Romane & Erzählungen
Ohne Hoffnung?

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"Ohne Hoffnung?"
Veröffentlicht am 29. Dezember 2011, 26 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Ohne Hoffnung?

Ohne Hoffnung?

Beschreibung

Dies ist mein erster Versuch ein Buch zu schreiben, es ist noch nicht fertig, aber ich würde mich über ein paar Vorabmeinungen und Verbesserungsvorschläge freuen

                                Kapitel 2

‘Was ist…’, bevor Molly weiterdenken konnte durchfuhr sie ein brennender Schmerz im Unterbauch. Mit der Hand tastete sie vorsichtig nach der schmerzenden Stelle. Sie fühlte eine Art Stoff, mit einer länglichen Verdickung darunter. In der Erwartung Blut auf ihrer Hand zu sehn führte sie diese vor ihr Augen, unscharf sah sie, dass da nichts war. Mühsam versuchte sie den Kopf zu heben, lies ihn aber wegen dem plötzlich auftretenden Hämmern hinter ihren Schläfen wieder sinken.
Langsam drehte sie den Kopf um zu sehen wo sie war. Ihr Blick war immer noch verschwommen, weshalb sie nur einen weißgefliesten Raum um sich wahrnahm. Sie blickte zur Decke und schloss aufgrund der hellen Halogenlampe wieder schnell die Augen. Das schmerzhafte Pochen in ihrem Schädel nahm langsam ab, weshalb Molly einen weitern Versuch unternahm sich zu orientieren.
“Na endlich wach, ich dachte schon du wachst gar nicht mehr auf” vernahm sie eine Stimme neben sich. Molly blickte noch einmal zu Seite und bemerkte den dunklen Schatten neben sich. “Wwwo…, Was…” krächzte sie. “ Wo?  Was?…  das kann dir egal sein, werd endlich wach, ich kann nicht den ganzen Tag hier stehen und nach dir sehn, zieh dich an und geh heim.” antwortete ihr die Stimme. Erst jetzt bemerkte Molly, dass sie immer noch nackt war und auf der kalten Stahlpritsche lag.
Langsam klärte sich ihr Blick und sie sah neben sich eine Frau in einer Schwesternuniform stehen, die ihre Klamotten in der Hand hielt und sie ihr ungeduldig entgegenhielt.
Molly streckte mühsam den Arm danach aus und nahm sie entgegen. Mit pochenden Kopfschmerzen versuchte Molly sich aufzusetzen, zuckte aber wegen den starken Schmerzen im Bauch zusammen. Nach mehreren Versuchen saß sie endlich am Rand der Pritsche und schaute an sich herunter. Ein breites Pflaster zog sich von ihrem Nabel bis zu ihrer rechten Leiste über den Unterbach. “oh, Mädchen jetzt mach schneller ich hab gleich Feierabend.” ermahnte sie die Krankenschwester. Im sitzen streifte sich Molly ihren Pullover und ihre Jeans über, bevor sie wackelig auf die Beine kam. Mit weichen Knien hielt sie sich an der Liege fest und bemerkte erst jetzt das Blut auf der Pritsche. “Schau nicht so geschockt, das ist nur ein bisschen Blut, das ist normal bei Operationen.” sagte die Schwester, die wohl ihren panischen Blick bemerkt hatte. “Operation?” Molly sah sie fragend an. Mit einem Schulterzucken wandte sich die Schwester ab, “Dummes Mädchen was sonst sollte man in einem Operationssaal machen, Tiere schlachten?! Und jetzt mach endlich schneller ich muss hier noch aufräumen.”
Mit etwas unsicheren Schritten wandte sich Molly zur Tür, mehr Antworten hatte sie wohl nicht zu erwarten.
“ Pass doch auf… aber gut du bist wach. Geh heim erhol dich und sei nächsten Monat um dieselbe Zeit wieder hier.” Frau Dr. Martens hätte sie beinahe umgerannt, als sie schwungvoll den OP Saal betrat. “Nä..Nää… nächsten Monat?” Molly war geschockt, normalerweise musste sie doch nur aller 3 Monate kommen.
