Romane & Erzählungen
Teenymum - Zwischen Partys und Windeln - Kapitel 1 (Beginn)

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"Teenymum - Zwischen Partys und Windeln - Kapitel 1 (Beginn)"
Veröffentlicht am 11. Oktober 2011, 14 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Teenymum - Zwischen Partys und Windeln - Kapitel 1 (Beginn)

Teenymum - Zwischen Partys und Windeln - Kapitel 1 (Beginn)

Beschreibung

July ist alles andere als eine gute Schülerin und ein anständiges Mädchen. Innerhalb eines Jahres veränderte sie sich von der Einserschülerin zur Schulschwänzerin. Nachdem sie ihr letztes Pflichtschuljahr beendet, erfährt sie dass sie schwanger ist. Und das mit 15. Nun stolpert sie von wichtiger Entscheidung, die ihr Leben verändert, in die nächste.

Memo an mich selbst

Endlich war es vorbei! Dieses verflixte, nervenaufreibende letzte Pflichtschuljahr! Mit etlichen Ratschlägen meiner Lehrer, einer nicht gut bewerteten Verhaltensnote und einem verdammt verbesserungswürdigen Zeugnis stand ich alleine am Schulzentrum. Dafür dass ich fast das ganze Schuljahr zigtausende Mal fehlte, brachte ich es nicht einmal übers Herz, um am letzten Schultag meinen Mitschülern und meinen Lehrern schöne Ferien zu wünschen. Während in meinem Kopf noch mein kleines Engelchen überlegte, wie ich mich dafür nächstes Schuljahr am besten bei allen entschuldigen könnte, schlenderte ich schon zur Telefonzelle um meine beste Freundin Sophie anzurufen. Wir beide kannten uns zwar erst ein halbes Jahr, aber in dieser Zeit waren wir Tag für Tag beisammen und haben irgendetwas unternommen. Meine Eltern glaubten zwar nicht, dass sie ein angemessener Umgang für mich sei, da Sophie mit ihren 17 Jahren keinerlei Arbeitserfahrungen vorweisen konnte. Im Gegenteil, sie prallte sogar damit, dass sie von Arbeitslosenkurs zu Kurs wechselte, nur um ihre knapp 300 Euro fürs nichts tun zu behalten können. So, Geld eingeworfen, Nummer eingetippt und die Nummer wurde gewählt.

"Hallo?", kam es vom anderen Ende der Leitung.

"Hey Sophie, ich bins, July! Wie geht es dir? Was hast du für heute noch so vor? Wenn du willst kannst du ja bei mir pennen.", sagte ich.

Sophie lachte: "Mir geht es immer gut, wenn ich von dir was höre. Ja gerne, treffen wir uns in zehn Minuten im Bahnhofscafé?", antwortete sie.

"Geht klar!"

Voller Freude machte ich mich auf den Weg in Richtung Bahnhof. Nach einigen Songs auf dem Handy und endloslangen Gedanken kam ich am vereinbarten Treffpunkt an. Sophie wartete schon ungeduldig, mit einer Zigarette im Mund, auf mich.

"Ah, da bist du ja schon!", rief sie. Sie dämpfte die Zigarette aus und umarmte mich zur Begrüßung. "July, gut siehst du aus! Du hast etwas abgenommen, das merkt man dir gleich an.", meinte sie mit einem lächelnden Gesicht.

Ich nickte und antwortete: "Ja, das hab ich. Du siehst aber auch fantastisch aus! Und wo soll es heute hingehen?"

Sophie lachte mich an und meinte: "Naja mir ist es eigentlich egal. Von mir aus könnten wir nach Salzburg fahren. Oder nach Linz? Naja, aber wenn ich auf die Uhr schaue, wäre doch etwas in der Nähe besser. Wels wäre eine Alternative!"

