Abends
noch singen
die Vögel friedlich trällernd,
noch trägt der Himmel unaufdringliches Make-up...
noch sind die Bäume still und
reden nicht,
noch hör ich nicht die Trauer klingen.
die Wohnung
wird noch nicht durchzogen von
Angst und Einsamkeit und Leid,
doch wenn die nächtlichen
Schatten sich selbst einladen,
an meinem Tisch zu Gast zu sein,
dann
bin ich allein.
dann fängt es an,
das Zaudern und das Denken...
der schmerzdurchflutete Geist
des Seins....
dann bin ich wiederum gefangen
in Tunneln voller Zweifeln und Gedanken.
die Besucherin mit Namen
Einsamkeit
klingelt heftig dann an meiner Tür,
und auch, wenn ich sie nicht öffnen werde,
hat sie niemals Erbarmen mit mir.
sie schleicht sich dünn
durch alle Ritzen und nimmt auf meiner couch
dann Platz.
sie streichelt mir sogar die Fingerspitzen,
nennt mich bisweilen sogar "schatz".
ach,
abends tut es nichts zur Sache, b.w.
ob ich nun weine oder lache.
es ist
tagein tagaus das gleiche,
und Qual
bestimmt der Nacht Verlauf...
es ist so grau und kalt und leer
ich weiß nichts mehr...
ich fühl nichts mehr...
außer dieser altbekannten Starre
der finsteren Schattenfenster.
es dunkelt
eher in meinem Raum
und flücht ich auch in einen Traum,
so bleibt es immer doch dasselbe,
was mir die Luft aus den Lungen nimmt
und mich zu Boden streckt... bitte wenden
wie eine verblühte Rose krieche ich in meine Laken.
Dahinrinnen
keine Bemühungen
kein Kampf
erfüllender ist es,
sich wie warmes Sommerwasser
dahin zu begeben,
wo ruhige Melancholie Träume
zerfließen läßt.
nicht krampfhaft mehr
will ich versuchen,
dem Schattenland
schnell
zu entfliehn...
mit blauem Licht soll mein
Denken sich langsam füllen
um mir
goldenen Frieden zu bringen.
Blitzleuchtend
heute morgen
traf mich die kurzfristige
Erkenntnis,
daß ich
leben möchte nicht für dich,
sondern für mich ganz allein.
oh, welch Jubel,
welche Freude,
wie glänzend meine Augen doch sein können...
meine Seele reckt
sich verwundert
und scheu aus ihrem Versteck,
sieht mich mit ihrem Tränenherz
fragend an.
ja,
ich habe heute dunklen Schatten für einige Zeit
den Laufpaß gegeben, bitte wenden
habe mir Sonne in die Stimme gepflanzt,
dort soll sie
wachsen und gedeihen...