“Ja nächsten Monat, wie haben heute einen großen Durchbruch erlangt und ich möchte so schnell wie möglich damit fortfahren und jetzt geh du siehst schrecklich aus, fällst unter dem ganzen Pack da draußen heut bestimmt nicht auf.” von einem lauten Lachen der Ärztin und der Krankenschwester verfolgt verlies Molly den Saal.
Blinzelt trat Molly vor die Tür des Regierungsgebäutes und blickte sich um. Sie sah die üblichen Drogenzombies, wie diese sich mühsam durch die Stadt schleppten und aus leblosen Augen vor sich hin stierten, was hatte sie auch erwartet, hier interessierte sich ja doch keiner für den anderen und Molly musste allein sehn wie sich nach Hause kam. Mit der Hand auf der schmerzenden Stelle am Bauch und gekrümmten Rücken schleppte sich Molly durch die Stadt in ihre Wohnung. Am Küchentisch saß immer noch das Mädchen von heut morgen und stierte vor sich hin. ‘Dann kann ich gar nicht so lange weg gewesen sein’, dachte sich Molly als sie ins Bad ging.
Langsam versuchte sie das Pflaster lösen. Teilweise klebte es mit vertrocknetem Blut zusammen, was ihr ein kurzes Ziehen bescherte. Mit Zitternden Fingern und einem letzten kräftigen Ruck löste sich der letzte Rest des Pflasters. Molly stellte sich vor den Spiegel und sah, dass sich die lange Narbe an, sie war noch voller getrockneten Blutes und an den Rändern stark gerötet und geschwollen. “Was zur Hölle haben die mit mir gemacht?”, fragte sich Molly zum wiederholten mal. Sie kannte sich in Anatomie zu wenig aus, um Vermutungen anzustellen. Mit einem feuchten Lappen versuchte sie die Wunde zu reinigen, während sie  angestrengt nachdachte.
‘Meine Fragen würde mir keiner beantworten, alle Ärzte die noch keinen Matschschädel vom Newage haben praktizieren für die Bosse, ich muss selbst heraus finden, was hier läuft.’ Molly biss die Zähne zusammen, als sie die letzten Blutklumpen mit dem Fingernagel wegkratzte. Plötzlich schoss es ihr durch den Kopf. ‘Die Bibliothek, natürlich, keiner schenk den Büchern dort noch Beachtung, lesen ist für die Menschen uninteressant geworden, nachdem die Droge, das wichtigste geworden war.’
Molly zuckte zusammen, als sie den Wohnungsschlüssel in der Tür hörte, ihr Vater kam nach Hause und er sollte sie halbnackt vorm Spiegel auf keinen Fall sehn, am Besten wollte sie ihm gar nicht über den Weg laufen.
So leise wie möglich schlich sich Molly in ihr Zimmer und war erleichtert, als ihr Vater sich direkt der Küche zuwandte. Sie drückte ihre Zimmertür zu und lies sich müde auf ihr Bett sinken. Molly schloss die Augen und versuchte den Lärm aus der Küche zu ignorieren.
“ Was suchst du immer noch hier, du Drecksstück solltest schon längst weg sein, das ist hier kein Hotel, VERSCHWINDE.” die Stimme ihres Vaters überschlug sich fast, mitleidig hörte sie das Mädchen etwas wimmern, konnte aber nichts verstehen, erst als ihr Vater erneut mit Brüllen loslegte wusste sie worum es ging. “NOCH MEHR, du kleines Flittchen hast heut schon etwas von mir bekommen. Wenn du nicht willst, dass ich dich grün und blau schlage haust du JETZT ab, besorg dir deine Dosis woanders.”
Molly hörte das Mädchen schreien und wusste was jetzt kam ihr Vater würde seine Wut an ihr auslassen und sie dann unsanft vor die Tür setzten, danach würde er sich eine Flasche Schnaps genehmigen und auf dem Sofa im Vollrausch einschlafen.
Als wieder Ruhe in der Wohnung einkehrte und Molly das Schnarchen ihres Vaters hörte dämmerte sie langsam weg.