Sie zwinkerte mich dabei an und ehe ich mich versah, stand sie schon beim Fahrkartenautomat und kaufte zwei Tickets nach Wels. Ich war etwas skeptisch. Ich meine, gut wir hatten schon einiges an Kohle mit, um uns diesen Tag zu verschönern, aber auf der anderen Seite: Egal wieviel Geld man hat, wenn man da keine Leute kennt, wird es wohl nicht so lustig sein. Aber na gut, ich blieb optimistisch. Immerhin hatte ich ja Sophie an meiner Seite! Ausgerechnet mit ihr sollte mir langweilig werden? Niemals! Gut gelaunt gingen wir zum Bahnsteig. Sophie fischte sich aus ihrem Hippieumhängebeutel die Zigarettenpackung heraus. Sie zündete sich lässig eine Zigarette an und anschließend streckte sie mir, mit ihren dünnen Fingern, das Päckchen entgegen.

"Da nimm dir auch eine."

Ganz auf cool machend, nahm ich mir auch eine Zigarette und steckte sie mir in den Mund. "Feuer, bitte!", murmelte ich.

Einige Minuten verstrichen und schon fuhr unser Zug ein.

Gut gelaunt stiegen wir beide in den Zug ein und saßen die nächsten fünfzehn Minuten Fahrzeit einfach nur still nebeneinander da. Jede von uns hörte mit ihrem Handy Musik und ich warf einen Blick auf die anderen Fahrgäste. Vor zwei Jahren, als ich noch in einem Internat war, musste ich zweimal in der Woche mit dem Zug fahren. Was anfangs noch als interessant wirkt, da einem die Fahrstrecke fremd erscheint, wird nach drei Jahren als nervenaufreibend und langweilig empfunden. Daher sucht man sich eine andere Ablenkung. Ich empfand zu dieser Zeit, dass Zugfahren als eine Selbstpräsentation. War ich schlecht gelaunt, dann zeigte ich es auch. Aber an diesem Tag, bereitete es mir einfach wieder mehr Freude die anderen Menschen zu betrachten.

Man kann dadurch seine Menschenkenntnis verbessern und wer genau hinsah, bemerkte die verblüffenden Unterschiede. War es, der junge gepiercte Teenager, mit seinen langen schwarzen Haaren, die sein Gesicht und sein schwaches Selbstbewusstsein verdeckten, welcher mit den großen, neongrünen Kopfhörern einfach nur aus dem Fenster starrte, oder der Geschäftsmann im nagelneuen Designeranzug, der das Zugfahren als Zeitraub empfand und daher nervös andauernd auf die Uhr blickte, die meisten Zugfahrgäste waren einfach interessant. Und wer genau aufpasste, der lernte Menschen kennen.

In meinen Gedanken noch, blickte ich aus dem Zugfenster und bemerkte selbst, dass wir überraschenderweise gleich aussteigen mussten. Wie die Fahrzeit doch verging, wenn man so schön in Gedanken schwebt. Ich tippte Sophie auf die Schulter, nahm meine schwarze Handtasche vom Sitzplatz und stand auf. Selbstbewusst und nach vorne-blickend schritt ich zur Ein- und Ausstiegstüre. Man hörte die Zugtüre schon klicken und schon bremste der Zug ab. Ich zog den Türhebel nach rechts und schon ging die Tür auf. Draußen vorm Zug standen viele Menschen, welche schon hofften, dass wir alle schnell aussteigen, damit diese schnell einen Sitzplatz ergatterten.

Sophie und ich schlenderten langsam in Richtung Bahnhofshalle. Sophie wollte unbedingt, dass wir uns gleich ins Lokal direkt am Bahnhof schauten, jedoch war ich etwas zögerlich.

"Du, wenn wir schon hierher fahren, dann müssen wir doch nicht immer das selbe Lokal besuchen. Lass uns doch ein bisschen herumschauen und wenn wir nichts besseres finden, dann gehen wir hierher!", meinte ich.

