Gedichte
Bolero

Einleitung

(überarbeitet am 27.09.2010 - danke an Gunda) in gedanklicher Verbindung zur *Taube auf dem Dach* http://www.youtube.com/watch?v=VLVzvv1atwc

Bolero

In glutäugig' südlicher Nacht,
durchlief ich die Stille der Straßen,
hab ständig an dich nur gedacht,
im Sommer, den wir nie vergaßen.

Jasmin blühte üppig im Park,
als mich berauschte sein Duft,
durchwehte Musik, süß und stark,
auf zitternden Flügeln die Luft.

Die Melodie - ein Herzgefühl,
getragen - doch mich wild erregte,
erfüllt' mit Wehmut mich so

viel
doch alle Sinne mir belebte.

Ein Fenster wurde zugeklappt,
sogleich verstummte die Musik,
und als ich euer Haus betrat,
empfing mich dein besorgter Blick

Warum ich denn so spät erst kam?
Weil eine Zaubermelodie
mir regelrecht den Atem nahm
und mich bewegte, wie noch nie.

Ich las in deinen dunklen Augen
von Zärtlichkeit und noch sehr viel,
weil sie doch niemals dazu taugen,
es zu verbergen, dein Gefühl.

Die Mutter und auch deine Frau,
sie baten mich zum Abendessen,
doch war es mir im Magen flau,
die Melodie blieb unvergessen.

Dann flutete Musik den Raum,
wir sanken tief uns in den Blick,
entschwebten wie im Purpurtraum
und kehrten flügellos zurück.
© fleur 2009/2010