layout einstellen und dann weiter schreiben....;-))
Dir ein schönes WE
und herzliche Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund
ist mir die fünfte Fortsetzung dieser Piraten-Geschichte entgangen.
Nun bin ich wieder on...
Und schaun' wir mal, wie es weitergeht. ...smile*
LG Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Das freut mich wirklich riesig, lieber Louis....
ich werde dieses Mal wirklich zu Ende schreiben ;-))

Dir ein schönes WE
und herzliche Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks Re: -
Zitat: (Original von schnief am 02.09.2013 - 22:02 Uhr) Tolle Geschichte
LG
Schnief


Vielen Dank fürs Lesen, liebe Schnief....

Ganz lieben Gruß
an Dich
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks Re: -
Zitat: (Original von dieNiki am 24.08.2013 - 22:20 Uhr) schön zu lesen liebe Roxanne

ein servus aus Wien
dieNiki


Vielen Dank fürs Lesen, liebe Niki....

Ganz lieben Gruß
an Dich
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Tolle Geschichte
LG
Schnief
Vor langer Zeit - Antworten
dieNiki schön zu lesen liebe Roxanne

ein servus aus Wien
dieNiki
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks Vielen Dank für den netten Kommentar, liebe Niki.............
freut mich sehr!
Ich bin spät dran...sorry!

Ganz liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
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