Sophie grinste: "Okay, das ist in Ordnung. Aber lass uns doch noch schnell Kippen kaufen."

Während Sophie sich in der Trafik am Ende der Menschenschlange einreihte, ging ich schon mal vor die Bahnhofshalle und zündete mir selbst eine Zigarette an und nebenbei konnte ich noch etwas frische Luft schnappen. Einige Minuten später kam auch Sophie schon angeschlendert.

"Lass uns gehen!", sagte sie.

Mit gleichmässigen Schritten näherten wir uns einigen Parkbänken, wo die Spaziergänger inne halten konnten. Links und rechts waren überall Bushaltestellen, mit überdachten Parkbänken. Riesige Busse fuhren nach der Reihe ein und warteten, bis dass sie ihre Abfahrtszeit erreicht hatten. Langsam gingen wir an diesen Bänken vorbei und ich betrachtete die Leute, welche daraufsitzten. Plötzlich sah ich ein mir bekanntes Gesicht.

"Hallo! Was machst denn du hier?", fragte ich erstaunt.

Vor mir saß Dominik, ein kleiner, etwas molligerer Typ. Ich kannte ihn noch vom Freibad, was aber schon einige Jahre her war. Er sah ungepflegt in seiner blauen Arbeiterhose aus.

Er sah mich an und reichte mir seine ungewaschene Hand.

"Mir geht's immer gut und dir? Naja ich sitze hier mit meinen Kumpels, wie du ja wohl siehst."

Ich drehte mich kurz um, um Luft zu holen.

"Danke mir gehts prima! Ja aber wohnst du nicht ganz wo anders? Das meinte ich!", antwortete ich lachend.

Ursprünglich kam Dominik ja aus einer guten Familie. Sein Vater hatte damals neu geheiratet und Dominik kam gar nicht mit seiner Stiefmutter zurecht. Aber er und sein älterer Bruder hatten immer eigentlich genug Geld, um einen guten ersten äußerlichen Eindruck zu machen. Aber nun, wenn ich mir diesen Jungen vor mir ansehe, kam in mir einfach nur ein Gefühl aus Mitleid hoch.

Er rülpste. "Naja, weißt ja eh, mit der Neuen kam ich nie zurecht und ja, jetzt hab ich hier in der Nähe eine Arbeit gefunden und jetzt hab ich mir hier auch schon Freunde gesucht. So, ich stell euch jetzt mal vor, weil dass ist echt unhöfflich euch so eine Frau vorzuenthalten."

Ich war etwas änglich geworden, denn mir kam es so vor, als kannten diese Männer einen Distanzabstand nicht. Skeptisch blickte ich etwas auf die Runde, die vor mir in einem kleinen Kreis saß.

Dominik zeigte auf einen älteren Mann, der mich etwas an Ron Wood, ein Mitglied der Rolling Stones erinnerte. Seine Haare sahen genauso aus und für sein Alter, hatte er sogar etwas attraktives an sich. Seine Hände waren voller Tättowierungen übersät und obwohl er mit einem Dosenbier in der Hand für asozial gehalten werden konnte, trug er Markenklamotten und ein neues Paar Markenschuhe.

"Hallo hübsche Frau! Ich bin der Fred und wer bist du?", er schüttelte meine Hand.

Ich grinste: "Ich heiße July. Nett dich kennenzulernen."

Mir wurden noch einige andere vorgestellt, aber ich beschloss, mir gar nicht einmal die Namen zu merken, da ich keinerlei Interesse an diesen Leuten hatte. Aber mir entging es nicht, dass sie mich mit den Augen schon längst mehrmals vernascht hatten.

Plötzlich ertönte hinter mir eine Stimme.

"Na, haben wir leicht Zuwachs bekommen?", lachte eine männliche Stimme.

Ich drehte mich um. Vor mir stand ein junger Mann mit schwarzen Haaren und wunderschönen braunen Augen.