Dunkelheit umschloss sie und ein Gefühl von Wärme. Aber da war noch etwas anderes Molly konnte spüren, dass sie nicht allein war, irgendwo in dieser undurchdringlichen Schwärze war noch jemand. Sie versuchte zu sprechen, aber kein Laut kam ihr über die Lippen. Etwas kam näher. Etwas Fremdes und bevor Molly wusste wie ihr geschah war es bei ihr.’ Nein es ist in mir.’ stellte sie erschrocken fest. Ein Gefühl von Glück und Geborgenheit machte sich in ihr breit und Molly spürte, dass das Fremde jetzt ein Teil von ihr war und sie begann zu wachsen.
Erschrocken wachte sie auf. Das gute Gefühl war sofort weg und in ihr machte sich Einsamkeit breit. Sie versuchte einen Schluchzer zu unterdrücken als ihr ungehemmt die Tränen über die Wangen liefen. Instinktiv tastete sie nach der Narbe und strich leicht darüber.
Draußen war es noch Dunkel und Molly legte sich wieder hin, sie brauchte lange, bis sie in einen traumlosen unruhigen Schlaf fiel.

Kapitel 1

Müde blinzelte Molly gegen das Sonnenlicht an, welches durch ihr Fenster schien. Noch 5 Minuten dachte sie sich, ‘Nur noch 5 Minuten liegen bleiben und in Gedanken noch einmal den Traum durchleben, welchen sie hatte. Sie wollte solange wie möglich an Ihren Träumen festhalten, wo alles besser war als das Leben jetzt.
Vor Ihrer Zimmertür hörte sie das Geräusch klirrender Flaschen, was ein sicheres Zeichen war, dass ihr Vater wach war. Schützend zog Molly ihre Bettdecke bis ans Kinn. Erst als die Wohnungstür laut zugeschlagen wurde entspannte sie sich wieder. Träge schwang sie ihre Beine über die Bettkante und zuckte kurz zusammen als ihre Füße den kalten Steinboden berührten. Schnell schlüpfte sie in Ihr abgetragenes paar Schuhe und machte sich auf den Weg in die Küche. Im Wohnzimmer stieg sie über einige Bier und Schnapsflaschen, ein gewohntes Bild für sie. Auch in der Küche bot sich ihr ein bekanntes Bild. Vom Tisch blickte sie aus geschwollenen und müden Augen ein Mädchen in ihrem Alter an. Molly kannte diesen verklärten Blick, das Mädchen hatte gerade eine Dosis der Droge Newagetoxic genommen. Newagetoxic, Molly wunderte sich heut noch, wie die Drogenkartelle dem Ende der Zivilisation so einen einfallslosen Namen geben konnte.
 Vor 20 Jahren, kurz vor Mollys Geburt gab es einen Großen Krieg zwischen den Drogenkartellen und der Regierung. Fast 2 Jahre lang dauerten die Kämpfe, auf beiden Seiten gab es viele Verluste, letztendlich verlor die Regierung den Krieg, durch eine Simple Substanz, die dafür aber umso wirksamer war. Die Drogenkartelle mischten diese Substanz in das Trinkwasser der Bevölkerung, die Menschen wurden sofort abhängig und zu willenlosen Geschöpfen, die für eine neue Dosis alles tun würden. Bevor die Regierung merkte was geschah war es schon zu spät, selbst die Mächtigsten des Landes wurden abhängig und legten die Kampfhandlungen nieder.
