Kurzgeschichte
Arbeit(s)los

Arbeit(s)los

Ich muss etwas tun.

Es geht immer um Arbeit.

Wie schnell bekomme ich Arbeit? Und wo?

Und für gutes Geld?!

Ich habe zu viel Kraft, aber kann gleichzeitig nichts tun.

Da sitze ich am PC und es wird draußen immer wärmer.

Habe ich die Berechtigung hier zu sitzen?

Ich bewerte die Menschen, die ich auf der Straße sehe.

Was können die besser oder mehr?

Warum schreibe ich das nieder?

Wie viele Fragezeichen?

Es ist zu warm.

Eine Fliege hat sich in mein Zimmer verflogen, sie geht mir auf die

Nerven.

Ich zerkratze meine Haut und das Brennen stört mich.

Was ist der Montag wert?

Nur noch Krankheit um mich.

Und Streit und Kleingeist.

Klage und schlechte Stimmung.

Ich möchte nicht mehr hier sein.

Doch wohin dann?

Ich lese die Todesanzeigen in der Zeitung und beneide die, die dort

stehen.

Wozu diese seelische Qual?

12.06.2006