Er trug ein Baseballcap und ein schlichtes schwarzes T-Shirt und dazu eine dunkle Jeans.

Ich reichte ihm meine Hand. "Hallo, ich bin die July. Und du?", sagte ich.

Er antwortete: "Hallo, ich bin der Kevin."

Irgendetwas faszinierte mich an ihm so dermassen, dass es mir schwer fiel, den Blick von ihm wieder abzuwenden, bis mich Sophie an der Hand zu ihr hin zog.

"Komm setz dich zu mir, July!", sagte sie.

Fred blickte uns grinsend an und meinte: "Na Mädels, wollt ihr auch etwas trinken?"

Sophie lachte. "Wenn ihr uns einladet immer doch."

Fred nickte. "Ich hol euch zwei Hübschen mal etwas Bier."

Ehe wir noch etwas dankend ablehen konnten, war Fred schon in Richtung Supermarkt unterwegs.

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Lydiaa

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Lydiaa KOMMENTAR ANTWORTEN - Hallo! Vielen Dank für eure Kommentare.
Ich habe bis jetzt nur ein Kapitel geschrieben, da ich mich nicht gleich ins Thema Schwangerschaft reinstürzen will, sondern den großen Unterschied zwischen July's vorherigen Leben und dem Leben danach vermitteln will.

Hab nur ein Kapitel veröffentlicht, um erstmal zu sehen, ob es sich überhaupst lohnt damit zu beginnen oder ob es einfach nur langweilig ist.

Danke für eure Kritik, werde probieren sie gleich im zweiten Kapitel zu umsetzen :)
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Noch - habe ich hier wirklich nichts komisches oder satirisches gefunden und glaube ernsthaft auch nicht, dass ich es in Zukunft werde. Wie es sich entwickelt, gehört es eher in Erzählungen oder/und Romane.
Die Idee von der Teenymum ist nicht neu, aber nicht gleich schlecht oder uninteressant. Du neigst aber bei deiner Erzählung dazu jede Kleinigkeit zu erwähnen. Das wird auf dauer dem Leser einfach zu langweilig und nervig. Man muss schließlich nicht jeden Punkt des Zugverlassens aufschreiben, wenn beim Aussteigen nicht irgendwas interessantes passiert ist. Das Ganze wäre mit "Bei unserer Station sind wir aus dem Zug" erledigt gewesen.
Mag sein, dass Fred ein älterer Genosse ist, aber im Supermarkt wird er sicher nicht fertig gemixte Longdrinks bekommen. Höchstens die Zutaten, die man im Mund sich man selbst dann mischt. ;)
Ich vermisse auch, dass sich Sophie bei der Unterhaltung mit Dominik so lange zurück gehalten hat, wo sie ja scheinbar eher gerne im Vordergrund ist bzw. auffällt.

Viel Erfolg beim weiteren Verfassen. Mich persönlich hat es interessiert, warum nur ein Stern dir gegeben wurde und so schlecht finde ich es nicht. Das Thema selbst ist nicht für mich. ^^

Schöne Grüße
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Schöne Erwartungen geweckt, leider unerfüllt - Hallo,
Glückwunsch zur Titelbild-Idee.
Doch schreibst Du an dem Text noch weiter, oder ging beim Upload was verloren? Wo blieben Schwangerschaft und Entscheidungen?
Wenn Du mal wieder über den Text drübergehst: Wie man ein Feuerzeug bedient oder eine Zugtür öffnet, bedürfen hier keiner langen Beschreibung... Kürzen würde etwas "Drive" hineinbringen. Statt daß man manchmal quasi "Kleine Vera" oder "Raus aus Amal" in Zeitlupe vor sich sieht. WOBEI mir der Ansatz, daß der Leser alles mit Augen und Gefühlen der jungen Frau sieht, wirklich gefällt.
Na, viel Spaß weiterhin!
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