“Entschuldigung, Ihre Akte ist leider verschwunden.
Trotz intensiver Suche habe ich sie nicht gefunden.”
Immer wieder habe ich diesen Satz gehört.
Mich hat diese Aussage zunehmend gestört.
Ich rief bei der Agentur für Arbeit an,
denn das mir zustehende Geld kam nicht rechtzeitig an.
“Bitte gedulden Sie sich einen Moment”
ist ein Wortlaut, den wohl manch einer kennt.
Dann kam: “Ihre Unterlagen sind leider verschwunden.
Trotz intensiver Suche habe ich sie leider nicht gefunden.”
Ich war, wie leider schon so oft frustriert.
Ich fragte mich, warum das immer wieder mir passiert.
Ich rief bei dem Finanzamt an,
denn ich war vom Einkommensbescheid nicht sehr angetan.
Der Sachbearbeiter sagte kurz: “Ich sehe mal nach.”
Es dauerte nicht lange, dann klang aus dem Hörer ein: “Ach,
Ihre Akte ist leider verschwunden.
Trotz intensiver Suche habe ich sie nicht gefunden.”
Das Schicksal hat es gut gemeint, ich kam zu Geld.
Ich wollte mir ein Haus bauen, wie es mir gefällt.
Ich hatte deshalb einen Bauantrag gestellt.
Mir hat nur noch die Zustimmung vom Amt gefehlt.
Also rief ich frohgemut bei dem zuständigen Amt an.
Ich fragte, wann ich mit dem positiven Bescheid rechnen kann.
Kurz darauf war ich wieder einmal mit dem Telefon allein.
Mein Ansprechpartner stellte sich auf eine Aktensuche ein.
Ich blieb optimistisch am Telefon.
Verschwundene Akten kannte ich zur Genüge schon.
Und wieder erklang durch den Hörer: “Es tut mir leid.
ich habe für die Suche nicht genügend Zeit.”
Er schlug mir vor, einen neuen Antrag zu stellen.
Er kannte sich gut aus mit problematischen Fällen.
Er kannte sich gut aus mit verschwundenen Akten.
Ich wünsche mir nichts weiter als Fakten, Fakten.
Ich hasse einfach meine verschwundenen Akten.