Seitdem herrschten die Drogenbosse über das Land, die Menschen waren von ihnen abhängig und die Zivilisation ging zu Grunde. Für eine geringe Dosis der Substanz mussten die Menschen den Drogenkartellen zu Willen sein. So wie die Mädchen Mollys Vater zu Willen waren. Ihr Vater war vor dem Krieg schon ein Drogendealer gewesen, auch jetzt arbeitet er als ’Lieferservice’ wie er  es selbst nannte für die Bosse. Er selbst hatte noch nie Newagetoxic genommen, wie alle die vor dem Krieg für die Drogenkartelle gearbeitet haben, aber er hatte immer eine Dosis da, um sich die Mädchen von der Straße gefügig zu machen. ‘Besser die als ich’ dachte sich Molly. Sie hatte wohl die gierigen Blicke Ihres Vaters bemerkt, aber er rührte sie nie an, denn Molly war keines dieser wehrlosen Geschöpfe, die er mit nach Hause brachte, denn sie war aus irgendeinem Grund immun gegen die Droge. Er hatte schon oft versucht ihr die Droge einzuflössen, aber nie zeigte sie Wirkung, das machte sie zu etwas Außergewöhnlichen für die herrschenden Bosse, denn in den letzen 2 Jahren kamen immer mehr Kinder zur Welt die die gleiche Gabe hatten. Zum Bedauern der herrschenden Regierung starben diese aber schon nach 2 Wochen. Kinder, die schon mit der Muttermilch die Droge aufnahmen überlebten jedoch, was den Bossen zwar neue willenlose Marionetten bescherte, für die Zukunft aber keine denkenden Nachfolger ergab. Natürlich wusste Molly, dass sie nur noch am Leben war weil die Drogenkartelle sie als Forschungsobjekt brauchten, weil sie die einzige war, die so lange überlebt hatte. Aller 3 Monate musste sie deshalb in den Hauptsitz der neuen Regierung wo allerlei Experimente an ihr durchgeführt wurden. Und heute war es wieder soweit.
Mit einem letzten Mitleidigen Blick auf das Mädchen am Küchentisch ging sie zurück in ihr Zimmer und zog sich ihr verschlissene Jeans und ihren alten Pullover an.
Mit gesenktem Kopf rannte sie durch die Straßen in Richtung Stadtmitte auf das Regierungsgebäude zu. Sie versuchte dabei nicht das Elend, welches allgegenwärtig war zu sehn.
‘Wie sah die Welt wohl früher aus?  Spielten wirklich Kinder in dem Park um die Ecke, wo heute jämmerliche Gestalten saßen und mit leblosen Augen vor sich hinstarrten. Gab es in den Geschäften wirklich Essen in Hülle und Fülle, wo heute nur noch das Nötigste angeboten wurde? ‘ Früher, vor dem Krieg, wie Ihre Mutter es nannte lachten die Menschen, verliebten sich und hatten Freunde, da gab es Lieder, Kunst, Bücher und Filme zum Zeitvertreib, heute dachte jeder nur noch an die nächste Dosis. Ihre Mutter starb vor 10 Jahren, sie schlitzte sich die Pulsadern auf um das Elend auf der Welt nicht mehr ertragen zu müssen. Jedes Mal wenn Molly in den Spiegel blickte erinnerte sie sich an sie, sie hatte die selben braunen gelockten Haare und die grünen Augen, die voller Leben waren.
Molly blickte auf, als der Schatten des Regierungsgebäudes auf sie fiel, wie jedes mal kam sie sich beim Anblick des mächtigen Baus klein und unbedeutend vor. Mit einem Seufzer betrat sie die Eingangshalle. Kalt und leblos wie die Augen der Menschen kam ihr diese Halle vor, die komplett aus weißem Marmor bestand. Langsam ging sie zum Empfangsschalter, wo sie von einer Dame in einem weißen Kittel schon erwartet wurde. “Molly wird ja auch langsam Zeit, würde sich jeder so dem Müßiggang hingeben wie du, würde hier gar nichts funktionieren.” ‘Du warst wohl lange nicht mehr vor der Tür und hast gesehen, dass hier schon lange nichts mehr funktioniert’, dachte sich Molly, aber laut sprach sie nur ein halbherzig gemeintes” Sorry “ aus, was die Dame mit einem überheblichen Schnauben quittierte. Die ‘Dame’ war Mollys Ärztin, Frau Dr. Marlon, sie arbeitete schon vor dem Krieg für die Kartelle und hatte maßgeblich an der Entwicklung von Newagetoxic mitgewirkt.
“Komm”, forderte sie Molly in dem gewohnten Befehlston auf. Mit hängenden Schultern folgte sie ihr durch die langen Flure, beleuchtet von kalten Neonröhren. Vor der Labortür wartete Molly kurz, bis Frau Dr. Marlon die üblichen Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt hatte. Mit einem lauten Zischen ging die schwere Eisentür auf und gab den Blick auf einen weißgekachelten Raum frei. Beherrscht wurde das Labor von einer Pritsche aus Stahl mit einer Ablaufpfanne darunter. Molly fröstelte es leicht, als ihr Blick auf den Blutfleck unter der Pritsche fiel. Sie schloss schnell die Augen, bevor beängstigende Bilder in ihr aufstiegen.
An den Wänden standen neben Schränken mehrere technische Geräte.
Molly wusste nicht genau wozu diese da waren und was sie machten, aber sie konnte jedes am Geräusch erkennen und wusste welche ihr Schmerzen zufügte, wenn sie mit geschlossenen Augen nackt auf der Pritsche lag.
“Nun mach schon zieh dich aus und leg dich auf die Liege ich hab nicht den ganzen Tag zeit.”, riss sie Frau Dr. Marlon aus ihren Gedanken.
Molly tat wie ihr gesagt und biss die Zähne zusammen, als ihr Rücken den kalten Stahl der Pritsche berührte. Molly wusste nicht, was man heute mit ihr machen würde, denn ihr wurde nichts erklärt, sie sollte einfach ruhig daliegen und auf Befehle reagieren.
“Heb den Arm ich will dir wieder Blut abnehmen.” Molly spürte den schmerzhaften Einstich der Nadel, versuchte einen Aufschrei zu unterdrücken und kämpfte gegen den Drang an den Arm wegzuziehen.
Nach ein paar quälenden Sekunden lies der Schmerz nach und Molly hörte die Schritte der Ärztin, welche auf dem gekachelten Boden hohl klangen.
Molly blinzelte kurz und sah wie Frau Dr. Marlon zu einem kompliziert aussehenden Apparat ging und das Röhrchen mit ihrem Blut in eine dafür vorgesehene Halterung steckte. Nach einigen Minuten zeigte der angeschlossene Laptop eine Reihe von Zahlen auf. Die Ärztin studierte diese Zahlen eine Weile und ging dann lächelnd zu einer an der Wand stehenden Maschine. Als die Ärztin den Apparat einschaltete durchfuhr es Molly eiskalt, das Geräusch kannte sie nicht, sie wusste also nicht, was da auf sie zukam. Erschrocken riss sie die Augen auf und blickte zu der Maschine.
Die Apparatur bestand aus einem langen Sockel mit 2 Armen, einer hielt ein Skalpell und der andere eine lange Nadel. Molly wollte aufspringen, da stand die Ärztin plötzlich grinsend neben ihr und drückte ihr eine mit einer blauen Flüssigkeit gefüllten Spritze in den Arm. Mit Entsetzten spürte Molly wie zuerst Ihre Arme und zum Schluss die Beine schwer wie Blei wurden, sie konnte sich nicht mehr bewegen. Sie wollte Schreien aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Die Ärztin kam währenddessen mit dem Apparat immer näher und positionierte ihn so, dass die beiden Arme über Mollys Bauchmitte schwebten. Panisch sah sie zu, wie das Skalpell sich senkte. ‘Jetzt sterbe ich’, dachte sie. Molly sah noch, wie die blitzende Klinge eine rote Spur auf ihrem Bauch hinterließ, bevor alles um sie schwarz wurde und sie in eine erlösende Ohnmacht fiel.

Kapitel 3

Nur mühsam konnte Molly die Augen öffnen, sie hatte immer noch Schmerzen in der Wunde. Die gestrigen Ereignisse und der nächtliche Traum waren ihr immer noch in Erinnerung. Sie musste herausfinden, was die Ärztin gestern mit ihr gemacht hatte. Molly stand auf zog sich die Sachen von gestern über, leise huschte sie aus der Wohnung, ihr Vater schlief immer noch auf dem Sofa.
Vor der Tür blickte Molly sich nach beiden Seiten um. Auf der Straße waren die üblichen drogenabhängigen Gestalten unterwegs, keiner schenkte ihr Beachtung.
Molly wandte sich nach links, sofern sie ihr Gedächtnis nicht trügt, lag die Bibliothek im Süden der Stadt im ehemaligen Studentenviertel, heute besuchte keiner mehr die Unis, sie waren zu Unterkünften für die willenlosen Geschöpfe der Stadt geworden. Molly war mit ihrer Mutter früher oft in der Bibliothek gewesen und ihre Mutter hatte ihr aus den unzähligen Büchern vorgelesen und so in ihrem Kopf einen Eindruck von der Welt früher vermittelt, dabei hatte Molly auch das Lesen gelernt.
Vor dem alten Backsteingebäude blieb sie stehen und blickte zu den Kunstvoll verzierten Wasserspeiern auf, die sich um die ganze Fassade herum befanden. Molly liebte dieses alte Bauwerk, es vermittelte ihr immer eine Art von Ruhe und Geborgenheit.
Um die massive Holztür zu öffnen musste Molly sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen stemmen. Unter einem lauten Quietschen öffnete sich die Tür und Ihr wehte der Geruch von alten Büchern entgegen. Molly zog ihn tief ein und schloss für einen kurzen Moment die Augen, danach sah sie sich in der sonnendurchfluteten Halle um, über 2 Etagen erstreckten sich die Regale welche mit Unmengen an Büchern voll gestellt waren. In der Mitte der Halle befanden sich ein paar steinerne Bänke und Tische. Molly hatte das Bild ihrer Mutter vor Augen, wie sie begeistert nach weiteren Büchern suchte, aus denen sie ihr vorlesen würde, doch bevor ihr die Tränen in die Augen traten schüttelte sie die Erinnerung ab.
Molly versuchte die Schilder zu entziffern, die an jedem Regal angebracht waren. “ Romane und Schmöker, Kinderbücher, Wissenschaft, … nein das such ich nicht.” murmelte sie vor sich hin. Erst in der 2 Etage fand sie das gesuchte Regal. “ Medizinisches Fachwissen, das ist es.” jubelte sie. Kurz überflog sie die Titel der Bücher und entschied sich für ein Anatomiebuch. Mit dem Rücken an das Regal gelehnt setzte sie sich und schlug das Buch auf. In der Mitte des Buches war ein Abbild des menschlichen Körpers mit seinen Organen. Molly betrachtete das Bild eingehend, wobei ihre Hand unbewusst zu der Narbe wanderte. An der gleichen Stelle saßen ihre Eierstöcke. Sie schüttelte verwirrt den Kopf und las das Wort ein zweites Mal. “Das versteh ich nicht, was wollen die denn damit?” Das laute Quietschen der Eingangstür riss sie aus ihren Gedanken. Mit dem Buch in der Hand versteckte sie sich zwischen den Regalen und blickte in Richtung Eingang.
Eine Gestalt in einen alten Parka gehüllt betrat die Halle. Molly konnte sein Gesicht nicht sehen, da es von der übergroßen Kapuze verdeckt wurde.
Mit schlürfenden Schritten ging der Fremde weiter in die Halle hinein. “ Mädchen, wo bist du? Ich hab dich reinkommen gesehen.”, seine dröhnende Stimme hallte in der ganzen Bibliothek wieder. Zögernd trat Molly hinter dem Regal vor, immer noch das Buch in der Hand, notfalls konnte sie es dem Fremden auf den kopf schlagen. “Was willst du?”, sie war selbst überrascht wie fest ihre Stimme klang. Sie blickte dem Fremden an und war überrascht über die tiefen Furchen und Falten, die sich durch die Hälfte seines Gesichts zogen, ein weißer Vollbart verdeckte die andere Hälfte. “Komm runter ich muss mit dir reden.” “ Das können wir auch so, sag was du willst und dann lass mich zufrieden.” Der Fremde schien zu überlegen, schüttelte dann aber den Kopf. “Nein, sie könnten uns Hören. Komm her und hör mir zu, oder lass es und warte nächsten Monat ab, dann wirst du nicht nur eine Narbe habe.” Ãœberrascht hob Molly die Augenbrauen, wie konnte er davon wissen? Zögernd kam sie Treppe herunter und blieb mit einigen Abstand und dem Buch immer noch griffbereit vor dem Fremden stehen.
Der Fremde betrachtete sie aus zusammen gekniffenen Augen bevor er sprach: “ Du glaubst du bist die einzige, doch da irrst du dich, es gibt noch mehr die immun gegen die Droge sind, deine Mutter gehörte auch dazu.”

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Joy1984

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EagleWriter Dütser. spannend unterhaltsam. Was erwarte man sonst von einem buch ?
Erinnert irgednwie ein wenig an 1984 von Georg Orwell
Vor langer Zeit - Antworten
Joy1984 Vielen Dank Kullerchen, stimmt Komis waren noch nie meine Stärke^^
Ich freue mich, wenn dir die Story bis jetzt gefällt, wo sie genau hinführt kann ich noch nicht sagen, aber gern stell ich eine weitere Leseprobe rein.
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Sehr spannende Story, - auch gut geschrieben, würd ich Kleinigkeiten anders machen, doch bleib dir treu und Komis, sind nicht deine Stärke oder, aber wie gesagt, unbedeutende Kleinigkeiten, denn du suchst dir, wenn du dein Sript fertig hast siche einen Betaleser, der dich korrigiert..
Alles, was ich beanstandete, könnten meine Schwächen sein.
Bin gespannt, auf die nächste Leseprobe, wirklich!
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